"saplingbow" Bogenbautunier 2010

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acker
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Re: "saplingbow" Bogenbautunier 2

Beitrag von acker » 21.02.2010, 10:41

Ich hoffe ihr seid alle in der Werkstatt am schwitzen 8)
Die restlichen Hollers bitte leben lassen ;D
Sind ja nur noch 3 Holler im Rennen , Squid , Mormegil und meiner einer ( obwohl ich auf meinen lieber Bambus machen möchte ;D)

gutes Gelingen an alle!
acker
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Zunder
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Re: "saplingbow" Bogenbautunier 2

Beitrag von Zunder » 21.02.2010, 11:01

Neuer Zwischenstand:

Habe soeben die 35# @ 26" erreicht:

Bild

Ab jetzt kommt nur noch Kosmetik.


Viel Glück und gutes Gelingen an alle Mitstreiter!

Markus

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Gargosh
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Re: "saplingbow" Bogenbautunier 2

Beitrag von Gargosh » 21.02.2010, 11:12

Ich muss leider abspringen...
mein Hasel ist wunderschön getrocknet, hab aber einen zu strammen Dienstplan für den Rest des Monats, so dass ich mit hoher warscheinlichkeit das gute Stück nicht mehr fertig bekomme...werd ihn aber außerhalb des Turniers fertig machen und hier im Forum vorstellen :-)

Jo
Flachbogen Bergahorn 188cm 40#32"
Flachbogen Hick 178cm 40#32"

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acker
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Re: "saplingbow" Bogenbautunier 2

Beitrag von acker » 21.02.2010, 14:58

1h !
Holler schießfertig  8) nur kosmetik fehlt.

So, zum Beweis, 13 Uhr 58 habe ich dieses Foto gemacht, der Hollerstave vor dem FC , hoffe es ist einigermaßen zu erkennen.
Bild
Dann ging es ab in die Werkstatt, die Mittellinie hatte ich allerdings schon aufgezeichnet.

Mit dem Ziehmesser wurden die pyramide ausgearbeitet und die Kanten auf Maß gebracht.
Der stave hat einen leichten 2" deflex und ist um einige cm aus der Flucht.
Bild

Flucht:
Bild

deflex:
Bild

Der Rohling wurde per augenmaß und gefühl auf die richtige stärke gebracht.
Der Bodentiller war schnell fertig, das Griffstück wurde angezeichnet , der jungfreuliche Bogen abgelängt und gewogen.
Bild

Das Griffstück wurde mit dem Ziehmesser ausgeschnitzt:
Bild

Bild

Bild

Das erste Aufspannen, weil er sich so gut bog direkt auf 1/3 Standhöhe:
(schön krumm wa...)
Bild

Tiller verlauf, hier ca 1/2 Standhöhe
Bild

erster Auszug auf 20" , noch zu steif bei 23 kg
Bild

nachgearbeitet und ca 40 mal gezogen, schon besser:
Bild

So, bleibt er im groß, oberer Wurfarm ist 1,5" länger, und wurde im bereich der dicken Astknubbel steifer gelassen:
Bild

Der Bogen wird ausgerichtet, mit der HLP und einem Eimer mit Nägeln als Gewicht geht es ans grade machen, im Griff wird er gebogen:
Bild

Nun läuft die Sehne so wie sie soll, in der Mitte:
Bild

Das Richten erfolgte nach der 1h  ;)
Gruß acker
Zuletzt geändert von acker am 21.02.2010, 15:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "saplingbow" Bogenbautunier 2

Beitrag von klaus1962 » 21.02.2010, 17:24

1h !!!
War ja eine ziemlich flotte Aktion !  ;)

Frage eines Unerfahrenen :
- Ist ein Bogen mit biegendem Griff einfacher zu tillern ??
- Wie liegt ein solches Griffteil in der Hand ? ... ist doch sicher viel dünner (oder flacher) als bei starrem Griff.

Gruß
Klaus
"Auch ein Brett ist nur ein grob mißhandelter Baum. Wer daraus einen Bogen baut, gibt dem Baum seine Würde zurück." (BTB Bd.1)

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Re: "saplingbow" Bogenbautunier 2

Beitrag von Ravenheart » 21.02.2010, 17:41

acker hat geschrieben:1h !
Holler schießfertig  8) nur kosmetik fehlt.


:D :D :D Voll geackert!!  ;D

Irgendwie hast Du's im Blut, hm?  :)

Ich brauche selbst beim Q&D-Event immer 12 h....  ::)

Rabe

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Re: "saplingbow" Bogenbautunier 2

Beitrag von gervase » 21.02.2010, 17:46

Rabe,
du hast das Motto von Q&D noch nicht verinnerlicht.
Bei Dir geht das ja mehr nach dem Motto slow&perfect.. Das sind eben andere Ansprüche ;)
Verstehen kann man das Leben nur rueckw?aerts, aber leben muss man es vorwaerts....

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Re: "saplingbow" Bogenbautunier 2

Beitrag von tomtux » 21.02.2010, 17:47

klaus1962 hat geschrieben:
Frage eines Unerfahrenen :
- Ist ein Bogen mit biegendem Griff einfacher zu tillern ??
- Wie liegt ein solches Griffteil in der Hand ? ... ist doch sicher viel dünner (oder flacher) als bei starrem Griff.



einfacher zu tillern würde ich nicht sagen, vor allem wenn der griffbereich schmäler als die wurfarme ist und weniger biegen darf. reflexer rohling und durch den griff biegen ist ganz besonders lustig, schlägt mit begeisterung um und lässt sich nur schwer fixieren. druckstellen, die ich beim steifen pendant einfach wegschleifen kann können die ausgangsstelle für einen bruch sein.

die griffe sind meistens auch etwas breiter als starre griffteile, hängt vor allem vom holz ab.
in der hand liegen die beim ersten mal etwas gewöhnungsbedürftig, nach der eingewöhnungsphase habe ich sie mittlerweile lieber als diverse pistolengriffe.  

@acker
in 1h hab ich mir den stave das erste mal angesehen, in der nächsten stunde dann möglicherweise das erste mal eingespannt und angezeichnet.
irre, was du da ablieferst.

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Re: "saplingbow" Bogenbautunier 2

Beitrag von Juergen » 21.02.2010, 18:00

Irgendwie Frustrierend für mich ;)
Wenn du so weiter baust sagen wir mal jeden Tag vier Stunden dann wären das

1460 Bögen im Jahr
Was soll man dazu sagen.
Für einen neuen Monitor bitte hier ==> [X] <== einen Nagel einschlagen

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Re: "saplingbow" Bogenbautunier 2

Beitrag von Ravenheart » 21.02.2010, 18:11

Also letztes Jahr hat er aber, ca., nur 1375 geschafft...  8)

Also kein Grund, gefrustet zu sein...  ::)

Rabe

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Re: "saplingbow" Bogenbautunier 2

Beitrag von Juergen » 21.02.2010, 18:21

Na denn is das ja nicht so schlimm.
Dann fehlen mir ja nur 1370.
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Re: "saplingbow" Bogenbautunier 2

Beitrag von acker » 21.02.2010, 18:44

Weiter geht es ,
Nun gehts ans schick machen, die Bleistiftstriche, Bastreste , Rattermarken und kleine Unebenheiten vom Ziehmesser müssen gesäubert werden.
Die Tillernocken werden abgeschnitten und später durch schöne overlays ersetzt.
Warum die Nocken abschneiden?
Nun, durch das nachschleifen verliert der Bogen in der Regel zwischen 2 -3# Zuggewicht, durch das Kürzen der Nocken (vorher mit eingeplant) hebt sich das wieder auf und falls der Bogen den Tiller nicht übersteht hat man sich viel Arbeit gespart. Für schöne Nocken brauche ich ca eine halbe bis 1h arbeit alleine...die steck ich lieber in einen Bogen der auch einer werden wird.
Die Methode ist recht unorthodox , aber ich mache es oft so.
Vorallem bei Holz, das augenscheinlich nicht so toll oder unbekannt ist lass ich es lieber länger und "spiele" beim tillern mit der Länge.
Man muß allerdings nachtillern, ein wenig.

Mit einem Japan Spachtel ,mißbraucht als Ziehklinge, wird der Rücken vorgesäubert, der Spachtel ist sehr flexibel und zieht hauch dünne Späne ab:
Bild

Bild

Hier sieht man nochmal genau welche Spachtel ich meine, die kosten nur ein paar Euro und sind als feine Ziehklingen sehr gut zu gebrauchen:
Bild

Nach dem Abziehen gehe ich mit 150er Schleifpapier über den Rücken, in dellen kommt man aber mit Schleifpapier oder normale Klinge nur schwer :
Bild

Diese Stellen werden nun mit dem Schwanenhals gesäubert:
Bild

Griff noch "dreckig" drüber und drunter schon grob sauber:
Bild

Bild

Stärkere Rattermarken werden mit dem Ziehklingenhobel bearbeitet und dann geschliffen:
Bild

Nachdem alle Riefen entfernt sind, wird nochmal über Rücken und Bauch mit 150er Körnung und 400er geschliffen.
Rücken und Bauch:
Bild

Bild

Endgewicht Netto:
Bild

Werkzeuge:
Bild

Jahresringe: wie man sieht, sieht man nichts. Auf den obersten 3mm tummeln sich mehrere
Bild

Sauber und fertig für die Endbehandlung:
Bild

@Klaus: Tja ob sich ein biegender Griff einfacher Tillern lässt, ja ich weiß nicht, kann ich ehrlich nicht beantworten. Das kommt immer auf den Rohling an, mein ich.
Da die Griffe dünner sind, bau ich sie immer ein wenig auf mit Isolierschlauch, Kork, Leder, Teppich, Schaumstoff etc.

Das Säubern hat mehr als eine h gedauert.

Gruß acker
Zuletzt geändert von acker am 21.02.2010, 18:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "saplingbow" Bogenbautunier 2

Beitrag von Juergen » 21.02.2010, 18:54

Wieder was gelernt
Japanspachtel aus der Malerecke in die Bogenbauerecke umsortieren.
Weiter so.
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Re: "saplingbow" Bogenbautunier 2

Beitrag von acker » 21.02.2010, 19:06

@Tomtux: Ja, das "Überlegen" , das Design in Gedanken stehen haben dauert auch bei mir sehr lange , zumal man ja oft zwischen verschiedenen Möglichkeiten abwägen muß.
Wenn ich dabei zu keinem endgültigen Ergebnis komme, entscheidet das Ziehmesser  ::) 
Soll bedeuten, ich nehm mir den Rohling, Zeichne die Mittellinie und Griffposition an und dann wird drauf los geschnitzt...klappt nicht immer aber auch nicht selten.

1300xxx Bogen per anno  ;D ;D :D ihr spinnt , eindeutig zuviel Rum im Tee gehabt ;D
Gruß acker
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Re: "saplingbow" Bogenbautunier 2

Beitrag von comix » 21.02.2010, 19:12

der Hasel ist in Form... decrowned bzw. auf stehende Ringe flachgearbeitet...
grade im Moment bekommt er die Tips geflipped und danach kommt das Leinenbacking drauf...
Endspurt sag ich mal...


Sacht mal... ist es normal, das Hasel staubt wie sau beim Schleifen und dass das Holz so weich ist, dass man ohne Probleme mit dem Fingernagel reindrücken kann???
Dateianhänge
IMG_1838.jpg
Zuletzt geändert von comix am 21.02.2010, 19:42, insgesamt 1-mal geändert.
"... ich nahm den Bogen, meinen besten - mein Pfeil flog 100 Schritt gen Westen... ich hab noch jeden reingelegt... joh ho ho ho und ne Buddel Rum"

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