Englische Bogenschützen um 1400

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Deep_Impact
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Re: Englische Bogenschützen um 1400

Beitrag von Deep_Impact » 05.08.2010, 11:57

Haste auch vollkommen recht mit. Mittelalter war halt nicht Hollywood.

Fitzgerald

Re: Englische Bogenschützen um 1400

Beitrag von Fitzgerald » 13.03.2011, 22:13

Also ich als alter modellbauer sehe mir immer an was einimpftet Firmen wie zb. Pegasus dazu im Angebot als Figur haben. Sagt mehr wie tausend Worte......

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Edradour
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Re: Englische Bogenschützen um 1400

Beitrag von Edradour » 14.03.2011, 12:00

Besser an Primärquellen halten! Es gibt aus der Zeit eine Menge Darstellungen. Das ist besser, als jedes -wenn auch gut illustrierte- moderne Buch, oder irgendwelche Plastikfiguren.
Schau Dir z.B. mal die Miniaturen in den Chroniken von Jean Froissart an. Die dargestellten Schlachten fanden zwar i.d.R. vor 1400 statt, wurden aber gegen Ende des 14.Jh gemalt.
Bilder aus England kann man hier suchen http://www.imagesonline.bl.uk (Stichwörter: war, battle, archer)

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<Bene>
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Gruppen + Websites?

Beitrag von <Bene> » 24.10.2011, 18:56

Kennt eigentlich jemand Links zu guten Gruppen, die englische Bogenschützen (egal, ob 1346, 1415 oder 1545) darstellen (egal, aus welchem Land)? Die, die ich bisher beim googlen gefunden habe, haben mich nicht so umgehauen ...

Danke!
"For a good bow twise paide for is better than an ill bowe once broken."
Roger Asham, "Toxophilus"

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Re: Englische Bogenschützen um 1400

Beitrag von Edradour » 24.10.2011, 19:32

Hallo Bene,
bis auf ein paar Einzeldarsteller fällt mir die Company of Saynt George ein. Die haben auch ein paar Bogenschützen.

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monkeyhupf
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Re: Englische Bogenschützen um 1400

Beitrag von monkeyhupf » 09.01.2012, 23:53

soweit ich weiß, war es üblich für englische langbogenschützen, eine leichte rüstung zu tragen, also eine gambeson ist schon drinnen!!!
ansonsten evt eine hirnkappe und unter dem gambeson altagskleidung.

der langbogenschütze war primär nur mit dem bogen am kampfgeschehen beteiligt, doch immer wieder mussten auch die bogenschützen in den nahkampf. da sich bogenschützen nie mit einem ritter messen konnten, setzten sie darauf sich nicht mit denen zu kloppen, sondern rangen diese mit überzahl zu boden, und erledigten dann den ritter mit mitgebrachten schlachtwerkzeug( dolch oder hammer zum pflockeinschlagen)

ich recherchiere schon länger wegen diesem thema, aber viel hab ich noch nicht gefunden.. leider :'(

ist halt immer die frage was für eine art von langbogenschütze du suchst, ab einem gewissen zeitalter gab es proffesionelle langbogenschützen, die sich dann schon mal ne bessere rüstung leisten konnten.... ab wann genau weiß ich leider nicht,

um 14 hundert würde ich daher das oben genannte als richtschnur nehmen...
A long bow and a strong bow,
And let the sky grow dark.
The nock to the cord, the shaft to the ear,
And a foreign king for a mark!

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Mathias
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Re: Englische Bogenschützen um 1400

Beitrag von Mathias » 12.01.2012, 18:27

Bin gerade auf deinen Kommentar gestoßen, der Thread war ja schon recht alt.

Ich orientiere mich auch am engl. Bogenschützen dieses Zeitraumes und wurde stark durch das Osprey Buch "english longbowman" inspriert.
Was ich neben der Sachliteratur noch interessant fand, sind die Bücher von Bernhard Cornwell, die Triologie des Bogenschützen und das Buch Acincourt. Auch wenn das ein oder andere nicht ganz stimmen kann, merkt man doch, dass sich der Autor bei Fachleuten Rat eingohlt hat, z.Bsp. Robert Hardy.
Der hat ja auch interesannte Bücher zu dem Thema verfasst.

Bei Kleidung und Ausrüstung kann wie so oft eine stetige Entwicklung beobachten. Der Bogenschütze wandelte sich ja aufgrund seiner Effektivität vom Yeoman zum Söldner und somit vom notdürtig ausgerüsteten angeheuerten "Wehrpflichtigen" zum top ausgerüsteten, zu Pferde kommenden Berufssoldaten.

Ich denke mal "Archer 1996" hat sein Kram beisammen, wäre mal neugierig was er jetzt hat.

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Agroman
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Re: Englische Bogenschützen um 1400

Beitrag von Agroman » 12.01.2012, 18:39

Mathias hat geschrieben:Ich orientiere mich auch am engl. Bogenschützen dieses Zeitraumes und wurde stark durch das Osprey Buch "english longbowman" inspriert.
Was ich neben der Sachliteratur noch interessant fand, sind die Bücher von Bernhard Cornwell, die Triologie des Bogenschützen und das Buch Acincourt. Auch wenn das ein oder andere nicht ganz stimmen kann, merkt man doch, dass sich der Autor bei Fachleuten Rat eingohlt hat, z.Bsp. Robert Hardy.
Der hat ja auch interesannte Bücher zu dem Thema verfasst.

Von diesen Werken lassen sich die meisten Leute inspirieren, die einen englischen Bogenschützen darstellen wollen, und es sind, leider, häufig jene mit dem naivsten Enthusiasmus und dem geringsten fachlichen Wissen über das Thema (was ich dir natürlich nicht unterstellen will, ich kann deinen Wissensstand nur grob einschätzen). Ein ernsthafter Profi-Reenactor wird dich belächeln, wenn du ihm das erzählst. Ich schlage vor, dass du dir zunächst noch einige Literatur oder sonstige Quellen zur Kleidungsweise dieser Periode aneignest und diese in Hinblick auf dein Darstellungsziel analysierst.

Das Osprey-Buch ist leider auch nur ein sehr grober Anschnitt zum Thema und da wird über die Bögen auf Einiges an Mist geschrieben (obwohl einige der bildlichen Darstellungen sehr, sehr gut gemacht sind). Da würde ich doch eher direkt Robert Hardy's 'Longbow' empfehlen, oder, besser noch, das Nachfolgewerk, 'The Great War Bow' (wobei ich noch immer kein Exemplar von letzterem in die Finger bekommen habe, da es bei Amazon ziemlich teuer ist).


Mathias hat geschrieben: Bei Kleidung und Ausrüstung kann wie so oft eine stetige Entwicklung beobachten. Der Bogenschütze wandelte sich ja aufgrund seiner Effektivität vom Yeoman zum Söldner und somit vom notdürtig ausgerüsteten angeheuerten "Wehrpflichtigen" zum top ausgerüsteten, zu Pferde kommenden Berufssoldaten.

Nein, das ist so nicht korrekt. Einen solch klaren 'Prozess' gab es da nicht, zumindest nicht derart schrittweise.
"In essence, it is simply a piece of timber, chosen for its strength, its density, its bendability. And so, the very best possible wood to make it from is yew - it is the perfect god-given spring."

(Robert Hardy über den Englischen Kriegsbogen)

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Re: Englische Bogenschützen um 1400

Beitrag von Mathias » 13.01.2012, 07:38

Ich bin ja so froh für deinen Tip, ich hatte schon befürchtet ich krieg jetzt wieder so eine "Besserwisserkommentar".

Ich mach das ja auch erst seit 11 Jahren, da haben einige erst das Fahradfahren gelernt.

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Re: Englische Bogenschützen um 1400

Beitrag von Agroman » 13.01.2012, 07:51

Mathias hat geschrieben:Ich bin ja so froh für deinen Tip, ich hatte schon befürchtet ich krieg jetzt wieder so eine "Besserwisserkommentar".

Ich mach das ja auch erst seit 11 Jahren, da haben einige erst das Fahradfahren gelernt.


Nicht böse sein, ich hab's ja nur gut gemeint. Ich finde das ja fördenswert, und du scheinst dich ja auch schon ganz gut auszukennen, ich wollte dir nur davon abraten, dich zu sehr auf die von dir genannte Literatur zu verlassen. Die Bücher von Cornwell sind spitze und das Osprey-Buch gibt einen anregenden Überblick, aber für's Reenactment muss man da tiefer buddeln :) .
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Re: Englische Bogenschützen um 1400

Beitrag von Sir Weazel » 13.01.2012, 08:29

Ich beeobachte immer wieder das solche Diskussionen zu nix führen...... A-Päpste gegen Fantasyfreaks.....!!
in jedem Forum gibt es laufend Streit deswegen....(.und ich veralgemeine das jetzt, meine nicht euch beide damit...)

Finde muß nicht sein ..jeder wie er mag.... autentisch perfekt geht eh nicht....!!
Und sind wir doch mal alle ehrlich, das erste was einem an Bildern durch den Kopf geht wenn man an Mittelalter denkt, sind die Bilder aus irgendwelchen Hollywood Filmen ....Oder ?
suum cuique!....... Ego sum qui sum ... a debet ..

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Re: Englische Bogenschützen um 1400

Beitrag von Edradour » 13.01.2012, 09:17

Sir Weazel hat geschrieben:Und sind wir doch mal alle ehrlich, das erste was einem an Bildern durch den Kopf geht wenn man an Mittelalter denkt, sind die Bilder aus irgendwelchen Hollywood Filmen ....Oder ?


...genau das ist ja das Schlimme...

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Re: Englische Bogenschützen um 1400

Beitrag von Pyromir » 13.01.2012, 09:53

Moin,

auch wenn die folgende Frage vielleicht etwas ketzerisch klingt, sie ist nicht so gemeint!

Ist das alles wirklich so wichtig? Sowohl der Versuch das Mittelalter historisch korrekt nachzustellen, als auch die Freude daran sich mit zusammengesuchten Teilen irgendwie mittelalterlich herauszustaffieren und Spaß zu haben ist doch beides Hobby. Da hängt doch eigentlich nichts Lebenswichtiges dran ...denke ich so.

Klar, Darstellungen für Bildungszwecke, beispielsweise in/für Museen, Dokumentationen etc. das ist eine andere Geschichte. Aber ansonsten könnten doch beide Interessengruppen fröhlich nebeneinander her agieren. Der durchschnittlich unbedarfte Besucher eines, wie auch immer gearteten, Spektakels nimmt die Unterschiede doch wahrscheinlich gar nicht wahr. Oder er findet die kunterbunte Truppe vielleicht sogar unterhaltsamer.

Grüße
Marc - der durchaus weiß dass Hobby erst dann Hobby ist, wenn man es so richtig heftig übertreibt.
"Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will." Albert Schweitzer

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Re: Englische Bogenschützen um 1400

Beitrag von Firestormmd » 13.01.2012, 10:25

Wer es nicht ganz "A" schafft, also die meisten, nennt es einfach "geschichtsnah". Man versucht so weit wie möglich "A" zu sein, ohne es auf die Spitze zu treiben. Das vernietete Kettenhemnd z.B. kann auch aus modernen Stahl gefertigt werden. So hebt man sich von den Faschingskostümen der normalen Mittelaltermarktbesucher auf jeden Fall ab.

Grüße, Marc
"Wer das Training in Frage stellt, trainiert nur, Fragen zu stellen!" - Die Sphinx

Bogenede

Re: Englische Bogenschützen um 1400

Beitrag von Bogenede » 13.01.2012, 10:47

Ein Gang zur "Nicht-Touristenzeit" durch sehr gut erhaltene und immer noch voll ausgestattete englische Burgen wie z.B. Arundel oder Warwick würde da sehr viel helfen.

Denn beides sind alte Geschlechter und dort sind sowohl authentische Gemälde zu finden als auch Kleidungsstücke, Waffen und Geräte aus allen Jahrhunderten. Auch haben diese Burgen noch eigene Bibiotheken und Familienchroniken, in denen man, Voraussetzung beherrschen der englischen Sprache, viel Wahrheit finden kann.

Abseits der Touri-Ströme Kontakt zum Besitzer oder Verwalter suchen und höflich fragen öffnet manche Tür.
Das gilt gerade für kleinere alte Gemäuer, deren Besitzer stolz darauf sind zu einem alten Geschlecht zu gehören.

Jedenfalls besser als aus Hollywoodfilmen oder Büchern, die Jahrzehnte oder Jahrhunderte später geschrieben wurden, egal von wem.

Bogenede

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