Holzwurm im Holzlager

[Arcito]

Moin,

Alptraum, mein Holzlager hat sich in ein hochklassiges Refugium für Holzwürmer entwickelt...
Nachdem ich zuallererst einen Stoß B-Ware-Staves und diverse Reststücke entsorgt hab, möchte ich nun die besten Stücke retten und mich dazu über Input von euch freuen!

Es handelt sich meiner Meinung nach um den Gemeinen Nagekäfer, die Bieser sind klein, 2mm. Löcher hab ich bisher kaum gesichtet, vor allem kleine Biester und schwarze Pünktchen (Eier?, Kot?). Sie mögen leider sogar giftiges Goldregen-Kernholz.

Als Maßnahmen habe ich folgende Variablen im Sinn:
1. Oberflächliches Abflammen,
2. Abwischen mit Aceton oder Anti-Schimmelspray
3. Einpinseln mit Holzwurmtod, bzw. gezielt in Löcher einspritzen
4. vor allem aber würde ich auf Wärmebehandlung setzen wollen, bei 60 Grad sterben die Biester wohl, deshalb: a) Kleine Stücke für eine Stunde bei 100 Grad in den Backofen
b) Eine Art Holzwurm-Sarg zusammenzimmern, also eine Holzkiste in die auch Staves passen und diese dann mit der Heißluftpistole auf ca 100 Grad bringen. Wie mess ich da drin die Temperatur, mit einem Bratenthermometer oder ähnlich?

Bin Dankbar für Ratschläge, ich könnte mir vorstellen dass ich nicht der erste bin, der sich dem Thema widmen muss...

Viele Grüße

[Snake-Jo]

Ich arbeite immer mit Holzwurmtod. Alle Stücke einpinseln.
Erfolgreich war ich auch mit Einfrieren kleinerer Staves für eine Woche.
Man muss konsequent alle 6 Monate das Holzlager überprüfen und handeln.
Hitzebehandlung ist je nach Dicke der Stücke wenig erfolgreich oder aber führt zu Austrocknung/ Rissbildung.

[klaus1962]

Ja, das Problem kenn ich auch zur Genüge.
Die Viecher haben mir erst unlängst einen ganzen Bund Sapling-Pfeilschäfte in Mehl verwandelt. Ist zwar kein großer Verlust, aber dennoch ärgerlich wegen der hineingesteckten Arbeit.

Wenn ich schönes Holz "retten" will (zb Nuss udgl.) blas ich es so gut wie möglich mit Druckluft ab. Anschließend tränke ich es mit Nitroverdünnung (weil am preiswertesten und verdampft langsamer als Aceton). Dann wird alles in großen Müllsäcken (aber die Stabilen für Bauschutt, nicht die dünnen schwarzen) LUFTDICHT eingepackt und und für mehr als einen Monat in Ruhe gelassen.
Diese "Atmosphäre" hat bisher noch kein Wurm überlebt.
Natürlich funktionieren andere Chemikalien auch. Zb diverse Insektensprays, Wurmtod-Anstriche, Iso-Propanol usw. Aber meistens geht das bei größeren Holzstücken ziemlich ins Geld. Wichtig ist hauptsächlich das luftdichte Einpacken, damit die giftigen Dämpfe lange und tief einwirken können.
Die Behandlung mit Hitze ist auch immer erfolgreich gewesen. Der Haken liegt aber meist in der Größe des betroffenen Holzstücks. In einen Backofen passt halt nicht viel rein. Glücklich ist, wer schon eine Temperbox (Glasbogenbauer) hat.
Wie Jo schon erwähnt hat, muss man nur abschätzen ob das Holz das verträgt. 60 Grad dafür reichen völlig. Die Dauer ist von der Holzdicke abhängig.
Ein besonderer Hitzetrick ist übrigens ein Auto im Hochsommer (da drin hats gut und gern auch schon mal 60 - 70Grad), wenn man es lang genug in der Sonne stehen lässt.
Ein schwarzer Müllsack in der Sonne kann unter Umständen auch Wunder bewirken. Habs probiert und mit dem Braten-Thermometer tatsächlich 65 Grad gemessen.
Da aber jetzt der Winter bevorsteht, ist da eh vorläufig keine Option.

Gruß
Klaus

[MrCanister123]

Ojemine, ich kenn nur den Klassiker bei den Eschen.. da sind die Viecher aber Anfangs Gott sei Dank nur in der Rinde..
Deshalb nehm ich die auch immer gleich ab..

Ist dein Holzlager draußen?

Weil drinnen bei mir im Keller hab ich da mit den anderen Hölzern noch keine negativen Erfahrungen gemacht

[Snake-Jo]

Ein besonderer Hitzetrick ist übrigens ein Auto im Hochsommer (da drin hats gut und gern auch schon mal 60 - 70Grad), wenn man es lang genug in der Sonne stehen lässt.
Ein schwarzer Müllsack in der Sonne kann unter Umständen auch Wunder bewirken. Habs probiert und mit dem Braten-Thermometer tatsächlich 65 Grad gemessen.

Ganz vorsichtig mit der Hitze. Gerade dickere Holzstücke diverser Obsthölzer können gnadenlos reißen. Im Müllsack ist die Gefahr geringer, da dort auch eine gewisse Feuchtigkeit verbleibt.

[Arcito]

Vielen Dank für eure hilfreichen Vorschläge und Erläuterungen.
Die kleineren Stücke habe ich, wie von Jo vorgeschlagen in den Tiefkühler verfrachtet.
Die Staves behandele ich mit einer Kombination aus möglichst weit herunterarbeiten, Abflammen, und 2maligem Anstrich mit Holzwurmtod.

Mein Lager befindet sich drinnen, aber der Raum war nicht beheizt und etwas feucht.

Als mögliche Quelle für die Würmer habe ich 2 kleinere Stücke altes Eichenholz ausgemacht wo sie im Splint waren. Vielleicht haben sie sich von da aus verbreitet...?!

[fatz]

Irgendwo hab ich mal gelesen, dass die Viecher total auch Eicheln stehen und man mit ein paar davon zwischen dem Holz das selbe vor dem Gewuerm schuetzen kann. Keine Ahnung ob's funzt, aber es waer grad die Zeit dafuer.

[Kemoauc]

Noch ne Möglichkeit für Raucher,bin selber einer: Das Äquivalent eines vollgefüllten Party-Aschenbechers mit nem 4tel Liter Wasser kurz sieden lassen, dann mit nem Pinsel auf den Stave und 2 Gelbe Säcke drüber,nen Tag stehen lassen,nen Tag ablüften lassen.. gut is... darunter lebt nix mehr,was ein Nervensystem hat.
Plastikhandschuh wären allerdings gut bei der Arbeit damit.Nikotin dringt auch über die Haut ein,deswegen erwischts auch die Eier der Belästiger.
Der Gelbe Sack,weil Nikotin ohne Substrat schnell verdunstet und sich sehr schnell an der frischen Luft zerlegt.
Ablüften danach,weils dann nicht mehr so stinkt.Und sich das Nikotin verflüchtigt oder zerlegt hat.
Grüßle,
Kemoauc

[Snake-Jo]

Nikotin ist ein starkes Insektizid, das klappt sicherlich.
Nachteil: feine weiße Hölzer werden komplett versaut

[fatz]

Ich glaub der Geruch, der haengen bleibt waer nix fuer mich. Ich wuerd jedes Mal den Uebelkuebel brauchen wenn ich in die Werkstatt geh.

[conti03]

Ja Feuchte und Kühle das hat er gern der gemeine Nagekäfer.
Da sollte zukünftig der Ort der Lagerung übedacht werden.
In meiner leider auch etwas feuchten und ungeheizten Werckstatt
hat der sogar Spanplatten durchlöchert.
Angeblich sollte der schon bei 60° totgehen vielleicht
hast du ja jemanden an der Hand mit einer Sauna. Mit kontrollierter
Luftfeuchtigkeit da sollte dem Holz doch nix passieren.

[klausmann84]

Stickstoffkammer oder ein Kühlhaus bauen oder mieten. Im Ernst: Ich würde wohl auch auf eine künstlich Atmosphäre aus flüchtigen Kohlenwasserstoffen setzen aber angenehm bzw gesund für den Anwender ist das sicher auch nicht.

Die Einführung einer Quarantänezone für neue, potentiell befallene Hölzer wäre wenn räumlich möglich auch ne gute Option, die vielleicht zumindest etwas mehr Sicherheit bringt, bevor alles befallen ist...

[Arcito]

Danke für eure Ideen. Ich bin wieder recht guten Mutes, das Problem in den Griff zu kriegen. Hab das Holz soweit behandelt und bin nun noch dabei den Raum gründlich zu putzen und mit einem Entfeuchter die Luftfeuchtigkeit zu verringern.

@Fatz:Die Idee mit den Eicheln finde ich gut. Die würde ich gerne in nächster Zeit im Raum auslegen, um etwaige Überlebende einzufangen. Problem ist, dass ich in den letzten Tagen noch keine brauchbaren gefunden habe, nur vergammeltes Zeug am Boden. Ist es schon zu spät zum Eicheln sammeln?

[fatz]

Bei mir fallen noch dauernd welche runter. Vom Baum aufs Blechdach vom Schuppen.

[Haitha]

@Arcito:

Hast jemand in deiner Nähe einen Sauna oder Wärmekammer?