Däumlinge - Stand der Dinge

Was nicht in eine der anderen Kategorien passt.
EddieDean

Däumlinge - Stand der Dinge

Beitrag von EddieDean » 21.03.2013, 22:51

Grüß euch Däumlinge,

seit Monaten lassen mich verschiedene Dinge nicht mehr los.
Da wären der Rückzug von Ralph, mein Ausschluß vom Daumentreffen, der versiegende Schreibfluß der Däumlinge und die Abwendung von Däumlingen die ihre Themen hier im Forum als ignoriert erleben.

Alles Aufgezählte gefällt mir nicht wirklich und veranlasst mich zu diesem Thread.

Zu Begin vor vier Jahren diente uns dieses Forum für einen Wissensaustausch und einer Kontaktmöglichkeit.
Wir waren ja gerade mal... sieben User (Ich, Buddelfrosch, benzi, djingis, Faltenemd, Netzwanze und Sulivea. (Alex, ich klammer dich mal digital aus - Ja, Mukra war von Anfang an dabei ;) )
Es galt aus meiner Sicht, der Erfahrungsaustausch auf gleicher Augenhöhe.
Vorallem ging es um jedweigen Austausch, den im Daumentechnikbereich gähnte nur eine riesengroße Leere.

Nun, nach vier Jahren sind wir bestimmt zwanzig bis dreißig Däumlinge. Von den Pionieren hier im Forum sind nur ich und benzi faktisch aktiv geblieben. ( @Netzwanze: Du bist halt so ein Grenzgänger ;) )
Bald kamen aber auch sehr qualitativ hochwertige Mitspieler hinzu die das weite Feld der Daumentechnik reich beschenkten.
Eberesche, Hexer, Corto, Rackhir, Sateless und Arquerine seiem hier als FC-User erwähnt.
Innerhalb der zweiten Welle Warbeast, Ralph, Arry, Cyrano, Yayci und grumpf.

Sorry.. die dritte Welle lass ich mal aus...


Rein aus der Auflistung der Namen heraus müsste sich ein reger Austausch bilden, nur frage ich mich, aus meiner Beobachtung heraus, warum der faktische Wissenaustausch unter dem von vier Jahren liegt.
Ist etwa alles schon beantwortet? Gibt es kein Bedarf an Weiterentwicklung?

Oder ist der Fall ein komplett anderer und wir sind als Däumlinge von dem Weg der gemeinsamen Zielerreichung, schon bei dem klassischen Weg des Konsumieren?
Und ist das Daumentreffen schon eine reine Veranstaltung zum konsumieren?


Ich persönlich denke, dass wir noch lange nicht das volle Potential der Daumentechnik eroiert haben, der Großteil der Däumlinge hinter ihren Möglichkeiten zurück bleiben und ein Wissenaustausch auf gleicher Augenhöhe demnach umbedingt erforderlich ist.

Ich frage also in die Runde:
Wo gehts hin?
Geht es in die Konsumecke bin ich faktisch raus. Geht es aber darum sich aktiv einzubringen, bin ich nur zu gerne mit dabei.

Gruß
Stephan

P.S Ab Samsag bin ich für zehn Tage offline - ich bin gespannt auf das Ergebnis. Und bedenkt, ihr könnt nicht, nicht kommunizieren ;)

P.S.S Bitte bitte, nur schreiben wenn das Thema einen wirklich tangiert! Ich schreib auch nix im Bogenbau.... ;)

Sateless
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Re: Däumlinge - Stand der Dinge

Beitrag von Sateless » 22.03.2013, 00:25

Grüß dich Stephan,

ich denke das "Problem" ist vielschichtig.
Zum einen Häufen wir so für uns Informationen an. Ein Teil davon stimmt, ein Teil davon ist falsch. Wir haben leider keinen automatischen Filter um den falschen Teil loszuwerden.
Zum anderen ist das Wissen und der Einblick in die unterschiedlichen Stile sehr ungleichmäßig, was die Kommunikation bremst. (Stichwort Metaebenen)

Ich selbst hab nicht mehr das Gefühl Antworten zu bekommen, wenn ich eine Frage stelle, sondern Verständnissfragen zu bekommen, statt Antworten, oder Buchstabenreihen, die mir nicht weiterhelfen. Das kann an vielem liegen, wie Fehlwahrnehmung, meiner Denkweise, meiner Ausdrucksweise und Wortwahl, Lesekompetenz von Mitforisten und eben der ungleichmäßigen Wissensverteilung. Ich habe momentan wenig Lust zu schreiben. Zu Lesen gibt es auch nichts. Auch wenn ich mal zwischen 2 Stunden und 6 Monaten (schon vorgekommen) an einer Idee rumbrüte, und die dann voll ausformuliert hier teile, bekomme ich gefühlt so wenig brauchbares Feedback, dass der Aufwand des Teilens, den Nutzen davon um den Faktor 3 überschreitet, und damit uninteressant macht. Das verleitet mich dazu, auf die Posts schon anhand der Autoren herabzublicken, was sicher ähnlich unschönes auf der anderen Seite hervorruft und gleichzeitig, nicht mehr wirklich was zu schreiben, und einfach selber zu lesen und zu grübeln.

Die Schwierigkeit ist, dass wir unser individuell ausgewähltes und/oder angepasstes Material, mit unserer individuell erlernten und mit Fehlern gespickten Technik, und unseren individuellen körperlichen Eigenschaften in einklang bringen müssen, aber weder diese drei Eckpunkte gleichmäßig, noch gut genug verstehen.

Gleichzeitig gibts sicher noch ne Übersättigung, nach der kurze Phase mit den ~10 Threads, die wir hatten.

Grüße,
Sate
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
.مع سلامة في أمان السهم و القوس

EddieDean

Re: Däumlinge - Stand der Dinge

Beitrag von EddieDean » 22.03.2013, 06:54

Schön, dass ich mit meinem Eindruck nicht alleine bin.

Danke für deine Betrachtung.

Gruß
Stephan

P.S Ich schreib jetzt mal nichts Ausführliches dazu Simon, sonst quatschen am Ende nur wir beide wieder.

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Eberesche
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Re: Däumlinge - Stand der Dinge

Beitrag von Eberesche » 22.03.2013, 07:04

Hallo,
ich gehöre zu denen, die seit Längerem nicht schreiben. Keine Zeit hatte ich schon immer und dass ich selten zum Schießen komme hat sich nicht verschlimmert. Aber wenn im Abstand von einem Jahr von denselben Leuten genau dieselben Fragen kommen, bei denen ich einen guten Teil der Lösung kenne und auch nicht für mich behalten habe, sehe ich keinen Sinn darin irgendwen bei seinen theoretischen Kaffeesatzlesereien noch einmal mit meiner praktischer Erfahrung zu behelligen. So ähnlich wird es auch Anderen gegangen sein, vermute ich.

Um auch auf Benzis Frage einzugehen, warum ich nicht selbst einen Workshop beim Treffen anbiete, wenn mich das derzeitige Programm nicht interessiert (sorry, dass ich nicht eher zum Antworten kam!):
"Anbieten" tu ich immer, wenn ich auf andere Bogenschützen treffe. Wie z.B. letzte Woche auf einem Mittelaltermarkt. Alles, was ich in den letzten Jahren gelernt habe, gebe ich gern an jeden Interessierten weiter. Ob schriftlich oder im persönlichen Kontakt.
Ich würde mich aber nie als "Experte" für irgendwas aufspielen und die Teilnehmer eines Treffens in "Referenten" und "Kunden" unterteilen. Um verbindlich etwas anbieten zu können, ist es zu unsicher ob ich Zeit habe und mir die Treffensplanung zu bürokratisch.
Und im aktuellen "Programm" sehe ich nichts, wovon ich mir einen Nutzen für meine Technik oder Horizonterweiterung verspreche. Um die Menschen, von denen ich momentan gerne lernen würde zu treffen, muss ich nicht nach Bayern fahren und kontaktieres sie lieber direkt.

Ich finde es schade, dass die Meinungsverschiedenheiten im Vorfeld der Treffensplanung nicht konstruktiv geklärt werden konnten. Erfahrungsaustausch mit Menschen, die etwas Ähnliches machen, ist immer bereichernd. Aber nur, wenn er unter Gleichberechtigten geschieht. Und zumindest ich habe mich im Orgathread des kommenden Treffens schon seit einiger Zeit nicht mehr willkommen oder zur Zielgruppe des Treffens zugehörig gefühlt. Offensichtlich besteht der Dunstkreis der „Däumlinge“ aus Menschen, die eine sehr unterschiedliche Herangehensweise an das Thema haben. Und wenn denn die Mehrheit der im Forum Anwesenden diese Struktur wirklich bevorzugt, dann muss ich das akzeptieren und suche mir meine Informationen und meinen Wissensaustausch eben woanders.

Gruß
Anna

EddieDean

Re: Däumlinge - Stand der Dinge

Beitrag von EddieDean » 22.03.2013, 07:27

Hatte gehofft, dass du was schreibst Anna.
Dankeschön.

Und wenn denn die Mehrheit der im Forum Anwesenden diese Struktur wirklich bevorzugt, dann muss ich das akzeptieren und suche mir meine Informationen und meinen Wissensaustausch eben woanders.


Mein Gedankengang ist ähnlich

Gruß
Stephan

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Re: Däumlinge - Stand der Dinge

Beitrag von Dshonon » 22.03.2013, 09:32

Hallo Däumlinge,
seit Herbst vergangenen Jahres schiesse ich mit dem Daumen. Im Moment bestimmt noch mehr schlecht als recht.
Aber Spass macht es mir trotzdem.

Das Schiessen mit dem Daumen hat mich ich den 80er Jahren schon interessiert.
Damals gab es überhaupt keinerlei Anregung oder Hilfe. Hier im Forum fand ich allerdings schon Hilfe; auch persönlicher Art. Deswegen ist für mich dieses Forum wichtig.

Ich kann auch nicht ständig neue Beiträge schreiben. Mich interessieren vor allem Eure Beiträge, um mir ein wenig theoretisches Wissen über das Schiessen mit dem Daumen anzueignen. Ich bin ja überhaupt mal froh, dass es ein Austausch über das Schiessen mit dem Daumen gibt. Wenn sich das von meiner Seite aus im Moment auch eher aufs Lesen Eurer Beiträge bezieht.

Auf den kommenden Daumenworkshop freue ich mich auf jeden Fall. Gibt es doch noch viel zu lernen.
Und ich denke, all die Theorie ersetzt nicht die Praxis. Und ich bin sehr froh, dass es zum mediterranen Schiessen eine Alternative gibt.

viele Grüße
Manfred
Ein starker Geist diskutiert Ideen.
Ein durchschnittlicher Geist diskutiert Ereignisse.
Ein schwacher Geist diskutiert Leute.

Sokrates, 412 v. Chr.

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kra
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Re: Däumlinge - Stand der Dinge

Beitrag von kra » 22.03.2013, 10:43

Ein paar Gedanken von einem Nicht-Däumling, wenn denn erwünscht...

Entwicklungskurve in einem Forum - was Eddi beschrieben hat ist für mich nicht verwunderlich. Wie entsteht so etwas?
Zu Anfang - Alle haben unterschiedliche Wissensstände, die meisten sind Einzelkämpfer und höchst interesseirt, Neue und Neues kennenzulernen.
Dann setzt die fruchtbare Phase ein - man tauscht seine Erfahrungen aus, es entsteht Neues daraus und die Weiterentwicklung verläuft ziemlich stürmisch (so oder so ;) ).
Die Protagonisten der ersten Stunden haben sich weiter entwickelt und haben Neue Leute angeregt, sich hioer einzubringen. Es kommt zu einer 2. Rensaince (?) des Wissensaustausches, neue Leute mit Erfahrung kommen hinzu und bringen sich ein. Das Thema wird interessant und zieht jetzt wirkliche Neulinge an. Deren Fragen stellen jetzt die Mehrzahl der Themen, gleichzeitig erfolgt bei den "Alten" eine gewisse Sättigung, "nicht schon wieder diese Frage, hatten wir doch schon...usw), ohne es sich einzugestehen. Außerdem haben sich die "Alten" mit ihrer Technik arrangiert, jeder Fortschritt wird schwieriger, die Zielrichtungen divergieren und alles geht generell langsamer voran und man beginnt, gegen Neuerungen eine eher abwehrende Haltung anzunehmen.
Nicht bei allen und für Alle und Alles, aber als übergreifende Tendenz .

Zudem verfestigen sich die Rollen (Antreiber, Wissender, Besserwissender, NochBesserwissender, Außenseiter, Sucher usw....).
Und dann kommen die ersten (zweiten?) Animositäten auf, der mangelnde Gründergeist wird bemängelt und ..... es ist ein ganz normales Forum/Board geworden.

Es wird, in einem Wort, langweiliger.

ABER: auch das ist nur ein momentanes Tief. Wenn diese Phase überdauert ist werden immer wieder, wellenförmig, neue Fragen Ideen und Theman kommen und der Austausch wird sich verfestigen.

Was allerdings nie wiederkommen wird ist der Zauber des Anfangs!


Das ist wie in einer guten Ehe ;D - auch die späteren Jahre haben ihre Berechtigung und ihren Reiz !
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Re: Däumlinge - Stand der Dinge

Beitrag von benzi » 22.03.2013, 11:06

@Stephan danke für den thread!

Dein thread beinhaltet für mich zwei Ebenen, die eine ist die Entwicklung, wie sie sich immer wiederholt, egal um welchen Inhalt es sich handelt. Axel hat das im vorigen Beitrag in sehr sehr schöne Worte gefaßt!!!

die zweite Ebene ist die des Inhalts

da ist mein Stand folgender:

Ich übe jeden Tag mit dem Manchubogen und studiere dabei das Buch von
Swoboda. Ich entdecke dabei jeden Tag neue Faktoren bei der
Bogenhandhaltung, die mir bisher völlig unbekannt waren. Ich sehe, dass
Daumentechnik noch viel mehr ist, als ich bisher dachte!

Ich finde das enorm spannend, es zeigt mir wieviel ich noch lernen kann!

Dann habe ich am Wochenende den neuen Reiterbogen von André Brennecke
geschossen, der erste in Deutschland hergestellt laminierte Reiterbogen der auch
für Daumentechnik hervorragend geeignet ist. Meine (bzw seine ;D) Pfeile flogen
auf Anhieb besser als in den vier Jahren zuvor. Ich muss Dir, Stephan also recht geben,
mit Deiner Aussage, dass der Bogen einen erheblichen Anteil am Pfeilflug hat.

Ich versuche mich diesen Dingen bis Juni so weit zu nähern, dass ich,
zusammen mit Simon und all den Anderen die sich intensiv mit
verschiedenen Formen des Riegels und der Bogenhandhabe
auseinandergesetzt haben, ein bischen davon vermitteln und weitergeben
kann.

Grüße benzi
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
(Peaceful Warrior, Film)

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Re: Däumlinge - Stand der Dinge

Beitrag von Cyrano65 » 22.03.2013, 12:07

Hallo…
Gern schreibe ich hierzu auch mal etwas.
Ich fühle mich nach wie vor als ein Neuling im Bereich Daumentechnik auch wenn ich diese nun schon über ein Jahr anwende. Aber danke für die Auflistung in der Welle.

Was mir hierzu auffällt ist das es einfach verschiedene Menschen gibt im Forum die unterschiedlich an die Sache als solches heran gehen und auch einen oft anderen Anspruch an das ganze haben.

Ich zum Beispiel werde mich nie mit Bücher auseinander setzten wie hat der Osmanische Krieger den Pfeil gehalten und warum. Wieso sind Türkische Finger 45,3 Grad gebogen und nicht wie die XY 45,6 Grad… will sagen einiges ist mir hier einfach viel zu Theoretisch geworden und daher nicht interessant. Ich benutze die Daumentechnik weil ich glaube das ist die einzige Art wie man einen (ich benutze das Wort nun mal) Reiterbogen wirklich schießen sollte. Mir geht es darum mir Techniken anzueignen mit der ich in der Lage bin einigermaßen mein Ziel zu treffen UND (und das habe ich nun groß geschrieben weil es sehr wichtig ist für mich) dabei Spaß zu haben. Ja ich habe auch Spaß wenn ich meinen Bogen mal in die Ecke feuere weil ich nicht getroffen habe oder wieder mal einen Pfeil geschrotet habe!

Nun gibt es auch noch eine zweite Sache die mir hier Auffiel. Ich bewundere Menschen die sich tief in eine Materie rein knien und alles gaaanz genau wissen möchten. Nur gibt es ein paar Leute die nicht so viel Zeit und auch Lust haben Stunden lang Dinge zu lesen und zu erforschen um dann ein Gespräch oder Diskussion auf Augenhöhe führen zu können. Daher auch für die viel Schreiber der Eindruck sie würden ins nichts Schreiben. Nein ich lese schon alles aber vieles überfliege ich auch nur. Es gibt auch User die es in meinen Augen übertreiben mit der Ausführlichkeit der Texte und da fang ich dann nicht mal an zu lesen.

Mein persönliches Fazit ist:
Mir macht es riesen Spaß mit anderen Däumlingen zu schießen was ich auch immer mache sowie ich Zeit habe. Ich hatte schon schöne Stunden auch außerhalb eines Turniers mit Leuten aus diesem Forum hier beim „einfach mal Bogenschießen ohne es in der Theorie zu zerpflücken“.
Ich werde weiter lesen und mir meinen Teil dafür raus ziehen und gern mal was schreiben wenn es nicht eh schon zum xten mal geschrieben wurde.
Und ich werde auch weiter meinen Spaß daran haben mal einen dummen Spruch zu schreiben damit manche Leute wieder merken dass sie einen Stock im A…. haben und sich zu ernst nehmen!

Amen >:)

Ach ja habe ich schon gesagt das ich auf das Däumlingstreffen gehe weil ich die Leute wieder sehen möchte die mir wichtig geworden sind…
da ist es auch egal ob die Themen über die gesprochen werden soll für mich interessant sind oder nicht.
Also mein Aufruf noch an dieser Stelle: Benzi und Edi… rauft euch zusammen und begrabt das Kriegsbeil wir wollen euch beide da sehen und da bin ich nicht allein mit der Meinung!
Es gibt Tage da stehe ich irgendwie neben mir…
und so schieße ich dann auch…
irgendwie daneben :o)

Genni
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Re: Däumlinge - Stand der Dinge

Beitrag von Genni » 22.03.2013, 13:11

Hallo...,..

ich kann den meisten da einigermaßen zustimmen. Oft lese ich Beiträge oder Themen gar nciht, oder nur die ersten beiden Zeilen und hör dann auf, einfach weil ich keine Lust habe seitenweise Text durchzuarbeiten, und das gleiche dann mit den ebenso langen und ausführlichen Antoworten machen zu müssen. Und das mit teilweise zwar an sich gar nicht so uninteressanten Themen, allerdings dann oft derart theoretisch, das es fast eine Qual wird sich damit zu beschäftigen. Aber auch das wäre im Prinzip noch ganz machbar, ABER (und das betone ich an dieser Stelle, weil das eigentlich mein Hauptgrund ist) wenn man es dann geschafft sich durchzuwühlen und endlich denkt einigermaßen mitreden zu können, liest man auf den letzten paar aktuellen Seiten des Themas nur wieder son paar Einzelkämpfer-Meinungen die sich gegenseitig sowohl inhaltlich als auch oft persönlich zerfleischen.... und dieses Schicksal scheint in letzter Zeit ziemlich viele Freds zu treffen. Und dann habe ich einfach von Anfang an keine Lust mehr, mich damit zu befassen, wenn ich weiß, dass am Ende wahrscheinlich eh nichts konstruktives dabei rauskommt...

Zu der "och, das hatten wir doch schon so oft..."-Sache kann ich nur sagen, dass meiner Meinung nach von Fall zu Fall an Respektlosigkeit grenzt. Denn der jeweilige Anfänger (zu denen ich mich auch zähle) kann ja nicht unbedingt wissen, wie oft das schon in wie viel Freds erklärt wurde. Und dann immer nur auf die Suche zu verweisen holft auch nicht immer, besser gesagt nur sehr selten, da zum einen meinem Gefühl nach längst nicht alles angezeigt wird und einem ein entsprechender gefundener Fred auch sehr oft bei einer etwas spezielleren Fragestellung nicht wirklich weiterhilft und man am Ende genauso verwirrt ist wie vorher. Dazu finde ich, dass die jenigen, unter den "Alten", die eben genau das äußern, dass ihnen die Themen sich zu oft wiederholen etc., vielleicht einfach mal daran denken sollten, wie es ihnen ging, als sie am Anfang standen...
(All dies sollte bitte nicht als irgendwelche Anspielungen auf irgendwelche anderen User/Themen/Treffen/was weiß ich verstanden werden, so genau habe ich das nicht im Kopf :D )

Ansonsten denke ich, sollten wir uns vielleicht auch mal ein bissl bei den Bogenbauern etc. umschauen, bei denen kommt sowas nämlich soweit ich das mitkriege, nicht so häufig vor. Das liegt denke ich, einfach daran, dass bei denen ein Bogen, und sei er auch noch so komisch, trotzdem ein Bogen ist, solange er so schießt wie er soll. Dazu kommt, dass es einfach nicht soooo große Unterschiede in den versch. Bogenbauarten gibt, besonders bei den Holzbögen nicht (auch hier bitte nicht falsch verstehen, ich meine damit, dass nicht jedes Land o.ä. seine eigene völlig gegensätzliche auffassung eines einfachen Holzbogen hat, sondern z.B. ein Flachbogen meist dem gleichen Prinzip zu Grunde liegt). Bei der Daumentechnik hingegen, gibts ja unzählige versch. Kulturkreise die völlig andere Techniken haben. Und wenn diese dann diskutiert werden, kommt das schnell zu einer Art Glaubenskonflikt, wo nur noch Türke gegen Koreaner oder Japaner gegen Chinese o.ä. das Thema ist, nicht die objektiv betrachtete Technik, womit wir wieder bei den "persönlichen Konflikten" von oben wären.

Mir fallen zwar noch etliche weitere kleinere Gründe ein, aber diese nun alle auszuführen, würde jetzt in diesem Post hier noch zu weit gehen..

So, ich hoffe es ist einigermaßen klar geworden was ich meine und dass ich niemandem unfreiwillig/aus Versehen auf den Schlips getreten bin, wenn doch tuts mir aufrichtig Leid.

Gruß, Felix
Ruhe über Zorn.
Ehre über Hass.
Stärke über Angst.

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benzi
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Re: Däumlinge - Stand der Dinge

Beitrag von benzi » 22.03.2013, 13:23

@Micha erinnerst Du Dich an Deinen ersten Besuch bei mir? Klar tust Du das ;D

Wenn Stephan sich nicht in die extrem trockene Literatur von Kani/Hein eingelesen hätte und dieses Wissen dann im Workshop in Pruppach weitergegeben hätte, hätte ich Dir nichts, aber auch garnichts sagen können und Du würdest heute vermutlich mit drei Fingern ziehen (schrecklicher Gedanke ;D >:) )

@Felix von dieser Art Glaubenskonflikten lebt der Austausch und das Wissen

Grüße benzi
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(Peaceful Warrior, Film)

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Arquerine
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Re: Däumlinge - Stand der Dinge

Beitrag von Arquerine » 22.03.2013, 13:45

Dann geb ich auch mal meinen Senf dazu.

Ich war noch nie ein Vielschreiber. Das liegt zum einen daran, dass ich meistens einfach keine Zeit habe und das ist in letzter Zeit noch schlimmer geworden und zum anderen dass ich mich in vielem immernoch als viel zu unwissend betrachte, um etwas beizutragen.

Ich schieße mit dem Daumen, weil mir mediterran zu langweilig war und ich gerne etwas anders mache. Ich probiere gerne herum und lerne gerne Neues. Außerdem orientiere ich mich gern an historischen Vorbildern. Ich will einfach gut damit schießen lernen, so wie das für mich richtig ist. Und ich habe schon viele Fortschritte gemacht. Dafür bin ich der gesamten Gruppe der Däumlinge sehr dankbar und der Austausch war mir immer wichtig und hat mir viel gebracht. Vor allem der persönliche beim Daumentreffen. Ich gehe Bogenschießen, weil ich gerne das Ziel treffe, mich selbst gerne herausfordere, vor allem dabei Spaß habe und mit netten Leuten zusammenkommen. Mir ist es wichtig meinen eigenen Weg zu finden und nicht irgendeinen historischen nachzuvollziehen. Ich finde es aber interessant etwas darüber zu erfahren. Ich gebe gerne weiter, was ich weiß, helfe und lasse mir helfen.

Bei vielen der theoretischen Diskussionen hier im Forum kann ich Nichts beitragen. Ich lese sie aber alle mit Interesse.

Das Daumentreffen werde ich besuchen, weil viele Menschen, die mir wichtig geworden sind dort sind und ich diese so nirgens treffen kann. Die Themen finde ich dieses Jahr nicht so interessant. Mir war immer die persönliche Diskussion und das ausprobieren wichtig. Vor allem hat mir Stephan immer sehr bei meiner Technik weitergeholfen und ich finde es sehr schade, dass er dieses Jahr nicht dabei ist.

Außerdem finde ich, dass das Daumentreffen in diesem Jahr einfach zu überorganisiert ist. Es war immer irgendwie spontan und sich selbst entwickelnd. Ich weiß auch dass wir immer größer werden, aber das ist mir zu Messe/Kongressmäßig. Mir ist Selbstentdeckendes Lernen einfach lieber, als Vortrag.

Außerdem kann ich mich Micha nur anschließen:

benzi hat geschrieben:Benzi und Edi… rauft euch zusammen und begrabt das Kriegsbeil wir wollen euch beide da sehen und da bin ich nicht allein mit der Meinung!


Ich schätze euch alle sehr.

Grüße
Martina

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Re: Däumlinge - Stand der Dinge

Beitrag von Arry » 22.03.2013, 14:20

Hey Ihr alle. Ich habe keine zufriedenstellende Antwort auf Stephans Fragen. Nur drei Überlegungen, basierend auf meinem eigenen "Daumenweg":

- Die Daumentechnik ist immer noch so exotisch, dass man des Internets und insbesondere dieses Forums bedarf, um in das Thema einzusteigen. Es gibt in aller Regel keinen Verein um die Ecke, bei dem man Daumentechnik lernen kann. Auch nachdem Adam Swobodas Buch verfügbar wurde, und man sich theoretisch alles anlesen könnte, profitiert man immer noch erheblich, wenn man sich mit anderen Daumenschützen trifft, persönlich austauscht und gemeinsam schießt. Das Daumentreffen ist m.E. unersetzlich in dieser Hinsicht, und je mehr Daumenschützen teilnehmen, desto besser für alle. Niemand sollte ausgeschlossen werden, jeder sollte die Möglichkeit haben, dabei zu sein. Alle anderen Anwesenden werden davon profitieren.

- Ich bin mir nicht sicher, ob der Nutzen, sich hier im Forum zu betätigen oder beim Daumentreffen dabei zu sein, tatsächlich größer ist für Anfänger als für alte Hasen. Klar, der Anfänger macht jedesmal, wenn er ein Basic begreift, einen großen Sprung. Aber der alte Hase kann sich hier über Feinheiten austauschen, die dem Anfänger zunächst noch gar nichts sagen.

- Bogenschützen sind per se keine Teamspieler, sondern Individualisten. Das heißt nicht, dass unter den Bogenschützen keine Teamspieler sind. Aber der Sport setzt nicht die sozialen Kompetenzen voraus bzw trainiert sie, wie ein Mannschaftssport. Wir müssen deswegen vielleicht noch stärker auf die Art, achten, wie kommuniziert wird, denn auf den Inhalt. Platt ausgedrückt: Seid betont höflich und nett zueinander, seid tolerant! Ansonsten kommt es schnell zu Verwerfungen, der Austausch kommt zum Erliegen und es wird furchtbar langweilig.

Beste Grüße!
Jarek
Wenn ich groß bin, will ich ne richtige Werkstatt.

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Krolm02
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Re: Däumlinge - Stand der Dinge

Beitrag von Krolm02 » 22.03.2013, 16:27

Servus Gemeinde,

als Vertreter der "letzten Welle" habe ich auf Stefans Fragen keine Antwort.
Auch die in der Szene herrschenden Spannungen kann ich nicht kommentieren, da ich weder die Hintergründe noch die beteiligten Personen kenne.

Zudem ist in diesem Thread ja schon vieles Stimmige geschrieben worden.

Nur eines - ganz subjektiv und unverblümt: Ich hatte mich auf dieses Treffen in Wahrberg gefreut, weil ich gehofft habe, etwas zu lernen (ich "begreife" Sachverhalte einfacher, wenn ich etwas demonstriert bekomme, mögen die Forumsbeiträge oder das Buch von Swoboda noch so detailliert sein) und die Leute auch mal im realen Leben zu treffen.

Ich habe zwar immer brav an allen Abstimmungen zum Ablauf des Workshops teilgenommen, aber die Details waren mir dabei vergleichsweise schnuppe.
Und als grüner Neuling kann ich auch nix Konstruktives beitragen, außer Wißbegierigkeit, Aufgeschlossenheit und guter Laune (und 15 Pflöcke). Mit der Laune haperts inzwischen aber a weng.

Angesichts der vorherrschenden Stimmung schmilzt meine Vorfreude schneller dahin, als der Schnee in der Märzensonnen.

Noja, was soll's, dann schieß mer halt weiterhin meditteran. ;) Macht auch Spaß!

In diesem Sinne
K02
Ich erkenn' eine Schöne noch immer auf 25 m Entfernung. Aber alt bin ich trotzdem. Leider.

EddieDean

Re: Däumlinge - Stand der Dinge

Beitrag von EddieDean » 22.03.2013, 16:31

Sehr interessante Beiträge, die ich gerne von Anfang bis Ende gelesen habe.

Ein paar Anmerkungen von mir, den ich habe mich vertan und bin schon heute Abend offline.

- Anfängerfragen
Finde ich sinnig und vorallem für den Gesamtaustausch umbedingt erforderlich.
Auch können solche Fragen fälschlicherweise gefestigte Annahmen relativieren.

- Wissenswert des bereits Geschriebenen
Simon hat es ja schon zusammengefasst. Es ist rückblickend nur noch erschwert möglich den Unsinn vom Sinn zu trennen.
Für Anfänger ist das überhaupt nicht möglich ohne Hilfe. Der Wert des earbeiteten Wissen verliert also an Wert.
- Mal in die Runde geworfen: Würde ein AnfängerLeitfaden Sinn machen?
Ein stilles Lesen der verangenen Beiträge halte ich also für wenig zielführend, natürlich auch ein verweisen auf alte Beiträge.

- Ich schreib nichts dazu, weil ich mich nicht auskenne
Gerade aus Ecken wo ich es am wenigsten erwartete, kamen in meiner Entwicklung die entscheidenden Anregungen.

- Theoretiker vs Pragmatiker
Beide Pole müssen sich ergänzen und haben dies in der Vergangenheit schon mehrfach getan.
Ohne den Pragmatiker ist der Theoretiker auf seiner Wolke verloren und andersherum versulzt der Pragmatiker ohne den Theoretiker in seiner eigenen Suppe.


Gruß
Stephan

Gesperrt

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