Hilfe beim Kauf eines Reiterbogens

Sättel, Zaumzeug, Reiterbogen, Kompositbogenbau, usw.
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Anschi
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Hilfe beim Kauf eines Reiterbogens

Beitrag von Anschi » 03.02.2014, 19:44

Hallo liebe FC'ler.

Ich würde mir gerne einen Reiterbogen kaufen. Und zwar einen etwas "dynamischeren" als den, den ich von der Bucht habe.
Preisvorstellung wäre so 150- 200 Euro, wen es vernünftige Gründe gibt auch 250 Euro.

Meine "Anforderungen":
- Zuggewicht 30 Pfund (evtl. 35 siehe unten)
- Auszug reichen maximal 30 Zoll (also nix besonderes), kann auch kleiner sein ich ziehe eigentlich nur 27 Zoll
- Das Design sollte "mittelaltertauglich" sein ( bitte hier keine Grundsatz-A-Diskussionen !) also ich meine damit, wenn Glas, dann unter Leder oder Klarglas das nicht direkt sichtbar ist. Keine bunten Aufkleber, kein "moderner" Bogen.
- ergänzend zu oben genanntem darf der Bogen gerne Glasbelegt sein oder Glas enthalten, damit er etwas robuster und nicht so witterungsanfällig ist.
- gerne sehr kurz ( ich mag kleine Giftzwerge), wobei Reiterbögen ja sowieso eher kurz sind.
- Der Bogen soll primär mediterran geschossen werden (ob ich irgendwann mal auf Daumentechnik umsteige weiß ich noch nicht)
- gerne Fastflight tauglich (oder gibt es einen Grund, warum man Reiterbögen immer mit Dacron sieht?)
- der Bogen muss nicht sonderlich gutmütig sein, also lieber was schnelleres dafür gerne nervöseres. Am liebsten was schnelles kurzes und gutmütiges, aber ob es so ein Überraschungsei (3 in einem) gibt, keine Ahnung. ;)

Zm Vergleich: Im Moment schieße ich einen Tuscany Style Op 140 mit einer Sehnenlänge von 120 cm. Astroflight, dazu sehr leichte und dünne Carbonpfeile. Zugstärke 25 Pfund

Die 25 Pfund waren deshalb, weil ich ja verzweifelt versucht habe zu Zielen und deswegen viel länger ankern musste als ich es jetzt tue. Ich weiß, dass ich 30 Pfund locker 200 Schuss, so wie ich jetzt schieße, ziehen kann. 35 würden vielleicht auch gehen, aber ich hab da nicht die Ambitionen mich da so zu steigern. Es sei denn jemand hat ein gutes Argument, warum ich gleich auf 35 gehen sollte. Ich bin für alles offen.

Eine letzte Anmerkung: Ich bin Linkshandschütze. Der Bogen muss also entweder bds. schießbar sein, oder für Linkshand verfügbar (scheint aber bei Reiterbögen eher weniger das Problem zu sein, wenn ich das richtig sehe)

Vielen Dank an alle die sich die Mühe gemacht haben das hier durchzulesen.

Natürlich habe ich mich auch selbst schon informiert und mir einiges angeschaut, alte Threads hier gelesen etc. Ich habe auch ein paar im Auge, ich hätte aber gerne hier von mir(ausser was die Eckdaten angeht) unbeeinflusste Vorschläge.

Vielen Dank und liebe Grüße, Diana

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MarcelH.
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Re: Hilfe beim Kauf eines Reiterbogens

Beitrag von MarcelH. » 03.02.2014, 19:48

Spontan würde mir ein Kaya KTB einfallen.

Bisschen abenteuerliches Muster für Mittelalter, aber immerhin (Kunst-)Leder drumrumgeklebt.
Zuggewicht variabel, geht gut bis 32", Bogen ist auch kurz (ich glaub 48" die "normale" Variante), beidseitig schiessbar...

Ich denk, der würd gut passen!

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Anschi
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Re: Hilfe beim Kauf eines Reiterbogens

Beitrag von Anschi » 03.02.2014, 19:59

Vielen Dank für die schnelle Antwort, Marcel!

Kaya KTB ist natürlich einer der Kandidaten, den ich mir näher angeschaut habe. Ich denke aber, dass a das Design schon merkwürdige Blicke auf sich ziehen würde.
Und unabhängig davon gefällt mir dieser Bogen leider gar nicht. Natürlich erfüllt er alle Voraussetzungen, aber das merkwürdige Muster und dieser Griffbereich, sind so gar nicht mein Fall.

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Re: Hilfe beim Kauf eines Reiterbogens

Beitrag von Faenwulf » 03.02.2014, 20:00

Ich hätte jetzt sofort den Skythen von Laszlo/Elite Bogen gesagt, aber den haben sie wohl leider nicht mehr im Programm. Aber ich würde mal nachfragen ob der wieder reinkommt. Kosten waren 200€ und er ist Vollholz. Ist auch klein und schießt sich gut.

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Re: Hilfe beim Kauf eines Reflexbogens

Beitrag von Sateless » 03.02.2014, 20:02

Dacron ist recht beliebt, weil es sich fast so verhält, wie Seide.
In deiner Preisklasse gibts erstmal nur den Ktb bei Händlern in Deutschland. Wenn da ganz viel Leder drum muss ... magst du das selber basteln? Dann kommst du eigentlich ganz gut an dein Ziel.
Jenseits deiner Preisvorstellung gäbs noch den kurzen Biotürken, der wohl auch einen Blick wert sein kann. Halt von Grozer.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Re: Hilfe beim Kauf eines Reiterbogens

Beitrag von Anschi » 03.02.2014, 20:11

Faenwulf hat geschrieben:Ich hätte jetzt sofort den Skythen von Laszlo/Elite Bogen gesagt, aber den haben sie wohl leider nicht mehr im Programm. Aber ich würde mal nachfragen ob der wieder reinkommt.


Den habe ich auch schon gesehen, der hat mir vom Design her gut gefallen.


Sateless hat geschrieben:Dacron ist recht beliebt, weil es sich fast so verhält, wie Seide.
In deiner Preisklasse gibts erstmal nur den Ktb bei Händlern in Deutschland. Wenn da ganz viel Leder drum muss ... magst du das selber basteln? Dann kommst du eigentlich ganz gut an dein Ziel.
Jenseits deiner Preisvorstellung gäbs noch den kurzen Biotürken, der wohl auch einen Blick wert sein kann. Halt von Grozer.


Nee selber basteln eher nicht ;)

Ah, sehr interessant. Waren denn früher die Sehnen aus Seide? Und welchen Vorteil hat dann das Dacron? Ich meine es ist weicher im Auszug, aber es ist auch langsamer, oder?

Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass es in der Preisklasse nur den KTB geben soll?

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Re: Hilfe beim Kauf eines Reiterbogens

Beitrag von Faenwulf » 03.02.2014, 20:15

Anschi hat geschrieben:
Faenwulf hat geschrieben:Ich hätte jetzt sofort den Skythen von Laszlo/Elite Bogen gesagt, aber den haben sie wohl leider nicht mehr im Programm. Aber ich würde mal nachfragen ob der wieder reinkommt.


Den habe ich auch schon gesehen, der hat mir vom Design her gut gefallen.



Dann da auf jeden Fall mal nachschauen ob er zu kriegen ist. Wie gesagt, er schießt sich gut. Meine Freundin hat so einen mit 25#, kann das daher ganz gut beurteilen denke ich. ^^

Alternativen wären halt die Nomad Bows von Grozer: http://www.nomadbows.com/index_m.htm
Die sind meistens im Rahmen von 150-250€, aber halt Fieberglas innen. Der Old Scythian soll sich davon so weit gut schießen, wie man hier in der FC immer wieder liest.

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Re: Hilfe beim Kauf eines Reiterbogens

Beitrag von Anschi » 03.02.2014, 20:49

Faenwulf hat geschrieben:Alternativen wären halt die Nomad Bows von Grozer: http://www.nomadbows.com/index_m.htm
Die sind meistens im Rahmen von 150-250€, aber halt Fieberglas innen. Der Old Scythian soll sich davon so weit gut schießen, wie man hier in der FC immer wieder liest.


Fieberglas innen stört mich überhaupt nicht.
Im Gegenteil, dann sind die Bögen ja eher nicht so witterungsanfällig wie reine Holzbögen, oder?

Was ist denn mit den Bögen von Kassai? Gibts dazu Meinungen?

Faenwulf hat geschrieben:Dann da auf jeden Fall mal nachschauen ob er zu kriegen ist. Wie gesagt, er schießt sich gut. Meine Freundin hat so einen mit 25#, kann das daher ganz gut beurteilen denke ich. ^^


Was heißt er schießt sich gut? Also hast du den Eindruck, dass er flott unterwegs ist? 25 Pfund sind ja eigentlich nicht viel ^^
Auf welche Entfernungen schießt deine Freundin so? Was für Pfeile nimmt sie denn?

Ich habe halt mit meinem 30-Pfund Bogen aus der Bucht die Erfahrung gemacht, dass er ne lahme Krücke ist und ich fast neben dem Pfeil herlaufen kann. Dagegen ist der Tuscany ne ganz andere Liga. Und der hat ja auch "nur" 300 Euro gekostet. Und mit dem bin ich total zufrieden. Und genau so etwas suche ich jetzt wieder nur eben als Reiterbogen.

Falls jemand für 300 € sagt, hier ist ein super Bogen, mit Fieberglas, und flott unterwegs, dann würde ich mir das auch noch überlegen ;)

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Re: Hilfe beim Kauf eines Reiterbogens

Beitrag von Faenwulf » 03.02.2014, 20:57

Also ich habe mit dem 25# Skythen auch schon auf ~40m geschossen und getroffen. Mit passenden Holzpfeilen von ihr und damit einem kürzeren Auszug als auch mit meinen Holzpfeilen und meinem Auszug von ca. 30". Da waren die Pfeile aber dann zu schwer da die für einen Ungarn mit ca. 35' bei 30" ausgelegt sind.
Und ich behaupte mal, die Fliegen gut und schnell.

Wenn du auch mehr Ausgeben willst: Auch der Ungar und der Hunne von Elite-Bogen schießen sich sehr gut. Hatte da mal einen 32# bei 28" Ungarn getestet und der ist extrem Giftig gewesen. Wäre vielleicht was für dich dann? Den gibt es auch noch zu kaufen, kostet aber 270€.

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Re: Hilfe beim Kauf eines Reflexbogens

Beitrag von Sateless » 03.02.2014, 21:00

Anschi hat geschrieben:Ah, sehr interessant. Waren denn früher die Sehnen aus Seide? Und welchen Vorteil hat dann das Dacron? Ich meine es ist weicher im Auszug, aber es ist auch langsamer, oder?


Auch Seide, und die war sehr beliebt. Die "Kochrezepte" für Seidensehnen sind schon arg abenteuerlich. :D
Bei Dacron ergibt sich allerdings kein mir bekannter physikalischer Vorteil gegenüber dem ganzen Spectrazeug. Das ist mehr sowas wie: "Hey, dieses Zeug benimmt sich, wie Seide, die damals so beliebt als Sehnengarn war, braucht aber weniger Pflege. Klasse, nehmen wir.", anstatt "Bestes Zeuch ever, ever, ever!"
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Re: Hilfe beim Kauf eines Reiterbogens

Beitrag von Anschi » 03.02.2014, 21:07

Faenwulf hat geschrieben:Also ich habe mit dem 25# Skythen auch schon auf ~40m geschossen und getroffen. Mit passenden Holzpfeilen von ihr und damit einem kürzeren Auszug als auch mit meinen Holzpfeilen und meinem Auszug von ca. 30". Da waren die Pfeile aber dann zu schwer da die für einen Ungarn mit ca. 35' bei 30" ausgelegt sind.
Und ich behaupte mal, die Fliegen gut und schnell.


Ok das klingt ja schonmal nicht schlecht. Vielen Dank für die informativen Antworten.


Faenwulf hat geschrieben:Wenn du auch mehr Ausgeben willst: Auch der Ungar und der Hunne von Elite-Bogen schießen sich sehr gut. Hatte da mal einen 32# bei 28" Ungarn getestet und der ist extrem Giftig gewesen. Wäre vielleicht was für dich dann? Den gibt es auch noch zu kaufen, kostet aber 270€.

Ich habe mir die beiden mal angeschaut. Die sind ja aber komplett nur aus Holz, wenn ich das richtig sehe?

Ich weiß sehr viele hier schießen Selfbows aus reinem Holz, aber ich bin mir da halt etwas unsicher. Wie empfindlich ist ein Holzbogen, wenn er mal im Regen geschossen wird. Oder im Zelt rumfliegt. Oder ich ihn in leicht angetrunkenem Zustand mal auf der nassen Wiese liegen lasse?
Klar ist das für keinen Bogen gut, aber ich würde denken, dass ein Fiberglasbogen so etwas problemloser mitmacht als ein reiner Holzbogen, oder?

Wie gesagt, wenn ich etwas wie meinen OP 140 kriege, dann sind auch 300 Euro ok.

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Re: Hilfe beim Kauf eines Reiterbogens

Beitrag von Wilfrid (✝) » 03.02.2014, 21:16

Wenn Du nur 27" ziehst , sollte der RB auch nur für max 28-29" ausgelegt sein, sonst ist der per se zu lahm, weil nicht ausgenutzt

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Re: Hilfe beim Kauf eines Reiterbogens

Beitrag von Anschi » 03.02.2014, 21:26

Wilfrid hat geschrieben:Wenn Du nur 27" ziehst , sollte der RB auch nur für max 28-29" ausgelegt sein, sonst ist der per se zu lahm, weil nicht ausgenutzt


Ein guter Punkt, ich habe jedoch noch keinen Reiterbogen gesehne, der für so einen geringen Auszug ausgelegt ist. ???
Müsste ja dann quasi ein Kinderreiterbogen sein, oder?

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Re: Hilfe beim Kauf eines Reiterbogens

Beitrag von Wilfrid (✝) » 03.02.2014, 21:36

Es gibt noch wesentlich mehr kurze...
Generell ist jeder Bogen in der Nähe des max auszugs am spritzigsten

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Re: Hilfe beim Kauf eines Reiterbogens

Beitrag von Anschi » 03.02.2014, 21:42

Hmm selbst die kurzen Reiterbögen, die ich sie finde mit ner Sehnenlänge von 120 cm (ist für mich kurz), sind alle mit nem maximalen Auszug von 30 oder sogar bis zu 32 Zoll angegeben. Und gemessen sind alles bei 28 oder 30.Und demnach wären die dann ja alle ungeeignet, oder? Weil ich den Bogen nie bis an die Grenze ziehen würde.

Also da wäre ich dir jetzt ehrlich für ein Beispiel dankbar Wilfrid.

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