Pfeile gehen viel zu hoch

[Rabenauge]

Ich ziele mit rechts.
Hab eine geringe Dominanz auf dem rechten Auge.

Beidäugig krieg ich (noch) nicht hin, bzw trau mir im Wald nicht wirklich, es zu probieren. Da verschwinden die Pfeile zu schnell- das versuche ich evtl. morgen mal, mit nem kahlen Hang, als Pfeilfang.

[Rabenauge]

So.
Gestern bin ich mal auf ne freie, leicht ansteigende Wiese, um rauszufinden, auf welche Entfernung ich dorthin treffe, wo ich hin ziele: es waren 46 Schritte, was ungefähr 36m sind bei mir.
Ist das nicht zu viel?
Oder eher normal, mit nem vergleichsweise schwachen Bogen?

Noch höher zu ankern krieg ich beim besten Willen nicht hin...
Sollte ich mal versuchen, 3unter zu schiessen oder sollte man das mit dem Matrix eher lassen (es findet sich dazu keinerlei Angabe bei Ragim, ob der dafür geeignet ist oder nicht)?

Ich hab übrigens abwechselnd 3 Pfeile mit 800er, und 3 mit 1000er Spine geschossen, die 1000er gingen tendenziell leicht höher, sind aber auch etwas leichter: 240gn, während die 800er 290gn wiegen.
Die 1000er sind nen Zoll kürzer.
Wenn ich da jetzt keinen Denkfehler hab, heisst das, die schiessen sich praktisch gleich, da man ja mit kürzeren Pfeilen automatisch höher hält- oder?

[Anasazi]

Wenn du visierst, sprich über einen bestimmten Punkt (z.B. Pfeilspitze) das Ziel ansprichst, dann gehört einfach dazu, dass du Entfernungen erkennst oder abschätzen kannst.Vereinfacht dargestellt ist es so, dass du bei einer bestimmten Entfernung x den Nullpunkt hast für die Kombination aus Bogen, Pfeil und deiner Technik, dann hälst du als Visierung die Spitze direkt in das Ziel. Bei Entfernungen die weiter weg sind muss dann ein Punkt oberhalb des Zieles anvisiert werden, bei Entfernungen die näher dran sind muss dann unterhalb des Zieles anvisiert werden.

[Rabenauge]

Danke.
Das ist mir durchaus bewusst- ist ja beim normalen Schiessen nicht anders, wenn man nicht dauernd das Visier verstellt.
Dass es aber so heftig ist beim Bogen, hätte ich nicht erwartet: auf 15m muss ich mehr als nen Meter unterhalb des Zieles anvisieren, sonst schiess ich drüber.

Aber wenn das normal ist, werd ich mich da anpassen müssen. so lange auf der Wiese noch nix wächst, kann ich da genau das mit den Entfernungen prima trainieren- die Pfeile landen so schön flach im -kaum vorhandenen-Gras, dass sich nicht wirklich suchen muss.
Gezielt wird auf ein Stückchen Brett, und da ich dort auch auf 50m schiessen kann (da würden auch 70m gehen, aber das probier ich vorerst gar nicht) dürfte das ziemlich ideal zum üben sein.

Vielleicht nagele (oder besser: klebe) ich mir auf das Brettchen noch nen kleinen, auffälligen Punkt.

[fatz]

Das ist mir durchaus bewusst- ist ja beim normalen Schiessen nicht anders, wenn man nicht dauernd das Visier verstellt.

Mit dem Wort normal waer ich vorsichtig. Die allermeisten hier wuerden als normal intuitives Schiessen ansehen

Dass es aber so heftig ist beim Bogen, hätte ich nicht erwartet: auf 15m muss ich mehr als nen Meter unterhalb des Zieles anvisieren, sonst schiess ich drüber.

Das kommt schon hin, Deswegen ja mein Tipp mit hoeher ankern. Kommt halt ein bissl drauf an wie weit du in der Regel schiesst

[Anasazi]

@Rabenauge
Ich würde einfach mal instinktives Bogenschiessen (also ohne bewusstes visieren über die Pfeilspitze) probieren.
Dein Fokus liegt nur auf dem zu treffenden Punkt und dann den Schußablauf wie immer - mit etwas Erfahrung funktioniert das ganz gut und du musst nicht immer x m Entfernung = Pfeilspitze im Vollauszug y cm drunter oder drüber rechnen....

[Finvara]

Sehe ich genau so.
Kein "visieren ", einfach den Zielpunkt fixieren und der Rest passiert von allein.
Und ja, .... fang mit 10 metern an , ... und wenn alle im Ziel sind ,5 m weiter....

[Rabenauge]

Mit "normalem Schiessen" (zugegeben, war unglücklich formuliert) meinte ich Gewehr oder Pistole...mit beidem hab ich so'n bisschen Erfahrung.

Intuitiv will ich unbedingt versuchen- weiss nur nicht so recht, wie man das angeht.
Einfach drauf los probieren?

[fatz]

Einfach drauf los probieren?

Ziel anschauen, schiessen.
Oder du schiesst einen Bogen der dich dazu zwingt. Wenn du einen enlischen Langbogen bis zum Ohr ziehst kannst du einfach nimmer zielen

[Anasazi]

Wenn du dich mit "normalen" Waffen auskennst, funktioniert es so, wie aus der Hüfte schiessen.....du musst allerdings für die Konstante auf Seite der Technik sorgen....

[Rabenauge]

Gestern hab ich das mal ausprobiert: geht erstaunlich gut!
Ich hab aber nicht ganz "rein nach Gefühl" geschossen.
So "grob" gezielt hab ich schon.

Toll dran ist: man kann ankern, wie man will. Es ist ja egal...ich empfind's als unangenehm, sehr hoch zu ankern, etwas tiefer geht für mich entschieden besser. Nur ist dann zielen schwerer, weil ich _noch tiefer_ halten muss.
So intuitiv spielt das irgendwie keine Rolle mehr.
Gegner war ein Stück Brett, so 40x15cm, das hab ich tatsächlich auf uuuungefähr 20m mehrmals getroffen.

Ungefähr einer von zehn Pfeilen war drin. Da ich ja im Bogenschiessen totaler Anfänger bin, find ich das gar nicht mal schlecht.
Die meisten Probleme hab ich nach wie vor mit der Vertikalen.

Gibts eigentlich eine (kleine) Zielscheibe, die man noch mit in nen Bogenrucksack bekommt, und die möglichst wenig wiegt?

Übrigens hab ich das Mittelstück neulich mal neu beklebt, und hatte auf dem neuen Sticker keine Schrammen mehr- ich denke also soweit, dass die Pfeile nicht mehr am Bogen anschlagen, passt meine Technik inzwischen schon mal.
Daher hab ich, für die nächsten Male, die Klapp-Pfeilauflage erst mal wieder durch eine aus Plastik ersetzt, Endziel soll es ja sein, ganz ohne den technischen Klimbim auszukommen.
Der Button entfällt dadurch ja auch...ich bin gespannt, wie das nun gehen wird.

[fatz]

ibts eigentlich eine (kleine) Zielscheibe, die man noch mit in nen Bogenrucksack bekommt, und die möglichst wenig wiegt?

Schiesswuerfel?
Oder falls du Zugang zu PE-Schaum hast selber was zusammenschweissen. Das Zeugs wird oft als Verpackungsmaterial fuer Elektronik und sonstige technische Komponenten verwendet. In meiner alten Arbeit war das stapelweise im Container.

[Finvara]

" Gibts eigentlich eine (kleine) Zielscheibe, die man noch mit in nen Bogenrucksack bekommt, und die möglichst wenig wiegt? "

Machs wie ich : ein Beutel / Stoffsack od. ähnliches in der gewünschten Größe locker mit Verpackungsresten / -folien ausstopfen, und fertig.
Ich bin immer wieder erstaunt über die Pfeilsttoppwirkung dieser Methode.

[Rabenauge]

Das krieg ich leider nicht unter.
Ich hab einen dieser Avalon-Rucksäcke, da passt nicht mehr viel rein, wenn man den Bogen drin hat.

Heute war ich wieder schiessen und...hab nun drei Pfeile weniger. Gras ist Mist...
Ausserdem funktioniert es mit dieser Plastik-Klebe-Auflage absolut nicht: erst gingen die Pfeile konsequent deutlich nach rechts, und nach rund 20 Schuss war die Pfeilauflage weg.
Zum Glück hatte ich die Decut Shing, die ich vorher benutzt hatte, dabei und auch mit nem frischen Klebepad bestückt, also: angeklebt, Button rein, und es lief wieder.
Da war auch treffen wieder drin.
Ich glaube, bei dem Bogen und meiner Schiesstechnik braucht man was möglichst flaches...oder liegts an den dünneren Pfeilen?

[Rabenauge]

So.
Inzwischen hab ich die Pfeilauflage mal gegen eine Avalon Tec One getauscht, die ganz kleine, magnetische.
Nach einigen Schüssen sahen meine Pfeile so aus:

Die Schramme ist immer _innen_- kommt also von der Pfeilauflage.
Das haben mehr oder weniger ausgeprägt alle sechs Pfeile, die heute unterwegs waren.
Es fängt immer an nahezu der gleichen Stelle an und hört kurz nach den Vanes wieder auf...
Die Pfeile haben Spine 1000 und 70gn-Spitzen mit leichtem Protectorring.

Was, zum Teufel, kann das noch sein?