Roby’s 72“ Bluthasel „SCHREGA“ 67#@31“

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Roby-Nie
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Roby’s 72“ Bluthasel „SCHREGA“ 67#@31“

Beitrag von Roby-Nie » 30.06.2014, 09:46

Hallo Zusammen,

Ich präsentiere meinen dritter Hasel. Bis jetzt halten sich alle Hasel gut und mittlerweile habe ich echt Gefallen an Haselnuss gefunden.
Das ist das erste Holz das von Anfang an trocken war. Ein komisches Gefühl nicht jedes Mal das Gewicht messen zu müssen, bevor ich den nächsten Schritt machen kann. Nach 211cm beim Ersten Hasel bin ich jetzt bei moderaten 184cm angekommen.
Der Rohling war reflex (2,5“) durch einen Knick in der Mitte und ist seitlich natürlich wieder nicht ganz gerade. Der oWa ist 7cm länger als der untere. Angepeilt hatte ich 55-60lbs und es wird wieder ein halbpyramidaler Flachbogen. Nachdem ich bis jetzt immer die Rinde und den Bast entfernt habe, sollte diesmal der Bast drauf bleiben. Da der Bast aus stabilen Faser zu bestehen scheint, soll der als natürliches Backing wirken und den Rücken zusätzlich optisch aufwerten. Ich hab die Rinde mit einem Messer dünn runter genommen, den Bast leicht angeschliffen und dann mit Laminierharz eingepinselt und hoffe, dass er so nicht abplatzt. Die Seiten werden dann zum Rücken hin getrappt, damit der Bauch entlastet wird.
Getillert habe ich ab dem Bodentiller hauptsächlich mit der Ziehklinge.
Wie macht ihr das eigentlich? Nach dem markieren auf dem Tillerbaum spanne ich immer die Sehne ab, arbeite die markierten Stellen ab, spanne die Sehne wieder auf und so weiter. Ich habe jetzt schon öfter gelesen, dass Einige bei aufgespannter Sehne Material abtragen. Geht es dabei nur um die Zeitersparnis, oder ist das generell besser? Was sind die Vor- bzw. Nachteile?
Diesmal habe ich mir mit dem Finish noch mehr Mühe gegeben und versucht die Übergänge an Griff und Fades möglichst organisch hinzubekommen.
Nach 180-320-400-600-er Schleiforgien mit wäßrigen Zwischenstufen bekam der Bogen ordentlich Leinöl ab.
Er hat mittlerweile 2 Zoll Set bekommen, aber dabei scheint es jetzt zu bleiben. Der Bogen schießt flott (was immer das bei meiner Erfahrung bedeutet) und hat keinen Handschock.
Mittlerweile hat der Bogen über 500 Schuss hinter sich und verrichtet immer noch seinen Dienst, hat aber etwas an Zuggewicht eingebüßt ( knapp 6lbs, aktuell sind es die 67 die oben stehen). Knitteritis kann ich keine feststellen.
Gruß
Roby

Holz: Bluthasel
Name: Schrega
Länge: 72“
Gewicht: 666g
Zugstärke: 67#@31“
Form: halbpyramidal; oWa 44(23) -> 20(15)mm, uWa 42(24) -> 18(16)mm,
Griff: 100 x 39 x 29mm
Fades: 70mm
Overlay: Afzelia
Sehne: 9-Strang B55 Flämisch, 3 Kardeelen
Standhöhe: 15cm
Finish: Leinöl
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auszug.jpg
Auszug. Etwas gequält, ich konnte mit mit dem Fotografen nicht so recht einigen ...
sehne.jpg
Sehnenverlauf
SH.jpg
Standhöhe
spinne.jpg
Spinne
griffs.jpg
Griff seitlich
griffb.jpg
Griff bauchseite
fadeo.jpg
Fade oben
seite.jpg
Seitlich
ruecken.jpg
Rückeseite
bauch.jpg
Bauchseite
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Haitha
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Re: Roby’s 72“ Bluthasel „SCHREGA“ 67#@31“

Beitrag von Haitha » 30.06.2014, 10:34

Sehr schöner Griff!
So wie der Bogen auf dem Auszugsfoto aussieht würde ich fast drüber nachdenken, ihn umzudrehen.

Gruß
Fall down seven times, stand up eight.

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Spanmacher
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Re: Roby’s 72“ Bluthasel „SCHREGA“ 67#@31“

Beitrag von Spanmacher » 30.06.2014, 10:38

Da hast Du einen wirklich interessanten Bogen gebaut.
Das Kambium sieht schön rustikal aus und steht einem ausgesprochen ästhetischen Griff gegenüber. Eine rundum gelungene Komposition.
Allerdings hätte ich das Tip-Overlay Richtung Griff etwas länger und damit eleganter gestaltet. Aber das ist reine Geschmackssache.

Spanmacher
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Roby’s 72“ Bluthasel „SCHREGA“ 67#@31“

Beitrag von Osboan » 30.06.2014, 10:51

Hallo,

echt, ein sehr schöner Griff! Erinnert mich von der Seite irgendwie an Raumschiff Enterprise :) Ich hoffe, du wärst nicht böse, wenn ich den mal nachbauen würde... Auch der Tiller gefällt mir seh gut (soweit ich da als Noob schon mitreden kann). Einzig an den Tips sitzt noch etwas viel Masse. Natürlich, die Overlays sind Geschmackssache (ich hätte sie vom Design her irgendwie mehr an den Griff angelehnt), aber der Wurfarm an sich wirkt auf den letzten cm und nach der Nockkerbe noch sehr breit, finde ich.

Aber für deinen dritten Bogen top! Viel Freude damit.

Grüße Oscar
"Lernresistenz ist kein Privileg des Alters ;D" (fatz)

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Re: Roby’s 72“ Bluthasel „SCHREGA“ 67#@31“

Beitrag von Friese » 30.06.2014, 12:07

Moin,

ich hätte jetzt spontan gedacht, durch den extrem spitzen Zulauf der Fades am Griff wäre der Lastfluss nicht optimal, aber dem ist anscheinend nicht so?

Feine Arbeit auf jeden Fall!

Gruß,
Michael
"Because the quitter never wins", Dropkick Murphys, The Warrior's Code

eiswürfel
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Re: Roby’s 72“ Bluthasel „SCHREGA“ 67#@31“

Beitrag von eiswürfel » 30.06.2014, 13:06

Ein sehr schönes Griffdesign hast Du da geformt. O0
Gefällt mir extrem gut.
Erinnert mich irgendwie an die WA- Aufnahme der Jagd-TD Hoyt Buffalo/Tiburion.
Wirklich sehr inspirierend.
Allerdings hätte ich auch Bedenken, dass die schmalen Fadeouts auf Dauer den Belastungen standhalten.
Sei es drum, ich würde evtl. diese Formgebung bei einem meiner nächsten Bögen mit einer etwas anderen Dimensionierung einfließen lassen.
Bei den Tips darfst Du das nächste mal ruhig etwas mutiger sein, die könnten etwas eleganter....

Grüße
Käsebrot ist ein gutes Brot .

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Bowster
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Re: Roby’s 72“ Bluthasel „SCHREGA“ 67#@31“

Beitrag von Bowster » 30.06.2014, 14:19

traumhaft schöner Haselnussbogen, die Fadeouts verleiten geradezu zum kopieren. bzgl. des Fotos mit Vollauszug, hältst Du den Pfeil auch beim Schiessen so tief, oder nur hier auf dem Foto.

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Bogenhannes
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Re: Roby’s 72“ Bluthasel „SCHREGA“ 67#@31“

Beitrag von Bogenhannes » 30.06.2014, 15:38

alle Achtung! Da macht sich gerade einer einen Ruf für interessante Fade-Gestaltungen ;D Tip an alle: Schaut Euch auch mal die vorherigen Bögen von Roby an. Er hat echt gute und schöne Lösungen im Angebot! Dein Fade erinnert mich auch ein bisschen an den Sap-Könich ;)

Du hast, wie fast schon gewohnt einen schönen Bogen gebaut. Die Tips sind aber noch optimierbar, oder?

Viele Grüße
Johannes
Die Richtung eines Pfeils wie auch eines Wortes lässt sich nicht mehr ändern

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Re: Roby’s 72“ Bluthasel „SCHREGA“ 67#@31“

Beitrag von peter pkr » 30.06.2014, 19:14

Sehr schöner Bogen,gefällt mir gut.Griff und Fadeouts ganz nach meinem Geschmackt....
,,,da fällt mir ein,hhier steht auch noch Bluhasel im Garten.
Gruß Peter

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killerkarpfen
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Re: Roby’s 72“ Bluthasel „SCHREGA“ 67#@31“

Beitrag von killerkarpfen » 30.06.2014, 21:12

Ein schöner Bogen, und ich schliesse mich meinen Vorrednern an, der Griff ist in sehr gelungenem, mit seinem eigenem Design. Super!
Die Tips dürften etwas feiner sein. Im Vergleich zum Griff sehen die schon eher wie aufgebrachte Klötzchen aus. Lass die doch einfach auf den WA. auslaufen. Das lässt sich auch jetzt noch ohne weiteres machen.
Auf dem Bild mit dem Vollauszug wirkt der Bogen gegen die Enden sehr klobig. Fein auslaufende Enden machen schon von der Ansicht her weniger Handschock.

Roby-Nie hat geschrieben:Wie macht ihr das eigentlich? Nach dem markieren auf dem Tillerbaum spanne ich immer die Sehne ab, arbeite die markierten Stellen ab, spanne die Sehne wieder auf und so weiter. Ich habe jetzt schon öfter gelesen, dass Einige bei aufgespannter Sehne Material abtragen. Geht es dabei nur um die Zeitersparnis, oder ist das generell besser? Was sind die Vor- bzw. Nachteile?


Ich tillere vielfach den Bogen in aufgespanntem Zustand. Die Gefahr dass ich mir die Sehne mit der Ziehklinge beschädige ist gross, deshalb eigentlich ungern an den äusseren Hälften der Wurfarme und mit grosser Vorsicht. Dies effektiv aus Zeitgründen, und vor allem erst gegen Schlus zum feintillern. Damit ich das Verhältnis Sehnenabstand im ersten Drittel der WA., oben 3 - 5mm mehr als unten, hinbekomme. Zweimal schaben zehnmal ausziehen und kontrollieren. Wieder zweimal schaben... und so weiter. Da wird mir das ewige auf- und abspannen zu mühsam.

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Re: Roby’s 72“ Bluthasel „SCHREGA“ 67#@31“

Beitrag von Roby-Nie » 30.06.2014, 21:21

Hallo,

ich hab schon gedacht, dass das Auszugfoto nix ist. Ich häng mal ein neues an; ich konnte mich diesmal mit meiner Frau als Fotograph einigen ; ))
Auf jeden Fall vielen Dank an Alle für die Anerkennung und die Anregungen.

@haitha: umdrehen bei 7cm längerem oWa (upps, hab ich ja gar nicht geschrieben) ist wohl nicht drin und er schießt sich eigentlich ziemlich gut. Was findest du so falsch am Tiller (oder lags eher am Bild)?

@ spahnmacher, bogenhannes, eiswürfel: Ja, die Tips … finde ich mittlerweile auch eher merkwürdig zusammen mit den Overlays. Ich bin eigentlich immer mindestens einen Bogen weiter (als nächstes ist ein Hartriegel mit mitbiegendem Griff an der Reihe) und was ich erst ganz okay fand ist dann schon verbesserungswürdig. Aber eigentlich will ich dann an den fertigen Modellen nichts mehr ändern, sondern am Nächsten die neuen Ideen umsetzen. Sonst wär ich bestimmt noch dran den ersten Hasel zu optimieren. Aber die Overlays werde ich wohl doch überarbeiten.

@osboan: Ja klar, nimm den Griff ruhig als Vorlage. Der wird eh an jeden Stück Holz ein wenig anders. Ich bin mal gespannt auf deine Ausführung.

@bowster: nein, eigentlich halte ich den Pfeil so nicht. Wer weiß wo der gelandet wäre. Ich war froh überhaupt noch ein Foto zu bekommen und auf dem stimmt eigentlich garnix. Ich denke das Neue ist besser.

@killerkarpfen: Vielen Dank für die Info zum tillern. Werde ich dann auch mal testen. Da ich einen 3mm Surftampen als Tillersehne benutze ist die Gefahr den mit der Ziehklinge zu kappen quasi Null.

Bezüglich der Stabilität der Fades hab ich selbst keine Bedenken (wenn man den mal in der Hand hat, wirkt der Griff nicht so filigran) und hoffe auf ein langes Leben des Bogens, auf das er die magische 2 Jahresgrenze für Hasel übersteht und nicht spröde wird.
Gruß
Roby
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auszug2.jpg
So, diesmal etwas professioneller.
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Haitha
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Re: Roby’s 72“ Bluthasel „SCHREGA“ 67#@31“

Beitrag von Haitha » 01.07.2014, 08:41

@Roby-nie: Jau, jetzt passts auch für mich. Klasse!
Danke fürs präsentieren.
Fall down seven times, stand up eight.

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