Verdrehte Arme
Verdrehte Arme
Hallo alle
Momentan bin ich grad wieder mit einem Holler befasst, und so weit läuft die Angelegenheit. Mit dem einen Problem, dass die Wurfarme ein bisschen gegeneinander verdreht sind. Der eine kippt leicht nach links, der andere leicht nach rechts. In der Mitte passt alles und die Sehne läuft insgesamt schön über den Griff. Insgesamt hat die ganze Angelegenheit eine schlanke S-Form. Es ist halt so, dass die Tips nicht wirklich in einer Ebene liegen, wobei der eine weiter ausschert als der andere.
Kann ich sowas machen? Oder gibt das erhöhte Bruchgefahr?
Viele Grüße!
Stefan
Momentan bin ich grad wieder mit einem Holler befasst, und so weit läuft die Angelegenheit. Mit dem einen Problem, dass die Wurfarme ein bisschen gegeneinander verdreht sind. Der eine kippt leicht nach links, der andere leicht nach rechts. In der Mitte passt alles und die Sehne läuft insgesamt schön über den Griff. Insgesamt hat die ganze Angelegenheit eine schlanke S-Form. Es ist halt so, dass die Tips nicht wirklich in einer Ebene liegen, wobei der eine weiter ausschert als der andere.
Kann ich sowas machen? Oder gibt das erhöhte Bruchgefahr?
Viele Grüße!
Stefan
- schnabelkanne
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- Registriert: 11.10.2012, 05:36
Re: Verdrehte Arme
Servus, so eine leichte Verdrehung ist kein Problem, einigen stört die Optik aber ich finde dass ist doch egal, wichtig ist dass es funktioniert. Holz wächst halt nicht gerade und das ist auch gut so.
lg Thomas
lg Thomas
The proof of the pudding is in the eating!
Re: Verdrehte Arme
Entweder hat der Stamm schon einen leichten Drehwuchs gehabt (ist bei Holler ja keine Seltenheit) oder Du bearbeitest beim Schnitzen eine Seite stärker, als die andere. In diesem Fall wäre das jeweils die rechte Seite, wenn Du auf Dich zu schnitzst. Der WA verdreht sich zur stärkeren Seite und das ist jeweils li., wenn Du vom Tip aus auf den WA schaust.
Ich würde ihn aber auch so lassen, solange die Sehne im Griff mittig läuft.
LG
Torsten
Ich würde ihn aber auch so lassen, solange die Sehne im Griff mittig läuft.
LG
Torsten
Re: Verdrehte Arme
@TorstenT
Einspruch/glaube es ist genau andersrum.
Ist es nicht so, dass sich ein Wurfarm zur schwächeren Seite neigt? Deshalb muss auf der Seite abgenommen werden zu der er sich nicht neigt.
Dongelong
Einspruch/glaube es ist genau andersrum.
Ist es nicht so, dass sich ein Wurfarm zur schwächeren Seite neigt? Deshalb muss auf der Seite abgenommen werden zu der er sich nicht neigt.
Dongelong
.... jeder nur ein Kreuz. (Monty Phyton)
Re: Verdrehte Arme
Hm. Das ist ein Aspekt, der Beachtung verdient. Ich glaubs eigentlich nicht, beim letzten Holler gabs diesen Effekt nicht zu bewundern und beim jetzigen ist er doch recht ausgeprägt. Ich tippe selber auf Drehwuchs, werde mich aber beim nächsten Stave dran erinnern und mich mal selbst beobachten.TorstenT hat geschrieben: ↑27.02.2020, 19:27Entweder hat der Stamm schon einen leichten Drehwuchs gehabt (ist bei Holler ja keine Seltenheit) oder Du bearbeitest beim Schnitzen eine Seite stärker, als die andere. In diesem Fall wäre das jeweils die rechte Seite, wenn Du auf Dich zu schnitzst. Der WA verdreht sich zur stärkeren Seite und das ist jeweils li., wenn Du vom Tip aus auf den WA schaust.
Find ich auch. Der Charme gerade vom Holler liegt für mich nicht zuletzt in der urigen Wuchsform.schnabelkanne hat geschrieben: ↑27.02.2020, 19:19Holz wächst halt nicht gerade und das ist auch gut so.
Bin jedenfalls beruhigt. Danke Euch!
Re: Verdrehte Arme
Wenn er sich neigt (ohne sich zu verdrehen), dann zur schwächeren Seite, ja. Wenn er sich aber verdreht, dann zur stärkeren Seite. Das ist ja das Gemeine daran - wenn Du die Abweichung falsch deutest, machst Du es schlimmer.
Re: Verdrehte Arme
Oh, das ist mir was Neues. Wenn sich der WA verdreht, wegen Drehwuchs, dann dreht er sich zur STÄRKEREN Seite hin? Immer? Ich könnte also (nur theoretisch) die Verdrehung ausgleichen, indem ich von der Seite Material abnehme, zu der HIN er sich dreht? Mein Gefühl hätte jetzt das glatte Gegenteil behauptet.
Re: Verdrehte Arme
Nein - bei Drehwuchs biegt er sich einfach grob senkrecht zu den sich verwindenden Jahresringen.
Hier ist nochmal eine von Rabes Skizzen - damit hab ich es auch endlich kapiert... An dieser Stelle nochmals ein dickes Danke an Rabe und seine hervorragenden pädagogischen Fähigkeiten!
Hier ist nochmal eine von Rabes Skizzen - damit hab ich es auch endlich kapiert... An dieser Stelle nochmals ein dickes Danke an Rabe und seine hervorragenden pädagogischen Fähigkeiten!
Re: Verdrehte Arme
Das hilft Ich fasse kurz zusammen: Wenn die Jahresringe am Tip nicht parallel liegen zu denen in der Bogenmitte, dann ist der Arm verdreht und es gibt mutmaßlich gar keine stärkere Seite (dieses Armes) - sondern er hat Drehwuchs. In dem Fall nehme ich Material auf der Seite ab, zu der er sich HINwendet.
Jetzt taucht allerdings die Frage auf, an welcher Stelle der jeweiligen Seite des WA ich Material abtrage. Im Fall der unterschiedlich starken Seiten ist das einfach: auf der Höhe abtragen, wo die Fehlbiegung am stärksten ist, mit geringer werdendem Abtrag vom Fehlbiegungszentrum her in beide Richtungen.
Im Fall des verdrehten WA bin ich aber nicht sicher, ob die Fehlbiegung tatsächlich auf einer Höhe mit dem Materialüberschuss liegen muss. Nicht eher ein Stück in Richtung Bogenmitte, genau VOR der Verdrehung? Ich muss mir das gleich nochmal am Werkstück anschauen...
Jetzt taucht allerdings die Frage auf, an welcher Stelle der jeweiligen Seite des WA ich Material abtrage. Im Fall der unterschiedlich starken Seiten ist das einfach: auf der Höhe abtragen, wo die Fehlbiegung am stärksten ist, mit geringer werdendem Abtrag vom Fehlbiegungszentrum her in beide Richtungen.
Im Fall des verdrehten WA bin ich aber nicht sicher, ob die Fehlbiegung tatsächlich auf einer Höhe mit dem Materialüberschuss liegen muss. Nicht eher ein Stück in Richtung Bogenmitte, genau VOR der Verdrehung? Ich muss mir das gleich nochmal am Werkstück anschauen...