Nervöse Pferde

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Snake-Jo
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Re: Nervöse Pferde

Beitrag von Snake-Jo » 21.02.2008, 13:53

Gaia hat geschrieben:Hui, der Snake-Joe liebt die Gegensätze schwarz auf weiß  :o
Ehm, klemmst du da nich en bisschen mit den Oberschenkeln?  ;D


@Gaia: ich hau Dich gleich!  ;D ;D
Nee, ich war es leid, den Besserwissern immer erklären zu müssen: Nein, ich sitz nicht auf dem Pferd, ja, es ist verspannt wegen Blitz etc., nein ich hänge nicht über dem Hals, sondern strecke mich nach vorne und das Bein nach hinten etc., also neues (altes) Userbild.
Zu dem Zeitpunkt saß ich gerade mal 1,5 Jahre im Sattel, das Pferd Crazy stand am Abschusspfosten im Bogenreit-Parcours-Wettkampf in Koppenbrück wie ein Reiterdenkmal und ich habe die meisten Pfeile ins Ziel bekommen.  :)
Mit dem weiß und schwarz, das ist Zufall. Da ich mir oft ein Pferd ausleihen muss, saß ich schon auf allen möglichen Farbspielarten.

Mit den konkreten Beispielen ist der Thread zum Laufen gekommen. Ist doch schon ganz gut, macht Spaß.  ;)
Zuletzt geändert von Snake-Jo am 21.02.2008, 16:27, insgesamt 1-mal geändert.

benz

Re: Nervöse Pferde

Beitrag von benz » 21.02.2008, 14:27

das war damals ein geiler Tag in Koppenbrück, fand ich toll dass Dein altes Bild mich daran erinnert....

Gaia
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Re: Nervöse Pferde

Beitrag von Gaia » 21.02.2008, 19:17

@Gaia: ich hau Dich gleich!  ;D ;D
Nee, ich war es leid, den Besserwissern immer erklären zu müssen: Nein, ich sitz nicht auf dem Pferd, ja, es ist verspannt wegen Blitz etc., nein ich hänge nicht über dem Hals, sondern strecke mich nach vorne und das Bein nach hinten etc., also neues (altes) Userbild.
Zu dem Zeitpunkt saß ich gerade mal 1,5 Jahre im Sattel, das Pferd Crazy stand am Abschusspfosten im Bogenreit-Parcours-Wettkampf in Koppenbrück wie ein Reiterdenkmal und ich habe die meisten Pfeile ins Ziel bekommen.  :)
Mit dem weiß und schwarz, das ist Zufall. Da ich mir oft ein Pferd ausleihen muss, saß ich schon auf allen möglichen Farbspielarten.


[/quote]


@Snake-Jo,  ok - du bist hiermit rehabilitiert  :-*

Meinen Argusaugen entgeht eben nichts  ;D 

Versteh nich warum man(n)  mich immer hauen will ;)  ;D
An einem Pferd schätzt man nicht seine Kraft, sondern seinen Charakter.

Mirja
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Re: Nervöse Pferde

Beitrag von Mirja » 22.02.2008, 00:29

Oh, ich bin Warmblutsumpf *hüpf* Was werden nur die Ponies dazu sagen (+traumichgarnichtnachhause*9?

Nein, ich meine es ernst!
Ich glaube, dass es viele Situationen gibt, in denen Leute, die nicht von Baby an ans Pferd gewöhnt sind, denken: Holla, da habe ich gerade ein nervöses Pferd! Und oft buckelt oder nervt ein solches vielleicht mal, ist aber ansonsten bei Wind und Wetter in der Lage, auf heimischem Grund im Kreise seiner Herde total cool zu reagieren.
Ein braves oder cooles Pferd reagiert sicher auch im Wind toll. Aber wenn es das nicht tut, kann man a) die Dominanzbibel herausholen oder b) sein Pferd ausbilden. Beides geht sicherlich Hand in Hand.

So ist das Schulterherein eine schöne Sache, um sein Pferd a) zu gymnastizieren und auszubilden, aber auch b) um eine konzentrierte Zusammenarbeit anzuregen, die von nervösen Außenreizen ablenkt und letztlich rangfördernd wirkt (mag jetzt nicht den ausgelutschten Begriff von Dominanz benutzen).

Ist von mir aus auch gerade eher ein Erfahrungsbericht...
Mein kleiner "Spacko" hat hat zuweilen "Feuer im ***". Angst hat der vor gar nichts (Mähdrescher? Cool, da muß ich hin!). Der lebt das Leben und findet alles toll! Seit Ende Dezember sitzt mein Freund geführt drauf. Der macht das toll! Der Spacko bemüht sich sehr, aber manchmal spürt man, dass die Energie nicht mehr weiß, wo sie hin soll.
Ein paar Meter im Schulterherein führen ihn konzentrationsmäßig wieder "zusammen".

Nebenbei habe ich gerade Spaß daran, Klassiker zu lesen (Bent Branderup).

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Re: Nervöse Pferde

Beitrag von Archiv » 22.02.2008, 21:39

Mirja, dein Schulter herein kann ich so nicht nachvollziehen. Aber das liegt wohl daran, dass wir von unterschiedlichen Ansätzen ausgehen. Ich erwarte von einem gut ausgebildetem Pferd, das es stehen bleibt wenn ich es ihm gesagt habe. Keinen Deut weniger! Wenn ich mit Pferd zwischen geschlossener Bahnschranke und heranrollendem LKW stehe, dann habe ich für solche Spielchen wie Volten gehen, rückwärts richten, Schulter herein keinen Platz und auch keine Zeit, egal ob ich im Sattel sitze oder auf dem Kutschbock (dort sogar noch viel weniger). Es ist mir egal ob das Pferd auf der Stelle trippelt oder ob es mit hängendem Kopf döst, doch wenn es ohne Aufforderung losgeht, egal wohin, gibt es mächtig Ärger von mir.
Die Pferde die in solchen Situationen weder dösen noch trippeln, sonder aufmerksam die Umgebung betrachten, sind mir die liebsten. Ob es dann solche Übungen wie Passage oder Piaffe kann, ob es tolle Gänge hat, oder ob es Rassepapiere hat ist mir dann zweitrangig.

Claus, ich kann Grey verstehen. Mich ödet es auch an, wenn die Fortschritte in der Ausbildung zu langsam kommen. Doch wenn dir dein Pferd eine Selbsthilfegruppe für Selbstreflexion ersetzt... "Hallo, ich bin der Martin"  ;D 

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Re: Nervöse Pferde

Beitrag von ayla » 24.02.2008, 21:16

Alsoooo.....

Bild

damit die Diskussion nicht zu einseitig wird, kommt nun der ultimative Beweis, dass es wohl doch am Reiter liegt.  ;D


Die den Phönix bändigte - Ayla

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Re: Nervöse Pferde

Beitrag von Gaia » 24.02.2008, 21:46

@ ayla - guter Schnappschuss  ;D 

recht haste, ich sag's ja auch immer.....  ;)
An einem Pferd schätzt man nicht seine Kraft, sondern seinen Charakter.

Mirja
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Re: Nervöse Pferde

Beitrag von Mirja » 25.02.2008, 22:31

Wir schreiben irgendwie aneinander vorbei. :-) Du beschreibst schon Dein Ideal vom "coolen" (ausgebildeten) Pferd, und ich war mit dem Schulterherein noch bei einer Idee, wie man sich die Aufmerksamkeit, während einer nichtcoolen (nervösen? unterforderten?) Situation holen könnte. ZB um nicht immer Rückwärtsrichten einzusetzen, sondern auch ein Vorwärts einsetzen zu können (eines, das Körper und Psyche beim Pferd schult).
Stehen ist für mich auch wichtig, klar, aber nochmal ein eigenes Programm.
Beim Schreiben dachte ich eher an Momente, in denen man ein echt "nervöses" Pferd hat. Da jetzt ein Stillstehen abzuverlangen, fand ich (situativ) einen Tick zu viel. Aus der Konzentration heraus, die man ganz bestimmt auch anders bekommen kann, kann man dann auch das Stehen abfragen. Später schneller, klar.

Ist schon recht, wie Du es machst! Es gibt ja viele Wege nach Rom!

:-) Aber erkläre mir doch bitte mal das Wort "Warmblutsumpf"! Das habe ich schon in einem anderen Beitrag von Dir gelesen!
Gibt es auch Kalt- und Vollblutsümpfe?

Mirja (eine aus dem Ponysumpf)

Off Topic an Snake-Jo:

Extrem amüsant, Dein reiterlicher Bericht in der TB! Danke für die freundliche Erwähnung, obwohl die ja eigentlich dem braven Max zusteht. Der war immer cool mit Dir!
Cool ist auch der Blick von dem Pferdchen, das sich so interessiert diesen "Reiter-Käfer" anschaut! :-)

benz

Re: Nervöse Pferde

Beitrag von benz » 26.02.2008, 08:47

Mirja hat geschrieben:
Mirja (eine aus dem Ponysumpf)



falls da noch Platz ist, würde ich mich zu dir in den Ponysumpf begeben, allerdings getreu nach dem Motto "ein gutes Pferd hat niemals die falsche Farbe, solange es einen Aalstrich hat"  ;)

Steppenreiter

Re: Nervöse Pferde

Beitrag von Steppenreiter » 26.02.2008, 12:13

Alsoooooo,

das hier ist so ungefähr das, was ich mir unter Reiterei vorstelle und was in Kombination mit berittenen Bogenschiessen mit einem Pferd möglich sein könnte.....  ;D ;D ;D

http://www.youtube.com/watch?v=hZasyaH0X4c

Nervosität wäre dann tödlich!

vinkona
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Re: Nervöse Pferde

Beitrag von vinkona » 26.02.2008, 14:40

benz hat geschrieben:
Mirja hat geschrieben:
Mirja (eine aus dem Ponysumpf)



falls da noch Platz ist, würde ich mich zu dir in den Ponysumpf begeben, allerdings getreu nach dem Motto "ein gutes Pferd hat niemals die falsche Farbe, solange es einen Aalstrich hat"  ;)


Ok - dann haben unsere bis auf einen alle die richtige Farbe - Aalstrich vorhanden trotz nicht schwarz-weißer Mähne ....  ;D

Mirja
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Re: Nervöse Pferde

Beitrag von Mirja » 26.02.2008, 20:15

@Benzi
*grins* Nee, das muss heißen: "Ein gutes Pferd hat keine Rasse - aber Scheckungen!" :-)

Im Sumpf sind aber auch Aalstriche ok!

@Steppenreiter
Genau dieses wunderschöne (*träum*) Beispiel zeigt aber doch, dass ein ZU cooles (evtl. lahmarschiges) Pferd doch irgendwie fehl am Platze wäre. Eine gewisse "Grund....nicht unbedingt negativ gemeinte....nervosität" braucht so ein Pferd doch sicher.
Da trifft eher Deine Definition von der Tonusidee. Die finde ich richtig gut!

(Und ich bin ganz sicher, dass bei diesem Tier das Schulterherein eine seiner Grundübungen in der Ausbildung war *malkurzfrechgrins* )

Steppenreiter

Reiten wie wirkliche Zentauren

Beitrag von Steppenreiter » 27.02.2008, 18:41

Hier nochmal, weil's so schööööön ist  ::) ::) ::) ::)

[url=http://www.youtube.com/watch?v=hZasyaH0X4c]http://www.youtube.com/watch?v=hZasyaH0X4c
[/url]

Mirja - Pfeffer im *** hat doch nichts mit Nervosität zutun? Und Pferde ohne Pfeffer kommen nicht in meinen Stall!  8)

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Re: Nervöse Pferde

Beitrag von MoneDD » 27.02.2008, 21:24

@Steppi: absolut genial. Und muss man sich wirklich immer wieder anschauen. Und jedesmal immer wieder Gänsehaut. ;)
Aber auch ein Beweis dafür das vieles vom Menschen abhängt!
Es gibt kein "Besser" oder "Schlechter", nur Unterschiede. Diese müssen respektiert werden, egal ob es sich um die Hautfarbe, die Lebensweise oder eine Idee handelt.
(Kote Kotah, Chumash)

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Re: Nervöse Pferde

Beitrag von Archiv » 28.02.2008, 20:31

Warmblutsumpf
ist eine Wortschöpfung von mir  ;D Ich verwende es immer mal wenn Anlass, Ursache, Funktion, Wirkung und Ziel bei Pferden munter durcheinander gehen.

Ein Beispiel:
Ein Pferderücken sollte stark und gesund sein. Soweit so klar. Wenn der Rücken gut schwingt, so ist das ein Zeichen (aber keine Garantie) für Gesundheit. In Verdrehung von Ziel und Symptom wird der schwingende Rücken zum Ideal erklärt. Da man bei kurzen Pferderücken das Schwingen nicht so gut sehen kann wie bei langen Rücken, wird dann plötzlich der lange Rücken zum Ideal erklärt, weil so z.B. die Schiedsrichter bei eine Dressurvorführung besser sehen können ob der Rücken schwingt.
Der lange Rücken ist allerdings schon aus Gründen der Statik nicht so gut in der Lage lasten zu Tragen wie der kurze Pferderücken. Er muss bei gleicher Last mehr und besser Trainiert werden als ein kürzerer. Dies heißt, er hat bei erfolgreichem Training mehr Muskeln als der kürzerer, gleichstarker Rücken.
Wenn jetzt in einem unlogischen Argumentationssalto erklärt wird, "... ein kurzer Rücken kann nicht gut mitschwingen und entwickelt (deshalb) weniger Rückenmuskel. ..." so nähern wir uns dem Warmblutsumpf.
Und wenn jetzt der lange Rücken in der Exterieurbeurteilung für die Zucht als Ideal eingestuft wird, dann stecken wir tief im Warmblutsumpf.

Das Gleiche gibt es auch in der Charakterbeurteilung. Da werden beißende Stallneurotiker als charakterlich einwandfrei beschrieben, nur weil sie gut über Hindernisse springen ohne  zu scheuen.

Kaltblutsumpf? Ja, es gibt immer noch Leute die Märzfohlen ablehnen, weil die angeblich nichts taugen, doch die Zeiten in denen im März die Felder mit Pferden bestellt wurden und das Fohlen zu der Zeit hinderlich war sind längst vorbei.

Ponysumpf? Wenn da wer ist, so kann man mir bestimmt sagen was das ist!  ;)

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