Original geschrieben von whitelady
Zu deiner letzten Frage, wer ich wohl bin, daß ich mich dazu aufschwinge, hier bei dieser Diskussion mitzumachen und wie viel Kompetenz ich wohl habe –
....
Trotzdem macht es mich tierisch sauer, wenn Leute sich nur oberflächlich mit Kyudo beschäftigen – damit beziehe ich mich auf den Beginner dieses Threads –, und tue dazu meine Meinung kund....
Hoppla, ich glaube, da laeuft gerade was aus dem Ruder.
Mit meiner Frage, wo Du schiesst, wollte ich Dich beileibe nicht herabkanzeln und Dir vorwerfen, Du "duerftest" nicht in dieser Diskussion mitmischen. Sollte das so ruebergekommen sein, entschuldige ich mich dafuer. Das war einfach eine interessierte Frage ohne Hintergedanken. Auch ich bin alles andere als ein sensei und wuerde mich ebenfalls als (manchmal blutenden) Anfaenger bezeichnen. Selbstverstaendlich kann hier jede(r) im Rahmen der Hoeflichkeit seine Meinung kundtun, egal ob 10. Dan Hanshi oder 6. Kyu oder gar kein Kyudoka.
Ich hoffe, ich habe auch nie gesagt, dass Whitelady nichts vom Bogenschiessen versteht. Ich kann nur ihren ersten Beitrag nicht ganz nachvollziehen.
Ich tue mir auch schwer damit, dass es, egal von welcher Seite, nur ein entweder westlich oder oestlich zu geben scheint, aber kaum ein "beides geht auch".
Wie gesagt, ich lasse mich aber gerne vom Gegenteil ueberzeugen....
Zur Sache -
dass einen als Anfaenger beim Kyudo meistens jemand beobachtet ist eine gute Sache, hat aber nichts mit der Frage zu tun, ob es "gesuender" ist. Denn das haengt an der Art zu lehren und nicht an der Technik selber.
Ich bin selbst auch kein Arzt (kyujin?), bin aber immer noch der Meinung, dass Kyudo eben nicht "gesuender", sondern allenfalls "anders" ist. Ich spreche auch nicht von den Rueckenempfindlichen (s. kyujins Beitrag), sondern von Otto Normalbogenschuetze.
Wobei mir der "Katzenbuckel" als gelehrte Koerperhaltung nicht bekannt ist. Der ergibt sich eher aus der Situation beim Schuss oder ist halt eine individuelle Haltung. Im olymp. Bogenschiesssen sieht man ihn jedenfalls nicht.
Gerade beim beginnenden Auszug (also der Bewegungsablauf direkt nach dem Uchiokoshi) kann meiner Erfahrung nach zu heftigen Schulterschmerzen im rechten Schultergelenk fuehren. Der Grund bei mir war, dass ich weder den rechten Ellbogen als Zugpunkt gesehen, noch die Rueckenmuskulatur vernuenftig eingesetzt habe (schlechte Formulierung, aber mir faellt keine bessere ein. Ich hoffe, den Kyudoka ist klar, was gemeint ist.).
Gesund war das sicher nicht.
Um noch mal auf die Ausgangssituation zurueckzukommen - ICH finde, dass buechses Nachbau eines jap. Bogens aller Ehren wert ist. Dass er sich nicht mit Kyudo an sich beschaeftigt (schade, denn er weiss gar nicht, was ihm entgeht ;-) ), hat nichts mit der Frage zu tun, ob er das Ding wie schiessen darf. Das soll und kann er machen, wie er lustig ist.
Und seine Frage nach einer Tillerhilfe ist hier mehr als angebracht.
Wenn er mit seiner Art zu schiessen seinen Bogen ruiniert - na und? Schade, aber mir wurscht.
@rackhir - ist doch voellig egal, wo das Thema diskutiert wird. Es gibt ja auch nicht nur einen Thread uebers westliche Bogenschiessen, oder? ;-)
Und noch mal eines: Bitte keine Vergleiche a la "Kyudo/westliches Bogenschiessen ist besser/schlechter, weil..." - das bringt nichts! Und fuehrt zu Streit. Danke.
Zum Thema Herrigel - der ist hier in Japan (zumindest in meinem Dojo) gut bekannt und das erste, was ich hier unter die Nase gehalten bekomme habe, als ich mich vorstellte, war sein Buch (auf Japanisch). Egal wie man zu ihm steht, er hat wesentlichen Einfluss auf das Bild des heutigen Kyudo genommen (meines Wissens auch in Japan) und wahrscheinlich sind mehr als die Haelfte aller deutschen Kyudokas nach der Lektuere dieses Buches ins naechste Dojo gelaufen. Wie sie heute zu ihm stehen, soll jeder selbst sagen.
Markus
Arroganz ist der Tod der Kunst.