"
Stinki-Winki das Spionauge"
So, jetzt erstmal der Holler:
Der Link zum Bauthread:
viewtopic.php?f=74&t=28020Holzart: Sambucus Nigra
Länge: 152cm NtN, gesamt nur noch 155cm
Zugkraft: 34#@28" (16kg auf 71cm Zug, gemessen mit Federzugwaage)
Gewicht (ohne Sehne): 372g (Küchenwaage)
Finish: Leinöl mit Lappenpolitur
Sehne: Hanf
Das Design ist an die hier am Alpenrand vor einigen tausend Jahren weitverbreiteten "Propellerbögen" (Bodman, Robenhausen)angelehnt.
Aufgrund der teilweise recht starken Verdrehung der Enden und der dicken Knoten konnte kein Stabbogen (z.B.Schnidejoch) mehr aus ihm werden.Allerdings wegen seiner geringen Länge auch kein Flachbogen mit steifem Griff.
Also hab ich mal beide Grundformen zusammengeführt. Was aussieht wie ein Griff in Bogenmitte,ist keiner, sondern der vollbiegende Mittelteil eines Stabbogens.
Leider verhinderten die Knoten in den Wurfarmen auch ein längeres Ausarbeiten des schmalen Mittelteiles.
Die Verdrehung und Verbiegung der Staveenden habe ich versucht,durch angepasstes Schnitzen auszugleichen. Ich denke, das ist mir halbwegs gelungen.
Die Sehne war ursprünglich aus 12 Strang Dacron B50, wurde aber durch Hanf ersetzt,da die Kunstfasersehne m.M. bei solchen Bögen aufgrund ihrer Elastizität einfach unpassend ist.
Ein weiterer Vorteil ist das geringere Gewicht der Hanfsehne.
Bemerkenswert ist sein sehr schneller Abschuß, ich glaube, einen derart schnellen Bogen habe ich noch nie gebaut. Er ist jedoch äußerst intolerant gegenüber dem falschen Pfeilgewicht. Sein Optimum liegt zwischen 17 und 20g.Über 22g Pfeilgewicht lässt er spürbar nach, sowohl an Geschwindigkeit als auch an Schussweite.Mit einem 18g schweren Pfeil kann er weitenmäßig mit meinem 52#-Hasel fast gleichziehen,dessen Pfeile sind aber auch doppelt so schwer. Zum testen musste ich die Pfeile meiner Frau nehmen.
Meine 37-40g "Balken" warf er mir beinahe vor die Füße (naja, über 80m warens schon und 60m weniger laufen ist auch ganz o.k.,dennoch eher unbefriedigend), unter 15g wirds haarig: er tritt wie ein Pferd und ist mir zweimal (nur mit der Dacronsehne) umgeklappt.Hat er aber schadlos überstanden.
Dieses Design werde ich mit besserem Holz weiterverfolgen, der Holler ist für mich einfach "Proof Of Concept",ein guter Wald- und Indoorbogen.
Mehr Zeit und Mühe werd ich da nicht mehr investieren, es harren noch ein paar gut getrocknete Hartriegel ihrer Verwendung,bei denen es mir bisher noch an der Grundidee haperte.
Der bleibt jetzt so, bis er bricht oder Wandschmuck wird.
-Abgespannt:
-Standhöhe:
-Sehnenlage:
-Bogenmittelteil:
-Ende UWA...von hinten
-Das Auge:
-Ende OWA:
-Auszug:
-Scan Bauprotokoll: im Bauthread zu finden
Edit: Der schwarze Ring am Pfeil kennzeichnet die 27"-Auszugsmarke meiner Frau. Nur so als Orientierung.
Alles in Allem muß ich sagen: Super Sache, das Sap-Turnier.Der kurze Zeitrahmen ist der Kreativität und der Entschlußfähigkeit sehr förderlich, da gibts kein langes Überlegen, kein Aufschieben.
Was Präsentationen angeht.. naja.. nicht so mein Ding, muß aber sein.
Lg,
Kemoauc