Haselnuss Ast abschneiden

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myraezel
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Haselnuss Ast abschneiden

Beitrag von myraezel » 03.03.2017, 09:46

Hallo Community,

ich bin mir nicht sicher in welches Unterforum ich am besten mit meiner Frage gehe, ich hab mich jetzt für dieses Entschieden.

Ich würde gerne wissen, wovon ich ausgehen sollte, was es einer Haselnuss antut, sägt man ihr einen ihrer "Äste" ab. Bei einem Baum wäre dies ja glaube ich das Ende, er hat ja nur einen Stamm, die Hasel aber viele.

Ich habe bei den Haseln, denen ich über die Jahre meine Aufwartung gemacht hab, in den folgenden Jahren immer wieder nachgeguckt. Die Stümpfe sind noch da, manchmal mehr oder weniger wie ich sie zurück gelassen habe, manchmal trieb was neues daraus aus. Aber meistens hatte ich den Eindruck das Austriebe die in der Nähe des abgeschnittenen Astes waren, das "Loch" genutzt haben und sehr schnell gewachsen sind.

Ich mag die Hasel richtig gerne, für so nen Baum. SIe wächst überall, keinen scheint es zu stören wenn man sich ein bisschen was nimmt und für nen Bogenbauanfänger wie mich ist sie einfach ideal,. nahezu perfekt, nerd nerd^^

Ich werde mein Hobby sicher nicht einstellen, weil ich dem Baum weh tun könnte oder dergleichen, ich denke dafür bin ich viel zu viel Mensch :) Aber, ich würde dennoch gerne eine etwaige Vorstellung davon haben, welchen "Impact" so ein Astverlust + Wunde von ca 5 - 8 cm Durchmesser für eine Hasel haben könnte.

Wenn also von euch jemand meint, ne Meinung dazu zu haben, bitte her damit :)

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fatz
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Re: Haselnuss Ast abschneiden

Beitrag von fatz » 03.03.2017, 09:58

Also wenn du einen Hasel komplett rasierst (das ist zwar eher der Job vom Strassenbau/Gemeindebauhof/Forst etc.) dann wird er in 99.9% der Faelle aus dem Stock wieder austreiben und in etlichen Jahren wieder genauso aussehen. Bei anderen Baeumen sieht das teils anders aus, aber bei Hasel brauchst dir da echt nix denken.
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ralfmcghee
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Re: Haselnuss Ast abschneiden

Beitrag von ralfmcghee » 03.03.2017, 10:03

Dann will ich einmal meinen, eine Meinung zu Deiner Frage zu haben. ;D

Bei uns taucht in der Nachbarschaft immer einmal ein Gärtner mit dem Auftrag, Sträucher auszulichten, auf. Das betrifft auch einige Hasel, die bei uns wachsen. Ich habe ihn angesprochen, ob er mir ein paar bogentaugliche Stücke überlassen kann. Das tut er auch immer sehr freundlich und mir erspart es sogar, selber die Säge in die Hand zu nehmen.

Der Gärtner hat mir bei der Gelegenheit auch erklärt, wie schnell Hasel wieder austreibt. Zwischenzeitlich habe ich das dementsprechend beobachtet und muss sagen: Ja.

Man kann es natürlich auch übertreiben. Ich denke, wenn man einen Hasel übel amputiert, kriegt man ihn vielleicht (!) auch kaputt. Wenn Du Dir aber einen oder zwei Saplinge mittnimmst, wirst Du den Hasel damit wohl nicht töten.

Aber trotzdem als kleine Bemerkung: Es wird sicher nie schaden, den mutmaßlichen Eigentümer / Besitzer eines Grundstücks zu fragen, ob er mit ein wenig Hasel-Entnahme einverstanden ist. Ich würde mich nämlich nur sehr bedingt freuen, wenn jemand daherkäme und meine Haselsträucher stutzen würde. ;) Für den Wald ist der zuständige Förster sicher der richtige Ansprechpartner.

Edit: fatz war schneller. Er hat auch Erfahrung. :)
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fatz
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Re: Haselnuss Ast abschneiden

Beitrag von fatz » 03.03.2017, 10:11

Erfahrung mit was? ;D ;D
Ich haett uebrigens kein Problem damit, wenn jemand auf meinen 1200qm Wald Hasel zum Bogenbauen absaegen wuerde. Ich schneid den eh ned. Ich wuerd ihn allerdings wahrscheinlich wohinschicken, wo's gescheites Bogenholz gibt.
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Re: Haselnuss Ast abschneiden

Beitrag von ralfmcghee » 03.03.2017, 10:16

Wer hat, der hat. ;D In meiner Gegend gibt's aber mehrheitlich Handtuch-Grundstücke. Wenn da einer einen Hasel rasiert, kann das schon schwere Sachbeschädigung darstellen.
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Re: Haselnuss Ast abschneiden

Beitrag von fatz » 03.03.2017, 10:29

Der Wald ist nur gepachtet. Wenn einer bei mir im Garten rumtrampeln wuerd, koennte sich der auch was anhoeren (da gibt's aber eh nix aus was man Boegen bauen koennte). D.h. er muesste sich sowieso erst mit dem Weidezaun anfreunden. Den brauch ich, dass die Rehe im Wald bleiben.
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myraezel
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Re: Haselnuss Ast abschneiden

Beitrag von myraezel » 03.03.2017, 12:41

Das freut mich zu hören :) Damit wäre mein persönlicher Eindruck auch bestätigt. Und von einem (1) Hasel hol ich auch nur 1 Ast. Ich bin eh, glaube ich, recht wählerisch und überlege mir genau ob ich einen wirklich Ast haben will.

Trotzdem machen die ja teilweise ein bisschen was sie wollen, bis sie trocken sind.

Vielen Dank für all die Antworten, Daumen hoch wie immer für diese Community.

Fatz, du würdest also jemanden noch grad dahin schicken wo die guten Haseln stehen? Wo wohnst du doch gleich? :P

Fitzgerald

Re: Haselnuss Ast abschneiden

Beitrag von Fitzgerald » 03.03.2017, 13:17

Der definitiv beste HaselNuss
HIER!!!!!
Sandiger Boden.
Kalte Winter (2011-minus 29 Grad)
Hohe Kiefernwälder mit wenig Licht.
Wenig Regen.
Da steht der nordische Superhasel

Gruß Fitzgerald

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Re: Haselnuss Ast abschneiden

Beitrag von Grombard » 03.03.2017, 14:06

Hmm...
Dort bin ich nächste Woche ein paar Tage mit der Family.
Da müssen wohl ein paar Koffer zu Hause bleiben.
Oder ich muss noch einen Dachstaveträger installieren.
irgendwas is ja immer

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captainplanet
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Re: Haselnuss Ast abschneiden

Beitrag von captainplanet » 03.03.2017, 14:09

Die einzige Möglichkeit eine Hasel umzubringen ist es ein paar große Bäume drumherum zu pflanzen die dem Haselbusch irgendwann das Licht wegnehmen. Aber nur mit einer Säge steht man auf verlorenem Posten.
Bester Rindengrapscher von FC!!!

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Re: Haselnuss Ast abschneiden

Beitrag von myraezel » 03.03.2017, 14:53

Die Vorstellung, das der Hasel mich mit meinem Astsägchen womöglich noch auslachen könnte, freut mich. Im idealen Fall würde der Baum so etwas wie höhnende Freude empfinden, was mich wiederum freuen würde. Ich meine, ich mag die Hasel ja, sie tut ne Menge Gutes für mich, da will ich schon, zumindest in meiner bekloppten Phantasie, möglichst viel zurück geben :D

P.S. Fitzgerald: Ich vermute die von die genannten Boden und Klimabedingungen kombiniert mit erzwungenem Längenwachstum ergibt idR die besten Kandidaten? Weist du möglicher Weise, wie sich kalkreicher Boden auf die potentielle Qualität auswirkt? Ist eine Niederschlags arme Gegend deshalb besser weil der Hasel langsamer wächst? - Ich hoffe es ist ok das ich dich gerade löchere, aber dein Post gibt mir den Eindruck das du das ev. wissen könntest :)

Fitzgerald

Re: Haselnuss Ast abschneiden

Beitrag von Fitzgerald » 03.03.2017, 15:31

Oh du fragst da den richtigen....
Also eigentlich keine Ahnung.
Ich weiß nur das ich da 80 und hundert + langBogen daraus gebaut hatte.
Und eben durch den kargen Boden ( wenig Acker und so) eigentlich strammes dicht beringtes Holz hatte.
Auch bei Robinie....
Warte auf mehr von den kennern...

Gruß Fitz

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Re: Haselnuss Ast abschneiden

Beitrag von tom.smile » 03.03.2017, 15:39

HAllo Fitz,

ich dachte immer, dass Hasel und Co. möglichst dicke Ringe haben sollte.

Was sagen den unsere Spezis dazu?

LG Tom
"The best way to get the right answer on the Internet is not to ask a question, it's to post the wrong answer."
Cunningham's law by Ward Cunningham

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Re: Haselnuss Ast abschneiden

Beitrag von Juergen » 03.03.2017, 16:32

Ich bin schon vor ca 30 Jahren regelmäßig mit Schwiegervater (Landwirt) im Winter zum Knick runterschneiden los gewesen. Dabei werden die Knicks oder wie die Mehrzahl heißt auf den Stock gesetzt, das heißt alles bis auf die ersten 10 cm kommt ab. Da Schwiegeropa das auch schon so gemacht hat, und in den meisten Knicks immer noch Hasel stehen und prächtig wachsen gehe ich mal davon aus das Du damit den Hasel sicherlich nicht ruinierst wenn Du den einen oder anderen Ast raussägst. Mittlerweile wird sowas sogar schon mit einem Bagger und einer großen Zange gemacht, der ist mit Sicherheit nicht gerade zimperlich bei der Arbeit der Hasel treibt im nächsten Jahr trotzdem wieder aus.
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Re: Haselnuss Ast abschneiden

Beitrag von fatz » 03.03.2017, 18:06

myraezel hat geschrieben:Fatz, du würdest also jemanden noch grad dahin schicken wo die guten Haseln stehen? Wo wohnst du doch gleich? :P

Nein, ich wuerde dich dahin schicken, wo Hartriegel waechst. Unser Hasel hier taugt nix, ausser vielleicht der oben am Berg, aber da bis du bei mir mindestens 300m zu niedrig. Ich wohn ziemlich genau am andern Ende von D als das was dir der Fitz da zeigt. Wenn du von mir 35km nach Sueden faehrst, bist in Oesterreich.

@Tom: im allgemeinen ja, aber Hasel hat ein Druckfestigkeitsproblem, da ist's besser, wenn er feinere Ringe hat
Haben ist besser als brauchen.

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