Saplingbow 10, Neumi, Hartriegel + Birke

Threads und Präsentation zum 10. Saplingbow-Turnier
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fatz
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Re: Saplingbow 10, Neumi, Hartriegel + Birke

Beitrag von fatz » 12.02.2018, 08:18

Kemoauc hat geschrieben:Neumi, du hast den Fatz getoppt, und deswegen ! werd ich auch keine Löffel schnitzen ..
Das macht Mut, weiterzumachen...

Ich versteh jetzt zwar die Argumentation ueberhaupt nicht, aber zugegeben: ja, er hat mich getoppt (zumindest mit dem Zuggewicht ;) ) und ich hoffe du schnitzt nicht deshalb keine Loeffel, weil du deinen Hartriegelvorrat eingeheitzt hast. ;D ;D
Haben ist besser als brauchen.

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Neumi
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Re: Saplingbow 10, Neumi, Hartriegel + Birke

Beitrag von Neumi » 12.02.2018, 16:05

Tach und vielen Dank für die positiven Kommentare :) :-*
Grüße - Neumi
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locksley
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Re: Saplingbow 10, Neumi, Hartriegel + Birke

Beitrag von locksley » 12.02.2018, 19:14

Die Birke ist klasse. Vor allem das Eigenhaut Backing.
Irgendwie schon komisch, daß die Bögen aus den ungeeignetsten Hölzern, die mit den höchsten Zuggewichten des Sap Turniers geworden sind. Schön daß sich immer wieder Bogenbauer mit Lust am Experimentieren finden.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

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Re: Saplingbow 10, Neumi, Hartriegel + Birke

Beitrag von killerkarpfen » 12.02.2018, 21:23

Jep ich kenne Dich und den Fatz nun doch seit längerem zwar hier aus dem Forum und leider noch nicht persönlich. Hochachtung was ihr beiden da vollbracht habt.

Abstimmen würde ich am liebsten nicht denn ich wüsste nicht wer nun das Bessere vollbracht hat.
Das Herz habe ich dem barfüssigen >:) verschrieben und dem Doktor mit seinem gebrochenen Penobscott.

Ihr seht eine gerechte Bewertung wird das eh nie... also entweder krieg ich 4 Stimmen oder ein As :o
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Re: Saplingbow 10, Neumi, Hartriegel + Birke

Beitrag von Celtic Dragon » 12.02.2018, 23:42

So nun auch mal etwas zu deinem Bogen. Irgendwo habe ich mal gelesen das einige Birkenarten sich durchaus eignen einen leistungsstarken Bogen zu bauen. Doch soll die Holzbeschaffenheit auch innerhalb der Arten sehr unterschiedlich ausfallen. Die Birke soll eine späte Astreinigung haben und so soll es schwer sein einen geeigneten Stave zu finden.
Du hast mit der Auswahl deines Stammes also ein echt gutes Gespür gezeigt und dennoch bin ich überrascht welch brachiale Gewalt du da aus dem Holz holst. Das Design deines Bogens gefällt mir auch sehr, seine leistungsorientierte, schlichte Eleganz gepaart mit dem grob wirkenden aber sauber gearbeitete Griff und Rücken strahlen eine Kraft aus die nur noch von den Leistungsdaten übertroffen werden. Mein Bogen dagegen war und ist nur ein Splitter und es werden noch ganze Gebirge an Späne fallen müssen, bevor ich nur annähernd an solch Leistungen anknüpfen kann.
Holz bestimmt den Bogen, aber Der Bogenbauer bestimmt das Holz.

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Re: Saplingbow 10, Neumi, Hartriegel + Birke

Beitrag von ralfmcghee » 13.02.2018, 04:07

@Locksley:

Dazu habe ich gerade etwas gelernt. Es gibt eine Hypothese, nach der man aus manchen Hölzern keinen Bogen bauen kann. Das ist die Nullhypothese und repräsentiert quasi den Stand der Wissenschaft. Eine gute Hypothese zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass sie falsifizierbar sein muss. Es kommt also jemand daher, der den Stand der Wissenschaft in Frage stellt mit der Behauptung, dass es doch geht. Er baut also einen Bogen aus ungeeignetem Holz im Bewusstsein, dass er damit scheitern kann ("gegen die eigene Hypothese testen").

Wenn der Bogenbauer scheitert, bleibt es bei der alten Hypothese. Diese hat sich dann (bis zum nächsten Falsifizierungsversuch bewährt). Mahagugu hat es probiert und ist gescheitert. Ich habe es auch probiert und bin auch gescheitert.

Nun haben es fatz und Neumi probiert und haben tolle Bögen hinbekommen. Das ist ein erster strenger Hinweis darauf, dass die bisher geltende Lehrmeinung widerlegt ist. Man kann nun nämlich nicht mehr grundsätzlich sagen, dass es nicht möglich ist, aus als ungeeigneten Hölzern einen Bogen zu bauen. Die neue Hypothese kann nun lauten: Es ist möglich, aus ungünstigem Holz Bögen zu bauen, wenn man von diesem Holz besonders geeignete Staves verwendet.

Neumi und fatz haben damit wissenschaftlich-methodisch betrachtet wirklichen Erkenntnisfortschritt ins Forum gebracht.

Nun könnte man das alles noch mit statistischen Verfahren rund machen - statistische Tests anwenden und die Ergebnisse auf statistische Signifikanz prüfen. Das allerdings wäre ein Thema für eine eigene wissenschaftliche Studie. Ich wäre dazu wohl nicht in der Lage. Zum Bauen solcher großartiger Bögen leider auch nicht. Aber zumindest kann nun jeder sehen, warum ich in letzter Zeit kaum noch aktive Beiträge poste: Damit ich in dieser Weise klugscheißern kann. ;D

Gratulation an fatz und Neumi!
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Re: Saplingbow 10, Neumi, Hartriegel + Birke

Beitrag von fatz » 13.02.2018, 07:25

Erst mal danke fuer die Blumen.
ralfmcghee hat geschrieben:....Es ist möglich, aus ungünstigem Holz Bögen zu bauen, wenn man von diesem Holz besonders geeignete Staves verwendet.

Also in meinem Fall eher: aus einem kleinen Teil des Baums ist es doch moeglich Boegen zu bauen. Ich behaupte mal, dass die Lehrmeinung fuer Fichtenstammholz nach wie vor gueltig ist und das ziemlich wahrscheinlich auch bleibt. Das einzige was ich da fuer mich beanspruchen kann ist, es mit den Aesten probiert zu haben, weil die ziemlich andere Eigenschaften aufweisen.
Und nochwas: Ich wuerde behaupten, dass aus einem Fichtenast mit Backing jeder einen Bogen bauen kann, der halbwegs tillern kann.
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Re: Saplingbow 10, Neumi, Hartriegel + Birke

Beitrag von Celtic Dragon » 13.02.2018, 08:43

Frage wäre natürlich ob ne einzelstehende Flachlandfichte auch mein guten Bogen inne haben kann. Außerdem denke ich kaum das jeder, der tillern kann auch das Holz lesen und demnach zu handeln versteht. Dein Ast war gewiss nicht leicht zu tillern mit seinen Asten, besonders wenn man ihm solche Kräfte abLegend of the Seekerverlangt. Überaschungen gibst immer, auch wenn ich bei dem Fichtenast nicht mit solch komischen Faserverlauf wie z.b. bei meinem Weißdorn rechnen würde. Sicher ist es mir gelungen auch mit fast keiner Erfahrung, aus meinem Stave annähernd das Maximum herauszuholen. Aber ob es mir ein zweites Mal gelingen würde wage ich zu bezweifeln.
Jeder Stave ist gewiss mehr oder weniger eine Herausforderung aber das macht meiner Meinung auch das Bogenbauen aus.
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Re: Saplingbow 10, Neumi, Hartriegel + Birke

Beitrag von fatz » 13.02.2018, 09:00

Nachdem das jetzt doch fichtenspezifisch wird, die Antwort in meinem Bauthread. Das gehoert eigentlich nicht zu Neumis Birke.
http://fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=76&t=30497&p=550481#p550481
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Re: Saplingbow 10, Neumi, Hartriegel + Birke

Beitrag von Burgunder12 » 13.02.2018, 09:59

@Neumi: Zu deinem Bogen kann ich mich nur den Vorschreibern anschließen.
Das ist ganz große Handwerkskunst! Sehr innovativ! Daumen hoch!
Gruß Burgunder12

Der Weg ist das Ziel!
Irgendwann habe ich den Bogen raus!

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Re: Saplingbow 10, Neumi, Hartriegel + Birke

Beitrag von Neumi » 13.02.2018, 11:14

Moin, es ist ja nicht so, dass Birke als zum Bogenbau ungeeignetes Holz gilt - siehe z.B. die samischen Bogen (waren zwar Kompositbogen, aber eben mit Birke als Rücken - welche Birkenart weiß ich leider nicht, sicher gibt es auch hier deutliche Unterschiede wie z.B. bei Kirschen und auch standortbedingte Unterschiede).
Es gilt nur als wenig drucktolerant mit Neigung zu Stauchrissen und wenig belastbar (hier im Wiki steht z.B. bis ca. 40#), aber als sehr zäh und elastisch mit hoher Zugfestigkeit. Der Haselnuss sicher sehr ähnlich (mal davon abgesehen, dass die beiden eh verwandt sind), nur dass ich Hasel als härter empfinde als Birke. Aber auch das ist sehr relativ - in Finnland wird Birke als Hartholz gehandelt.
Und wenn ich jetzt beispielsweise die Daten von der Holzwurmpage nehme, dann ist Esche fast gleich wenig druckfest, mit ähnlich hoher (und höherer) Zugfestigkeit, aber sogar niedrigerer Biegefestigkeit als Birke. So what - wieso soll man dann aus Birke nur schwache Bogen bauen können?
Man darf nicht vergessen, dass der Bogen hier immerhin 76" lang und nach dem Griff ca. 55 mm breit ist.
Und nein, ich kann nicht übers Wasser gehen :P ;D
Grüße - Neumi
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Re: Saplingbow 10, Neumi, Hartriegel + Birke

Beitrag von fatz » 13.02.2018, 12:09

Neumi hat geschrieben:Und nein, ich kann nicht übers Wasser gehen :P ;D

Doch kannste. Mit genuegend Speed kein Problem ;D

Zum Thema: Ich glaub wir sollten mal eine Birke aufn Fichtenast pappen. Wegen mir auch noch mit so Lappen-Siyahs dran
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Re: Saplingbow 10, Neumi, Hartriegel + Birke

Beitrag von Neumi » 13.02.2018, 12:56

Mit Lappen-Siyahs dran, genau so. Steht irgendwo auf meiner to do list und ob der dann Fichte- oder Kieferdruckholz am Bauch hat, ist auch relativ egal. Obwohl, genau überlegt dann doch lieber Fichte, die iss nicht so harzig.
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Re: Saplingbow 10, Neumi, Hartriegel + Birke

Beitrag von fatz » 13.02.2018, 13:00

Stimmt das mit dem Harz geht. Auch wenn's beim Tillern ein bissl nach Weihnachten riecht.
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Re: Saplingbow 10, Neumi, Hartriegel + Birke

Beitrag von fatz » 15.02.2018, 11:11

@Neumi:
wie gut laesst sich eigentlich Birke mit Waerme biegen?
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