Wettkampf und Technik

Technik und praktische Umsetzung
Der Steppenreiter

Weil es sauschwer ist....

Beitrag von Der Steppenreiter » 20.09.2004, 12:51

Aber Du hast recht. Gute Reiter werden mit der
Rinne kaum je Freundschaft schliessen, sie degradiert das Pferd zum, wenn auch holprigen so doch fahrbaren Untersatz.

Die Kassairegeln sind für Bogenschützen gemacht und haben ihr Hauptaugenmerk nur auf die Fähigkeit des Schützen, die reiterliche Kunst ist, wenn überhaupt zweitrangig.

Bevor wir aber in romantischer Phantasie über eine freie Linienführung um Strohballen im schnellen Galopp zügellos und Bogenschiessender Weise träumen, sollten wir erst mal die Schwierigkeiten der einfacheren geraden Bahn hinreichend lösen.

Niels

Beitrag von Niels » 20.09.2004, 14:59

Hallo dschin,

erstmal herzlich willkommen hier im Forum.

Ich finde, es ist, wie der Steppenreiter ja schon angedeutet hat, in erster Linie eine Frage des jeweils erreichten Fortschritts im Training mit dem Pferd, ob man nun auf freien Feld oder in einer irgendwie abgegrenzten Bahn reitet und schießt und erst in zweiter Linie eine Frage unterschiedlicher Geschmäcker.

Ich war während des Wettkampftrainings mangels Bahn gezwungen, auf dem freien Feld zu üben. Ich finde es auch sauschwer, beim Schießen vom Pferderücken noch auf das Pferd einwirken zu müssen. Besonders erfolgreich war ich dabei ehrlich gesagt nicht, weil es wohl tatsächlich der zweite Schritt vor dem ersten ist.

Aber, und da widerspreche ich dem Steppenreiter, träumen sollte schon erlaubt sein.;-)

Ich glaube viele würden lieber ohne Bahn auskommen, nur können muss man es halt erstmal und auch das soweit ausgebildete Pferd haben.

Deshalb finde ich den Ansatz bei den Kassairegeln gar nicht schlecht. So kann schon in einem früheren Stadium der Ausbildung von Pferd und Reiter an einem Wettkampf teilgenommen werden. Und auf der Bahn auch tatsächlich was zu treffen, ist wirklich nicht einfach.

dschin
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niels, da geb ich dir recht

Beitrag von dschin » 20.09.2004, 23:11

vor allem wenn du ein sensibles pferd unterm hintern hast, dass du über den sitz reiten kannst.
denn dann wird zb bei dem schuss nach rückwärts sich das pferd schwerlich auf der tour halten lassen.
bei der tour gehen sich nur schüsse auf die seite aus, da ja hier becken und schulter des schützen in etwa parallel zur schulter des pferdes sind.
speziell wenn du mit einem dressursattel unterwegs bist. mit einen bock-/trachten-sattel hast da bessere chancen auf der tour zu bleiben.

es ist halt die frage, wo der mensch das hauptaugenmerk legt. für mich ist es immer das pferd und bewegen mit dem pferd im gelände. es ist halt das bogenschiessen als add-on dazugekommen.

wenn man BR 1:1 mit kassai in verbindung bringt ist es klar, dass man sich an dessen vorgaben zu halten hat.
ich hab halt nur in ungarn (raum györ und donauknie) im training auch reiter (stuntmen???) gesehen, die zb um slalomstangen mit sauber gesprungenen galoppwechsel galoppierten und dabei auf seitlich aufgestellte scheiben geschossen haben. das war wunderbar zum ansehen. perfect harmony.

Cowboy
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freie Linie beim Reiten

Beitrag von Cowboy » 21.09.2004, 07:49

Ein häufiger Punkt ist auch, dass man es dem Pferd nicht zutraut, frei eine Linie zu halten.

Zum Üben auf dem Platz finde ich es ideal, dem Pferd beizubringen, alleine auf dem Zirkel zu bleiben und nicht abzubiegen. das ganze soll ohne reiterliche Einwirkung geschehen.

Man kann dann wunderbar in den Zirkelmittelpunkt die SCheibe stellen und in jeder Runde einmal schießen, den Rest des Zirkels hat man zum nachladen Zeit.

Häufig wird ein Pferd gelenkt, damit es nicht vom Zirkel läuft. Man sollte es auf dem Zirkel völlig alleine lassen, und korrigieren, wenn es runter läuft.

Das wäre doch ein schönes Programm für Berlin.

lg Thies
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Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 23.09.2004, 12:27

Hi Thies,

alles schon ausprobiert, ist aber auf Dauer
auch ziemlich öde. Zum Training ist es Ok, aber
einen Wettkampf draus machen - naja?

Mir schwebt so wie Dschin ein Slalom vor,
reiten um Hindernisse bel gleichzeitigem
Schießen auf bestimmte Ziele an der Strecke, nach
vorne hinten zur Seite und das Ganze auf Zeit und Treffer.

Man müßte noch einen Taktik Faktor einbauen
und das ganze noch mit einer Prise Teamgeist
würzen. Dann wäre Reit- und Schützenkunst
gleicher-
massen gefragt.

@Dshin Slalomstrecke um Stangen und Schießen
ist ein interessanter Hinweis. Bisher hatte ich
an das Kleeblatt gedacht.

Azora
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Beitrag von Azora » 23.09.2004, 13:35

nur eine kurze Bemerkung:

in den Regeln der Kassai-Schule steht nirgends, dass die Bahn eine gegrabene oder sonstwie begrenzte Rinne sein muss.
Einzige Regeln damit eine Wettkampfbahn als Wettkampfbahn nach Kassai-Regeln gilt, ist, dass sie 90m lang sein muss, und die Unterteilung in 3 mal 30m usw.... aber auch das gilt nur für die *Wettkampf*bahn, wie man trainiert ist ja jedem freigestellt.

lg,
Lisa

Der Steppenreiter

Jetzt habe ich es ausprobiert und...

Beitrag von Der Steppenreiter » 29.11.2004, 16:56

es funtkioniert:

Bisher war meine Kleeblattidee ja nur blanke Theorie. Letzte Woche habe ich es ausprobiert, auf der großen Bahn 60m x 40m und der kleinen 20m x 40m und...

Au Weiha!

Es ist richtig schwierig! Auf dem großen Viereck hat man zwar genug Zeit sein Pferd zu lenken und eventuell zu korrigieren, aber die Schußdistanzen sind doch erheblich. Selbst wenn das Pferd nur langsam galoppiert, mußt du ein richtig guter Schütze sein, um überhaupt sichere Treffer zu landen.

Auf dem kurzen Viereck ist das Treffen zwar erheblich leichter, dafür mußt du aber ein verdammt guter Reiter mit gut ausgebildetem Pferd sein, sonst kommst du garnicht zum Schuß vor lauter korrigieren.

Kurz! Es ist richtig anspruchvoll, macht aber einen Riesenspaß und fordert den Reiter in uns heraus, also die, die sich so richtig in ihr Pferd "reinknien" um mit ihm Eins zu werden. Für Anfänger kann es nicht das Kleeblatt sein, Zirkel genügen als Herausforderung, aber wenn man Pferdeleute für diesen Sport gewinnen will, dann ist das Kleeblatt, nach meiner Auffassung - state of the art!"

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