Ankerpunkt beim reiterbogen?

Technik und praktische Umsetzung
elcartan
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Ankerpunkt beim reiterbogen?

Beitrag von elcartan » 26.04.2004, 18:49

habe seit drei monaten zu meinem recurve einen reiterbogen 45lbs(hunnisch irgendwas???). eines tages in meinem lieblingsgeschäft glaub ich nicht mehr an die 45 pfund (fühlte sich viel zu locker an), nehme ein zuggewichtsmessteil, und das sagt mir:35lbs..
richtig, ich hab nicht auf den auszug geschaut beim kauf:doh. reiterbogen werden nämlich irgendwo beim ohr (bei 30") geankert, hab ich mir dort sagen lassen. meine frage also: WO IST IRGENDWO HINTERM OHR?, oder hab ich zu kurze arme ;( (glaub ich net ernstlich, weil ich hab schon viele pics gesehen, auf den schützen hinterm kopf geankert haben)?
hab vorher immer am mundwinkel gesabbert. ich hoff, dass sich ein paar von euch auskennen. :anbet
Manchmal stupst mich ein(e) Freund(in) nach einer Minute follow-through an und fragt mich, ob alles in ordnung ist. Mit vertr?umten blick noch immer auf das Ziel starrend sage ich: "Ja, bestens."

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Netzwanze
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RE: Ankerpunkt beim reiterbogen?

Beitrag von Netzwanze » 26.04.2004, 19:01

Original geschrieben von elcartan

habe seit drei monaten zu meinem recurve einen reiterbogen 45lbs(hunnisch irgendwas???). eines tages in meinem lieblingsgeschäft glaub ich nicht mehr an die 45 pfund (fühlte sich viel zu locker an), nehme ein zuggewichtsmessteil, und das sagt mir:35lbs..
richtig, ich hab nicht auf den auszug geschaut beim kauf:doh. reiterbogen werden nämlich irgendwo beim ohr (bei 30") geankert, hab ich mir dort sagen lassen.

Kommt drauf an, wie du ihn ziehst und ankerst. Du kannst ihn ganz normal im Mundwinkel ankern, hinterm Ohr (vorsicht, sonst ist es wech) oder vor der Brust (was wohl sicherlich der traditionelle Anker, zumindest bei den Mogolen, ist. Andere Reiterbögen wurden auch nur bis zum Brustbeim (also bis maximal 26") gezogen, aber das willst du sicherlich nicht.

meine frage also: WO IST IRGENDWO HINTERM OHR?,

Da wo du den Bogen am besten halten kannst. Es gibt keine spezielle Position (hinter dem Ohr ankern eigentlich auch nur Kyodoka).

oder hab ich zu kurze arme ;( (glaub ich net ernstlich, weil ich hab schon viele pics gesehen, auf den schützen hinterm kopf geankert haben)?

Wie lang ziehst du den Bogen denn aus? Schonmal gemessen? Der Bogen wird normalerweise mit 28" Auszug gewogen. Schätzungsweise ziehst du ihn nur bis 25-26" aus. Daher die 10# weniger Gewicht.
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)

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....

Beitrag von Rednecker » 26.04.2004, 19:59

beugst du dich beim schuss vor? (also: "recurveschussstellung)

versuch dich mal eher grade aufzurichten. probiers mal, ahnlich wie ein "compounder" auszusehen... da verändert sich der auzug automatisch um 1 - 2 zoll... da du ja den kopf nicht richtung bogen beugst und deine arme weiter auseinander sind
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Beitrag von elcartan » 26.04.2004, 20:32

erstmal: cool, dass das hier so verdammt schnell klappt!
zu meinem auszug: der ist 28" zoll (präzise 28" lange affenarme.), doch der hersteller, misst tatsächlich bei 30". Mein Stand ist mittel geneigt, da ich inst.schieße.

das mit dem aussehen wie ein compounder geht auch nicht, weil ich früher einen trainer hatte, und der mir eine form eingebläut hat, das mir heut noch der schädel wackelt. :bash (mein kopf ist hinten, maximal ein bisserl seitl.)
ich weiß, das die 10# irgendwo in den 2" weggurken, und möchte die mit dem ohrenanker ausgleichen. ich hab nur das problem, das ich eine echt magnifikante stelle brauch (früher zb mundwinkel).
fällt euch da was ein?
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Steinmann

Beitrag von Steinmann » 26.04.2004, 20:33

ich denke die Frage von elcartan war weniger wie verlängere ich meinen Ankerpunkt, als vielmehr wo werden die Zugewichtsangaben bei Reiterbögen gemessen.
Da sich die Angabe bei 28 " Auzugslänge eingebürgert und standardisiert hat sollte auch bei einem Reiterbogen, sofern nix anderes angegeben ist, in diesem Bereich gemessen werden. Genauere Info´s wirst Du aber sicherlich bei dem Verkäufer ( Händler ? ) des Bogens bzw. beim Hersteller bekommen.

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Beitrag von Hunbow » 26.04.2004, 20:45

so ich auch noch! noch ein bischen mehr verwirrung gefällig?

vergiss für den hunnenbogen alles was du bisher über das instinktive bogenschiessen gelernt hast.

dein ankerpunkt beim reiterbogenschiessen vor der brust ist dann erreicht, wenn sich deine schulterblätter berühren.

ich schiesse einen kassai-hunnenbogen mit werksangabe 45#. bei meinem auszug von ca. 35" liegt er ca. 57#. der bogen bekommt erst richtig speed, wenn er weit ausgezogen wird (so ab 31").
"Der starke Mann trotzt dem Regen. Der kluge Mann stellt sich unter."

Filmtipp:
http://www.struckthefilm.com/

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Beitrag von elcartan » 26.04.2004, 20:54

aaaaaaaaaaaaaah!:bash
nicht auszuhalten.
@steinmann: es ging tatsächlich darum meinen ankerpunkt zu verändern.
@hunbow: ich möcht nicht vor dem brustbein ankern (hör ich das erste mal, werd's aber sicher ausprobieren:-) ) sondern hinterm ohr!!! mein problem: brauch irgendwas an dem ich mich ohrientieren (beachtet diesen gelungen wortwitz!!! :D ) kann. sachen wie ohrläppchen spür ich durch den selbstgebastelten schieß´handschuh net...
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Rednecker
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also....

Beitrag von Rednecker » 26.04.2004, 21:54

ich habe mir mein reiterbögelchen jetzt mal aufgespannt und hier neben mir stehen.
soll sagen, ich werde das jetzt mal durchprobieren und niederschreiben.

1. "brustanker"
habe ich schonmal versucht, und ich sage dir: von 30 schuss 2 getroffen (35m)...
also: naja.

2. "aufrecht stehend"
so schieße ich immer. muss sagen mir persönlich gefällts so.

3. "schulterblätter zusammen"
gewöhnungsbedürftig... aber da ist mein bogen dann bei schätzungsweise 32 zoll und es knackt eklig im ellenbogen; schätze: bogen bricht bald
aber: wenn bogen und ell'bogen mitmachen könnt das gehen.

4. "alles vergessen, was ich übers instinktive schiessen gelernt hab'"
was mache ich eigentlich mit dem komischen ding hier?

5. "beim händler informieren"
geht grade keiner ans telefon...


:D

aber im ernst. beim hunnenbogen wird normalerweise VOR der brust geankert. ich konnte mich nach 1 jahr recurvebogen da nicht dran gewöhnen.

schau z.b. mal hier... zeichnung aus der zeit...
http://www.archeryinfo.info/horseman1.jpg
oder da:
http://www.fletchers-corner.de/cpg/albu ... 8/drei.jpg

ansonsten hat hunbow aber recht... vergiss den alten schießstil... es nützt nichts...
Dumm ist der, der Dummes tut!

Niels

Beitrag von Niels » 26.04.2004, 22:36

Hallo elcartan,

zu Thema "Brustanker oder nicht" beim Reiterbogenschießen wurde hier - wenn ich mich recht erinnere - schon einmal viel diskutiert. Probier doch mal dieses Suchwort in der Suchmaschine aus. Vielleicht ist was hilfreiches dabei.

Wenn Dir der Brustanker nun gar nicht liegt, kannst Du ja vielleicht mal folgendes versuchen: Den Bogen erstmal bei gerader Körperhaltung vor der Brust auszuziehen bis sich die Schulterblätter berühren (also Brustanker). Dann die Hand wieder zum Gesicht zu nehmen, um dort einen Fixpunkt zu finden. Bei mir läge dieser unmittelbar vor dem Ohr (= ca. 32")

Viel Erfolg beim Ausprobieren

elcartan
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RE:

Beitrag von elcartan » 26.04.2004, 22:56

Original geschrieben von Niels

Den Bogen erstmal bei gerader Körperhaltung vor der Brust auszuziehen bis sich die Schulterblätter berühren (also Brustanker). Dann die Hand wieder zum Gesicht zu nehmen, um dort einen Fixpunkt zu finden. Bei mir läge dieser unmittelbar vor dem Ohr (= ca. 32")

müssen die echt ganz zam? wie ´kann ich das üben, ist das zuverlässig?
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Niels

RE: RE:

Beitrag von Niels » 26.04.2004, 23:24

Original geschrieben von elcartan

müssen die echt ganz zam? wie ´kann ich das üben, ist das zuverlässig?


Nur wenn Du wirklich mit einem sauberen Brustanker schießen willst. Ansonsten ist das halt nur das Maximum.

Probiers doch erstmal aus und schreib dann, welche konkreten Probleme Du gegebenenfalls hast. Dann kann man besser was zum üben sagen.

Es gibt Leute, die treffen auch mit Brustanker recht gut (da gehöre ich leider aber noch nicht wirklich dazu).

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Hunnenbogen

Beitrag von Archiv » 27.04.2004, 11:33

Ich schieße auch einen Hunnenbogen, allerdings von Gròzer. Dieser ist meiner Meinung nach am nähesten am Original. Die Hunnenbögen waren asymmetrisch, der untere Wurfarm war deutlich kürzer. Diese Bogen sollten auch laut Hersteller im Gegensatz zu den meisten anderen Reiterbögen nicht über 28´´ ausgezogen werden! Daher kann man diesen Bogen ganz normal im Mundwinkel ankern;-)... (siehe mein Userbild)
Was für einen Bogen hast du denn genau? Ist es wirklich ein Hunne und wenn ja, von welchem Hersteller? Anscheinend kann man den Kassai-Hunnenbogen weiter ausziehen...:-o ?

Gruß, Hartmut

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Beitrag von elcartan » 27.04.2004, 12:48

ich mach mich mal schlau, was es ist, aber ich bin sicher, das er bei 30" 45# hat und man ihn auch soweit ziehenkann, ohne das es (wirklich:o ) knackst. fürs erste mal danke, und sobald ich was weiß (heute, morgen?, schreib ich's
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horsebow
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Beitrag von horsebow » 27.04.2004, 16:33

Hi all,
1. Die Zuggewichte der Kassai-RBn werden auf Kassais homepage tatsächlich bei 30" angegeben. Auf dem oberen Wurfarm steht nur lapidar das Zuggewicht, z.B. 40#.
Wie das bei Grozer ist, weiß ich nicht genau. Einige andere Hersteller schreiben z.B. 40#@28" und damit ist alles klar...
2. Daß ein RB im Auszug knarzt, ist in der Regel völlig normal, das hängt mit dem Weg des langen Sehnenöhrchens über das steife Wurfarmende ("siyah") zusammen.

Gruß, horsebow
I shot an arrow in the air,
it fell to earth, I knew not where;
for so swiftly it flew, the sight
could not follow it in its flight.
Longfellow, Oct. 16, 1845

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@Netzwanze

Beitrag von Mongol » 27.04.2004, 18:08

Ähm... das ist nicht ganz richtig: Die Mongolen ankern eher vor dem Hals/der Schulter....
Ein kluger Mann bemerkt alles.
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)

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