Fletchers-Corner

Ich würde noch den Markkanal großzügig mit Ponal versiegeln, mehr kann man da nicht machen.
Ja, Fliederholz hat ein angenehm weiches und elastisches Auszugsverhalten.
ich habe schon mehrere gebaut, gebrochen ist keiner. Größtes Problem ist immer das Reißen des Holzes, also:
beobachten und jeden Riss sofort versiegeln.

Puhh Stephan, wie kommt man sich denn da vor wenn man "nur" einen ganz normalen Holzbogen /Selfbow baut

MrCanister123!
Du wirst es nicht glauben, aber ich schieße am liebsten meinen 120cm langen Osage orange Reflex/Deflex/Reflex Stabbogen (iroqouis bow)mit 40 Pfund ohne Pfeilanlage und ohne Nockpunkt mit meinen Berberitzen Pfeilen, am meisten Spaß macht es in einem krummen Holz einen Bogen zu sehen, diesen mit einfachen Mitteln herauszuarbeiten und dann noch das Glück zu haben, dass der Bogen funktioniert, die Herausforderung etwas zu machen, dass eigentlich nicht funktionieren kann oder sollte um dann vielleicht doch einen Weg zu finden, dass es klappt oder klappen könnte. Egal ob das ein Kompositbogen in 6 Wochen Bauzeit oder ein Fliederschlangenbogen oder „nur“ein Haselbogen ist. Das schöne ist immer der Weg zum Ziel, die gelösten Probleme am Weg zum Ziel, getrieben von der Motivation, dass es vielleicht klappen könnte. Hier im Forum sind dabei so viele Erfahrungen gesammelt und werden so viele Erfahrungen weitergegeben, dass du dabei größtmögliche Unterstützung hast. Wenn du einen Sapling erntest, dann hat er es eigentlich verdient als Bogen weiter zu leben, lG Stephan

Genauso sehe ich es auch.

Auch von mir ein kleines Update: mein Paddelbogen hatte am 7.1. vor dem Belegen mit Sehnen 287 Gramm, die aufgebrachten Sehnen hatten ein Trockengewicht von 38 Gramm, macht zusammen 305 Gramm, jetzt nach 2 Tagen hat der Bogen 313 Gramm, abzüglich des Trockengewichtes des Glutinleims ist der Bogen eigentlich trocken?!?

Mein Hasel Kompositbogen hatte am 7.1. vor dem Belegen mit Sehne 427 Gramm, die aufgebrachten Sehnen hatten ein Trockengewicht von 40 Gramm, macht zusammen 467 Gramm, jetzt nach 2 Tagen hat der Bogen 469 Gramm, abzüglich des Trockengewichtes des Glutinleims ist der Bogen eigentlich trocken ?!?.

Ich werde weiter Wiegen und nächste Woche ev. meinen Paddelbogen weiter bzw. fertig bauen. LG Stephan

Moin, Du hast dich verrechnet.
Paddelbogen 287 + 38 = 325 g
Dann fehlt noch der Leim.
Wenn der Bogen also nur noch 313 g, kann das nur bedeuten, dass das Holz noch nicht trocken ist oder die Waage defekt ist.
Grüße - Neumi

Ausgangsgewicht waren natürlich 267 Gramm nicht 287 Gramm, und das nächste mal nehme ich 40 Gramm Sehnen, dann ist es für mich noch leichter zu rechnen, Danke Neumi sehr aufmerksam,

Chirurg hat geschrieben: ↑

12.01.2022, 09:10

nehme ich 40 Gramm Sehnen, dann ist es für mich noch leichter zu rechnen

Was die beiden sehnenbelegten Bogen betrifft ist der Trocknungszustand ja einfach zu ermitteln: wenn das Gewicht mehrere Tage hintereinander nicht mehr abnimmt und dann möglicherweise ein paar Gramm zunimmt, sind die Bogen trocken
Grüße - Neumi

Bei uns hat es heute -16 Grad, morgen nur -15, in der Werkstadt draußen ist es genauso kalt, durch die Kälte hat es im Haus bei 22 Grad nur mehr 24 Prozent Luftfeuchtigkeit. Gerissen ist bisher keiner meiner Staves, auch nicht der Flieder aber der hat sich bisher 45 Grad verdreht, geht noch, ob's für die Sehnen zu trocken wird, weiß ich nicht? Vielleicht sollte ich die Bögen in die Waschküche übersiedeln? LG Stephan

20°C und 25 % Luftfeuchte führt zu einer Holzausgleichfeuchte von 5%. Ist das nicht viel zu trocken?
Ich dachte, die angestrebte Holzfeuchte sollte bei ca. 10% liegen?

Darum mach ich mir ja auch ein bisschen Sorgen, bei uns bleibt es nämlich die nächsten Tage so kalt und trocken

Ich hatte letztens beim letzten Temperatursturz ein ähnliches Problem, da ging in der Werkstatt (die liegt im Keller des Wohnhauses) die rel. Feuchte auf 30 % @ 16 °C mit Abwärtstrend und ich lagere im Nebenraum der Werkstatt (bei gleichen Werten) mein Bogenholz.

Ich habe mir mit nass aufgehängten alten Handtüchern geholfen, damit ließ sich die relative Feuchte auf 40-43 % anheben.
Laut Tabelle in der BdTB Bd. 4 Kap. 2 S. 41 ließe sich die Ausgleichsholzfeuchte von ca. 6 % auf ca. 8 % anheben (natürlich nur bei ausreichend Zeit, aber ich hatte schon einige Male das Problem mit übertrochneten Bogenrücken).

Weiter gehts mit dem Holler Paddelbogen: der Bogen hat jetzt 2 Tage konstantes Gewicht (310 Gramm), die Bogenenden hat es leicht verzogen. Zurecht schleifen bis die Flucht passt. Bds. 1cm kürzen, dann Anbringen von Wickelnocken (Straußensehnenfasern und Hasenhautleim), mit Sehnenschlaufen wird gleich eine Rinne eingepresst. Dann Wickeln mit Folie (Schutz vor Übertrocknung) und über den Bodenauslass der Wohnraumlüftung platziert. Und wieder warten…..

Über dem Wohnraumlüftungsauslass, eingepackt in Folie als Übertrocknungsschutz

Weiter gehts beim Holler Paddelbogen, verliert seit 4 Tagen kein Gewicht mehr. Werde heute vorsichtig tillern, glaube der Griffbereich wird noch eine Sehnenlage vertragen, auch die Bogensehne habe ich heute bearbeitet: die abstehenden Fasern abgeschnitten und dann mit Feile und Schleifpapier geglättet.