Bolzenbefiederung aus Weide
Re: Bolzenbefiederung aus Weide
Ist die Frage, inwieweit es damals "Präzisionsbolzen" gegeben hat.
Müsste man mal die Einkaufslisten von Fürsten oder Rechnungsbücher der Handwerker durchgucken, obs entsprechende Ausgaben gab.
Wenn z.B. bei den Ausgaben zwischen "Jagdbolzen" und "Bolzen" unterschieden wird, wäre es möglich...
Müsste man mal die Einkaufslisten von Fürsten oder Rechnungsbücher der Handwerker durchgucken, obs entsprechende Ausgaben gab.
Wenn z.B. bei den Ausgaben zwischen "Jagdbolzen" und "Bolzen" unterschieden wird, wäre es möglich...
- Snake-Jo
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Re: Bolzenbefiederung aus Weide
Holz wird immer schlechter abschneiden als eine Feder, aber gut, wir wollen ja experimentieren. Übrigens ist es wichtig, die Faserrichtung zu beachten: Die höchste Stabilität dürften Radialschnitte aufweisen, wie sie auch bei der Knopfproduktion verwendet werden. Also parallel zur Spaltachse.Theudebald2 hat geschrieben:@lonbow
Ich hab auch noch keine Ahnung wie sich diese Weidenholzflügel beim Aufprall
oder beim Schuß unter die Grasnarbe verhalten.
Ich probiers-dann wissen wir mehr ob dieses Holz was taugt !
Was ich aus Erfahrung sicher weis :
Es geht nichts über die "versenkte Graugansgefiederung "die ist nicht kaputt zu
kriegen . Der Bolzen hat etwa 400 Schuß hinter sich u.a. durch eine Konservenbüchse
und zigmal unters Gras .
Gruß Theudebald
Holz der Schwarzpappel wird für Holzschuhe verwendet: Leicht und reißt nicht beim trocknen, verwindet auch kaum. Was auch noch gehen sollte: Süßkirschen-Splint.
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Re: Bolzenbefiederung aus Weide
@Snake -Jo
nicht einleuchtet.
Wenn die Brettchen breiter wären würde ich die Flügel 45 ° zur Längsachse ausschneiden so, daß quasi
jeder Jahresring in der Nut endet.
Gruß Theudebald
ganz Deiner Meinung !Aber die hatten damals -wie ich meine-eher seltener Federn im Einsatz was mir aberHolz wird immer schlechter abschneiden als eine Feder
nicht einleuchtet.
Mein gedrechselter Teller hat sich ohne jeglichen Riss verwunden ,obwohl versichert wurde,daß das Material abgelagert sei.Holz der Schwarzpappel wird für Holzschuhe verwendet: Leicht und reißt nicht beim trocknen, verwindet auch kaum
Schau mal ganz vorn -ich hab gespalten und säge dann wie Bretter parallel dazu -meinst Du so ?Also parallel zur Spaltachse.
Wenn die Brettchen breiter wären würde ich die Flügel 45 ° zur Längsachse ausschneiden so, daß quasi
jeder Jahresring in der Nut endet.
Gruß Theudebald
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Re: Bolzenbefiederung aus Weide
@ Theudebald2
also mit Verzug hatte ich bei meinen Holzfedern noch nie Probleme - ich arbeite dabei ausschließlich mit Weide. Die Stämmlinge werden geschnitten und grün gepalten - dann getrocknet und danach weiter bearbeitet. Wichtig ist, dass die Klebekante nicht parallel zur Wuchsrichtung läuft sondern schräg. Sprich aus einem rechteckigen Plättchen lassen sich mit einem diagonalen Schnitt beide Federn lukrieren.
Sie halten auch einiges aus - Steckschüsse sind kein Problem und das Herausziehen kann unter Umständen gefährlich werden, wenn der Bolzen zu fest und zu tief sitzt.
Gras und Erde tun den Ferdern auch kaum etwas - problematisch sind Durchschüsse (Pfeilfangnetz, Holz, Blech o.ä.) das machen die Ferdern dann meist nicht mit.
Gruß
Baumi
also mit Verzug hatte ich bei meinen Holzfedern noch nie Probleme - ich arbeite dabei ausschließlich mit Weide. Die Stämmlinge werden geschnitten und grün gepalten - dann getrocknet und danach weiter bearbeitet. Wichtig ist, dass die Klebekante nicht parallel zur Wuchsrichtung läuft sondern schräg. Sprich aus einem rechteckigen Plättchen lassen sich mit einem diagonalen Schnitt beide Federn lukrieren.
Sie halten auch einiges aus - Steckschüsse sind kein Problem und das Herausziehen kann unter Umständen gefährlich werden, wenn der Bolzen zu fest und zu tief sitzt.
Gras und Erde tun den Ferdern auch kaum etwas - problematisch sind Durchschüsse (Pfeilfangnetz, Holz, Blech o.ä.) das machen die Ferdern dann meist nicht mit.
Gruß
Baumi
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Re: Bolzenbefiederung aus Weide
hallo Andreas,
Gruß Werner
Genau das meinte ich - meine Brettchen sind aber zu schmal dafür.Wichtig ist, dass die Klebekante nicht parallel zur Wuchsrichtung läuft sondern schräg
Gruß Werner
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Re: Bolzenbefiederung aus Weide
@Theudebald: Versteh ich jetzt nicht. Kleben kann man doch jede Kante, egal, wie schmal, oder nicht? Gänsefedern haben meist so um 1 mm Klebekante.
Hier noch zur Darstellung der Radialschnitte: Viertelscheiter spalten und radial Brettchen raussägen. Man erhält Tortensegmente wie das orange Teil in der Zeichnung, wobei man beim Sägen von dünnen Brettchen da gleichmäßige Dicken bekommt, aber im Idealfall eben so verfährt.
Hier noch zur Darstellung der Radialschnitte: Viertelscheiter spalten und radial Brettchen raussägen. Man erhält Tortensegmente wie das orange Teil in der Zeichnung, wobei man beim Sägen von dünnen Brettchen da gleichmäßige Dicken bekommt, aber im Idealfall eben so verfährt.
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Re: Bolzenbefiederung aus Weide
@ Werner
zu schmal um daraus 2 Federn zu schneiden?
@ Snake-Jo
Ich denke er meinte mit schmal die Brettchenbreite und nicht die Dicke.
Gruß
Baumi
zu schmal um daraus 2 Federn zu schneiden?
@ Snake-Jo
Ich denke er meinte mit schmal die Brettchenbreite und nicht die Dicke.
Gruß
Baumi
- Ritter Jos
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Re: Bolzenbefiederung aus Weide
Da ich im Urlaub bin, wollte ich eigentlich nur mitlesen. Jetzt beschäftigt mich aber doch die Frage, lasst ihr Federn in einer Nut ein oder klebt ihr sie nur an den Zaine?
Laut Holger Richter wurde Buche, Leder, Ahorn oder Pergament benutzt. Weidenholz bildet eine Ausnahme schreibt er. Kupferblech als Feder hatte ich auch schon mal gelesen aber noch nicht ausprobiert.
Jos
Laut Holger Richter wurde Buche, Leder, Ahorn oder Pergament benutzt. Weidenholz bildet eine Ausnahme schreibt er. Kupferblech als Feder hatte ich auch schon mal gelesen aber noch nicht ausprobiert.
Jos
- klaus1962
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Re: Bolzenbefiederung aus Weide
Ich glaub, Du stehst auf der Leitung, WernerTheudebald2 hat geschrieben:hallo Andreas,
Genau das meinte ich - meine Brettchen sind aber zu schmal dafür.Wichtig ist, dass die Klebekante nicht parallel zur Wuchsrichtung läuft sondern schräg
Gruß Werner

Er meinte es sicher so. Dann läuft jeder Jahresring (gelb) in die Klebefuge (blau) und es kann kein Stück wegbrechen.
Es müssen ja nicht unbedingt 45° sein.

Gruß
Klaus
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Re: Bolzenbefiederung aus Weide
@ klaus1962
Genau so meinte ich es - perfekt gezeichnet - danke
Die Holzauswahl ist halt auch eine Frage der Region. Bei uns gibt es zB keine Eichen aber dafür Lärchen, daher sind viele meiner Zaine auch auch Lärchenholz.
Gruß
Baumi
Genau so meinte ich es - perfekt gezeichnet - danke

Die Holzauswahl ist halt auch eine Frage der Region. Bei uns gibt es zB keine Eichen aber dafür Lärchen, daher sind viele meiner Zaine auch auch Lärchenholz.
Gruß
Baumi
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Re: Bolzenbefiederung aus Weide
@snake Jo und Klaus1962
Eure beiden Skizzen sind klasse und bestätigen ,daß ich nicht auf dem Schlauch
stehe.
Jeder Jahresring muß in die Nut münden.(nicht unbedingt unter 45°)
@Baumkirchner
Ja ich meine die Brettchenbreite -nicht die Dicke.
Wenn ich -was richtig wäre - die Brettchen nach der Skizze von Snake Jo säge,
werden sie ca.1,5 cm breit -das reicht nicht für die Flügel .
Meine Brettchen sind so geschnitten wie man einen Baumstamm zu Brettern sägt.
Die Durchmesser der Stücke sind eben mit ca.30 mm nicht für den Radialschnitt
geeignet.
Das mittlere wird bei meiner Sägeart wegen des Kerns nicht viel taugen.
Die äußeren würde ich dann nach der Skizze von Klaus, wie auf dem Bild zu sehen,
zu Flügeln verarbeiten.
@Ritter Jos
Ich habe bisher in Museen nur Zaine mit Nuten gesehen.
Gruß Theudebald
Eure beiden Skizzen sind klasse und bestätigen ,daß ich nicht auf dem Schlauch
stehe.
Jeder Jahresring muß in die Nut münden.(nicht unbedingt unter 45°)
@Baumkirchner
Ja ich meine die Brettchenbreite -nicht die Dicke.
Wenn ich -was richtig wäre - die Brettchen nach der Skizze von Snake Jo säge,
werden sie ca.1,5 cm breit -das reicht nicht für die Flügel .
Meine Brettchen sind so geschnitten wie man einen Baumstamm zu Brettern sägt.
Die Durchmesser der Stücke sind eben mit ca.30 mm nicht für den Radialschnitt
geeignet.
Das mittlere wird bei meiner Sägeart wegen des Kerns nicht viel taugen.
Die äußeren würde ich dann nach der Skizze von Klaus, wie auf dem Bild zu sehen,
zu Flügeln verarbeiten.
@Ritter Jos
Ich habe bisher in Museen nur Zaine mit Nuten gesehen.
Gruß Theudebald
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Re: Bolzenbefiederung aus Weide
Heute hab ich den Protyp des Bolzens getestet .
Der Bolzen fliegt mit bei 35 gramm mit 215 Meter nicht weit genug.
Der graugansgefiederte mit 40 gramm fliegt auch über 200 Meter also müsste der
leichtere weiter fliegen.
Ich bin der Meinung ,daß die 1° schräg sitzenden Flügel eine zu starke Rotation ergeben.
Je schräger die Flügel desto größer der Luftwiederstand und desto größer die Flugbahnüberhöung.
Ich reduziere die Neigung auf 1/2 °dann müßte der Bolzen weiter fliegen.
Gruß Th
Der Bolzen fliegt mit bei 35 gramm mit 215 Meter nicht weit genug.
Der graugansgefiederte mit 40 gramm fliegt auch über 200 Meter also müsste der
leichtere weiter fliegen.
Ich bin der Meinung ,daß die 1° schräg sitzenden Flügel eine zu starke Rotation ergeben.
Je schräger die Flügel desto größer der Luftwiederstand und desto größer die Flugbahnüberhöung.
Ich reduziere die Neigung auf 1/2 °dann müßte der Bolzen weiter fliegen.
Gruß Th
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Re: Bolzenbefiederung aus Weide
Für den Radius hat sich jetzt auch eine maschinelle Methode
gefunden.
Jetzt ist die Geometrie der hinteren Seite für jeden Bolzen nahezu gleich.
Das ganze dauert nur wenige Minuten und ist eben reproduzierbar .
Gruß Theudebald
gefunden.
Jetzt ist die Geometrie der hinteren Seite für jeden Bolzen nahezu gleich.
Das ganze dauert nur wenige Minuten und ist eben reproduzierbar .
Gruß Theudebald
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Re: Bolzenbefiederung aus Weide
@ Werner
zu den Weidenfedern: Erhaltene Zaine von der Churburg in Südtirol - Zaine aus Lärche - Federn aus Weide.
Lit: Konrad Spindler (Hrsg.) Das Geheimnis der Turris Parva : Spuren hochmittelalterlicher Vergangenheit in Schloß Tirol ; Landesmuseum Schloß Tirol 4. April - 8. November 1998.
Gruß
Baumi
zu den Weidenfedern: Erhaltene Zaine von der Churburg in Südtirol - Zaine aus Lärche - Federn aus Weide.
Lit: Konrad Spindler (Hrsg.) Das Geheimnis der Turris Parva : Spuren hochmittelalterlicher Vergangenheit in Schloß Tirol ; Landesmuseum Schloß Tirol 4. April - 8. November 1998.
Gruß
Baumi
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Re: Bolzenbefiederung aus Weide
Hallo Andreas ,
Ja,danke -jetzt weis ich auch wieder, wo ich das mit den Weidenfedern gesehen
haben könnte- auf der Churburg im Jahr 2004.
Danke für den Hinweis
Gruß Werner
Ja,danke -jetzt weis ich auch wieder, wo ich das mit den Weidenfedern gesehen
haben könnte- auf der Churburg im Jahr 2004.
Danke für den Hinweis
Gruß Werner