Gewandung

Fragen und Antworten zu Gewandungen.
Jens
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Beitrag von Jens » 17.12.2003, 14:34

aha..das kommt mir doch bekannt vor....

ist auch auf der eingangspage von archery.de
stimmt, ist halb grün und halb weiss...

aber ehrlich gesagt...die vorstellung naturweisse gugel, rote tunika, darunter weisses hemd, gefällt mir besser....aber wahrscheinlich ist das dann nicht mehr "A" oder ?
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landogar
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RE: Gewandung

Beitrag von landogar » 17.12.2003, 19:09

Original geschrieben von york

hi leute!

mir ist da auch eine gewandung untergekommen, sehr authenisch, stört garintiert nicht beim schießen und bleibt an keinem ast hängen!

Bild


nicht kanns "A", aber zum weihnachtsschiessen am 28.12. in oberschwaben und nach wiesertsweiler darf sie ruhig kommen harbadr und ich wissen sie schon zu wärmen. :D :D ;-) ;-) :D :D
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Nullman
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Beitrag von Nullman » 17.12.2003, 21:20

Lando, das kostet 5 € in die Chauvi-Kasse! :)
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landogar
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wieso ????????

Beitrag von landogar » 17.12.2003, 21:35

kann halt niemand frieren sehn, der keine haare über der oberlippe wachsen. :D


ausserdem hat york angefangen. ;-) ;-) :D :D ;-) ;-)
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locksley
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Beitrag von locksley » 17.12.2003, 22:12

Woher willst Du denn wissen, daß die Dame keien Haare über der Oberlippe hat? Das Gesicht fehlt doch.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

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Gropi
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RE:

Beitrag von Gropi » 18.12.2003, 00:10

Original geschrieben von Jens

ich bleib mal, auch wenn er schon ein wenig veraltet ist in diesem threat mit meiner frage...

ich habe mich nun entschieden und möchte eine gewandung wie dieser bogner hier

Bild



Das würde mir auch gefallen, besonders die Farbkombination grün-weiß. :o
Ich dachte da an ein Jagdturnier, bei dem Gewandung obligatorisch ist...zumindest eigentlich.

StefanMarea
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Beitrag von StefanMarea » 18.12.2003, 08:17

bzgl. walisischer bogenschütze

ich zweifel auch grad mal an meinen augen, stimmt es, seht ihr es auch so das er die beinlinge herabgelassen hat, aber was trägt er da noch drunter, oder soll das hautfarben sein ...

hat jemand eine zeiteinteilung für den knaben ? der gugel nach dürfte es 14.jahrhundert sein

trageweise der pfeile ist sogar mal richtig, wie man sieht kein köcher, ansonsten für die schwertfans, bogenschützen trugen nur ein kleines schwert, der faustschild ist auch zu sehen ... gibt es das bild auch noch mal von vorn, oder details
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Jens
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Beitrag von Jens » 18.12.2003, 08:31

nein leider gibts das bild nur von hinten....
bzgl. hose, sieht es für mich wie ne art strupmfhose aus mit halbschuhen und stulpen drüber


@gropi

rot.....rot.....das ist rot weiss....roooooootttt :motz :D
zumindest auf diesem bild von mir...die zeichnung (bild von John) sieht man einen in grün/weiss
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John Turtle
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Zeit einteilung

Beitrag von John Turtle » 18.12.2003, 08:38

Hai ,

die Strumpfhosen sind ein zweites paar Beinlinge. Die wurden bei kaltem Wetter übereinander getragen. Die Fallen so "stulpenmäßig" weil die mit einem Strumpfband ( garter ) am Knie festgemacht sind.
Das Bild kann Mitte 14 bis 15 Jahrhundert sein. Bei den einfachen Leuten hat sich in der Gaderobe nicht so viel getan. Die Schultüten aus Leinen die als Köcher dienten wurden meines Wissens nur auf dem Marsch getragen. Ansonsten wirden die Pfeile wie auf dem Bild nur Locker in den Gürtel gesteckt.

Ansonsten sind die Bilder aus der Osprey Warrior Reihe. Gerry Embleton. Ich gluabe longbowmen ist der Titel

StefanMarea
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Beitrag von StefanMarea » 18.12.2003, 09:12

was mich noch wundert, wohin zieht der knabe ? in den kampf, nein, dann wäre der körperschutz vernächlässigt, zur jagd ? warum dann der faustschild ... frage über fragen bei so einer kleinen figur

war meine zeitschätzung mit 14.jh doch nicht mal falsch, selber stelle ich ca. 1280 dar
allerdings keine kämpfende truppe, sondern wir sind eine kaufmannsfamilie aus dem kölner raum

ansonsten grob zur materialwahl:

wolle und leinen, oder auch leinen und wolle, wers reicher mag (damit meine ich aber richtig reich) seide und brokat, aber ab mitte 14.jahrhundert beginnend auch ein baumwoll/leinen-gemisch (aber auch wieder nur für begüterte)

als linktipp http://www.gewandung.de

vergesst samt, vergesst schwarz, vergesst leder, vergesst rüschen, vergesst hosen, schwerter in zivilzeiten oder auf märkten nur für adelige/ritter, die trugen es aber auch nicht gegürtet, sondern in der scheide steckend mit weissem schwertgurt in der hand/im arm getragen, das zeichen der ritterwürde waren übrigens auch hauptsächlich die sporen !!

(wie gesagt, zeitbereich meiner aussagen HMA und anfänge des SMA)


@jens

deine kleidungswahl kommt schon hin, nur ein paar kleine änderungen, naturweiss gab es nicht, gugel eher stark kontrastfarbig zur tunika, evtl. blau, unterhemd/leibhemd war naturfarben leinen (oberschenkell-lang), tunika etwas länger als knielang (rot), beinlinge aus wollstoff (diagonal verarbeitet, braun), bruche und chaperon aus leinen, gugel aus wolle (blau) zipfel kurz bis ende HMA, längere zipfel im SMA, evtl. noch einen surcot (leinen in blau ?), lederschuhe/-stiefel wendegenäht, gürtel aus brettchenweberei oder leder, das ende herabhängend bis knielänge und endbeschläge

so mehr fällt mir jetzt erst mal auf die schnelle nicht ein, aber man beachte meine zeitangaben, FMA und späteres SMA sieht das schon wieder ganz anders aus
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Gropi
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RE:

Beitrag von Gropi » 18.12.2003, 20:46

Original geschrieben von Jens
@gropi

rot.....rot.....das ist rot weiss....roooooootttt :motz :D
zumindest auf diesem bild von mir...die zeichnung (bild von John) sieht man einen in grün/weiss


Hä? Ich habe mich doch auf genau die Zeichnung bezogen! :-o
Bild.
Für mich sieht das aus wie eine rote Cotte (?) über grün-weißem Untergewand.
Und ich bin mir relativ sicher daß ich nicht an rot-grün Blindheit leide! :)
Grün-weiss gefällt mir eben sehr gut, jedenfalls besser als rot-weiss. :p

die schwertfans, bogenschützen trugen nur ein kleines schwert, der faustschild ist auch zu sehen


Gab es für Bogenschützen nicht ein ganzes Spektrum an Zweitwaffen d.h. (Kurz-) Schwerter, Äxte, Hämmer, Spieße etc.?

was mich noch wundert, wohin zieht der knabe ? in den kampf, nein, dann wäre der körperschutz vernächlässigt, zur jagd ? warum dann der faustschild


Hmmm...Möglicherweise konnten sich die Waliser (im Allgemeinen) keinen Körperschutz leisten. Deswegen wurden sie ja auch schlechter besoldet,als ihre englischen Kollegen...

Beni
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Beitrag von Beni » 18.12.2003, 20:49

was mich noch wundert, wohin zieht der knabe ? in den kampf, nein, dann wäre der körperschutz vernächlässigt

doch, der zieht wohl in den kampf. wie schon richtig gesagt wurde, handelt es sich hier um einen walisischen Bogenschuetzen des 14. Jahrhunderts (laut dem "English Longbowman" um 1330). die Waliser trugen jedoch nur sehr wenig bis keine koerperpanzerung. ausserdem koennte er unter seiner tunika ja noch ein kettenhemd oder einen gambeson tragen, das ist nicht ersichtlich. das tut er zwar laut dem "English Longbowman" nicht, denkbar waere es dennoch durchaus.

bye

edit:
mist, da ist mir doch jemand zuvorgekommen ;)

Harbardr
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vorteihaft...

Beitrag von Harbardr » 19.12.2003, 15:57

...war's, mit der leichten Wappnung, wie man in den Schlachtenbeschreibungen nachlesen kann.

Ob besagter leichten (wenn denn überhaupt) Wappnung waren eben diese Bogner-Einheiten schnell zu verschieben, was den berittenen u./o. gepanzerten Einheiten zum Übel wurde (z.B. in den Schlachten des 100jährigen Krieges).

Esca
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Beitrag von Esca » 02.01.2004, 19:57

Hallo zusammen,

Ich nehme an, dass dies keine rote _Cotta_ über einem Hemdelin (Unterhemd) ist, sondern ein Dreiviertel-Ärmel _Surcot_ aus roter Wolle über einer Cotta aus naturfarbener Wolle (oder rot-grüner), dergleichen Kombination kann man im Luttrell Psalter, 1330-50 ebenfalls erkennen. Das Hemdelin wäre kaum so lang gewesen, dass es rausschaut. Oder der Zeichner hat hier einen Fehler gemacht (woher war das nochmal)?

Ein "Untergewand" so man sie denn so nennt, also ein Leibhemd, wäre Reinleinen weiss und ziemlich sicher nicht farbig gewesen. Schon daher, da Färben nicht unbedingt billig ist, zudem noch grün.

Die Kombination Grün/weiss, die G. Embelton im "Medieval Military Costume" anspricht, ist auch nur für die direkt Edward unterstellte Garde an Schützen nachgewiesen, und zwar höchstwahrscheinlich für einen Kittel/Cotta, wie sie Herr Embelton auch rekonstruiert.

Eben besagte Bogenschützen trugen kaum Körperpanzerung, jedenfalls ist mir keine aus Primärquellen bekannt; sie wäre auch kaum sehr sinnreich. Sieht man mal von Hirn-und Beckenhauben mit oder ohne Aventail ab; ein Aketon/Steppwams wäre wohl ebenfalls noch möglich, so zu sehen getragen zwischen Cotte und Surcot in der Holkham Bible:
http://www.rent-a-ritter.de/austausch/R ... 20%232.jpg

Belegbar sind Zweitwaffen in Form von Kurzen Hiebwaffen, und dem grossen zweihändigen Hammer mit 1,52m Stillänge, der auch zur Befestigung der Stellungen eingesetzt wurde, und als einer der wenigen mir bekannten Waffen des Mittelalters zum Transport auf dem Rücken getragen wurde.

Zum Langbogen im 100jährigen: http://www.kriegsreisende.de/soeldner/g ... &td=212004
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Jens B?rner
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http://www.ig-mim.de

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Beitrag von locksley » 02.01.2004, 20:07

Hallo Jens,
herzlich willkommen. Dein Wissen über Gewandung des HMA scheint sehr fundiert zu sein.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

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