Hartriegel ELBartig Tillerhilfe erbeten

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Snightlo
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Hartriegel ELBartig Tillerhilfe erbeten

Beitrag von Snightlo » 01.05.2014, 14:43

Hallo
Ich stehe hier irgendwie auf dem Schlauch und weiss nicht so recht wie ich den Bogen weiter tillern soll.
Es handelt sich um einen Bogen aus gelben Hartriegel der 185cm lang ist und etwa ELBartiges ergeben soll.
Der Stave war in der Mitte leicht reflex und in den Mitten der WA leicht deflex. Begonnen habe ich mit den Maßen von Blackys Anleitung. Dabei war er jedoch noch viel viel zu stark. Aktuell würde er vermutlich um die 60-70# haben im Vollauszug.
Er hatte auch einige querlaufende Totäste die mit Epoxi ausgegossen wurden . Zwei von Drei dieser Epoxi stellen sind schon fast komplett weggefallen beim Tillern. Die noch vorhandene Stelle sieht problemfrei aus.

Ich Tillere ihn im Moment nur noch mit Bandschleifer Schmirgelpapier per Hand. Auf dem Bild wirkt es das der Untere WA viel weniger biegt, das kann so sein, aber ich halte den Bogen auch etwas schräg und habe etwas zu hoch gegriffen.
Die Biegung des unteren WA gefällt mir eigentlich recht gut, beim oberen finde ich das am Ende noch etwas mehr Biegung sein sollte. Die beiden vermeintlichen Schwachstellen sind Deflexe Stellen. Unsicher bin ich mir vor allem in der Mitte des Bogens. Ob da noch mehr Biegung hin sollte. Da er dort ja Rexlex ist.

Ich wäre dankbar für ein paar Kommentare und Meinungen.
Dateianhänge
20140501_140819.jpg
im Auszug ca 22"
20140501_123646.jpg
nicht mehr 100% aktuell, habe danach noch etwas weiter getillert aber der optische Unterschied war nicht erkennbar.
20140501_120847.jpg
abgespannt

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Bogenhannes
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Re: Hartriegel ELBartig Tillerhilfe erbeten

Beitrag von Bogenhannes » 01.05.2014, 17:05

Sorry, aber auf mich wirkt es momentan eher wie einer von Wilfrids Flitzebagen. ELB-artig ...muss in der Mitte auf jeden Fall biegen und der obere WA dürfte auf jeden Fall im Außenbereich stärker biegen...und der untere auch. Vielleicht etwas weniger.

Aber ich hoffe es melden sich noch die ELB-Cracks, bzw. ein bestimmter..., die ihren Senf dazu geben werden. :)

PS. Hast du dich 100% an Blackys Anleitung gehalten? Ich meine z.B. ALLE Längenmaße und Breitenmaße eingehalten? Dann wirds nämlich interessant...

Viel Erfolg
Johannes
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Re: Hartriegel ELBartig Tillerhilfe erbeten

Beitrag von Snightlo » 01.05.2014, 17:15

Ja in der Mitte ist noch zu wenig, ich fange immer von Außen nach innen an. Ist für mich gerade schwer einzuschätzen durch den reflex in der mitte, deswegen erbitte ich mir ja Hilfe. Ich bin kit blackys maßen gestartet, aber da bog sich überhaupt nichts und dann habe ich ihn runtergearbeitet. Habe imo keinen meßschieber das ich exakt meßen könnte inwieweit er dem Maßen entspricht.

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Re: Hartriegel ELBartig Tillerhilfe erbeten

Beitrag von Blacksmith77K » 01.05.2014, 17:46

Also erstens hat ein Setback im Griffbereich nichts in einem ELB zu suchen. Wenn der Bogen ELB-artig werden soll, dann bitte mal ein identisches Auszugsbild, aber BITTE den Bogen auch am Druckpunkt greifen...

20140501_140819.jpg
...denn so ist das Käse und verfremdet jeden Tiller-Hinweis. So wird datt nix.
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
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Re: Hartriegel ELBartig Tillerhilfe erbeten

Beitrag von Snightlo » 01.05.2014, 18:39

Oke das ein Elb in der Regel kein Setback hat ist klar, aber war in dem Stave halt so und ich dachte reflex ist ja eigentlich immer gut ^^
Ja werde ich nochmal nachholen, aber ums zu verstehen, warum ist an der Stelle der Druckpunkt? Ich ging bisher davon aus im Schwerpunkt des Bogens ist auch der Druckpunkt und das man ihn dort mit der Daumenwurzel greift.

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Re: Hartriegel ELBartig Tillerhilfe erbeten

Beitrag von Bogenhannes » 01.05.2014, 18:59

Snightlo hat geschrieben:Ich ging bisher davon aus im Schwerpunkt des Bogens ist auch der Druckpunkt und das man ihn dort mit der Daumenwurzel greift.

Hä? Was meinst du denn mit Schwerpunkt? Ist der Punkt an dem du deine Hand am Bogen hast in der Waage des Bogens oder was meinst du?
Ich denke es gibt nur einen Druckpunkt und zwar den Punkt, an dem du Druck ausübst...wo du den anlegst hängt damit zusammen, ob du den Tiller symmetrisch, oder assymetrisch gestaltest. Ist das jetzt genau die Mitte wo du drückst?

Vorschlag/Idee: Muß es denn unbedingt ELB-artig sein? Wenn du jetzt einen D-Bogen draus machst ist der Setback weg und du gehst das Risiko ein den Bogen möglicherweise in der Mitte zu stark biegen zu lassen, weil es eh eine Scharnierstelle ist.

Warum auf den Setback verzichten? Hör genau hin ;) Das Holz flüstert: "ich will einen starren Griff, ich will einen starren Griff"
Also ich finde Bögen mit Setback sehr schön! (mit starrem Griff...)
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Re: Hartriegel ELBartig Tillerhilfe erbeten

Beitrag von max2 » 01.05.2014, 19:13

Hallo,

mein Senf: unten kommt der Hauptteil der Biegung aus dem Reflex gleich nach dem Griff, der anschliessende Deflex und ganz aussen können mehr Biegung verkraften. Das sieht im Auszug zwar harmonisch aus, aber ich denke, dass sich die Wellen vom ungespannten Bogen im ausgezogenen Zustand wiederfinden lassen sollten um die Belastung gleichmässig zu verteilen.
Im oberen Wurfarm finde ich keine groben Fehler.
Der Griff biegt ja auch schon leicht mit, ich weiss nicht, wie viel mehr hier noch rum könnte. Bei so reflexen Stellen bin ich immer ängstlich. Die kommen dann mit einmal rum.
Hier ist mehr ELB- Erfahrung gefragt.

Gruss, Max

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Re: Hartriegel ELBartig Tillerhilfe erbeten

Beitrag von Blacksmith77K » 01.05.2014, 19:20

Snightlo hat geschrieben: aber ums zu verstehen, warum ist an der Stelle der Druckpunkt? Ich ging bisher davon aus im Schwerpunkt des Bogens ist auch der Druckpunkt und das man ihn dort mit der Daumenwurzel greift.


Der Druckpunkt eines ELB ist seine geometrische Mitte. Ist der Bogen gut gemacht, ist die geometrische Mitte auch die gewichtete Mitte.

In deinem Fall ist:

-der obere WA zu lang,
-der untere zu kurz,
-der Tiller asymmetrisch

Also greif den Bogen in der geometrischen Mitte, als Druckpunkt, und mach ein neues Auszugsbild.
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Re: Hartriegel ELBartig Tillerhilfe erbeten

Beitrag von Snightlo » 02.05.2014, 00:50

Genau mit Schwerpunkt meine ich denk Punkt wo der bogen auf einem Finger in der Waage ist. Das ist bei Asymetrischen Bögen wie ich sie immer baue etwas unterhalb der Mitte des Bogens und dann liegt der Pfeil in der Regel ca. in der Mitte an. Bei Blackys Anleitung für den Elb wird der Griff ja auch etwas nach unten versetzt, welche Anpassungen sind denn dann bei dem gut gebauten Elb nötig oder günstig um den Druckpunkt in die Mitte zu bekommen? Denn wenn der gleich bleibend dicke Griffbereich etwas nach unten versetzt ist, geht der Schwerpunkt ja auch etwas nach unten.

Es muss jetzt nicht zwangsweise ein Elb sein, von Blackys Seite hört es sich an als wäre der Setback für den klassischen ELB Tiller jetzt eher ungünstig. Ist halt ein Hartriegel und der verträgt Druck, also sollte es kein Flachbogen werden sondern was schmales, was ja tendenziell etwas flotter ist und da bot sich als Anfangsmaß einfach erstmal die Elb Anleitung an. Auch wenn klar war das sie nicht für Hartriegel geschrieben war. Die Enden müssen eh noch ein bißchen Biegung bekommen, vor allem Oben. Das werde ich als nächstes machen, dann mal greifen wie Blacky gesagt hat und den Tiller posten.

Ja deflexe und Reflexe stellen sind nie so einfach viel Biegung(oder eigentlich normal viel Biegung + Deflex) bei Deflex sieht immer ungesund aus und Reflexe stellen kommen plötzlich rum und sind ne Schwachstelle, deswegen bin ich auch nur mit dem groben Schleifpapier dran.

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Re: Hartriegel ELBartig Tillerhilfe erbeten

Beitrag von acker » 02.05.2014, 12:18

Das von der der Natur gegebene Design im Seitenprofil entspricht mehr dem eines Möwenbogens. Dem nun einen Elbtiller auf zu zwingen, finde ich nicht als sinnvoll.

ICH würde die Enden beidseits etwas reflex biegen, den Tiller entsprechend anpassen und ach,..sufu :
Burgunderbogen ;)
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Re: Hartriegel ELBartig Tillerhilfe erbeten

Beitrag von Wilfrid (✝) » 02.05.2014, 13:35

hättste im Howtoboard noch weitergelesen..
Mach nen Flitzebagen draus, da kannste schmal und hoch bauen, statt am Ende dicker zu werden, geht auch einfach nicht so schmal werden. Also steife Enden von ~10 cm
Ich weiß, hoch und schmal is ne Qual, is aber geil, weil...
Macht nen schlanken Bogen
Oder Ackers bemerkung, Burgunderbogen, aber der ist nun mal symmetrischer...

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Re: Hartriegel ELBartig Tillerhilfe erbeten

Beitrag von Snightlo » 03.05.2014, 09:09

Die Idee mit dem Burgunder Bogen hat was, die haben mir schon immer ganz gut gefallen. Werde die Sufu mal bemühen und schauen ob der Bogen noch sinnvoller weise noch zu einem Burgunder werden könnte.

Snightlo
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Re: Hartriegel ELBartig Tillerhilfe erbeten

Beitrag von Snightlo » 07.05.2014, 19:46

Wollte mich nur mal melden, ich habe am Sonntag schonmal einen Recurve gebogen, er ist etwas gerissen, aber es sollte noch genug Fleisch da sein. Der Hartriegel hat sich aber super biegen lassen nachdem er über viel Wasser 40min gedämpft wurde. Einen Tag später habe ich ihn heraus genommen und er hat sich nur minimal zurück gebogen. Wobei Recurve ist vllt etwas übertrieben. Es ist eher ein geflipptes Ende. Ich hoffe ich schaffe es am WE den anderen WA zu biegen.

Ich habe allerdings nicht vor ihm einen 5-eckigen WA Querschnitt zu verpassen. So wie ich es verstehe ist er dem D-Querschnitt sehr ähnlich, nur dass er besser gegen Verdrehungen gefeit ist. Den Griff Bereich werde ich auch nicht aufbauen das er komplett steif wird. Aber er muss eh noch einige Pfunde verlieren und dann könnte es sein das sich da im Griff nix mehr biegt, ist im Moment sowieso eher eine dezente Biegung die den Reflex verbraucht.

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