Funktionsweise des Stabilisators

Lustiges rund um den Bogensport.
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Wilfrid (✝)
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Re: Funktionsweise des Stabilisators

Beitrag von Wilfrid (✝) » 17.03.2014, 13:56

Sate, wenns auf die Knochen geht? Wenn ich den Leuten einrede, das muß so sein? Wenn ich "Hightech" baue, die hinter Steinzeittechnik hinterher hinkt?
Sicher kann man mit vielen Dingen Stöcker mit Spitzen in irgendwelche Ziele lenken. Und sicher ist es jedem unbenommen , sich an eine 2kg Hantel Wurfarme zu basteln und damit zu schießen.
Unverschämt wirds für mich nur, wenn ich stattdessen nen Bausatz mit der Fertigungszeichnung kriege, bei der der Händler dann eben die Hantel zu recht fräsen muß usw.(Sarkasmus)
Ein technisches Gerät, das ist ein Bogen nun mal, sollte "dem Stand der Technik" entsprechen.
Und "Stand der Technik" bei Highendbögen ist nun mal : Kein Handschock, bei 6 grpp deutlich über 200fps,optimierte Sehne, schießfertig. Und das sehe ich bei diesen Bögen soo nicht

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Re: Funktionsweise des Stabilisators

Beitrag von Sateless » 17.03.2014, 14:54

Sehe das halt völlig anders. Diese Hightechbögen hinken der Steinzeittechnik nicht hinterher. Die wuchtige Masse des Griffstücks wird von Schützen gewünscht, weil sie die Masseträgheit nutzen wollen, um den Bogen noch ruhiger im Abschuss halten zu können. Dass das völlig unnötig für die Pfeilbeschleunigung ist, mehr ermüdet und mir auch völlig lästig ist, ist klar. Schaden tuts abgesehen von der Erschöpfung auch nicht.
Und das Baukastensystem ist bloß der industriellen Fertigung geschuldet. Wenn man das nicht will, muss man halt zum Heuberger :). Diese Bausteine kann dann ein fähiger Einzelhändler auf den Kunden anpassen. Einem Großhändler (darum gings bei FA) ist das total Hupe, weil er nur viele teure Bausteine unter die Leute bringen muss.
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Re: Funktionsweise des Stabilisators

Beitrag von Galighenna » 17.03.2014, 21:49

Das Gewicht im Griff und Stabi die Präzision eines Bogens erhöhen ist völlo klar. Und beide tun es unabhängig davon ob ich einen primitiven Selfbow oder einen hightech Olympic schieße.
Dahinter steckt simple Physik.

Gewicht und Stabi wirken aber auf 2 völlig verschiedenen Ebenen
Das Gewicht im Griff macht das gesamte System Träger, so dass die Bewegung beim Lösevorgang langsamer abläuft und damit die Abweichung durch Auf-, Ab- oder Seitwärtsbewegungen des Bogens kleiner ist.

Der Stabi macht den Bogen Träger gegenüber verkippen. Die Masse des Stabis in Verbindung mit seiner Länge, erhöhen das Drehmoment.
Da Zugarm und Bogenhand über den Arm nicht in einer Linie liegen und auch der Pfeil nicht direkt durch den Druckpunkt im Griff beschleunigt wird, wirkt beim Abschuss des Pfeils immer ein leichtes Drehmoment, das man durch leichtes festhalten des Bogens ausgleicht. Dabei bleibt der Bogen aber nie ganz ruhig. Wenn man durch einen schweren Stabi das Drehmoment der Masse des Bogens erhöht, fällt die Amplitude der Kippbewegung kleiner aus. Dies reduziert die Abweichung.

Man kann auch einen Selfbow/Primitiv-Bow mit einem Stabi deutlich präziser machen. Dazu brauchts kein Glasfaser oder Carbon und daran ist auch nichts verwerfliches oder schlechtes.
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Re: Funktionsweise des Stabilisators

Beitrag von mbf » 18.03.2014, 07:53

Galighenna hat geschrieben:[...] das man durch leichtes festhalten des Bogens ausgleicht. [...]

Auch und gerade mit Stabi wird der Bogen nicht festgehalten. Er wird nur in der Bogenhand abgestützt. Festhalten ist Bäh-bäh. ;)

Das leichte Kippmoment hat keinen Einfluss auf den Schuss. Bis sich der Bogen bewegt, ist der Pfeil weg.

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Re: Funktionsweise des Stabilisators

Beitrag von Wilfrid (✝) » 18.03.2014, 08:04

Was ihr sagt, ist ja richtig. Ein schwerer Bogen mit entsprechend hohen Drehmassen ist sicher ruhiger, vorallem beim Visierschießen wichtig, weil ja drehen und heben/senken im Schuß zum Ausgleich von Ablaßfehlern/Auszugsfehlern, wie das intuitiv oft geschieht (man sehe sich mal treffende Kinder an) von Nachteil ist.

Nur, das sollte dann eben passieren, wenn der Rest optimal ist und nicht, weil die Wa von sich aus nicht sooo pralle sind

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Re: Funktionsweise des Stabilisators

Beitrag von Sateless » 18.03.2014, 08:08

Was ist dein Problem mit den WA?
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Re: Funktionsweise des Stabilisators

Beitrag von Wilfrid (✝) » 18.03.2014, 08:19

Nun , Sate, die scheinen mir schlecht abgestimmt, so daß an Stabis etc braucht, um dem Bogen Handschock und flattern abzu gewöhnen. Bei dem verlinkten Bogen ,- das möchte ich bei FA nun nicht schreiben-, scheinen die Biegekrurven zwar gleich gewollt, aber im oWa ist ein "Knick" während sich der uWa gleichmäßig rund biegt. Der Kunde da ist´s ja zufrieden.
Guck ich mir das Teil an, tut mir vom hingucken das Handgelenk weh. Dafür habe ich in meinem Bogenbauerleben schon genug Wa/Bögen gesehen, denke ich.

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Re: Funktionsweise des Stabilisators

Beitrag von Sateless » 18.03.2014, 08:25

Auf FA sehe ich nur Knicke im Mittelteil. Da das nicht biegt, ists doch egal.
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Re: Funktionsweise des Stabilisators

Beitrag von mbf » 18.03.2014, 08:54

Von den beiden bei FA verlinkten Briefmarkenbildern aus schrägem Blickwinkel auf einen Knick im WA zu schließen, ist sportlich.

Sag mal, Wilfried, was haste denn an den Baukastensystemen gefressen? ;)

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Re: Funktionsweise des Stabilisators

Beitrag von Wilfrid (✝) » 18.03.2014, 09:08

Wenn sie passen , garnichts.

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Re: Funktionsweise des Stabilisators

Beitrag von mbf » 18.03.2014, 11:22

Dann sollte der ja auch passen. ;-)

Hier wird m.E. in den Erfahrungsbericht etwas reininterpretiert, was gar nicht da ist.

Bei der Sehne ist der einzige Punkt, wo ich Dir zustimme, wenn ich ein Set ordere, dann sollte auch sowas passen. Aber: ich sage mal so, wer sich eine Sehne beim Großhändler (nicht bei den zahlreichen zum Teil exzellenten Sehnenbauern!) bestellt, hats zum Teil nicht anders verdient. Da kann man eigentlich nur noch mit den Füßen abstimmen und da nix mehr ordern. Das hat mich vor Jahren zum Selbstbau gebracht.

Aber zum Bogen: ich selbst habe einen vergleichbaren Bogen im Einsatz und kann die Erfahrungen aus FA nachvollziehen. Am Bogen selbst ist nichts dran, was die Restenergie irgendwie absorbieren kann. Das Mittelteil ist steif, da ist es auch egal, ob Alu oder Carbon, die Sehne dehnt sich nicht und die Wurfarme leisten auch keinen nennenswerten Beitrag zum Dämpfen. Also wird so ein Bogen beim Schuss lauter sein als ein Holzbogen, der übers Material eine Dämpfung schon eingebaut hat. Hier muss man sich jetzt etwas einfallen lassen. Und ja, es stimmt, die Abstimmung ist hier essenziell. Da kommt es durchaus auf einige wenige Millimeter an den richtigen Stellen an, um den Bogen z.B. auch auf seinen Ablass einzustellen. Mediterran oder three-under kann schon einiges ausmachen bei so kurzen Systemen. Tiller, Standhöhe und Nockpunkt wollen auch fein gewählt werden, dann kann man hier schon sehr viel erreichen. So ein kurzes System ist leistungsfähig, aber eben auch gerne mal ein wenig zickig. Aber wie gesagt, mit der Restenergie muss man irgendwie umgehen, die muss irgendwo abgebaut werden, da hilft strategisch gut platziertes Weichmaterial weiter. Die Recurves produzieren auch keinen Handschock, zumindest keinen, den man irgendwie spürt. Das Handgelenk wird einem davon sicherlich nicht wehtun.

Auch ein Baukastensystem muss erst einmal an den Schützen angepasst werden, das ist da auch nicht viel anders als beim Haselnusssteckenschnitzen. Der Aufwand, den man in den Bogenbau steckt, muss beim Baukastensystem ins Einstellen investiert werden. Vereinfacht gesagt: hier wie dort wird getillert. Geschenkt kriegt man da auch nix.

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Re: Funktionsweise des Stabilisators

Beitrag von Wilfrid (✝) » 18.03.2014, 12:14

Nun, bei so einem System ist ja denn der Händler der Hersteller bzw der Schütze, wenn er sich Griff von a, Sehne von B und Arme von c holt.
Kommt das beim Schützen an, sollte das ganz funktionieren. Eben für 3 unter mediterran oder was auch immer.
Ob ich jetzt n Bogen aus dem vollen schnitze oder mir einen vorgefertigten bei Gervase kaufe, ist Wumpe, ich baue den (zusammen) und dann sollte das zum Schützen passen. Ich kann dem auch kein Stück Blech als Ziehklinge in die Hand drücken und ne Rolle Sehnengarn nebst Bauanleitung.

Aber was solls, es gibt genug Selfbowyer, die so ähnlich verfahren. "Da wächst Du rein" "Das merkt Du bald nicht mehr" "Das muß so sein" "Da brauchst Du eben Handschuh/Armschutz""Dreh den Bogen eben um" und der härteste "Die Rinde platzt noch ab, da mußt Du dann nachölen" und , und und...

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Re: Funktionsweise des Stabilisators

Beitrag von Felsenbirne » 18.03.2014, 13:06

@ Wilfrid

versteh ich jetzt nicht. Was willst Du genau damit sagen?
Gruss Matthias

Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgend etwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften.

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Re: Funktionsweise des Stabilisators

Beitrag von Sateless » 18.03.2014, 13:24

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