Vom Reitanfänger zum Bogenreiter

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LadyMystera
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Vom Reitanfänger zum Bogenreiter

Beitrag von LadyMystera » 29.12.2004, 16:18

Hallo zusammen,

ich habe mir jetzt mal den Thread "Bogenreiten und Belastung für die Pferde" annähernd durchgelesen (bin bis zum Thread und der Mail von "Todd" gekommen) und mir geht es wie benz. Bitte mehr davon *grins*. Ich sauge diese Infos auch auf wie ein Schwamm, obwohl es natürlich dadurch keine bessere Reiterin aus mir macht.

Ich bewerte die unterschiedlichen Handhabungen der Pferde jetzt nicht. Kann ich gar nicht. Dazu verstehe ich nur 98 % von dem was in dem Thread überhaupt steht von Ausdrücken und Handhabung.

Ich bin jetz durch meine 4. Reitstunde gerade mal soweit, dass ich das ruhige Schulpferd langsam im Schritt frei reiten kann, von lenken kann hier noch keine Rede sein, aber es zielt mit dem Lenken alles auf die Zügelhilfe ab. Ansonsten reite ich an der Longe freihändig und teils ohne Steigbügel und ich habe zu unruhige Hände (deswegen wären mir die Kniehilfen schon lieber, ich mag nicht erst damit anfangen, mich an den Zügeln festzuhalten, wie es viele Anfänger tun). Ich merke auch, dass ich viel zu tun habe, das Pferd zum antraben zu bringen, weil es nicht so sensibel ist. Am Dienstag war es schon besser, Jeannette hat sich wohl gemerkt, dass da ein kurzes Leichtgewicht auf ihr sitzt, bei der man (als Pferd) bischen aufmerksamer sein muss, damit man die Beinhilfen auch bemerkt.

Wie komme ich jetzt von der Reitanfängerin zur Bogenreiterin? Tja, ich bin Vollzeitberufstätig, wie die meisten hier und verdiene mein Geld sehr hart hier im Institut. Ich denke einiges davon werde ich in meine klassische Reitausbildung investieren und im Februar erstmal den Anfängerkurs bei Pettra machen. Mein Freund kommt übrigens mit *froi*.

Ich denke, im Schwarzwald kann ich dann wohl (nach einigen Stunden klassischer Reitausbildung) hoffentlich im zweiten Halbjahr 2005 machen. Zwischendurch wollte ich noch den Intensivkurs bei Pettra dann eventuell mitmachen.

Ansonsten wird es sich auf die Wochenenden beschränken bzw. vielleicht mal eine Woche auch für klassische Reiterferien. Da in meinem Stall keine Bogenreiter sind, werde ich das nicht soo intensiv ausüben können, wie es für eine ordentliche Ausbildung nötig wäre.

Meine Schwiegereltern in spe fahren öfter nach Ungarn. Deshalb kommt mir Lajos Kassai sehr gelegen. Aber kann man dort auch als Anfänger (was ich ja noch eine Weile sein werde) bei ihm reiten und Bogen schießen??
Das wäre natürlich sehr gut, aber wenn es nur "Fortgeschrittene" mit 3 oder mehr Hufeisen machen können, wird es mich noch ein Weilchen kosten, um annähernd soweit zu sein.

Oder glaube ich nur, dass die Erwartungen soo hoch sind?? *grübelgrübel*

Warum macht die sich solche Gedanken??? Weil ich immer noch Feuer und Flamme für diesen Sport bin und unbedingt auch mal was treffen will *gg*

Liebe Grüße, LadyM

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Beitrag von Archiv » 29.12.2004, 17:02

Hallo LadyM,

vielleicht helfen Dir ein paar Sätze von mir, in denen ich beschreibe, was ich so treibe: ok ich hab natürlich den Vorteil, ein eigenes Pferd zu haben, das bedeutet ich kann die Dinge, die ich in der Reitstunde lerne, bzw die Defizite, die mir in der Reitstunde oder auch bei einem FC Treffen wie in Koppenbrück bewußt werden zuhause angehn. Da es ja noch recht wenige BogenreiterInnen gibt, arbeiten die meisten in ihren Ställen, oder wie ich ganz ohne Reitstall, allein. Ich hab mir also im Gelände einen Weg ausgesucht, der einigermaßen gerade ist und leicht bergauf geht. Da hab ich erstmal angefangen ohne Zügelhilfe geradeaus zu reiten, meiner Rika klar zu machen, daß sie nicht einfach umdrehen und zum Stall zurücklaufen kann, auch ohne Zügel. Als nächstes das ganze im Trab und schließlich im Galopp. Im Moment suche ich mir einen Punkt in der Böschung, als wäre dies ein Ziel und fixiere ihn mit den Augen während ich daran vorbei reite, das wird, wenn ich mich dazu nach hinten drehen muß schon etwas schwer. Ich tue dabei so, als hätte ich einen Bogen in der Hand und würde einen Pfeil schießen, besonders den Ablass nach hinten raus betone ich dabei, um rika an diese Bewegung zu gewöhnen und mir diese Bewegung einzuprägen, sie ist ja anders als beim Schießen von Boden. Soweit bin ich im Moment. Prallel dazu gewöhne ich Rika an den Bogen und die Pfeile, streiche sie damit ab, schieße unter ihrem Hals unterdurch usw. alles natürlich mit viel Lob wenn die richtige Reaktion ( nämlich keine :D ) erfolgt. Im Gegensatz zu den meisten Pferdemenschen, die ich so kenne arbeiten wir mit Leckerlis bei der Ausbildung und auch während der Arbeit. Doch auch dieses Füttern zur Belohnung aus der Hand, muß gelernt sein. Wir orientieren uns da an der Methode von Eva Wiemers (Zirzensische Lektionen). Ich bin der festen Ansicht, daß dadurch dem Pferd die Arbeit mehr Spass macht und es schneller lernt. Vielleicht kannst Du ja das ein oder andere von meinen Ausführungen brauchen.

liebe Grüße benzi

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Snake-Jo
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Beitrag von Snake-Jo » 30.12.2004, 13:38

Habe Eure Ausführungen interessiert gelesen.
@Benz: Ja, so würde ich es auch machen, wenn ich ein Pferd hätte. Gottseidank ist der gute Max (s. mein vorheriges Avatar), auf dem ich ab und zu reiten darf, ein Gemüts"pferd" und einiges gewohnt, d.h. er macht schon einiges mit, was man bei anderen Pferden erst mühsam antrainieren muss. Freue mich schon wieder auf Koppenbrück.:-)

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Beitrag von Azora » 03.01.2005, 09:41

Hallo LadyMystera,

also wenn ich mir deine Pläne so durchlese, scheinst du ja ganz schön Feuer gefangen zu haben :-)
Aber es hört sich gut an was du so vorhast, Pettra kann ich als Lehrerin nur empfehlen (ich habe bei ihr angefangen, bevor ich nach Wien umgezogen bin).
Da du gerade erst anfängst, reiten zu lernen, würde ich dir raten, mach dir nicht allzu viel Gedanken über diese Pferde-Fachsimpelei. Am Anfang ist es das allerwichtigste, Gleichgewicht und Balance auf dem Pferd zu finden, die Bewegung erfühlen lernen und mit der Bewegung des PFerdes mitgehen lernen, ohne es zu behindern. Damit hast du für die nächsten paar JAhre genug zu tun ;-) .... Das lernt man am besten beim ohne-Sattel-Reiten. Die meisten Reitschulen machen sowas allerdings nicht, also musst du mit dem Vorlieb nehmen, was in deiner Reitschule angeboten wird. Wenn du öfter mal zu Pettra gehst: dort wird ohne Sattel geritten, also kannst du das dort vielleicht lernen.

Zu Ungarn: Jeder erste Samstag im Monat ist dort Tag der offenen Tür, mit Demonstrationen, für 3 € Eintritt - kann ich nur empfehlen, sich das mal anzuschauen, wenn du eh grad in der Gegend bist.
Mittrainieren kannst du als Ausländer dort nur, wenn du Mitglied der Schule bist, und von einem Landesführer mitgenommen wirst.
Als Nicht-Ungar und Anfänger ist das aber sowieso nicht besonders sinnvoll - um vom dortigen Training profitieren zu können, sollte man schon sehr gute Grundlagen haben (ohne Sattel reiten können in allen Gangarten, die GRundüben mit und ohen Bogen beherrschen...)

So wie sich das anhört bist du eh schon auf dem besten Weg. Dieser Sport ist nun mal sehr schwierig udn anspruchsvoll, und es dauert sehr lange, das zu erlernen. Die wichtigsten Dinge, die du trainieren kannst, sind Bogenschießen vom Boden, Formübungen (die du bei Pettra lernen wirst), Reiten, und Ausdauer.

Liebe Grüße,
Azora

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ohne Sattel

Beitrag von Archiv » 07.01.2005, 00:31

Hallo Leute!

Hm, will keine Spaßverderberin sein, aber kann das Reiten ohne Sattel nur bedingt empfehlen. Es bleibt letztlich eine enorme und recht punktuelle Belastung für das Pferd. Soviel ein Reiter auch dabei lernen kann, kann es dem Pferd auch rechts und links der Wirbelsäule weh tun. Wer schon toll locker sitzt und absolut mitschwingt, fügt sich vielleicht auch optimal ein, aber ansonsten darf man einen Sattel auch als Stoßdämpfer verstehen.
Oder geht jemand auf eine Trekking-Tour und schnallt Kochzeug, Proviant und alles pur (ohne Rucksack) auf, damit es immer schön im Rücken hämmert?
Nebenbei bemerkt hat das Reitergewicht nicht unbedingt etweas mit der Belastung zu tun. 50 Kilo ins Kreuz geflippt können fieser sein als 70 Kilo entspannt im Takt mitgeschwungen...

Mirja

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Beitrag von Azora » 07.01.2005, 11:35

dass ein Reiter, der nicht gut sitzt, den Pferderücken belastet, ist klar - aber jeder hat mal so angefangen...
und ein Sattel funktioniert vielleicht dann als "Stoßdämpfer", wenn er perfekt passt udn eine schön große Auflagefläche hat.... also schätzungsweise 1% aller Sättel.
Vor allem die meisten englischen Sättel haben so eine kleine Auflagefläche, dass sie bei nicht perfektem Sitz eigentlich für das Pferd nur unbequem sein können.

lg
Azora

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Beitrag von dschin » 07.01.2005, 12:10

nur 1% der sättel passen???

ist das nicht ein problem des richtigen sattlers?? bei uns kommt der sattler regelmässig vorbei und kontrolliert.
aber wir verwenden für den dauereinsatz passende arbeitssättel(alles nur keinen westernsattel *g*).
den dressursattel verwende ich zb nur eben wenn ich während der woche am 4eck gymnastizier

es stimmt, dass sättel sehr vieler schulpferde nicht passen und durch unterschiedlichste pads passend gemacht werden.

@reiten ohne sattel:
eine gute idee für den anfänger um das muskelspiel des rückens zu erspüren. und wie das pferd reagieren kann, wenn du nur eine pobacke anspannst. aber als dauerlösung lehne ich es ab. berühr einmal bei einem barepad-pferd den rücken. ich behaupte, dass 90% dann muskelverspannungen zeigen.

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Sattel vs. Bareback

Beitrag von Eofaer » 10.01.2005, 11:03

Original geschrieben von Azora

und ein Sattel funktioniert vielleicht dann als "Stoßdämpfer", wenn er perfekt passt udn eine schön große Auflagefläche hat.... also schätzungsweise 1% aller Sättel.

Das wuerde voraussetzen, dass sich 99% der infrage kommenden Pferdebesitzer NICHT um den Sitz ihres Sattels kuemmern! Sorry, aber das kann ich nicht akzeptieren. Woher beziehst Du diese Information?

Original geschrieben von Azora
Vor allem die meisten englischen Sättel haben so eine kleine Auflagefläche, dass sie bei nicht perfektem Sitz eigentlich für das Pferd nur unbequem sein können.
lg
Azora

Die Auflageflaeche eines durchschnittlichen Reiter(innen)hinterns ist immer noch deutlich kleiner als die eines gut verpassten Dressur- oder Springsattels. Ich spreche hier vom Normalfall (Sattel passt dem Pferd), nicht von der Ausnahme (Sattel passt nicht zum Pferd und/oder Reiter).

Original geschrieben von dschin
@reiten ohne sattel:
eine gute idee für den anfänger um das muskelspiel des rückens zu erspüren. und wie das pferd reagieren kann, wenn du nur eine pobacke anspannst. aber als dauerlösung lehne ich es ab. berühr einmal bei einem barepad-pferd den rücken. ich behaupte, dass 90% dann muskelverspannungen zeigen.

Ich bezweifle, dass man das so pauschal annehmen kann. Das ist eine Frage des Trainingszustandes von Pferd UND Reiter sowie des Reitergewichts. Auch die Verwendung/Nichtverwendung eines Bareback-Pads spielt eine grosse Rolle.

Gruss

Pete

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Netzwanze
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RE:

Beitrag von Netzwanze » 10.01.2005, 14:12

Original geschrieben von dschin
aber wir verwenden für den dauereinsatz passende arbeitssättel(alles nur keinen westernsattel *g*).

Könntest du mal erklären, wieso keinen Westernsattel? Was ist daran für dich nicht gut? Bin nur neugierig.
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)

Niels

RE: RE:

Beitrag von Niels » 10.01.2005, 14:51

Original geschrieben von Netzwanze

Original geschrieben von dschin
aber wir verwenden für den dauereinsatz passende arbeitssättel(alles nur keinen westernsattel *g*).

Könntest du mal erklären, wieso keinen Westernsattel? Was ist daran für dich nicht gut? Bin nur neugierig.


Hallo Netzwanze,

lass Dich da mal nicht verunsichern und finde aufgrund Deiner selbst gesammelten Erfahrungen, Deiner zeitlichen und finanziellen Möglichkeiten einfach Deinen eigenen Weg. Wichtig ist doch am Ende, dass Du Dich mit "Deinem" Pferd wohl fühlst.

Ob Du dabei nun lieber auf einem Salatschüsselchen oder einem richtigen (Western-)Sattel ;-) sitzen willst, wirst Du dann schon sehen.

In Bezug auf die verschiedenen Bogentypen habe ich (zumindest hier im Forum) schließlich auch nie etwas in der Art

"Ich verwende nur Reiterbögen. Langbögen sind meiner Ansicht nach abzulehnen, da sie im Auszug viel zu hart sind, .... Ich trainiere dreimal am Tag und lasse einmal pro Woche einen Bogenbauer kommen, der prüft, ob sich an meinem Bogen Risse zeigen."

gelesen.

Beim Aufeinandertreffen von Reitern verschiedener Reitweisen sind solche Aussagen nach meiner Erfahrung allerdings eher keine Seltenheit. Warum auch immer das so ist?

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Beitrag von dschin » 10.01.2005, 16:13

*g* warum kein westernsattel??
weil ich noch keinen normalen westernsattel erlebt habe, den man ans pferd im laufe seines lebens anpassen kann, nachpolstern, ..
ich weiß es gibt zwitter, die zwar wie ein westernsattel aussehen, aber keine im ursprünglichen sinn sind

@rückenempfindliche pferde und barepad (>> pete):
erlebnis aus einem 14 tägigen wanderritt:
5 pferde, alle sehr gut dressurmässig geritten, eines mit offiziersbocksattel aus 1. WK, eines mit conti-westernsattel, 2 mit torsion, eines mit original stocksaddle bei diesem wanderritt. die sättel wurden auch bei tagesausflügen verwendet.
beide torsionpferde hatten nach dem wanderritt muskelentzündungen im langen rückenmuskel (reiterinnen < 60 kg), westernsattelpferd extreme scheuerstellen im nierenbereich und berührungsempfindlichkeit. pferd mit bocksattel und stocksaddle hatten keine probleme

>>niels bez."aussagen .."
ich denke, dass die TA-Kosten bei rückenproblemen (muskelentzündungen, kissing spines, ..) locker den preis eines bogens überschreiten

dschin
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Beitrag von dschin » 10.01.2005, 16:50

wenn ich mich an die geschichte der cowboys recht erinner, wechselten sie eher das pferd als den sattel.
ich hatte geschrieben, dass die pferde sehr wohl an die erwähnten sättel gewohnt waren. aber wie gesagt nur tagesritte mit max 6 stunden im sattel. und die nächsten tage danach wurden eben die standardsättel verwendet.
während eines 14 tägigen rittes ändert sich auch bei gut trainierten pferden die muskulatur, ... (nicht nur beim pferd *sfg*)
mMn nach gibt es bei gepolsterten sättel mit grosser auflagefläche auf basis trachten/bocksattel wesentlich geringer probleme als bei ungepolsterten bzw baumlösen sättel bzw barpadähnlichen sätteln

Niels

RE:

Beitrag von Niels » 10.01.2005, 17:05

Original geschrieben von dschin

>>niels bez."aussagen .."
ich denke, dass die TA-Kosten bei rückenproblemen (muskelentzündungen, kissing spines, ..) locker den preis eines bogens überschreiten


Hallo Dschin,

die Kosten für Humanmediziner sind aber auch nicht ohne, wenn jemand mit einem Bogen schießt, der nicht zum Ausbildungsstand des Schützen passt.

Und letztlich ist es bei den Bögen da auch nicht anders als bei den Sätteln. Entweder er passt oder passt nicht. Mit dem Bogentyp hat das nicht viel zu tun.

Natürlich haben die unterschiedlichen Satteltypen jeweils Vor- und Nachteile. Aber ich denke, mit der Erörterung dessen entfernen wir uns dann doch zu sehr von der eigentlichen Fragestellung hier.

Ich denke für einen Reitanfänger ist es vor allem wichtig, unter kompetenter Anleitung zu lernen. Ein guter Reitlehrer wird im Einzelfall schon beurteilen können, inwieweit zum Beispiel das sattellose Reiten (am Anfang vielleicht an der Longe, verbunden mit Sitzübungen) für den Reitanfänger etwas bringt und in Bezug auf das Pferd tolerierbar ist.

Ich meine, auch ein noch so guter Sattel reduziert die Beeinträchtigung des Pferdes durch einen in den Rücken fallenden Reiter bestenfalls minimal. Der Sattel bietet aber im Gegensatz zum sattelosen Reiten dem Anfänger viel mehr Möglichkeiten, seinen (anfangs natürlich noch recht verkrampften) Sitz über einen längeren Zeitraum beizubehalten.

Bei einem fortgeschrittenen Reiter sollte es eigentlich keinen großen Unterschied für das Pferd machen, ob er mit oder ohne Sattel reitet.

Der Steppenreiter

Alles hat seine Berechtigung nur

Beitrag von Der Steppenreiter » 10.01.2005, 18:37

nicht das Falsche zum gewünschten Zweck noch das Richtige zum falschen Zeitpunkt.

Vorrausgesetzt der jeweilige Sattel passt dem Pferd, ist der Dressursattel, der Name sagt es schon zur Dressur geeignet, weil er mit tiefen Sitz, viel Beinfreiheit und größtmöglicher Nähe zum Pferd dem Reiter ermöglicht seine Hilfen bestmöglichst dem Pferd zu übermitteln.

Der Distanzsattel gleich welcher Bauart legt auf dieses weniger Wert, er soll über lange Strecken den Rücken des Pferdes und den Hintern des Reiters schonen, mehr nicht.

Der Westernsattel ist ein Arbeitssattel für Viehirten, leider arbeitet kaum noch ein Westernreiter so, dass er die Vorzüge seines Sattels wirklich kennenlernt. Das gleiche gilt für den spanischen Vaquera usw. Für die Dressur ist so ein Sattel nicht geeignet.

Es gibt natürlich auch für den Kampf vom Pferd Erfordernisse, die beim Sattelbau berücksichtigt werden müssen, schaut euch mal die Lanzenreiter an oder asiatischen Schwertkämpfer vom Pferd. Die berittenen Bogenschützen gehören eher in diese letzte Rubrik. Aber das Thema hatten wir schon.

Das sattelose Reiten dient dem Sitz, wenn man es richtig unter Anleitung lernt und vorallem richtig dosiert, ansonsten schadet es nur und zwar erst dem Reiter und dann dem Pferd. Mehr ist nicht dran am sattelosen Reiten, es ist nur eine kleine Übung unter vielen. Ich bin fest davon überzeugt, dass für richtige Kämpfer vom Pferd auch das Stehen auf dem Pferd gehört, ja auch im Galopp!!!

dschin
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Beitrag von dschin » 10.01.2005, 18:44

*g* niels - die humanmedizinerkosten gehen aber auf krankenschein.

aber du hast recht mit dem kompetenten reitenlernen. fehler, die sich da eingeschlichen haben, bekommst nur schwer weg.
bei dem existierenden reitlehrer/ausbildungsangebot ist es sehr schwer den richtigen reitlehrer für sich zu finden. vor allem einen reitlehrer, bei dem man nach der 5. stunde nicht das gefühl hat einer schallplatte mit sprung zuzuhören.

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