Saplingbow 8, Güssenjäger
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Saplingbow 8, Güssenjäger
So, dann will ich auch mal. Ist schon spät genug.
Geerntet habe ich schon vorgestern, Montag, 04.01. Leider hatte ich noch keine Zeit, alles hier reinzustellen. Wichtiger war gestern, die ganze Ausbeute zum Trocknen vorzubereiten.
Das Wetter war total bescheiden.....Schnee, Matsch, Regen !
Aber was soll´s, es ist vollbracht.
Zunächst sollte es ein Holunder aus Schwagers Grundstück sein. Das Chaos sollte sowieso ausgedünnt werden. Leider musste ich echt suchen, um brauchbare Stücke zu finden, da das Meiste zu kurz war.
Eigentlich wollte ich dann diese zwei Kandidaten spleissen.
Hier ein Bild nach der Ernte. Bei sehr genauem Hinsehen kann man erkennen, wo etwas entfernt wurde (sorry, konnte leider nicht besser fotografieren......der Strauch war schlecht erreichbar aufgrund diverser Hindernisse )
Der Kürzere hat mir dann nicht gefallen, da er einen riesigen Ast im zukünftigen Hauptbiegebereich hatte. Der Längere hat doch etwas sympathischer ausgesehen und ich habe mich für diesen entschieden. Ordentlich reflex und ne kleine Schlange. Die Jahresringe sind top, ca. 5 mm.
Der Holler wurde gestern auf der Bandsäge halbiert (Griffbereich habe ich keinen stehen gelassen, wird später aufgeklebt).
So sah er danach aus.
Den oberen dünnen Stummel habe ich noch entfernt, so dass ich danach keine störenden Äste am Bogenrücken hatte.Außerdem geht dann die Sehne durch den Griff und ich muss nicht dämpfen. Der Stave hat nun noch eine Läge von ca. 160 cm. Mal schauen, ob ich 28 Zoll Auszug schaffe.
Hier noch ein Bildchen des Durchmessers (fast vergessen )
Jetzt darf der Holler erst mal ein paar Tage in der Garage (ca. 5 Grad) verbringen, bevor er Ende der Woche in den wärmeren Hausflur kommen darf.
Geerntet habe ich schon vorgestern, Montag, 04.01. Leider hatte ich noch keine Zeit, alles hier reinzustellen. Wichtiger war gestern, die ganze Ausbeute zum Trocknen vorzubereiten.
Das Wetter war total bescheiden.....Schnee, Matsch, Regen !
Aber was soll´s, es ist vollbracht.
Zunächst sollte es ein Holunder aus Schwagers Grundstück sein. Das Chaos sollte sowieso ausgedünnt werden. Leider musste ich echt suchen, um brauchbare Stücke zu finden, da das Meiste zu kurz war.
Eigentlich wollte ich dann diese zwei Kandidaten spleissen.
Hier ein Bild nach der Ernte. Bei sehr genauem Hinsehen kann man erkennen, wo etwas entfernt wurde (sorry, konnte leider nicht besser fotografieren......der Strauch war schlecht erreichbar aufgrund diverser Hindernisse )
Der Kürzere hat mir dann nicht gefallen, da er einen riesigen Ast im zukünftigen Hauptbiegebereich hatte. Der Längere hat doch etwas sympathischer ausgesehen und ich habe mich für diesen entschieden. Ordentlich reflex und ne kleine Schlange. Die Jahresringe sind top, ca. 5 mm.
Der Holler wurde gestern auf der Bandsäge halbiert (Griffbereich habe ich keinen stehen gelassen, wird später aufgeklebt).
So sah er danach aus.
Den oberen dünnen Stummel habe ich noch entfernt, so dass ich danach keine störenden Äste am Bogenrücken hatte.Außerdem geht dann die Sehne durch den Griff und ich muss nicht dämpfen. Der Stave hat nun noch eine Läge von ca. 160 cm. Mal schauen, ob ich 28 Zoll Auszug schaffe.
Hier noch ein Bildchen des Durchmessers (fast vergessen )
Jetzt darf der Holler erst mal ein paar Tage in der Garage (ca. 5 Grad) verbringen, bevor er Ende der Woche in den wärmeren Hausflur kommen darf.
Viele Grüße
Gerd
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Re: Saplingbow 8, Güssenjäger
Weiter geht´s.
Ebenfalls vorgestern war ich noch auf der Suche nach Hartriegel. Da war das Wetter so bescheiden, dass ich bei den ersten zwei Staves glatt die Bilder vor dem Fällen vergessen habe, sorry.
Rausgekommen sind drei schöne reflexe Hartriegel. Hier nun die Bilder dazu:
Das erste Habitat nach dem Schnitt.
Hier der Stumpf davon.
Kandidat Nr. 1
Dann kam Kandidat Nr. 2.
Und zu guter Letzt Kandidat Nr. 3.
Hier nun die 3 Staves schön nebeneinander. Durchmesser jeweils an der dickeren Seite ca. 6 cm.
Ich habe die Staves mit der Bandsäge in Form gebracht und mit einer Spachtel entrindet. Der Linke hat ca. 160 cm, die beiden Anderen liegen bei ca. 175 cm.
Den Griff habe ich jeweils der Länge nach eingesägt, um ein unkontrolliertes Einreißen zu verhindern. Die Staveenden sind natürlich mit Leim versiegelt.
Die drei Hartriegel bleiben jetzt ebenso wie der Holler bis zum Wochenende in der kühlen Garage und dann geht es wahrscheinlich in den etwas wärmeren Hausflur.
Bisher verwendetes Werkzeug: Astsäge, Japansäge, Bandsäge, Spachtel, Zollstock.
Ebenfalls vorgestern war ich noch auf der Suche nach Hartriegel. Da war das Wetter so bescheiden, dass ich bei den ersten zwei Staves glatt die Bilder vor dem Fällen vergessen habe, sorry.
Rausgekommen sind drei schöne reflexe Hartriegel. Hier nun die Bilder dazu:
Das erste Habitat nach dem Schnitt.
Hier der Stumpf davon.
Kandidat Nr. 1
Dann kam Kandidat Nr. 2.
Und zu guter Letzt Kandidat Nr. 3.
Hier nun die 3 Staves schön nebeneinander. Durchmesser jeweils an der dickeren Seite ca. 6 cm.
Ich habe die Staves mit der Bandsäge in Form gebracht und mit einer Spachtel entrindet. Der Linke hat ca. 160 cm, die beiden Anderen liegen bei ca. 175 cm.
Den Griff habe ich jeweils der Länge nach eingesägt, um ein unkontrolliertes Einreißen zu verhindern. Die Staveenden sind natürlich mit Leim versiegelt.
Die drei Hartriegel bleiben jetzt ebenso wie der Holler bis zum Wochenende in der kühlen Garage und dann geht es wahrscheinlich in den etwas wärmeren Hausflur.
Bisher verwendetes Werkzeug: Astsäge, Japansäge, Bandsäge, Spachtel, Zollstock.
Zuletzt geändert von Güssenjäger am 06.01.2016, 23:36, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Gerd
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Re: Saplingbow 8, Güssenjäger
Güssenjäger hat geschrieben:...Ich habe die Staves mit der Bandsäge in Form gebracht und entrindet...
Ich arbeite gerne mit E-Werkzeugen und auch mit der Bandsäge, aber den Trick wie man Hartriegel damit entrindet bekommt kenne ich noch nicht.
Schöne Staves.
Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
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Re: Saplingbow 8, Güssenjäger
@ Heidjer
Ich überlegs mir mal in einer stillen Stunde, wie das gehen könnte (böser Mensch ! )
Ich überlegs mir mal in einer stillen Stunde, wie das gehen könnte (böser Mensch ! )
Viele Grüße
Gerd
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Re: Saplingbow 8, Güssenjäger
Auch bei mir ging es letzte Woche weiter.
Zunächst habe ich meinen Hollerkandidaten etwas verschlankt, damit er besser trocknen kann. Auch die Sehnenlage passte noch, obwohl der Stave ja schon ne ordentliche Schlange ist.
Sorgen macht mir nur der starke Reflex des Staves. Mal schauen, was der Holler beim Tillern macht. Der stärkere Reflex links liegt bei ca. 20 cm. Allerdings ist der äußerste Jahresring ordentlich dick, so dass es hoffentlich klappen wird.
Die nächsten Tage mehr davon....
Zunächst habe ich meinen Hollerkandidaten etwas verschlankt, damit er besser trocknen kann. Auch die Sehnenlage passte noch, obwohl der Stave ja schon ne ordentliche Schlange ist.
Sorgen macht mir nur der starke Reflex des Staves. Mal schauen, was der Holler beim Tillern macht. Der stärkere Reflex links liegt bei ca. 20 cm. Allerdings ist der äußerste Jahresring ordentlich dick, so dass es hoffentlich klappen wird.
Die nächsten Tage mehr davon....
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Gerd
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Re: Saplingbow 8, Güssenjäger
Von den drei Hartriegeln, die im Rennen waren, ist einer davon komplett aus dem Rennen. Er hat sich so stark seitlich verzogen, dass da nichts mehr zu machen ist.
Übrig blieben ein langer Stave von ca. 175 cm und ein Kürzerer von ca. 160 cm.
Ich habe den Längeren Anfang letzter Woche verschlankt und die Sehnenlage kontrolliert.
Da der Griffbereich bis in die Fades hinein tief gerissen war, habe ich den Griff teilweise platt gemacht.
Mit einem Stück Zwetschge habe ich den restlichen Riss überklebt.
Gestern war schlechtes Wetter und deshalb Tiller-Time
Bodentiller war relativ schnell brauchbar.Anschließend habe ich noch Overlays aus Zwetschge mit Schnellepoxy aufgeklebt und grob in Form gebracht (leider Bild vergessen).
Ein Wurfarm war natürlich ordentlich reflex.
Zunächst habe ich mit bogenlanger Sehne versucht, den reflexen Wurfarm dem etwas deflexen Wurfarm anzugleichen.
Schließlich sah das Ganze einigermaßen gleich aus.
Nun war es Zeit, auf ca. halbe Standhöhe zu gehen. Dabei sah der Hartriegel wieder alles andere als ausgeglichen aus.
Aber auch das ließ sich ausgleichen. Der reflexe Wurfarm biegt nun fast etwas zu stark.
So nach und nach gings bis zum Vollauszug.
Wie es nun ausschaut, wird der reflexe Wurfarm der obere Wurfarm, da er ein bißchen mehr biegt. Heute nachmittag werde ich mal ein paar Pfeile fliegen lassen und schauen, ob ich es dabei belassen kann.
Weiter im nächsten Beitrag.....
Übrig blieben ein langer Stave von ca. 175 cm und ein Kürzerer von ca. 160 cm.
Ich habe den Längeren Anfang letzter Woche verschlankt und die Sehnenlage kontrolliert.
Da der Griffbereich bis in die Fades hinein tief gerissen war, habe ich den Griff teilweise platt gemacht.
Mit einem Stück Zwetschge habe ich den restlichen Riss überklebt.
Gestern war schlechtes Wetter und deshalb Tiller-Time
Bodentiller war relativ schnell brauchbar.Anschließend habe ich noch Overlays aus Zwetschge mit Schnellepoxy aufgeklebt und grob in Form gebracht (leider Bild vergessen).
Ein Wurfarm war natürlich ordentlich reflex.
Zunächst habe ich mit bogenlanger Sehne versucht, den reflexen Wurfarm dem etwas deflexen Wurfarm anzugleichen.
Schließlich sah das Ganze einigermaßen gleich aus.
Nun war es Zeit, auf ca. halbe Standhöhe zu gehen. Dabei sah der Hartriegel wieder alles andere als ausgeglichen aus.
Aber auch das ließ sich ausgleichen. Der reflexe Wurfarm biegt nun fast etwas zu stark.
So nach und nach gings bis zum Vollauszug.
Wie es nun ausschaut, wird der reflexe Wurfarm der obere Wurfarm, da er ein bißchen mehr biegt. Heute nachmittag werde ich mal ein paar Pfeile fliegen lassen und schauen, ob ich es dabei belassen kann.
Weiter im nächsten Beitrag.....
Zuletzt geändert von Güssenjäger am 01.02.2016, 12:07, insgesamt 3-mal geändert.
Viele Grüße
Gerd
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Re: Saplingbow 8, Güssenjäger
Hier noch die Standhöhe am Ende des Tillerns und der Bogen im abgespannten Zustand.
Ich hatte mir vorgenommen, beim Zuggewicht über 40 Pfund zu liegen. Leider habe ich es nicht ganz geschafft. Im Moment bin ich bei ca. 37 Pfund. Die Probleme mit dem Reflex haben mich wohl etwas zu stark beschäftigt und so ging es etwas zu tief mit dem Zuggewicht.
Ich habe noch den Griffbereich etwas verschlankt. Wenn der Bogen heute das Einschiessen überlebt, geht´s an Finish. Für den Griffbereich habe ich mir etwas Besonderes überlegt, aber das wird noch nicht verraten.....
Werkzeuge für Holler und Hartriegel: Ziehmesser, Raspel, Feile, Ziehklinge
Ich hatte mir vorgenommen, beim Zuggewicht über 40 Pfund zu liegen. Leider habe ich es nicht ganz geschafft. Im Moment bin ich bei ca. 37 Pfund. Die Probleme mit dem Reflex haben mich wohl etwas zu stark beschäftigt und so ging es etwas zu tief mit dem Zuggewicht.
Ich habe noch den Griffbereich etwas verschlankt. Wenn der Bogen heute das Einschiessen überlebt, geht´s an Finish. Für den Griffbereich habe ich mir etwas Besonderes überlegt, aber das wird noch nicht verraten.....
Werkzeuge für Holler und Hartriegel: Ziehmesser, Raspel, Feile, Ziehklinge
Zuletzt geändert von Güssenjäger am 01.02.2016, 16:35, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Gerd
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Re: Saplingbow 8, Güssenjäger
Güssenjäger hat geschrieben:Übrig blieben ein langer Stave von ca. 175 cm und ein Kürzerer von ca. 160 cm.
Ich stelle fest es gibt auch andere Definitionen fuer lang und kurz als meine...
An dem Tiller faellt mir auf, dass er rechts deutlich mehr biegt als links.
Haben ist besser als brauchen.
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Re: Saplingbow 8, Güssenjäger
@ fatz
stimmt, die Biegung ist rechts stärker. Der Wurfarm muss natürlich auch einen deutlich längeren Weg zurücklegen wegen dem Reflex.
Ich warte mal ab, wie er beim Einschießen ist. Wenn die Pfeile ordentlich fliegen, lasse ich ihn so.
stimmt, die Biegung ist rechts stärker. Der Wurfarm muss natürlich auch einen deutlich längeren Weg zurücklegen wegen dem Reflex.
Ich warte mal ab, wie er beim Einschießen ist. Wenn die Pfeile ordentlich fliegen, lasse ich ihn so.
Viele Grüße
Gerd
Gerd
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Re: Saplingbow 8, Güssenjäger
So......gestern war noch Einschiessen des Hartriegels angesagt.
Nach 50 Pfeilen hatte er mal die erste Prüfung überstanden. Die Pfeile kamen flott und schnurgerade aus dem Bogen. Ich habe danach am unteren Wurfarm noch etwas geschabt und noch einen Hauch mehr Biegung hineingebracht.
Ich lass ihn jetzt so, weil er gut wirft und ich kein Zuggewicht mehr verlieren möchte. Dass der obere Wurfarm mehr biegt, ist hauptsächlich dem Reflex geschuldet. Weiteres Auszugsbild gibts dann im Präsithread.
Edit: Grade fällt mir ein, dass meine Tochter gestern ein Bild im Vollauszug nach dem Einschießen gemacht hat. Ich habs mal gedreht. Es hängt leider etwas nach rechts. Ich finde, in der Perspektive siehts nicht mal schlecht aus. Der Hintergrund in meiner Werkstatt ist natürlich auch nicht ideal. Ich habe danach in der Mitte des unteren (rechten) Wurfarms noch etwas Material weggenommen und danach hats noch besser gepasst. Hier noch das Bild:
Dann gings zur Griffgestaltung...oder zu dem Versuch .
Bei mir im Garten liegen seit gut einem Jahr einige Hälften von jungen Ulmen. Diese hatte ich für Bögen geerntet, allerdings hat sich herausgestellt, dass der Splintkäfer schon teilweise drin war. Sie sind so dahingegammelt und haben auf die Säge zur Brennholzverarbeitung gewartet.
Neulich ist mir das Rindenmuster aufgefallen und mit Spachtel bewaffnet gings ans Werk. Die Rinde war schon stark angegammelt und hat sich in ganzer Länge problemlos vom Holz trennen lassen. Ein Teil ging in meine Werkstatt zur Trockung, um mal zu sehen, wie das Ganze angeschliffen aussieht.
Hier ein Rindenstück. Da waren auch schon ein paar Würmchen beheimatet.
Die ersten Schleifversuche waren vielversprechend und so habe ich die Rinde mit Weißleim auf den Griff gepackt und mit Hosengummi gewickelt. Dafür musste ich die Rinde natürlich vorher wieder in Wasser einweichen, damit sie geschmeidiger wird. Leider waren die Ulmen zu dünn, sodass ich zwei Stücke nehmen musste, um den Griff komplett abzudecken.
Hier der geklebte und umwickelte Griff:
Nach zwei Stunden auf dem Heizkörper war alles soweit getrocknet, dass ich weiterarbeiten konnte. Ich habe mal vorsichtig mit der Raspel angefangen und mit Feile und Schleifpapier verfeinert. Danach sah der Griff so aus:
Da die Rinde schon ordentlich vergammelt war, hatte die Oberfläche etwas samtiges und war schon sehr weich. Deshalb habe ich die Rinde zweimal mit farblosem Acryllack lackiert, um das Material zu stabilisieren. Zusätzlich habe ich noch eine Pfeilanlage aus Leder eingearbeitet. Es geht beim nächsten Mal sicher etwas besser und genauer, aber ich finde, der Griff kann sich schon einigermaßen sehen lassen.
Heute werde ich den ganzen Bogen noch feinschleifen und danach lackieren. Dann wäre mal der erste Sap-Bogen fertig.
Nach 50 Pfeilen hatte er mal die erste Prüfung überstanden. Die Pfeile kamen flott und schnurgerade aus dem Bogen. Ich habe danach am unteren Wurfarm noch etwas geschabt und noch einen Hauch mehr Biegung hineingebracht.
Ich lass ihn jetzt so, weil er gut wirft und ich kein Zuggewicht mehr verlieren möchte. Dass der obere Wurfarm mehr biegt, ist hauptsächlich dem Reflex geschuldet. Weiteres Auszugsbild gibts dann im Präsithread.
Edit: Grade fällt mir ein, dass meine Tochter gestern ein Bild im Vollauszug nach dem Einschießen gemacht hat. Ich habs mal gedreht. Es hängt leider etwas nach rechts. Ich finde, in der Perspektive siehts nicht mal schlecht aus. Der Hintergrund in meiner Werkstatt ist natürlich auch nicht ideal. Ich habe danach in der Mitte des unteren (rechten) Wurfarms noch etwas Material weggenommen und danach hats noch besser gepasst. Hier noch das Bild:
Dann gings zur Griffgestaltung...oder zu dem Versuch .
Bei mir im Garten liegen seit gut einem Jahr einige Hälften von jungen Ulmen. Diese hatte ich für Bögen geerntet, allerdings hat sich herausgestellt, dass der Splintkäfer schon teilweise drin war. Sie sind so dahingegammelt und haben auf die Säge zur Brennholzverarbeitung gewartet.
Neulich ist mir das Rindenmuster aufgefallen und mit Spachtel bewaffnet gings ans Werk. Die Rinde war schon stark angegammelt und hat sich in ganzer Länge problemlos vom Holz trennen lassen. Ein Teil ging in meine Werkstatt zur Trockung, um mal zu sehen, wie das Ganze angeschliffen aussieht.
Hier ein Rindenstück. Da waren auch schon ein paar Würmchen beheimatet.
Die ersten Schleifversuche waren vielversprechend und so habe ich die Rinde mit Weißleim auf den Griff gepackt und mit Hosengummi gewickelt. Dafür musste ich die Rinde natürlich vorher wieder in Wasser einweichen, damit sie geschmeidiger wird. Leider waren die Ulmen zu dünn, sodass ich zwei Stücke nehmen musste, um den Griff komplett abzudecken.
Hier der geklebte und umwickelte Griff:
Nach zwei Stunden auf dem Heizkörper war alles soweit getrocknet, dass ich weiterarbeiten konnte. Ich habe mal vorsichtig mit der Raspel angefangen und mit Feile und Schleifpapier verfeinert. Danach sah der Griff so aus:
Da die Rinde schon ordentlich vergammelt war, hatte die Oberfläche etwas samtiges und war schon sehr weich. Deshalb habe ich die Rinde zweimal mit farblosem Acryllack lackiert, um das Material zu stabilisieren. Zusätzlich habe ich noch eine Pfeilanlage aus Leder eingearbeitet. Es geht beim nächsten Mal sicher etwas besser und genauer, aber ich finde, der Griff kann sich schon einigermaßen sehen lassen.
Heute werde ich den ganzen Bogen noch feinschleifen und danach lackieren. Dann wäre mal der erste Sap-Bogen fertig.
Viele Grüße
Gerd
Gerd
Re: Saplingbow 8, Güssenjäger
Gefällt mir sehr gut der Griff mit der aufgeklebten Rinde.
Ich habe bei meinen Kandidaten die Rinde im Griffbereich gleich dran gelassen weil er eh sehr dünn ist mal schauen ob es mit deinem Griff mithalten kann.
Das wird ein schönes teil was du da baust.
Ich habe bei meinen Kandidaten die Rinde im Griffbereich gleich dran gelassen weil er eh sehr dünn ist mal schauen ob es mit deinem Griff mithalten kann.
Das wird ein schönes teil was du da baust.
L.G. Thomas
Wer die Wahl zwischen zwei Dingen hat,
und man eine Entscheidung von ihm erwartet,
sollte gehen ohne zu wählen.
Das ist die größte Freiheit.
Wer die Wahl zwischen zwei Dingen hat,
und man eine Entscheidung von ihm erwartet,
sollte gehen ohne zu wählen.
Das ist die größte Freiheit.
Re: Saplingbow 8, Güssenjäger
Die Idee mit der Rinde am Griff gefällt mir gut.
Auf dem Auszugsbild wirkt der Bogen stark asymetrisch (unterer WA viel kürzer als der obere und auch die Strecke vom Nockpunkt nach oben und nach unten ist sehr unterschiedlich). Ist das Absicht?
Grüße
Jörg
Auf dem Auszugsbild wirkt der Bogen stark asymetrisch (unterer WA viel kürzer als der obere und auch die Strecke vom Nockpunkt nach oben und nach unten ist sehr unterschiedlich). Ist das Absicht?
Grüße
Jörg
„Der archimedische Punkt, von dem aus ich an meinem Ort die Welt bewegen kann,
ist die Wandlung meiner selbst.“ Martin Buber
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Re: Saplingbow 8, Güssenjäger
Die beiden Wurfarme sind gleich lang. Gut, der Griff ist etwas lang und außerdem habe ich Riesenhände, dann wirkt das Ganze schon etwas nach oben versetzt.
Viele Grüße
Gerd
Gerd
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Re: Saplingbow 8, Güssenjäger
Heute war bei mir auch wieder Saplingtag. Eigentlich wollte ich ja meinen Holler bearbeiten. Ich hatte nur nicht den Mut, den Stave anzupacken, da ein Wurfarm einen Reflex von 30 cm aufweist. Vielleicht morgen... .
Mein zweiter Hartriegel war mir deutlich sympathischer. Schon Mitte der Woche hatte ich den Rohling zum Bodentiller heruntergearbeitet und Overlays aus Zwetschge aufgeklebt. Den total gerissenen Griff habe ich mit dem E-Hobel platt gemacht und ein Stück Zwetschge aufgeklebt. Gestern wurde dann der Griff etwas gerundet und die Overlays grob in Form gebracht.
Der Stave ist 161 cm lang. Normalerweise baue ich immer symetrisch, doch diesmal habe ich den Griff etwas versetzt. Der untere Wurfarm ist 78 cm lang, der obere Wurfarm hat 83 cm.
Da der Rohling etwas swnaky ist, war es schwer die Sehne in den Griff zu bekommen.
Der Reflex im linken Wurfarm beträgt 14 cm, der im rechten Wurfarm liegt bei 10 cm. Aufgrund der Sehnenlage muss der linke, stärker reflexe Wurfarm der Obere werden.
Zunächst habe ich mal versucht, die beiden Wurfarme ins Gleichgewicht zu bekommen. Wegen der äußeren reflexen Welle im linken Wurfarm war das gar nicht so einfach.
In den nachfolgenden Bildern liegt der Bogen andersrum auf dem Tillerstock, da ich ihn wegen einem Knick im Griff ab Standhöhe dort besser einlegen konnte, nicht irritieren lassen !
Schließlich war der Bogen auf einigermaßen brauchbarer Standhöhe.
Und etwas später der erste Vollauszug.
Und so sieht es direkt nach dem Abspannen aus.
Da muss ich morgen nochmal ran. Der linke, untere Wurfarm muss noch ein bißchen mehr biegen. Der rechte, obere Wurfarm ist am Ende noch zu steif. Allerdings hat er 20 cm vor dem Ende nen dicken Ast, der als Totast auf dem Bogenbauch auftaucht. Ob da noch mehr Biegung sinnvoll ist, wird sich morgen zeigen. Es ist natürlich auch sehr schwer, ein harmonisches Bild zu bekommen, da der Setback nach dem Griff im oberen Wurfarm etwas stärker ist.
Morgen mehr davon.....
Gruß
Gerd
Mein zweiter Hartriegel war mir deutlich sympathischer. Schon Mitte der Woche hatte ich den Rohling zum Bodentiller heruntergearbeitet und Overlays aus Zwetschge aufgeklebt. Den total gerissenen Griff habe ich mit dem E-Hobel platt gemacht und ein Stück Zwetschge aufgeklebt. Gestern wurde dann der Griff etwas gerundet und die Overlays grob in Form gebracht.
Der Stave ist 161 cm lang. Normalerweise baue ich immer symetrisch, doch diesmal habe ich den Griff etwas versetzt. Der untere Wurfarm ist 78 cm lang, der obere Wurfarm hat 83 cm.
Da der Rohling etwas swnaky ist, war es schwer die Sehne in den Griff zu bekommen.
Der Reflex im linken Wurfarm beträgt 14 cm, der im rechten Wurfarm liegt bei 10 cm. Aufgrund der Sehnenlage muss der linke, stärker reflexe Wurfarm der Obere werden.
Zunächst habe ich mal versucht, die beiden Wurfarme ins Gleichgewicht zu bekommen. Wegen der äußeren reflexen Welle im linken Wurfarm war das gar nicht so einfach.
In den nachfolgenden Bildern liegt der Bogen andersrum auf dem Tillerstock, da ich ihn wegen einem Knick im Griff ab Standhöhe dort besser einlegen konnte, nicht irritieren lassen !
Schließlich war der Bogen auf einigermaßen brauchbarer Standhöhe.
Und etwas später der erste Vollauszug.
Und so sieht es direkt nach dem Abspannen aus.
Da muss ich morgen nochmal ran. Der linke, untere Wurfarm muss noch ein bißchen mehr biegen. Der rechte, obere Wurfarm ist am Ende noch zu steif. Allerdings hat er 20 cm vor dem Ende nen dicken Ast, der als Totast auf dem Bogenbauch auftaucht. Ob da noch mehr Biegung sinnvoll ist, wird sich morgen zeigen. Es ist natürlich auch sehr schwer, ein harmonisches Bild zu bekommen, da der Setback nach dem Griff im oberen Wurfarm etwas stärker ist.
Morgen mehr davon.....
Gruß
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Re: Saplingbow 8, Güssenjäger
Das sieht doch schon recht gut aus.
Bin gespannt.
Grüße
Jörg
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Grüße
Jörg
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ist die Wandlung meiner selbst.“ Martin Buber
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