Losgelassenheit

Technik und praktische Umsetzung
Antworten
Der Steppenreiter

Losgelassenheit

Beitrag von Der Steppenreiter » 05.04.2005, 11:09

Losgelassenheit ist ein Begriff aus der Skala der Pferdeausbildung und meint die rhythmisch harmonische An- und Entspannung der Muskeln während der Galopp-, Trab- oder Schrittarbeit.

Berittene Bogenschützen selbst müssen auf einem Parcour in schneller Abfolge nach vorne, zur Seite und hinten ihre Pfeile sicher ins Ziel bringen. Das ist nur möglich, wenn auch sie innerlich losgelassen, taktmäßig sauber und den Bewegungsablauf schnell und zielsicher ausführen.

Mentale Blockaden, übereilende Hast, Zielpanik, körperliche Schwäche, ungenügende Koordination, mangelnde Konzentration, Pfeilhypnose, fehlender reiterlicher Sitz sind nur einige Krankheiten und Schwächen, die losgelassenenes Tun verhindern.

Alle diese Faiblessen haben ihre Ursache in der Überforderung. Wir tun und wollen zuviel auf einmal. So wie der Ausbilder einer Remonte darauf achtet zu fordern aber nicht zu überfordern, so müssen auch wir uns mit einem geeigneten Trainingsprogramm über unsere persönlichen Hürden helfen, um losgelassenes Bogenschiessen anzustreben.

Losgelassenheit

Polvarinho
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1494
Registriert: 18.01.2005, 10:19

Beitrag von Polvarinho » 05.04.2005, 12:21

Zitat Steppenreiter:
"Losgelassenheit meint den von allen mentalen und physischen Blockaden befreiten rhythmischen Bewegungsablauf des reitenden Schützen. Losgelassenheit ist das "Es schießt!" Ende Zitat

Das ist o.k.
Ich nehme gleich 2 kg davon, darf auch ruhig etwas mehr sein..... schicks mir zu :-)

Hi Christian,

cool formuliert und essenzmäßig auf den Punkt gebracht worum es beim horsebackarchern geht!

Machen wir uns weiter auf den Weg....

Herzlichen Gruss in den Schwarzen Wald

Claus
Claus
Wo es nur um das Gewinnen geht, dort gibt es zu viele Verlierer.

Benutzeravatar
shewolf
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2202
Registriert: 12.09.2003, 11:22

RE: Losgelassenheit

Beitrag von shewolf » 05.04.2005, 12:27

Original geschrieben von Der Steppenreiter


Mentale Blockaden, übereilende Hast, Zielpanik, körperliche Schwäche, ungenügende Koordination, mangelnde Konzentration, Pfeilhypnose, fehlender reiterlicher Sitz sind nur einige Krankheiten und Schwächen, die losgelassenenes Tun verhindern.



Für obiges habe ich beim Bogenreiten echt keine Zeit... :D geht alles zu schnell: höchste Konzentration in Reinform, Abruf von Bewegungen die "sitzen", Adrenalin bis Oberkante Unterlippe.

Das ist der reine Stress, aber Eustress (also positiv (im Gegensatz zu Distress, der uns negativ belastet).

Unter Losgelassenheit stell ich mir eher etwas Gemütliches vor, entspannte Bewegung aber ohne die "mental peaks" auf der Bogenreitbahn.
Thoughts are magnetic -
you attract what you think about most.

Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 05.04.2005, 18:14

@Polvarinho - hi Claus - keine Ahnung, ob man Losgelassenheit wiegen kann, das Paket mit den Erklärungen was für Übungen sie fördern und das Trainingsgerät passen in ein DIN A5 Umschlag.

@Shewolf - Mensch Andrea - was hast du Feuer im Hintern. :D
Trotzdem lohnt es sich in einer ruhigen Minute mal hinzusetzen und zu überlegen, was passiert ist und vorallem wie.

Losgelassenheit ist ein enorm wichtiges Ziel und wird bei der ganzen Wettkämpferei komplett aus den Augen verloren. Du wirst nie richtig gut, wenn du sie dir nicht erkämpfst.

Benutzeravatar
kra
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 6732
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Beitrag von kra » 05.04.2005, 19:16

Warum soll das denn eigentlich nur für die Bogenreiter gelten ;-)
An mir selber beobachte ich, das die besten Schüsse genau so geschehen: Rhythmischer Ablauf von Anspannen und Entspannen bei gleichzeitiger innerer Losgelöstheit "vom hier und jetzt", dabei in voller Konzentration auf den Vorgang und trotzdem ohne das ich merke wie ich den Schuß löse.
In Egenhausen wars beim Schuß auf die beiden Reiher (Mistviecher!) und auf das Reh im "Trail" so.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 25.04.2005, 12:56

@Kra du hast vollkommen recht, das gilt vorallem für uns Bogenschützen.

Immerwieder denke ich darüber nach, ob das Wort Losgelassenheit, Gelöstheit usw. korrekt das beschreiben, worauf es ankommt. Es sind Partizipkonstruktionen und damit kennzeichnen sie etwas Vergangenes. Mit dem Suffix "heit" suggerieren sie zwar Dauerhaftes, bilden damit aber selbst ein Paradox und helfen so nicht, das Paradox des goldenen Schuss, wie du ihn erfahren hast zu klären.

Denkfaul und ungenau wie wir gerne sind, transzendieren wir den Vorgang und nennen ihn intuitiv oder instinktiv und verlieren damit dann vollkommen den Boden unter den Füssen.

Wahrscheinlich wird es das Beste sein die Klappe zu halten in den Wald zu gehen und zu üben. Doch was grummelt es in mir, wenn wir noch nicht einmal wissen worauf zu achten ist. Ein "gutes Bauchgefühl" oder ein zählender Treffer?

Trebron
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1415
Registriert: 12.06.2004, 13:20

RE:

Beitrag von Trebron » 09.05.2005, 12:13

Original geschrieben von kra

Warum soll das denn eigentlich nur für die Bogenreiter gelten ;-)
An mir selber beobachte ich, das die besten Schüsse genau so geschehen: Rhythmischer Ablauf von Anspannen und Entspannen bei gleichzeitiger innerer Losgelöstheit "vom hier und jetzt", dabei in voller Konzentration auf den Vorgang und trotzdem ohne das ich merke wie ich den Schuß löse.
In Egenhausen wars beim Schuß auf die beiden Reiher (Mistviecher!) und auf das Reh im "Trail" so.



Das ist "Losgelassenheit"

Bild

Entnommen aus Clee`s Galerie


entspannte Grüße

Trebron
Wer nur zur?ck schaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

angeblich ungarisches Sprichwort

Der Steppenreiter

Was hälst du von dem

Beitrag von Der Steppenreiter » 09.05.2005, 13:14

Ja Treborn,

den hatte ich auch schon entdeckt ---

Was hälst du von dem
Bild

Gänzlich losgelassen....

Trebron
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1415
Registriert: 12.06.2004, 13:20

festgehalten

Beitrag von Trebron » 09.05.2005, 13:23

wieso, der hält "IHN" doch fest, damit er nicht fortfliegt:D :D :D
Wer nur zur?ck schaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

angeblich ungarisches Sprichwort

Antworten

Zurück zu „Bogenreiten praktisch“