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Re: Historische-Spitzen wirklich Schusstauglich?
Verfasst: 29.12.2011, 13:59
von captainplanet
medieval archer hat geschrieben:Ich habe mal mit einem 80 Pfündner gute Pfeile mit gehärteten, handgeschmiedeten Spitzen versehentlich das Ziel verfehlt und auf eine Burgmauer geschossen. dem Pfeil hat es NICHTS gemacht, selbst die Spitze war in gutem Zustand, nur ist 1/2mm vorne (es war eine Needle-Bodkin) abgebrochen. Was wäre aber hier mit einer gefrästen Spitze passiert???
Das ist sicher nicht die Regel, daß ein Pfeil so etwas überlebt.
Eine gefräste Spitze wäre mit ein paar Hammerschlägen wieder geradegerichtet und die Wahrscheinlichkeit, daß sich der Pfeilschaft während dieser Mauerschußaktion nicht in tausend Splitter auseinanderdividiert, wäre ungleich größer.
Re: Historische-Spitzen wirklich Schusstauglich?
Verfasst: 29.12.2011, 14:15
von Ivor Thoralfson
Hy
Ich habe hier mal meine MA-Spitzen . Die sind allesammt von unserem Schmied in Handarbeit gefärtigt und gehärtet. Es sind bissger nur zwei Pfeile zerbrochen (im Schaft , direkt hinter den Spitzen). Den Spitzen hat das alles nix ausgemacht und die "Needels" gehen regelmäßig durch ca 1,5 - 2mm Blech durch. Außer die linken 4 stk, das sind "Niederwild-Spitzen" Die landen in Holzbretter

.
Zu beachten ist allerdings das es in Deutschland verboten ist damit draußen Rumzuschießen. Um das mal zu erwähnen.

Als wenn das einen Unterschied machen würde ob so eine mit einem 100er geschoßen wird oder ein einfacher 3D-Bullet von Top Heat.
Grüße Ivor

- MA-Spitzen
PS.: Es ist halt wegen der Sehr einfachen Tülle nicht besonders einfach die wieder raus zu bekommen.

Re: Historische-Spitzen wirklich Schusstauglich?
Verfasst: 29.12.2011, 14:39
von Heidjer
Ivor Thoralfson hat geschrieben:...Zu beachten ist allerdings das es in Deutschland verboten ist damit draußen Rumzuschießen. Um das mal zu erwähnen.

...
Das stimmt sicher nicht!
Es ist in den Niederlanden verboten, da unterliegen solche Spitzen dem Waffenrecht, aber nicht in Deutschland.
Wird man mit solchen Spitzen irgendwo angetroffen setzt man sich nur dem Verdacht aus zu wildern, denn zum Üben bzw zum Ausüben des Bogensports sind sie Übertrieben und auf Schießanlagen sind sie nicht gerne gesehen da sie sämtliche Scheiben zerstören.
Gruß Dirk
Re: Historische-Spitzen wirklich Schusstauglich?
Verfasst: 29.12.2011, 14:49
von Tom Tom
Moin Leude
Danke für eure Tipps.
War grad bei Julius auf seim Shop. Die B11 sehen ja schon Top aus.
Die passen aber nur auf 11/32 Schäfte. Ich denk solche Schäfte sind wahrscheinlcih für nen 100er Bogen zu leicht?
lg Tom Tom
Re: Historische-Spitzen wirklich Schusstauglich?
Verfasst: 29.12.2011, 14:53
von Wilfrid (✝)
@ medialarcher, auch damals schossen die Frauen keine 100# sondern so 30-50# und auch die meisten Männer lagen auf dem Kontinent eher bei 40-70#. 60# ELB reichen, um durch die Rippen eines Kaffernbüffels zu dringen und das Herz zu treffen. Hat ein Engländer in Südafrika an einem frisch geschossenen Tier ausprobiert. Also, ein MA-Bogen wie Oberflacht oder oder aus dem Jagd-und Fischerei Museum münchen o.ä muß es auch in schwächer als 60# gegeben haben.
Ich mag es fast nicht mehr lesen, dieses im "MA waren alle Bögen rund, aus Eibe und über 80# Zuggewicht".
Wegen der Hudewirtschaft ist Eibe in Deutschland ~ ab 800 recht selten gewesen, bogentaugliche sowieso, auf Bildern sieht man auch zart gebaute Frauen bei der Bogenjagd, u.u.u
Aber auch mit 40# kann man geschmiedete Spitzen mit Tülle schießen, ja sogar welche mit 180gr. Man kann allerdings auch leichtere schmieden ~so 140-160gr. Und man kann auch Pfeile mit mehr als 11grpp wirkungsvoll verschießen. 17grpp kommen bis Entfernungen von 30m noch wirkungsvoll an.
Re: Historische-Spitzen wirklich Schusstauglich?
Verfasst: 29.12.2011, 16:21
von lonbow
In Venedig gibt es im Dogenpalast eine Waffensammlung. Ich habe zwei Kompositbögen, sowie etwa 30 Köcher prallgefüllt mit Pfeilen gesehen! Die Pfeile haben alle Bodkinspitzen, die sehr klein und nach meiner Schätzung nicht viel schwerer sind, als 125 Grain.
Re: Historische-Spitzen wirklich Schusstauglich?
Verfasst: 29.12.2011, 17:31
von Mandos
Es ist halt wegen der Sehr einfachen Tülle nicht besonders einfach die wieder raus zu bekommen.
Einfach die Tüllen so anfertigen lassen, dass Außerndurchmesser Tülle ~= Durchmesser Pfeilschaft (Tüllendurchmesser höchstens 0,5 mm größer).
Höheres Bruchrisiko ist dadurch nicht wirklich gegeben, wie ich aus eigener Anschauung berichten kann.
Re: Historische-Spitzen wirklich Schusstauglich?
Verfasst: 29.12.2011, 18:25
von Sir Weazel
Re: Historische-Spitzen wirklich Schusstauglich?
Verfasst: 29.12.2011, 20:43
von Wilfrid (✝)
tja, sir weazle, dann sollten mal ein paar Bogenfreunde den zum Roven und anschließenden Schüsseltreiben einladen ;-)
Re: Historische-Spitzen wirklich Schusstauglich?
Verfasst: 30.12.2011, 09:44
von Tom Tom
@Wilfrid Schüsseltreiben? Was das?
lg Tom Tom
Re: Historische-Spitzen wirklich Schusstauglich?
Verfasst: 30.12.2011, 09:45
von Wilfrid (✝)
Essen, nach ner Treibjagd z.B. irgendwo in einer Kneipe