Franksters "Paraflight" 59" 36#@30"

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
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Re: Franksters "Paraflight" 59" 36#@30"

Beitrag von Frankster » 02.04.2013, 11:50

@Chirion
Der Sinn ist eine verbesserte Auszugskurve. In Verbindung mit den darauf abgestimmten arbeitenden Recurves speichert der Bogen fast 5% mehr Energie als das was mit einem nicht R/D Design möglich wäre. Zumal die theoretische lineare Auszugskurve in der Praxis bei vielen Bögen ohne Deflex nicht erreicht wird.
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Re: Franksters "Paraflight" 59" 36#@30"

Beitrag von Chirion » 02.04.2013, 13:45

hm versteh ich nicht, warum sollte ein Bogen dem man künstliches Set verpaßt (nichts anderes ist deflexes Biegen) mehr Energie speichern können
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Re: Franksters "Paraflight" 59" 36#@30"

Beitrag von Frankster » 02.04.2013, 14:06

schau mal hier z.B.: http://www.bowreports.com/index.php/modern-recurve-a-longbows-ilf-system-or-adjustable-limbs/item/tradtech-titan-riser-carbon-extreme-bf-limbs.html?category_id=88

Der Wurfarm wird in 2 sektionen untersteilt: oberer und unterer Wurfarm

wenn der Bogen im Bereich der Standhöhe ist ist der obere Wurfarm im gleichen Winkel zur Sehne. Der Bogen kann auf Standhöhe nur leicht durch den deflex im unteren Wurfarm einbiegen. Auch der Winkel des unteren Wurfarms ist eher ungünstig für die Sehne in dieser Position. Dadurch kann schon auf Standhöhe eine sehr hohe Sehnenspannung aufgebaut werden. Wird der Bogen immer weiter ausgezogen wird der obere Wurfarm wie ein Hebel und lenkt den unteren Wurfarm immer stärker aus. Der Hebel hilft hier das Zuggewicht nicht linear, sondern abfallend ansteigen zu lassen wie du schön auf der Seite von Blacky's Archery erkennen kannst. Ab einem gewissen Punkt ist der Wurfarm voll ausgelenkt und nun wird auch der obere Wurfarm zur Energiespeicherung verwendet. Im Diagramm beginnt das etwa bei 24" Auszug. Und irgendwann ab 28" erhöht sich das Zuggewicht progressiv weiter, durch den Sehnenwinkel (Stacking setzt ein).

http://www.broadheads.de/docs/bowdocs/Willcox_Duoflex.html
Hier kannst du auch ein paar Dinge nachlesen

oder hier, ein nachbau von Marc St. Louis
http://www.primitivearcher.com/smf/index.php?topic=5717.0

Wie Don schon richtig erkannt hat ist bei Holz das Problem der arbeitende Recurve. Mit Hollunder hat das Design nur mäßig funktioniert. Sprich der Recurve hat mit der Zeit stark nachgegeben. Die Kunst ist es den positiven Effekt für die Auszugskurve zu erreichen, bei gleichzeitig relativ geringem Stress für das Holz.
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Re: Franksters "Paraflight" 59" 36#@30"

Beitrag von tomtux » 02.04.2013, 14:11

weil der sehenenwinkel am anfang des auszugs spitzer wird.
damit steigt der energiebedarf im unteren bereich der auszugskurve an.

das ist so eine sache mit winkelfunktionen ;)

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Re: Franksters "Paraflight" 59" 36#@30"

Beitrag von Chirion » 02.04.2013, 14:17

sehr witzig meine Herren... der Bogen als Selfbow sieht aber auch ohne die Deflexbiegerei mit entsprechendem Tiller ganz gleich aus und biegt sich auch gleich, Ergo auch gleiche Winkel. Nur ist ohne die Biegerei die Sehenespannung auf Standhöhe um ein vielfaches hoher.Der Stress für das Holz verringert sich um gar nichts da Deflex gebogenes Holz gespeicherten Stress darstellt. Das Ding wird nur schwächer und langsamer. Bau das Ding in vollem Reflex mit leicht mitbiegendem Griff und es ist schneller
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Re: Franksters "Paraflight" 59" 36#@30"

Beitrag von Frankster » 02.04.2013, 14:29

@Chirion

kann dir gerade nicht folgen. Die schnellsten Selfbows funktionieren nach dem Prinzip. Ohne 'aufgeladene' Auszugskurve sind nur max 87-88% Wirkungsgrad drin. 198 fps wurden aber mit einem Selfbow schon erreicht - das wären fast 102% Wirkungsgrad was unmöglich ist. Die Dauerhaltbarkeit steht auf einem anderen Blatt, aber darum gehts hier gerade überhaupt nicht.
Ich hoffe nur die Diskussion triftet _nicht_ ins nicht Fachliche ab. Dazu ist mir meine Zeit zu schade.

Achja, und ohne die Deflexbiegerei hätte die Sehne weniger Vorspannung. Falls Du wirklich an dem Thema interessiert bist empfehle ich dir das Tool 'SuperTiller'. Damit lassen sich die Modelle durchrechnen.
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Re: Franksters "Paraflight" 59" 36#@30"

Beitrag von Chirion » 02.04.2013, 14:34

Ganz einfach die Form auf Standhöhe ist schon in Ordnung nur deflex Biegen ist nicht der richtige Weg zu der Form.
Ich weiß dass bei Vollholz die Vorspannung der Sehe ohne deflex Biegen wesentlich höher ist weil ich es ausprobiert hab, da helfen deine ganzen schönen Rechenprogramme gar nix
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Re: Franksters "Paraflight" 59" 36#@30"

Beitrag von Frankster » 02.04.2013, 14:41

kannst du das belegen?
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Re: Franksters "Paraflight" 59" 36#@30"

Beitrag von MoeM » 02.04.2013, 14:49

Chirion hat geschrieben:Ich weiß dass bei Vollholz die Vorspannung der Sehe ohne deflex Biegen wesentlich höher ist weil ich es ausprobiert hab, da helfen deine ganzen schönen Rechenprogramme gar nix

Das musstest du erst ausprobieren ;D (Wir reden natürlich in beiden Fällen von gleicher Standhöhe...)
Grüße Moe

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Re: Franksters "Paraflight" 59" 36#@30"

Beitrag von Haitha » 02.04.2013, 14:56

Frankster hat geschrieben:@Chirion

Achja, und ohne die Deflexbiegerei hätte die Sehne weniger Vorspannung. Falls Du wirklich an dem Thema interessiert bist empfehle ich dir das Tool 'SuperTiller'. Damit lassen sich die Modelle durchrechnen.



Wieso sollte denn die Spannung höher sein, wenn das Holz weniger gestaucht wird? ??? ??? ??? Deshalb will man doch überhaupt reflex im Bogen haben, damit der Bogen mehr early drawweight hat. Das Gullwing-Design ist daher für Selfbows auch weniger effizient als Bogen, bei denen sich der Reflex vom Griff an langsam zu den Tipps erhöht. (Quelle: Gary Davis, Rattlestick)

Ich bezweifle ganz stark, dass ein Programm wie Supertiller auf einen unhomogenen Werkstoff wie Holz bzw einen Selfbow so anwendbar ist, wie es für Laminierte ist.

Und: Stim Wilcox hat laut eigenen und fremden Angaben Bögen mit leichtem RD Profil gebaut, die im Bereich von 190-210 fps mit einem 500 grain - Pfeil liegen. (S. Wilcox, The Art of Making Selfbows) Das ein l[url]eichtes[/url] RD Design die leistungsfähigsten Bogen ergibt, habe ich schon von vielerlei Seiten gehört.
Zuletzt geändert von Haitha am 02.04.2013, 15:19, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Franksters "Paraflight" 59" 36#@30"

Beitrag von Chirion » 02.04.2013, 15:02

Auf Standhöhe haben Bögen mit hohem Wirkungsgrad unabhängig vom Material oft ein Deflex/Reflex Design man findet es bei Glasbögen bei Holzbögen und auch bei Sehen Horn Komposits. Im ungespannten Zustand sind Sehen Horn Komposits rein Reflex weil Horn viel stärker komrimierbar ist als Gals, Holz ist da eher beim Horn zuhause auch wenn die Komprimierbarkeit nicht so ausgeprägt ist wie Horn ist sie doch deutlich höher als die von Glas, daher muss die Ruhelage in entspanntem Zustand im Griffbereich zumindest gerade oder ganz leicht Reflex sein um die volle Energiespeicherung auf Standhöhe erreichen zu können
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Re: Franksters "Paraflight" 59" 36#@30"

Beitrag von tomtux » 02.04.2013, 15:17

also auf wunsch des threaderstellers keine theoriediskussion.
meine schnellsten sind r/d, die höchste basisspannung auf standhöhe hatte ich bei einem heftigen karpowitz-design. das ist nun mal ein deflexer griff mit viel vorspannung in den wurfarmen.

ich glaube allerdings auch, dass der paraflight für mehr speed auch mehr reflex (=vorspannung) in den wurfarmen braucht.
bei gleichem griffdeflex!

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Re: Franksters "Paraflight" 59" 36#@30"

Beitrag von Chirion » 02.04.2013, 15:21

ein Griffdeflex bei Holz macht einen Sinn wenn der gewachsene Reflex in den Wurfarmen unbeherrschbar hoch wird wie zb. beim Karpowitz da hast du recht tomtux. aber davon ist der hier vorgestellte Bogen weit entfernt, der Reflex beim vorgestellten Bogen wäre auch ohne nennenswerten Deflex im Griff beherrschbar und bei gleicher Standhöhe die Sehenenspannung dann größer.

Ich habe einen recht leichten Wacholderbogen mit starkem Reflex über die Wurfarme, im Griff deflex gedämpft weil die Verdrehung der Wurfarme bei dem hohen Reflex wuchsbedingt nicht beherrschbar war, der Verlust der Sehenenspannung auf Standhöhe war deutlich spürbar und über die gut 2cm schwächere Dehnung der gleichen Sehne auch nachvollziehbar. Das Ding war danach lahm und ist weil sich die Wurfarme im Auszug immer noch leicht verdreht haben in irgendeiner Ecke gelandet. Auf dieser Erfahrung beruht meine Beharrlichkeit was das deflexe Dämpfen im Griff bei Holzbögen betrifft.
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Re: Franksters "Paraflight" 59" 36#@30"

Beitrag von Johael » 02.04.2013, 21:18

Ich selber habe keine Erfahrung, aber in den TBB's ist der Vorteil von einem R/D-Design ganz gut beschrieben, und Marc Sant-Louis Bögen mit 198 fps sollten Beweis genug sein.
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Re: Franksters "Paraflight" 59" 36#@30"

Beitrag von Blacksmith77K » 02.04.2013, 21:25

Jo, es ist ein Beweis, dass das R/D Design nicht schneller ist, als ein ordentlicher ELB. ;)
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



...and several yew warbows...

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