Schiesstechnik Reiterbögen

Technik und praktische Umsetzung
der Alte Sachse
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Schiesstechnik Reiterbögen

Beitrag von der Alte Sachse » 31.10.2003, 14:43

Hallöchen Ihr lieben Schuetzen
Ich will mir einen Reiterbogen zulegen , weil mir einfach das Design gefällt.Nun wie üblich paar dumme Fragen.
Zieht man die Bögen genauso weit aus wie zB einen Recurve.Oder brauche ich am Ende gar neue Pfeile ?
Wie sieht es mit der mühsam angelernten Schusstechnik (für Recurve)aus.Muß ich wieder von vorne anfangen ?
Das wars erst mal .
So nu schreibt mal schön

Taran
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Schießtechnik

Beitrag von Taran » 31.10.2003, 15:38

Ich schieße einen der kürzesten (den Old Scythian von Grozer) Reiterbögen ganz normal, wie einen Jagdrecurve, drei Finger, Schießhandschuh, über die Hand.
Viele Reiterbögen lassen sich deutlich weiter als 28" ausziehen.
Irgendwann will ich auch mal den Daumenrelease versuchen, habe ihn mit Tauberts Daumenring mal ausprobieren dürfen - eine gewaltige Umstellung!
Taran von Caer Dallben

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Schießtechnik und Schießtechnik

Beitrag von Haebbie » 31.10.2003, 16:27

Hallo Alter Sachse,

so lange Du mit beiden Beinen auf dem Boden stehst, kannste Deinen Reiterbogen genauso schießen, wie Deinem Recurve, wenn es passt sogar mit den selben Pfeilen. Wennste aufm Pferd hockst, ist die Schießtechnik grundsätzlich eine andere (mit möglicherweise aber nicht unbedingt weiterem Auszug und anderen Pfeilen). Aber da würdest Du auch mit dem Recurve anders schießen. Also: Der Recurve und der Reiterbogen erfordern nicht zwangsläufig unterschiedliche Schusstechnik. :-) :-)


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Herbert

der Alte Sachse
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Beitrag von der Alte Sachse » 31.10.2003, 16:30

DA HÄTTEN WIR ES SCHON:
Ich schiesse meinen Recurve nämlich übers Schiessfenster.Da werde ich mir aus Leder eine Handrückenschutz basteln müssen ,damit ich mir nicht immer die Federreste aus den Fingern popeln muß.Aber bekomme ich denn mit dem Handrücken immer dieselbe Auflage.?

Gruß an Alle

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Netzwanze
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Beitrag von Netzwanze » 31.10.2003, 16:39

Wenn Du die Hand immer gleich hälst, hast Du auch immer die selbe Auflage. Ansonsten gibt es noch einen kleinen Trick:

Du umwickelst das Griffstück mit Leder und versteckst dabei einen kleinen Hornkeil, so daß sich damit eine Auflage bildet. Der Keil muß nicht groß sein, gerade so, daß du den Pfeil auflegen kannst.

Christian
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)

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Schießtechnik

Beitrag von Haebbie » 31.10.2003, 16:42

@ alter Sachse

Gute Idee, sich eine Pfeilauflage auf die Hand zu kleben :) :) :)

Aber im Ernst: wer sich die Federreste aus der Hand polken muss, macht irgendwas falsch. Ob die Federn nun an den Pfeilschaft festgewickelt sind (herzlichen Gruß, Rabe ;-)) oder nicht: grundsätzlich schießt sich ein Bogen ohne Schussfenster nicht anders als ein Bogen mit Schussfenster. Zur Not nimmste für die Bogenhand einen dicken Lederhandschuh.

Nur zum Vergleich: Ein englischer Langbogen hat auch kein Schussfenster und die Langbogenschützen rennen nicht nur mit verbundenen Händen rum.

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Beitrag von der Alte Sachse » 31.10.2003, 16:46

Die Idee mit der Auflage ist clever.Das werde ich mir vormerken. Ich bestaune immer wieder Eure konstruktiven Beiträge.
Ihr seid halt das Akademikerviertel unter den Bogenschuetzenforen

Gruß

Taran
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Auflage und Handschutz

Beitrag von Taran » 31.10.2003, 16:50

Bild
Hier mal meine Lösung für Griffwicklung, Pfeilanlage und Schutz für die Bogenhand.
Taran von Caer Dallben

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Da kann man sich nicht viel vorstellen...

Beitrag von Taran » 31.10.2003, 16:53

also noch mal genauer!
Bild
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Reiterbögen

Beitrag von Ahenobarbus » 31.10.2003, 17:50

@Alter Sachse
Willkommen im Club, die Fraktion der Reiterbogen wächst und gedeihet ...

@Taran
Es gab mal den Kommentar eines Südländers über mein "Authentischen Outfit" und eines so quietschebunten Handschuhs bei den Wildenstein-Bilder. Deiner ist ja so herrrrrrlich langweilig ... schwarz ... :).

Doch der Tipp mit der Pfeilauflage ist versuchenswert.

Taubert
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Pfeilauflage

Beitrag von Taubert » 31.10.2003, 18:30

@ alter Sachse

mit dem Aufkleben einer Pfeilauflage wäre ich anfangs noch etwas zurückhaltend. Die Gründe hierfür:
Das Spüren des Pfeils an der Bogenhand kann eine wichtige Information (Ausrichtung von Bogen- und Zughand; Spüren der Pfeilspitze, bei freiem Anker).
Mit einer Pfeilauflage kannst Du den Pfeil nicht mehr gerade mal so mit der Bogenhand halten/fixieren ohne den Griff zu verändern.
Bei korrekt gespinten Pfeilen und klarem Nockpunkt sollte nichts mehr schrabbeln an der Bogenhand.
Alternativvorschlag zur Positionierung der Bogenahnd auf dem Bogen (wenn's Dir auf den Millimeter ankommt): Bring eine spürbare Markierung (z.B. zwischern zwei Fingern) auf dem Bogen an, dann hast Du immer den gleichen Griff.

Gruß Götz

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Beitrag von der Alte Sachse » 01.11.2003, 07:00

Hallo Götz
Viele User - viele Meinungen
Aber Dein Argument ist irgendwo nicht von der Hand zu weisen.
Also ich werde mal so über die Hand schiessen und wenn ich nicht zurecht komme, kann ich ja auf die Anregung mit der Auflage zurückgreifen.

Taran
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Handhaltung

Beitrag von Taran » 01.11.2003, 09:27

Irgendeine Merkhilfe muss schon sein, da bei den Reiterbögen gar keine Handhaltung definiert ist. Auch die Langbögen haben / hatten ja das "peck mark", das die Pfeilanlage markierte. In Korea wurde oft eine Harz-Gummi-Mischung zubereitet, an den Griff gepappt und dann hat der Schütze kräftig zugepackt. So hat sich der Griff seiner Hand angepasst.
Taran von Caer Dallben

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Beitrag von der Alte Sachse » 01.11.2003, 18:41

Harz-Gummi Mischung hört sich interessant an , bloß man muß den Bogen zum richtigen Zeitpunkt loslassen !
Sonst geht das loslassen nur operativ .

Taran
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Genaueres zum Griff

Beitrag von Taran » 01.11.2003, 21:18

Das stammt von Alastair, einem Hornbogen-Experten, fast so bekannt wie Thomas "Bluelake" Duvernay. Er hat in Klopstegs Buch "Turkish Archery" was gefunden und kommentiert es:

Klopsteg. "Turkish Archery" Derrydale press, '93, p.52
Called a "mushamma"
...a two foot long strap of waxed linen, which is wrapped around the bow handle, to fill out the hand which grips the handle, to enable it to hold the bow more firmly and with certainty.
Pure yellow beeswax or camphor wax is melted. Into this is added a "thin
material like batiste or water silk ... allowed to cook until completely
saturated. Removed with tongs and drained of excess, before it is cooled, it is folded for sewing. For winter use you can add 10% turpentine to make the wax less brittle.

The strip should taper from one end to the other, so it will wrap nicely and without too much bulk. After a discussion of different ways to interpet the original instructions, he goes
on to say...
"My own conclusions... that it was used to build up the handle, and make it unsymmetrical for the purpose of bringing about the smoothest possible passage of the arrow in the "siper" and along the bow handle. This would be brought about if the mushamma were so wrapped as to bring about, automatically, a counterclockwise twist of the handle, assuming the arrow passes the bow on the right; and a thickening of the handle on the right side is one way to bring about such a torque. The function of filling out the hollow spaces in the hand is no doubt a secondary one."

I believe this item would be very beneficial, and am begining to experiment with them now.
I recommend using a hard, high melting point wax, such as microcrystalin wax used in bronze foundry. Beeswax will melt in the summer, making a gooey mess in your hand. A mixture of Beeswax and parrafin is also good, and perhaps
easier for most people to find. The wax may be dyed a color, using readily available dyes from craft stores.
Two pieces of silk or indeed any light absorbent fabric about two feet long and tapering from 1/2" wide to about 1 1/4" wide work pretty well. Sew them together with the narrowest possible seam allowance, then turn inside out for a smooth tapering cone. Iron flat, then soak in hot wax. Pull out with
tongs then wring out excess with a gloved hand. Keep a bowl of water handy to cool off your hand if necessary. Wrap from the bottom up, tucking the narrow end under for a smooth start. End by folding the last bit under the
previous wrap and pulling tight.
You should wrap it dry a few times to plan your pattern out. I am adding shaped bits of leather to give the asymetrical shape, otherwise you could leave more wax in and by squishing in your hand and wiping up the excess make any shape you like. Needless to say, wrap the
rest of the bow in plastic before trying that method.

If the wax is warm and soft, but not liquid, it will seal to itself, but not make a mess of your bow. A certain amount of trial and error will be needed, both to get the right consistency of wax and the shape that suits you. A narrow leather or plastic shelf could also be imbedded in the whole mass if desired.

I had thought this would be nice before, but after actually shooting at the gallop, it's a must! The bow has a tendency to slip though your hand just a tiny bit as you manipulate the arrows though the fingers while speed
nocking. By the third arrow my rest point had risen by an arrow's width. A simple wrap of deerskin thong took care of that, but I believe the Mushamma will be even better. -Alastair
Taran von Caer Dallben

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