Ulme und dazu ein paar (Anfänger) Fragen...

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dersix
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Ulme und dazu ein paar (Anfänger) Fragen...

Beitrag von dersix »

Hallo zusammen,

nachdem meine Ulme von hier http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 96#p371635 jetzt so langsam trocken ist, sollte daraus auch mal ein Bogen werden. Für den Anfang habe ich an ein Holmegaard ähnliches Design gedacht. Also Flachbogen, das letzte drittel pyramidal auslaufend. Zuggewicht sollte eher am unteren Ende liegen. So 35 - 40# wären für mich derzeit ideal. Den Griff werde ich in die tiefste Stelle des deflex legen (wohin auch sonst, liegt ja schön in der Mitte...).

Jetzt weiß jetzt nur nicht welchen Jahresring ich nehmen soll. Ist das bei dem angedachten Zuggewicht egal, oder soll ich zum 4. / 5. runter? Der Rücken liegt gerade unverletzt da, ich könnte den also direkt verwenden.

Nächste Frage, wie lang sollte ich den Bogen machen? Der Stave ist jetzt noch ca. 2m lang. Reicht da 1,70m oder soll ich ihn erstmal länger machen? Der Stamm ist an einem Ende leider etwas krumm (ca. 30cm) das könnte noch weg.

Oder soll ich für mein Bescheidenes Zuggewicht den Stamm erstmal zur Seite legen und das reflexe Gegenstück nehmen?

Und als vorerst letzte Frage noch, Wie macht ihr das, erst die grobe Form ausarbeiten und dann auf den gewünschten Ring runter oder umgekehrt?

Oh mann, soviele Fragen auf einmal... Ich hoffe ich nerve nicht zuviel damit. Da lese und lese ich hier Stundenlang und werde einfach nicht wirklich schlauer dabei... deshalb wird jetzt einfach mal angefangen. Schiefgehen kann es immer noch... ;)

Danke euch schonmal,
Six
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Tom Tom
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Re: Ulme und dazu ein paar (Anfänger) Fragen...

Beitrag von Tom Tom »

Erst mal vorneweg.

Wo hast du den Stave gelagert? nach 8 Monaten kann das Holz trocken sein muss aber nicht.

Was für ein Auszug schwebt dir vor?

lg Tom Tom

und ach ja schönes Stückchen... ;)
Zeit ist eine durchaus relative Angelegenheit
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dersix
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Re: Ulme und dazu ein paar (Anfänger) Fragen...

Beitrag von dersix »

Gelagert wurde seit Weihnachten im trockenen Keller bei relativ konstanten 15 Grad. Bisher zeigt keines der 8 stücke trocknungsrisse. Mein Auszug liegt bei ca. 29.5 ".

Sollte ich noch länger trocknen? Falls ja, dann würde ich den bogen erstmal grob in form bringen und dann weitertrocknen. Ich glaube ich brauche dringend so ein kleines Messgerät. ..

Vg Six
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Haitha
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Re: Ulme und dazu ein paar (Anfänger) Fragen...

Beitrag von Haitha »

dersix hat geschrieben:
Sollte ich noch länger trocknen? Falls ja, dann würde ich den bogen erstmal grob in form bringen und dann weitertrocknen. Ich glaube ich brauche dringend so ein kleines Messgerät. ..

Guter Plan, aber das Mesgerät brauchst du wirklich nicht. Die kleinen sind sher ungenau, zumal die Nadeln nicht sehr tief ins Holz gehen. Die guten Holzferuchtemesser sind mega teuer.

Grob zurichten und noch 2-3 Monate warten ist immer gut. Man ist manchmal erstaunt, wie nass Holz innen noch sein kann.

Tolles Holz nebenbei! GZ

cheers

H
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Carve a little wood, pull a few strings and sometimes magic happens - Gepetto
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Re: Ulme und dazu ein paar (Anfänger) Fragen...

Beitrag von Gornarak »

Die obersten drei Ringe sind recht dünn. Die würd ich wohl runternehmen. Dann behältst du auch was vom shönen Kernholz im Bogen. Ist halt für den Anfang etwas schwieriger, aber wenn man erstmal an nem anderen Stück übt nicht unmöglich.
Danni678
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Re: Ulme und dazu ein paar (Anfänger) Fragen...

Beitrag von Danni678 »

Ok, hab gerade mal deinen anderen Beitrag überflogen... Du meinst da, dass das Holz einfach irgendwo geschlagen wurde und du es dann scheinbar mit nach Hause nehmen konntest. Ganz blöde Anfängerfrage: Zu wem kann man gehen, der einem dann das Holz "frisch" besorgen kann? Vielen Dank schon mal im Voraus ;)
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bowa
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Re: Ulme und dazu ein paar (Anfänger) Fragen...

Beitrag von bowa »

Am einfachsten zum Förster, Friedhofsgärtner, Baumschule usw.
Ruf mal bei deinem zuständigen Forstamt an die sagen dir dann welcher Förster für deinen Bereich zuständig ist. Die sind meistens recht kooperativ.
Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.
Die zehnte summt die Melodie von Tetris.
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dersix
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Re: Ulme und dazu ein paar (Anfänger) Fragen...

Beitrag von dersix »

Hi,
danke...

dann werde ich mal grob zurichten und dann die obersten 3 Ringe abnehmen. Das hab ich ja schon mal an einer astigen Esche geübt (die wird wohl auch weiter als Übungsstück verwendet...).

Wie lange sollte ich dann den Bogen machen bei ca. 29 - 30" Auszug?

@Danni678, so wie Bowa geschrieben hat funktionierts ;) , oder du kennst einen der einen Zuständigen kennt... :D

vg Six
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Re: Ulme und dazu ein paar (Anfänger) Fragen...

Beitrag von Gornarak »

Länge = 2 * Auszug + steifer Bereich.
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Galighenna
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Re: Ulme und dazu ein paar (Anfänger) Fragen...

Beitrag von Galighenna »

Wenn das Design passt und du keine Fehler machst beträgt die Mindestlänge für 30" etwa 1,7m, wenn der Griffbereich nicht zu lang ist, sprich gerade genau zu deiner Hand passt. Das hängt aber auch ein wenig vom Design ab und vom Holz. Deines sieht aber sehr gut aus und hat auch keine Deflexen Enden.
Mit 1,75m hast du ein gutes Maß und mit 1,8m ist er leicht überdimensioniert, dafür aber dann satt im sicheren Bereich
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
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Re: Ulme und dazu ein paar (Anfänger) Fragen...

Beitrag von skinwalker »

Gratulation zu dieser sehr schönen Ulme ;) !
Bin gespannt auf das Ergebnis !

Viel Erfolg !

Gruß
skin
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dersix
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Re: Ulme und dazu ein paar (Anfänger) Fragen...

Beitrag von dersix »

Danke Danke... 8)

von dem Baum hab ich noch 7 Stave hier stehen....

Ich bin auch mal gespannt wie es mit dem Bogen weitergeht. Ist ja quasi mein Erstling.
Momentan ist er schon mal in eine ganz grobe Form gebracht und die ersten 2 Ringe sind sozusagen als Übungsaufgabe auch schon abgearbeitet. Ich hab ihn mal auf 182cm abgelängt.
Jetzt darf der Bogen noch ein paar Wochen weitertrocknen bis ich weitermache.

Vg
Six
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Gringo
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Re: Ulme und dazu ein paar (Anfänger) Fragen...

Beitrag von Gringo »

Ich hätte da auch noch eine Anfängerfrage zu Ulme.
Muss bei Ulme eigentlich zwingend ein gewisser Kernholzanteil vorhanden sein um damit einen vernünftigen Bogen zu bauen?

Ich musste vor ein paar Tagen eine Ulme fällen die durch einen Sturmschaden umgeknickt war.
Hab mir den unteren Teil gesichert und geviertelt. Leider ist der Kernholzanteil relativ gering ( so um die 2-4 cm bei einer Splintholzstärke von 6-7 cm.
Muss ich nun unbedingt mehrere Ringe runternehmen oder könnte ich auch den ersten Ring, dann aber ohne Kernholz, nehmen?

Gruß
Gringo
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skinwalker
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Re: Ulme und dazu ein paar (Anfänger) Fragen...

Beitrag von skinwalker »

Hallo Gringo,

würde sagen dass 70% aller Ulmenbögen nur aus Splintholz bestehen ...
Du kannst ohne Bedenken den ersten Ring als Rücken benutzen - ausser dieser ist extrem dünn !
In Deinem Fall würde den aktuellen ersten Ring nicht benutzen, da zu dieser Jahreszeit noch nicht
zu 100% ausgebildet. Im Winter wäre das kein Thema gewesen.
Mach doch mal Bilder ... ;)
Dann können wir auch die Ulmenart (Berg/Feld/Flatterulme) bestimmen.


Gruß
skin
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Re: Ulme und dazu ein paar (Anfänger) Fragen...

Beitrag von Gringo »

Hi Skin,
danke für deine Antwort!
Ich werde morgen mal ein paar Bilder machen. ;)

Mit Gruß
Gringo
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