Hi Marc...
Das mit den vorgebohrten Blöcken hat die Bewandtnis, daß in den großen Firmen fast ausschließlich mit CNC gesteuerten Maschinen gearbeitet wird, wobei die Holm -und die Kammerbohrung als erstes gefertigt werden, da diese zum einen in einem ganz präzisen Winkel zueinanderstehen (müssen) und zum zweiten dient die Holmbohrung und der fertig ausgefräste Holm dabei als Halter, um den Korpus fertig ausfräsen zu können...
Schau mal auf die Vauen- Homepage, die haben da ein ganz nettes Video zur Fertigung...
Pfeifen Herstellung
Bei meinen Walnusspfeifen und der Specksteinpfeife habe ich es genau anderherum gemacht...
Erst den Korpus grob vorgesägt und geraspelt, so daß er sich noch ohne Probleme im Schraubstock einspannen läßt
und dann erst die entsprechenden Bohrungen auf / mit der Ständerbohrmaschine gemacht...
Als erstes die Kammerbohrung mit einem 20 mm
Schaftfräser auf etwa 30mm Tiefe gebohrt...
( je nach Modell, die Standardtiefe der / einer Brennkammer liegt zwischen 35 u. 45 mm...) dann mit 3,5 oder 4mm die Resttiefe der Brennkammer vorgebohrt...
Jetzt kommt ein großer 90° Senker (hat etwa 21mm Durchmesser) zum Einsatz, mit dem wird die Brennkammer auf Ihre
endgültige Tiefe gebracht...
Dann wird das Werkstück für das anbringen / bohren der Mundstückaufnahme und der Zuglochbohrung umgespannt...
Dadurch, das der Korpus im groben schon fertig ist, kann man das Werkstück recht gut nach Augenmaß einrichten, sprich,
sich beim Einstellwinkel am (späteren) Holm orientieren...
Ich bohre immer erst etwa 20 mm tief mit einem 3-4mm Schaftfräser vor, damit ich eine präzise Führung für den
Zuglochbohrer (3,5 - 4 mm, Standard HSS Bohrer, Metall) habe, mit dem Zuglochbohrer wird sich dann langsam
bis an / in die Brennkammer herangetastet...
Ist das erledigt, bohre ich die Mundstückaufnahme mit einem 10mm Schaftfräser fertig...die Tiefe der Aufnahme liegt so
in etwa bei 15-17 mm (Durchmesser 10mm bezieht sich dabei auf Pfeifen mit 9mm Filteraufnahme...).
Gegebenenfalls wird die Brennkammer dann noch mal mit dem Senker nachgebohrt, falls die Zuglochbohrung etwas
zu tief / zu weit unterhalb der Brennkammer gelandet sein sollte...
Und dann wird der Korpus per Bandschleifer, Raspel, Feile, 120´er Schmirgel, 600´er Schmirgel fertiggestellt...
Schwarz vorbeizen (um einen höheren Kontrast der Maserung zu kriegen), nochmal mit 600´er drüber, bis das Holz flächig wieder sauber ist, dann mit der gewünschten Farbe fertigbeizen, trocknen lassen, ordentlich mit einem weichen Lappen polieren, bis die Oberfläche matt glänzt, dann Wachslasur (weiß transparent, hellbraun, dunkelbraun oder rotbraun, je nachdem, wie weit Du die Grundfarbe der Beize erhalten / betonen / abdunkeln möchtest...) in mehreren Schichten dünn auftragen, antrocknen lassen und anschließend mit einem weichem Lappen polieren, Pfeife stopfen, rauchen, fertig...
LG
etb
Das Volumen einer Minute ist gleich Universal ist gleich die liegende Acht. A. Be.
Die Perversitaet des Universums strebt einem Maximum zu.
Alles was schiefgehen kann wird auch zwangslaeufig schiefgehen. Larry Niven