Ich will hier auch nochmal zu einer Sache meinen Senf dazugeben, nachdem ich ja schon ein-zwei Robinienbögen gebaut hab.
Diese Dinger:
Neumi hat geschrieben: ↑13.06.2025, 11:39
..... war der Rückenring an der
Aststelle (bzw. der Dornansatzstelle) durchtrennt
...kommen bei Robinie häufig vor und können einem ganzschön Ärger machen. Bin mir unsicher was genau das ist, vom Gefühl her irgendwie schlafende Knospen im Stamm oder so. Dornen sind da von außen nie dran, auch wenn die Assoziation zu denen da ist, aber die hat Robinie ja eigtl. nur an jungen Trieben.
Was auch immer das genau ist, so packt man es in seinen Bogen ohne dass der einem um die Ohren fliegt:
Die Verlockung, sowas in den Griff zu packen, ist groß, wenn der nicht mitbiegt. Ist aber taktisch unklug. Die Fasern laufen voll um diese Knoten herum und sollten sauber befolgt werden, und wenn ihr wollt, das euer Griff gut in der Hand liegt, dann wird das schwer und man durchtrennt da einiges. Ihr würdet ja auch kein Astloch mit +1cm Durchmesser in euren Griff packen und den trotzdem mit Lineal anzeichnen.
Bei Zuggewichten unter 40-45# kann man das machen. Hängt auch von eurem Rückenring ab, 2mm sind da n anderes Thema als 7mm. Wenn es nicht gutgeht, passiert exakt das:
Indie12 hat geschrieben: ↑19.06.2025, 11:15
Joa, ich würd eher drauf tippen (und so wars bei mir) dass er im Griff abreisst wie du gezeichnt hast und dann einem Frühholzring folgt und der länge nach aufreißt... quasi delaminiert. Ganz abbrechen wird er nicht unbedingt, wenn das Holz nicht spröde ist
Der oberste, durchtrennte Ring reißt unter der Zugspannung und delaminiert meist über einen langen Teil des Wurfarms.
Was ich lieber mache: Die Dinger in den breitesten Teil des Wurfarms/ dicht hinter die Fades zu packen, wenn ich keinen Bogen in den Stave gelegt bekomme ohne die.
Vorsicht beim Rückenring freilegen, der ist rundherum um diese Knoten erhöht. Am besten einfach eine kleine Insel des darüberliegenden Ringes darum herum stehen lassen. Im Breitenprofil behandelt ihr die Dinger wie n Loch. Zur Besseren veranschaulichung und zwecks cooler Optik

kann man das Zeug auch rausbohren/schaben/stemmen, dass da tatsächlich ein Lock ist. Macht 0 Unterschied, das hat keinerlei tragende Wirkung. Das kann dann so aussehen:
Rücken
Bauch
Hier ne seitliche Welle, wo der Bogen direkt neben so n Ding ins Holz gelegt wurde:
gukste
In der Breite natürlich entsprechend zugeben, was durch dieses Knötchen/ das Loch fehlt. Gibt der Faserverlauf normalerweise aber von selbst vor. Deswegen arbeite ich an solchen Stellen niemals mit Raspeln oder so, sondern ausschließlich schneidenden Werkzeugen ( das gilt für die BREITE. Bitte
nicht in der DIcke machen, an deflexen Stellen werden Jahrringe oft dünner und zack habt ihr ne fette Schwachstelle bevor ihr im Bodentiller seid

)
Achja, zur Feinarbeit beim Jahrring freilegen würde ich, wie schon von Vorrednern erwähnt eher eine Schwanenhalsziehklinge nehmen und kein stumpfes Ziehmesser

Ich glaub das is n Hauptkontributor zu deinen Rückenproblemen
