Materialfrage zu ck60-Stahl

Hier kommt alles rein, was in irgendeiner Form mit der Herstellung von Messern zu tun hat.
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Drako292
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Materialfrage zu ck60-Stahl

Beitrag von Drako292 »

Kann man aus ck60 Stahl einfach so ein messer machen oder muss man es noch schmieden und härten?
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shokunin
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Re: Materialfrage

Beitrag von shokunin »

In aller Regel wird das Material geglüht/entspannt geliefert, man müsste es also härten.

Ob man es schmieden muss hängt wohl hauptsächlich von der Grundform ab. Aus einem Stück Rundstahl eine Klinge zu machen ist ohne Schmieden schwierig, aus einem Streifen Flachstahl hingegen kann man oft einfach eine schleifen/feilen.

Kommt also darauf an welche Form Dein Rohmaterial hat, ich würde aber auf jden Fall mal annehmen, dass er ungehärtet geliefert wird.

Gruss,
Mark
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flintibabe
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Re: Materialfrage

Beitrag von flintibabe »

Hi Drako292,
Jaein, wäre besser und härten und anlassen.
Hast Du mehr Daten zum Material?
Glück Auf,
Karschti
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Wilfrid (✝)
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Re: Materialfrage

Beitrag von Wilfrid (✝) »

Es kommt auf das Messer an, und was Du machen willst. KALT die Klinge rausschleifen gibt ein leicht nachschärfbares , nicht soooo schneidhaltiges Messer. Geschmiedet und gehärtet/angelassen verliert der Stahl die Kaltverfestigung , logisch, und je nachdem , ob Dus kannst, gibts Schrott, ein zu hartes oder ein gutes Messer.

Für normale Aufaben reicht das Ergebnis bei einem aus dem Vollen geschnitzten Messer
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Drako292
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Re: Materialfrage

Beitrag von Drako292 »

Es geht um das. http://www.ebay.de/itm/Stahl-Ck60-1-122 ... 3a7b3aeca2

Es soll für Mittelalterdarstellung sein. Also mal bisl Käse , Wurst und sowas schneiden. Tiere damit ausweiden und Knochen durchtrennen muss ich damit nicht :-)
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Galighenna
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Re: Materialfrage

Beitrag von Galighenna »

Der Stahl sollte geschmiedet gehärtet und angelassen werden.

Aus diesen Gründen:

1.) Der Stahl ist mit 5mm viel zu dick für ein normales Gebrauchsmesser. 2mm reichen völlig, 3mm wenn es besonders stabil sein soll. Den Flachstahl von 5 auf 2mm runter zu schleifen wäre irrsinnig, völlig ungeachtet dessen ob der Stahl durch das schmieden härter wird (wird er nämlich nicht) sind das 60% Materialverschwendung. Es ist viiiel einfacher, viel schneller und auch viel effizienter den Stahl von 5 auf 2mm dünner zu schmieden.

2.) Härten und anlassen ist auch dann sinnvoll wenn man es nur für ein bisschen Käse und Wurst braucht. Nichts ist nerviger, als eine Wurst oder ein Stück Fleisch mit einem Löffel zu schneiden. Gehärtet und auf die richtige End-Härte angelassener Stahl bleibt viel länger scharf, lässt sich besser nachschärfen und verbiegt nicht so leicht. Wenn du ein stumpfes Messer hast kannst du nämlich auch gleich die Gabel oder den Löffel nehmen.

Aus diesem 5mm dicken Stahl ein Messer aus dem Vollen heraus zu schneiden und zu schleifen wäre... naja einfach nicht sinnvoll... Dann kannst du dir besser einen richtigen Messerrohling kaufen, der auch was taugt.
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Drako292
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Re: Materialfrage

Beitrag von Drako292 »

Ok danke für die Antworten.
jab2
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Re: Materialfrage

Beitrag von jab2 »

Der Rohling wäre aber gut für ne Kurzmachete die auch als Brecheisen genug Stabilitätsreserven hätte !
Sowas wie eine Kurzmachete im Tanto Stil oder so mit guter hackwirkung durch Gewicht

zum Kühe zerlegen etc ;D
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Re: Materialfrage

Beitrag von Wilfrid (✝) »

Galighenna, für ein sogenanntes Sax ist das Stück Stahl genau richtig. 5 mm Rückenstärke ist da normal, und das Zeug ist ~1/4 fester als C45 oder St37. Sicher, geschmiedet kriegt man da 2 Messer raus und gehärtet wirds was feines
Aber auch "Rausgefeilt" wird das was, mitner sehr guten , harten Feile, oder 2en
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Frankster
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Re: Materialfrage

Beitrag von Frankster »

Hi,
aus dem Urlaub hab ich mir ein Buschmesser mitgebracht. Leider ist der Stahl so weich das die Klinge für nichts taugt außer für Obst :) Gibt es eine Möglichkeit mit einfachen Mitteln (keine Schmiede vorhanden, nur ein Gasherd) die Klinge zu härten?

Viele Grüße,
Frank
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flintibabe
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Re: Materialfrage

Beitrag von flintibabe »

@Frankster: bei der vermuteten Länge von wohl ca: 300mm könnte das schwierig werden nur mit Flamme die Klinge gleichmäßig auf die erforderliche Temperatur (je nach Stahlsorte ca: 700 bis 850°C) zu bringen und zu Halten. Ungefähre bestimming der Stahlsorte ist auch erforderlich (Funkenflug beim schleifen). Und es gilt immer: Eisen läßt sich nicht härten. ;)
Gügle doch einfach mal Härten und Anlassen, Flammhärten. Versuch macht klug.
Viel Spaß damit!
Glück Auf,
Karschti
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shokunin
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Re: Materialfrage

Beitrag von shokunin »

hmmm...
ich denke auch es könnte problematisch werden. Mein Verdacht ist folgender: wenn das Ding nicht schon hart ist, und als Souvenier angeboten wurde... dann wird es aus irgend einem Massenstahl sein der zu wenig C hat um wirklich härtbar zu sein.

Man kann durch Aufkohlen oder mit Mittelchen wie Casenit z.B. die Oberfläche härten, dann bekommt man wenigstens eine harte Schneide. Ob es arg viel bringt ist aber fraglich und man muss die Temperatur recht gut im Griff haben, sonst wird einem schnell einmal die schmale Schneidkante zu heiss und verbrennt oder wird griselig.

Gruss,
Mark
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MoeM
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Re: Materialfrage

Beitrag von MoeM »

jab2 hat geschrieben:Der Rohling wäre aber gut für ne Kurzmachete die auch als Brecheisen genug Stabilitätsreserven hätte !
Sowas wie eine Kurzmachete im Tanto Stil oder so mit guter hackwirkung durch Gewicht

zum Kühe zerlegen etc ;D
Oh ja, Macheten in Tantoart sind rischtisch geil O0
Grüße Moe
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Frankster
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Re: Materialfrage zu ck60-Stahl

Beitrag von Frankster »

Ein Souvenier aus Massenproduktion war es nicht. Schaut nach Handarbeit aus. Hatte es aus einem Hardwarestore für Einheimische. Danke für die Tipps. Nächste Woche kann ich es ausprobieren.
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Hoyt1980
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Re: Materialfrage zu ck60-Stahl

Beitrag von Hoyt1980 »

Hallo,

man muss immer sehen ob sich der Aufwand lohnt eine billige Klinge härten zu lassen. Wenn Sie nicht gehärtet wurde, ist es entweder schlechtes Material oder mangelnde Erfahrung. In beiden Fällen würde ich von einer Weiterbearbeitung abraten.
Außerdem macht es wenig Sinn viel Arbeit in Material zu stecken was so naja ist. Kauf dir einen gescheiten 1.2519 oder geh auf den Schrottplatz und suche dir ein Stück Federstahl. Wo du auf keinen Fall herumkommst ist eine gescheite Wärmebehandlung. wenn du soweit bist oder generell fragen hast sag Bescheid. Ich baue jetzt seit mehreren Jahren Messer und habe einiges an Erfahrung gesammelt. Ich habe auch eine sehr gute Adresse wo du härten lassen kannst ohne arm zu werden. Ich habe das hier schon öfter gelesen das Messer gebaut wurden ohne anschließende Wärmebehandlung und kann kaum fassen das diese Teile Messer genannt werden. Ist evtl. mit nem Bogen ohne Tiller vergleichbar.
Stahl den du vom Händler kaufst in Flach oder Rund ist nie gehärtet. Wie sollte das auch gehen der Händler kann ja nicht wissen was du mit dem Stahl vorhast.

Wie gesagt bei fragen zu Händlern, Material oder arbeitsweise sage einfach bescheid.
Gruß Sascha

“Out of every one hundred men, ten shouldn't even be there, eighty are just targets, nine are the real fighters, and we are lucky to have them, for they make the battle. Ah, but the one, one is a warrior, and he will bring the others back.”
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