Probleme beim Rohschafttest

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Curtis
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Probleme beim Rohschafttest

Beitrag von Curtis » 16.03.2006, 18:54

Hallo, vieleicht kann mir jemand von euch helfen.
Folgende Situation, ich mache einen Rohschafttest mit zwei befiederten und zwei unbefiederten Pfeilen, zum Feintuning des Nockpunktes. Die Gruppe der befiederten und unbefiederten passt genau zusammen. Doch die unbefiederten stehen etwas hoch, ca 1cm vom 90° Winkel der befiederten.
Nun meine Frage, deutet dass auf einen zu hohen Nockpunkt hin? Denn alle Abbildungen welche ich mir angesehen habe zeigt dann das Bild, dass die unbefiederten deutlich tiefer in der Scheibe (unter den befiederten) stecken.
Meine Daten, Recurve mit 50pfund bei 28'' mein Auszug 29''.
PS: Beim Papiertest hab ich keine Abweichung
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Beitrag von Bastel » 17.03.2006, 07:07

Falls du am sonntag mit aufn Platz gehst, gibts da bestimmt n paar Leute die davon n Plan haben... und noch mehr diemeinen n Plan zu haben :D

Ansonsten gibts da die Elektroniker-Weisheit Try and Error. Mach dir n Punkt mit Tippex und versuch verschiedene Nockpunkte.
<------<<< >>>------>
Bauernregel:
Hat man Blasen an den Fingern,
sollte man das Zuggewicht verringern.

Pochifiore

Beitrag von Pochifiore » 17.03.2006, 07:42

Oder nimm statt nem Punkt aus Tippex lieber etwas Garn, das herumgewickelt wird und somit als verdrehbarer Nockpunkt fungiert.

Wie ft hast Du denn das beschriebene Ergebnis gehabt?
Immer?
Wie oft hast Du den Test gemacht?
Weißt Du, ob die Schäfte sonst gleich sind?

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Beitrag von Ravenheart » 17.03.2006, 09:26

@curtis: Das könnte auch von der Entfernung abhängen! MIT Federn werden sie ja stärker gebremst, und wenn dazu die Spitzen relativ leicht sind, also (noch) NICHT für ein Abkippen sorgen, KANN es auf bestimmte Entfernungen durchaus dazu führen, dass sie OHNE Federn eine etwas flachere Kurve haben! Auf welche Distanz hast Du geschossen?

Aber: Wenn beide Typen sauber flogen und NICHT seitlich abweichen, finde ich so ein Ergebnis wie beschrieben schon sehr gut! MIR würde das genügen!

Rabe

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Beitrag von mbf » 17.03.2006, 09:51

@curtis
Ich würde mich da nicht übermäßig verrückt machen. Ich gehe auch einfach mal davon aus, dass der Spine offensichtlich stimmt und Du nur noch Finetuning betreibst.

Ich fange mal etwas ausfühlicher an.

Die Naturfedern haben da ein paar Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist, dass sie den Pfeil sehr schnell stabilisieren und somit auch kleine Fehler in der Abstimmung ausglichen.

Der Nachteil ist, dass die Federn beim Abschuss leicht übers shelf streichen und somit eine potentielle Fehlerquelle darstellen. Da es aber Naturfedern sind, können sie ausweichen, insofern kein Problem.

Jetzt kommt der Punkt, an dem der Schütze und seine persönliche Vorliebe gefragt ist. Soll der Bogen auf optimalen Rohschaftflug abgestimmt werden oder sollen die Pfeile einfach nur gut fliegen, treffen und gruppieren? Ich stimme auf letzteres ab, was bedeutet, dass der Nockpunkt ein, zwei Millimeter höher ist als nach Rohschafttest erforderlich. So gehen die Pfeile einen Hauch sauberer aus dem Bogen raus. Auf 30 m liegt der Rohschaft dann so etwa 30 cm unter der Gruppe, das passt schon. Und -was noch wichtiger ist- ich weiß, dass das System dann so eingstellt ist, dass ich sowohl mit trockenen als auch mit nassen Federn identisch anhalten kann ein nicht zu unterschätzender Punkt bei Turnieren.
Der Pfeil fliegt hoch, der Pfeil fliegt weit.
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Curtis
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Beitrag von Curtis » 17.03.2006, 09:54

Danke für die Tips!
@Pochifiore
Tippex ist wirklich nicht zu empfehlen, hab ich mal genommen und danach lange gebraucht um das angetrocknete und brüchige Zeug aus meinem linken Auge zu waschen :D
Ich benutze ganz untraditionell aber verdammt praktisch, Nockpunkte aus Messing, die sind ganz leicht zu verschieben mit der Zange!
Die Schäfte sind alle gleich, denn ich probiere grade Alupfeile! Den Test hab ich so 10-12 mal gemacht, und immer mit dem gleichen Resultat.

@Rabe
Ich hab den Test auf 15m gemacht, was imho völlig ausreicht, aber du könntest recht haben, da ich 5'' Federn verwende, könnte der Nullpunkt mit Befiederung nach vorne rücken.
Es liegt ja nicht daran, dass ich mit dem Ergebniss nicht zufrieden wäre, mich hat es nur verwundert, da ich es nirgends finden konnte was ein solches Schussbild aussagt.

@Basstel
Ich komm mit am Sonntag, mal sehen was die Leuts da so machen :D

@mbf
Ich schieße auch übers Shelf, deshalb hast du vollkommen recht, die Gruppierung ist gut und auch sonst hab ich kein Fishtailing oder ähnliches! Hab mich nur gewundert.
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Pochifiore

Beitrag von Pochifiore » 17.03.2006, 10:03

@Curtis
na, ich bin doch auch kein Verfechter von Tippex! Alleine, weil man dann irgendwann da lauter harte Punkte hat (könnte ich mir jedenfalls vorstellen), aber Deine Erfahrung spricht natürlich erst recht dagegen! ;)

Mit Messingnockpunkt schieße ich auch, aber wenn man am ausprobieren ist, würde ich lieber ncicht die ganze Zeit den an anderen Stellen aufklemmen und wieder entfernen. Gefällt der Sehne auch nicht so! ;)

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Beitrag von mbf » 17.03.2006, 11:12

@Curtis / Pochifiore
Zum Einschießen ist Messing OK. Aber danach wickelst Du Dir welche. Das ist auch etwas schonender zu den Handschuhen und schont vor allem die Sehne, da ein gegen das Verrutschen extra fest gecrimpter Nockpunkt das Sehnenmaterial drunter zusammenquetscht und damit schädigt. Mal ist das in Ordnung, aber auf die Dauer ist es nicht so gut. Messing sollte man nicht ganz so "verteufeln"... ;-)

@Curtis
Jetzt nochmal zum Nockpunkt: bei meinem Bogen hieß es in der Anleitung nur lakonisch (inhaltliche Wiedergabe): "Bei mehr als einm Zentimeter Nockpunktüberhöhung anfangen, langsam tiefer gehen, bis der Pfeil gut fliegt und das wars." Und ich kann mich über das erhaltene Setup nicht beschweren...

Klar, es spricht nichts dagegen, einen Bogen feinabzutimmen. Aber gerade das Thema "Nockpunkt und shelf" setzt eine gewisse Kompromissbereitschaft des Schützen voraus. Anders sieht es aus, wenn man eine technischere Pfeilauflage hat, da ist ein genaueres Tunen möglich und sinnvoll.


Nachtrag: such mal hier im Forum nach "Nockpunkt". Das gibt 9 Seiten voller Topics, in denen das Thema in aller epischer Breite abgehandelt wird.
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