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von Arry » 17.01.2014, 17:23
Sire, bei 2-3mm Horn fallen ineinandergreifende Verzahnungs-Rillen ja schon mal weg, das gekerbte Horn wäre in den Kerben schon zu dünn. (Übrigens: Wenn man die macht, hat man als Ergebnis des Abziehens mit der gezahnten Ziehklinge zwei glatte, gefaltete, aufeinander passende Oberflächen, die halt eben größer sind, als wenn man die beiden Materialien flach aufeinander legt).
Zur Frage glatt oder aufgeraut - Snake-Jo hat da sicherlich die größere Erfahrung! Aber vielleicht meinen wir ja das selbe?
Meine Methode in diesem Fall wären zunächst glatte Oberflächen, die dann mit einem Sägeblatt oÄ sachte mit Längsrillen versehen werden. Diese haben nicht den Anspruch, ineinander zu passen, und müssen auch nicht tief sein. Sie erlauben es dem Leim aber, "ins Material zu gehen". Dh. es gibt, weil der Leim nicht einfach eine vlt 0,5mm dünne, ganz flache Schicht zwischen Holz und Horn bildet, sondern er quasi "Ausleger" ins jeweils andere Material hat, einen harmonischeren Übergang vom Biegeverhalten des Holzes, des ausgehärteten Leimes und des Horns. Ich kann es nicht besser erklären, und ich weiß es nicht ganz genau. Aber so reime ich mir zurecht, warum die osmanischen Bogenbauer immer die Klebeflächen unregelmäßig gezahnt haben. Plus, dass man sich mit den Rillen die Chance erarbeitet, dass eine einsetzende Delamination des Horns einem nicht gleich den kompletten Hornstreifen vom Holz fegt, sondern vielleicht auch mal in einer Rille zum stoppen kommt.
Wenn ich groß bin, will ich ne richtige Werkstatt.