!!!! Drohendes Messerverbot betrifft auch uns als Bogenschützen!!!

[Martin]

Au Weia!

So 'ne Diskussion wollt' ich da aber nicht vom Zaun brechen! Ich wollte eigentlich nur mal wieder an prominenter Stelle an die Briefaktion erinnern und mal den, meiner Meinung nach recht gelungenen, Artikel des Messermagazins bekannt machen.

Im übrigen finde ich es sehr erstaunlich bis befremdlich, wie schnell eine Gruppe an sich friedliebender Menschen, bei so einem Thema in der "Mord-und-Totschlag-Thematik" landet. Ich halte es da eher mit dem Spruch, dessen Urheber ich leider nicht kenne:
"Wer kein Messer hat, kann sein Brot nicht schneiden"

Im Übrigen ermüden mich solche Diskissionen inzwischen sehr. Natürlich gibt es viele gute und berechtigte Argumente, sowohl für, als auch gegen derartige Gestze und deren Entwürfe. Aber schlußendlich wird es nicht möglich sein alles so zu regelen und regulieren, dass jedwedes Risiko aus unserer Gesellschaft verschwindet. Leider (oder zum Glück?) ist am Ende doch die letzte und wohl auch einzig wirksame Instanz das Gewissen und die Bereitschaft zur Selbstverantwortung jedes Einzelnen, das was eine Gesellschaft lebens-, bzw. eben nicht lebenswert macht. Das mag nun altmodisch und Reaktionär klingen (was ich nicht zu sein glaube), aber würde in unserer Gesellschaft etwas wenige Egoismus herrschen, etwas weniger Narzissmus und viel mehr Bereitschaft sich mit den Mitmenschen wohlwollend auseinander zu setzen, diese nicht nur als Konkurenten zu sehen, dann wäre selbst die Idee eines solchen (und vielen ähnlichen) Gesetzentwurfes abwegig.
Natürlich bin ich jetzt hier nicht der Gutmensch, der in seiner Naivität glaubt, alle Menschen seien gut und lieb zueinander, aber ich ich denke trotzdem, dass ein 'bisserl' mehr Respekt und Rücksichtnahme als gesellschaftliche Werte hier sehr viel weiter helfan könnten. Dies zu errreichen bedarf aber sehr, sehr viel mehr Aufwand an Zeit und Geld (z. B. in der Bildungspolitik) und ist nicht so schön vermarktbar wie so ein Gesetzesentwurf.

Bis es soweit ist: Schreibt fleißig Briefchen! ;-)

Weia, jetzt hab' ich selbst 'nen halben Roman geschrieben - naja wer weiß wofürs gut ist?

Gruß


Martin

[Boettger]

Mein neuer Lieblingsspruch eines unbekannten Verfassers gilt für die Politik ebenso wie für unsere jugendlichen Messerhelden hier im Forum:

Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht bald in jedem Problem einen Nagel.



mfG

[MOSH_Wien]

falls mich nicht alles täuscht ist laut österreichischem waffengestz §1:

"Alles ist als Waffe anzusehen das die Angriffs- bzw. Abwehrfähigkeit eines Menschen herabsetzen kann."

... ergo ganz klar.

Zitat: "Nichts an sich ist gut oder Böse, nur unsere Gedanken, Worte und Taten machen die Dinge zu dem was sie sind" (Hamlet)

[Mandos]

@niels
Ich spreche auch die ganze Zeit nicht von mir, als friedlebendes Landei, der bestimmt nie ein Messer in der Stadt trägt (außer einem 3 cm Taschenmesser im Geldbeutel), der seine Messer nur als Werkzeug nutzt, der sich nie vorstellen könnte jemanden anzugreifen, es sei denn bei Bedrohung des eigenen Lebens und auch dann nur unter großen Zweifeln und Ängsten.

Ich wollte nur sagen, dass es nicht verwerflich wäre, als Bewohner eines sog. Problemviertel, mit der Gefahr jeden Moment von einer "Gang" angegriffen zu werden, ein Messer zu tragen.
Ich hätte das in meinem Post gar nicht ansprechen sollen, dann hätte es das ganze Geschreibsel nicht gegeben.

So, und wie Martin gesagt hat, können solche Diskussionen sehr ermüdent sein.
Das Problem ist, dass man über das Internet oft nicht klar genug seine Meinung fassen kann.

"Alles ist als Waffe anzusehen das die Angriffs- bzw. Abwehrfähigkeit eines Menschen herabsetzen kann."

Ja, ist bei uns auch so.

Jedoch fallen unter das Waffengesetz nur Messer, die ausdrücklich dazu gedacht sind, jemanden zu verletzen, sprich Dolche, Kampfmesser etc.

Normale Messer mit einschneidiger Klinge werden als Werkzeuge angesehn und können so von jedem getragen werden.

Schöne Grüße,
Matthias

[yaic]

schön das dieses thema auch hier angesprochen wird.auch ich als messerträger und benutzer des diesigen als WERKZEUG und nicht als mordwaffe bin,wie eigentlich immer,entücht und resigniert über den verbotswahn der deutschen regierung.


yaic

[menhir]

Talyessin, du scheinst ja ziemlich an deinen Waffen zu hängen... da wundert es mich eigentlich fast etwas, dass du als Österreicher nicht genau weisst (vor allem, da du ja täglich mit Gesetzen konfrontiert bist, wie du selbst sagst), dass es bei uns kaum Einschränkungen beim Tragen von Messern gibt.

Ein Messer ist hier eine freie Waffe. Manche Formen sind ab 18 (Butterfly, Springer, Dolch... egtl alles was in DT gänzlich verboten ist^^), manche schon vorher freigegeben. Soweit ich weiss sind nur getarnte Klingen (also zB das berühmte Schwert im Gehstock, etc) gänzlich verboten.

Du verstößt gegen kein Gesetz wenn du auf offener Straße ein Katana führst... jedoch halte ich das für die Art von Verhaltensweise von welcher Ravenheart meinte, sie wäre die Ursache für derartige Maßnahmen seitens der Politik.
Mal davon abgesehn, dass ein scharfes Schwert beim Iaido Training etwas suboptimal ist (bei welchem Verein bist du denn, der da nichts dagegen hat??), ist es nicht gerade der öffentlichen Sicherheit dienlich mit einem unverpackten Katana herumzulaufen. Ein einfacher Stoffbeutel würde die ganze Sache ja bereits etwas angenehmer machen.

Im übrigen kann ich deine Ansichten zu XXXXX-Angriffen nicht sonderlich teilen. Ich wohne seit 19 Jahren in Wien, bin immer wieder gerne Nachts utnerwegs... auch in der Innenstadt (auch Schwedenplatz etc) und hatte noch nie Probleme. Waffen sind wohl gänzlich ungeeignet zur Gewaltprävention und Gewaltbereitschaft schaukelt Konflikte nur unnötig auf.

Ich mache lange genug Kampfsport um genau zu wissen, dass ich vor einem normalen Aggressor keine Angst zu haben brauche. Das heisst aber nicht, dass ich Konflikte nicht lieber verbal löse. Bisher musste ich noch nie Gewalt anwenden um einen Konflikt zu beenden...

[Schattenwolf]

Da ich nicht total plemplem bin, werd ich selbstverständlich das Schwert mit einem "Friedensband" sichern. 

Schließlich will ich das Schwert nicht ziehen, noch will ich das es ein anderer an meiner statt tut!

...aber wie schreibst du so schön in Deiner Signatur?
- wer das Schwert zu Hause lässt hat schon verlorren! 

[MOSH_Wien]

@ Menhir

Wiener Schwedenplatz ist oft der Schauplatz sinnloser Gewalt geworden.

Das waren aber die turbulenten Anfang 90er Jahre...

Kampfsportler? Jö ich auch, bei mir wars Shaolin Kung Fu und ATK, bei Dir?

Ein Iaito ist nie scharf geschliffen... Wenns scharf ist nennt man es Katana, Daito, Shoto... je nach dem.... Aber sind da "Sportgeräte" nicht ausgenommen? Oder haben die angesprochene Sondererlaubnis?

gruß aus Wien

[menhir]

@Mosh... Danke, ich kenne den Unterschied zwischen Iaito und Katana 
Obwohl ein echtes Katana in meinen Augen doch etwas mehr ist, als ein angeschliffenes Stück Monostahl... aber das ist ein anderes Thema 

Aber ich bezog meine Aussage darauf:

und selbstverständlich gehe ich mit meinem Katana zum Iaido-Training mit Freunden, griffbereit - ohne es vorher in eine Kiste zu verpacken.

Ich hab früher 4 Jahre Tae Kwon Do gemacht und mach seit 3 Jahren (intensiv) Aikido... is irgendwie entspannender, find ich^^ (und außerdem ideal um pöbelnde Aggressoren ruhig zu stellen ohne ernsthaften Schaden anzurichten... was mit TKD nicht so leicht ist.)

[MOSH_Wien]

Sorry, ich wollte niemandem auf den Schlips treten...

Die Beste Gewalt-Preventation ist, der Gewalt auszuweichen - ist meine Meinung (vielleicht auch nur meine). Jedenfalls hat sich diese Methode bereits viele Jahre bei mir bewährt.

Deshalb sehe ich es auch nicht notwendig, mit einem Messer in der Stadt zu spazieren.

Die Rechtfertigung es deshalb zu tragen um gewissen Agressoren entgegenwirken zu können, find ich mehr als lächerlich, weil sollte es tatsächlich so weit kommen gibt es 2 Verlierer - 2 Gewalltbereite Menschen welche sich gegenseitig nichts Gutes wollen.

Und niemand kann mir erklären, dass ein 30cm langes Bowi-Messer, geschliffen wie ein Skalpell dazu genutzt wird spitzen aus nem Baumstamm zu popeln. Dazu reicht eine kleine Zange auch. Ein Hoch an diverse Multitools

Ausserdem denke ich, wären diese Multitools sowieso nicht betroffen, weder in Klingenlänge, bauart und der gleichen...

Ich sehs locker, sollen die nur beschließen... auswege gibt es immer, wie z.B. der angesprochene Rucksack/Tragetasche.

[menhir]

Öh... ich fühlte mich egtl nicht auf den Schlips getreten, keine Sorge^^

Ich teile deine Ansicht, was das Einbringen von Waffen in einen Konflikt angeht. Es kann eine Situation unmöglich entschärfen, wenn zu einem Gerangel nun plötzlich noch ein Messer oder gar eine Schusswaffe dazukommt... Das verlagert dann die Auseinandersetzung ziemlich schnell auf ein ganz anderes Niveau.

Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man mit Gewaltbereitschaft nichts erreicht. Ich sehe es auch im Umfeld. Ein Bekannter von mir ("Freund" wäre der falsche Ausdruck) hatte 10 Jahre Karate und ist nun Bodybuilder... am Schwedenplatz wurde er von zwei Leuten angepöbelt (man sieht ihm meiner Ansicht nach die Gewaltbereitschaft durchaus an...). Er hat nicht gezögert und die beiden attackiert. Allerdings warens dann innerhalb weniger Sekunden nicht mehr 2, sondern 10-15 gegen die er sich wehren musste. Da hätte ihm auch kein Messer und keine Schussaffe mehr geholfen. (Sie haben ihn mit einem blauen Auge und ein Paar nicht sonderlich tragischen Platzwunden davonkommen lassen. Wäre ein Messer im Spiel gewesen glaube ich, hätte es anders ausgehn können)

Ich bin der Meinung, dass sie ihn sich nicht willkürlich ausgesucht hatten. Er hat tatsächlich diesen ständigen "suchst du Streit?"-Blick in den Augen. Und hätte er auf das Anpöbeln anders reagiert wäre er vielleicht auch nochmal davongekommen.

[Talyessin]

Es entsteht der Eindruck, dass man im deutschsprachigen Europa beginnt, japanische Wörter mit einer hier entstandenen neuen Begriffsbestimmung zu belegen. Das fängt damit an, dass man eindeutig japanisch geprägten Gegenständen Artikel zuweist. Die japanische Sprache kennt keine Artikel. Es heisst also nicht: das Katana, der Kimono, der Samurai etc. Iaido ist auch nicht ein Schwert, sondern die Beschäftigung damit. Den Begriff "iaito" hört man in Japan quasi nicht, dort kennt man lediglisch tachi, katana, wakizashi, tanto. Das Partikelwort "DO" bezeichnet eine Tätigkeit, nicht einen Gegenstand (zB. Dojo = do+jo = Übungsplatz).

Ich habe insgesamt 2 Monate an verschiedenen Orten auf allen drei Hauptinseln zugebracht, kann mich auf japanisch leidlich verständigen, die wichtigsten Kanji lesen und habe die gebräuchlichen Kampfsportarten und Stile kennengelernt. Wie ich selbst beobachten konnte, wird in Japan sowohl mit stumpfen wie auch mit geschliffenen Waffen geübt. Die Verletzungshäufigkeit ist weit geringer als etwa beim Schifahren. Es soll nicht "oberlehrerhaft" verstanden werden, wenn ich meine, man muss nicht japanischer sein als die Japaner selber.

Was das gelegentliche Tragen von Waffen betrifft: es genügt bereits, dass man einmal mit einer Waffe gesehen wird, und schon gehen einem gewisse Leute freiwillig aus dem Weg.
Zögerliche oder duckmäuserische Haltung und weinerliches Gelaber hingegen bestärkt Agressoren in ihrem Vorhaben.

[MOSH_Wien]

Diese Ansicht teile ich nicht zu 100%

Ich habe ein selbstsicheres Auftreten - ohne Waffen.

Das ist schon richtig dass Div. Agressoren sich nicht immer einen selbstsicheren wählen werden. Sehr wohl aber jemanden der auf deren Wellenlänge ist. Druck erzeugt nunmal Gegendruck, deshalb werden agressive Personen stets dem selbigen begegnen. Wenn das nicht möglich ist wird halt ein, von dir angesprochener Personenkreis gewählt, das deren "Opferschema" entspricht.

[windling]

...
Druck erzeugt nunmal Gegendruck, ...

nope
druck erzeugt wärme, und wärme gibt geborgenheit 

ansonsten bringt sich hier darüber beschweren imho nix. sondern nur schriftliche stellungnahmen und beschwerden an abgeordnete, bürgermeister, interessensverbände, jagdgenossenschaften, etc.
ihr müsst ihnen einfach mächtig auf die nerven gehen, sonst erreicht ihr im schläfrigen deutschland garnix
´tiller then

[Alzwolf]

Es wird immer gleich alles schlimmer gemacht, als es ist.

Bei diesen Gesetzesentwurf auf Initiative des Bundeslandes Berlin und anderer, will man die Sicherheit im Bundesgebiet erhöhen, den Mitbürgern ein sicheres Gefühl geben und die Kriminellen bekämpfen.

Die Kriminellen, die Werkzeuge, Messer u. a. mißbrauchen werden sich von diesen neuen Gesetz nicht abschrecken lassen. Dies war bis jetzt immer schon so. Der legale Waffenbesitzer wird leider schnell kriminalisiert und bekommt jede Menge Auflagen aufgehalst.

Bei einem Interview mit einem "Kriminellen" gab dieser auch zu, daß er sich weiterhin Waffen besorgen und tragen wird, um sich zu "schützen". Die Gesetze gelten eh nicht für ihn, sondern nur das Gesetz der Faust und daß der Straße.

Schlimm ist auch, daß selbst nicht einmal die gesetzgebenden Institutionen nicht einmal die aktuelle Gesetzeslage kennen, diese auch nicht umsetzen/durchsetzen können.