Seite 2 von 4
Re: Esche, bitte um Ratschläge.
Verfasst: 02.05.2012, 12:46
von nemrod
LJB hat geschrieben:Kann mir jemand sagen was diese Eschen Bogen in etwa wiegen soll/darf wenn er fertig ist?
Ja, Steve Gardner!
http://books.google.at/books?id=uI_f5Sf ... en&f=false
Ist denke ich auch erst was für Fortgeschrittene!
nemrod
Re: Esche, bitte um Ratschläge.
Verfasst: 02.05.2012, 20:27
von LJB
Hi Nemrod,
danke für den Hinweis, habe gerade Heute das Buch, Bibel Band 4, zum Geburtstag geschenkt bekommen
LG Leo
Re: Esche, bitte um Ratschläge.
Verfasst: 03.05.2012, 12:20
von nemrod
Na, dann viel Spaß beim lesen!
Ach, ja und alles Gute!
nemrod
Re: Esche, bitte um Ratschläge.
Verfasst: 03.05.2012, 23:17
von Frankster
Noch kurz zum Taper(n):
Mit der Schiebelehre kann man oft daneben liegen. Messfehler, kleine Welligkeiten im Holz, die Breite des Holzes kann trotz sorgfältiger Vorarbeit variieren und die Dichte im Holz oder der Faserverlauf kann sehr unterschiedlich sein.
Mein Tip: großen Wert auf den Bodentiller legen
Um einen Taper herzustellen arbeite ich zum einen das Material an den Fades herunter, an den Tips auf ein definiertes Maß und arbeite den Wurfarm nur mit Gefühl auf den Dickenverlauf zu. Dazwischen immer wieder Bodentillern bis das Ganze sehr rund aussieht. Z.T. arbeite ich in dieser Phase auch schon mit recht feinen Spanabnahmen. Auch zwischendrin immer wieder checken ob beide Wurfarme etwa gleich stark sind.
Je weniger man den Bogen während des eigentlichen Tillerns belastet, umso weniger Set kommt am Ende heraus.
Re: Esche, bitte um Ratschläge.
Verfasst: 03.05.2012, 23:25
von Frankster
nemrod hat geschrieben:LJB hat geschrieben:Kann mir jemand sagen was diese Eschen Bogen in etwa wiegen soll/darf wenn er fertig ist?
Ja, Steve Gardner!
Ist denke ich auch erst was für Fortgeschrittene!
Naja, ich wäre froh gewesen jemand hätte mir diese Information zu meinen Anfängen gezeigt. Gerade als Anfänger ist man in der Lage sprunghaft sehr viel bessere Bögen zu bauen und versteht die Zusammenhänge wesentlich besser.
für ein 50 lbs Bogen bei 70" N/N Länge und 32" Auszug (was ja zur Bogenlänge passen würde) kommen 638 gramm heraus. Da Du den Bogen aber schwächer haben willst wären wir bei 554 - 582 gramm (35-40 lbs). Wie schwer ist der Bogen zur Zeit?
Re: Esche, bitte um Ratschläge.
Verfasst: 04.05.2012, 08:55
von Chirion
Hallo Leo
Erst mal fertig trocknen, is die Esche zu nass, hast du sofort Set ohne Ende. Dann den Stängel aufs Brett und mal dran gezogen, mal mit 10# dann mit 20# und so weiter bis 50# dazwischen immer schauen ob du Schwachstellen entdeckst.
Bei gutem Bodentiller sollte sich bei Zielgewicht von 40# der Bogen bei 50# Zug am Tillerbrett ca. bis zur zukünftigen Standhöhe biegen und keine Schwachstellen aufweisen. das wären die besten Voraussetzungen für den weiteren Tiller. Wenn sich der Bogen bei 50# kaum biegen will, dann unter Bodentillerkontrolle gleichmäßig an den Wurfarmen abnehmen und den Vorgang wiederholen. In dieser Phase nicht ungeduldig zu werden ist sehr wichtig, nichts ist leichter als in der Phase der ersten Zuggewichtsanpassung eine Schwachstelle einzubauen.
Re: Esche, bitte um Ratschläge.
Verfasst: 04.05.2012, 09:20
von LJB
Hallo Frankster!
Der Rohling hat jetzt 940 Gramm, Griff ist noch komplett unbearbeitet und ich denke mal da wird noch viel gewicht weggenommen. Griffbereich inkl. Fade Outs =25 Cm.
Auch ist er jetzt noch knappe 72", 182 Cm. vielleicht gehen da auch noch ein paar Gramm weg, ich hätte nichts dagegen wenn der etwas kürzer wird. Aber wenn er bei 182 u.U. weniger Sett entwickelt kann er auch gerne so bleiben. Rein optisch gesehen mag ich lieber gerade oder reflexe bogen aber der Esche wird wohl unvermeidlich ziemlich deflex werden, ist ja auch egal aber weniger ist mehr.
Vom herumstehen verliert er mittlerweile kein Gewicht mehr aber ich lass ihm noch stehen um sicher zu sein.
Und ja, 50# sind zuviel, ich hätte wirklich gern 35-40#@29".
Um von 940 auf 570 Gramm zu kommen.....muss schon noch viel weg
Hallo Chirion,
bei diesem Versuch habe ich Geduld, endlich. Inzwischen habe ich ein Tillerbaum mit umlenkrolle gebaut und auch ein mega lange 16 Strängige Tillersehne, ist weit über 2M. geworden.
Danke für die auflistung der nächsten Schritten, das war mein nächster Frage

Inzwischen mache ich mich mal Gedanken über das anbringen von die Sehnenkerben.
Danke!
Grüße Leo
Re: Esche, bitte um Ratschläge.
Verfasst: 11.05.2012, 14:03
von LJB
Servus!
Wie trocken soll denn Esche sein?
Bei die jetzige 50% RLF passiert gewichtsmäßig nichts mehr. Tagsüber sinkt die RLF bis ca. 45% am frühen Abend ist der Rohling dann ein oder 2 Gramm leichter. Über Nacht geht die RLF dann auf etwas über 50% und am frühen Morgen ist er wioeder 1 oder 2 Gramm schwerer.
Ich habe aber die Möglichkeit der Rohling bei 35-40% und über 30 Grad zu lagern, da wird er dann bestimmt noch trockner. Ich habe aber Angst...viel Angst

da er dann übertrocknet. Also, wie ist die optimale Restfeuchte für Esche? Ich gehe davon aus das er momentan ca. 10% hat, wenn ich micht auf die Tabellen verlassen kann.
Dann habe ich noch eine Frage bez. die Sehnenkerben. Ich habe mich überlegt provisorische Wickelnocken zu machen damit ich der Bogen beim Tillern relativ einfach "kürzen" kann, also die Wickelnocke verschieben kann. Ist das wass oder eher Blödsinn?
LG Leo
Re: Esche, bitte um Ratschläge.
Verfasst: 11.05.2012, 19:12
von Galighenna
10% ist ein guter Wert ! Damit kannst du gut bauen....
Wickelnocken funktionieren gut. Die kannst du Problemlos benutzten. Wenns dir gefällt geht das sogar dauerhaft...
Re: Esche, bitte um Ratschläge.
Verfasst: 14.05.2012, 12:40
von LJB
Servus,
irgendwann muss ich mich mal trauen. Der Rohling verliert eigentlich kein Gewicht mehr sondern ist mal 1-2 Gramm leichter, dann wieder schwerer, je nach RLF.
Also gehe ich mal davon aus eine Restfeuchte von in etwa 10% erreicht ist. Hoffentlich.
Dann habe ich mich doch entschieden keine Wickelnocken zu verwenden und habe einfach Sehnenkerben geschnitten/gefeilt.
Entspannt, Rechts ist geplannte obere WA aber nix ist fix:
Und wie der Chirion vorgeschlagen hat, 10 lb:
Natürlich habe ich erst schön langsam ca. 30 Mal mit max. 10 lb angezogen. Tatsächlich biegt er schon ein wenig bei 10 lb.
Vielleicht sehe ich nicht richtig aber ich meine Rechts zwischen die 2 kleine Wellen ein steife Bereich wahr zu nehmen. Oder vielleicht sollte ich doch gleich etwas fester anziehen?
Aber da ich es nicht gleich wieder zu schnell angehen will warte ich erst mal ab
LG Leo
Re: Esche, bitte um Ratschläge.
Verfasst: 14.05.2012, 16:25
von Gornarak
Rechts ist er nach dem Deflex etwas steif und links in der äußeren WA-Hälfte.
Re: Esche, bitte um Ratschläge.
Verfasst: 14.05.2012, 17:37
von Galighenna
Ich würde mal vorsichtig weiter daran ziehen. Bisher tut sich im Holz noch so wenig das man
1.) keine klare Aussage zur Biegung machen kann
2.) noch keine große Gefahr besteht den Bogen zu schädigen
15-20# darfst du auf jeden Fall schon ziehen. Wie viel möchtest du später erreichen?
Du ziehst einfach dran und schaust dir an wie er biegt. Wenn du schon Stellen erkennen kannst wo zu steif und zu schwach ist, dann kannst du diese Stellen bearbeiten/entlasten. Dann wieder so weit ziehen wie vorher und schauen ob die Stellen besser geworden/verschwunden sind. Dann entweder weiter bearbeiten oder weiter ziehen. Du musst auch sehen das du das Zuggewicht steigerst damit du bei deinem Zielgewicht ankommst. Aber es ist ja noch ganz am Anfang und noch alles drin.
Ich vermute aber an dem Bild folgendes:
Links: es deutet sich eine gleichmäßige aber griffnahe Biegung an. Ich schätze der WA hat über die gesamte Länge eine annähernd gleiche Dicke.
Rechts: ähnlich wie links, jedoch zwischen den beiden leichten "knubbelstellen" deutet sich eine steife Stelle an.
Wenn du nun auf 15-20# ziehst passiert da noch nichts, aber man kann die Stellen besser sehen und schauen ob sich der Verdacht bestätigt. Dann solltest du links den WA nach Außen hin schwächen und auf der rechten Seite den WA zwischen den beiden gnubbelstellen leicht schwächen. Dann mal weiter schauen...
Re: Esche, bitte um Ratschläge.
Verfasst: 15.05.2012, 19:29
von LJB
Hallo,
dann mal mit 20 lb angezogen:
Stimmt, Rechts zwischen die 2 Wellen, Links in der 2. Hälfte zu steif. Ich habe es vor allem sehr gut gesehen beim ziehen. In die stehende Bilder sehe ich manchmal gar nicht wo Schwachstellen usw. sind aber wenns bewegt/arbeitet ist es schon einfacher zu erkennen.
Also als nächstes mal etwas Holz wegnehmen. Bin mir nur noch nicht sicher welches Werkzeug ich nehmen soll.
LG Leo
Edit: @ Gali, geplantes Zuggewicht 40# bei 29"
Re: Esche, bitte um Ratschläge.
Verfasst: 15.05.2012, 22:29
von Ravenheart
40 sind da noch locker drin!
Die Biegung sieht so weit gut aus, keine GRAVIERENDEN Schwachpunkte!
Rechts kurz hinter'm Griff bei der Welle erst mal GAR NIX weg nehmen...
Deflexe Wellen reagieren oft "weicher"...
Das Werkzeug des Bogenbauers ist die Ziehklinge. Näheres siehe ggf. Wiki...
Rabe
Re: Esche, bitte um Ratschläge.
Verfasst: 16.05.2012, 08:40
von Chirion
Das Schrittweise Vorgehen der Zuggewichtssteigerung am Anfang des Tillerns dient dazu Schwachstellen frühzeitig zu erkennen. Wenn wie bei dir keine Schwachstellen zu erkennen sind, kannst du ruhig zum nächsten Schritt gehen und 10# mehr ziehen. Geduld und Vorsicht sind gut, aber im Zweifelsfall, also wenn du dir nicht sicher bist ob sich bei z.B 20# irgendwo eine Schwachstelle abzeichnet, sie also auch noch nicht wirklich sichtbar ist, verträgt die Stelle in der Regel auch 30# und wird dann entweder sichtbar oder es war keine Schwachstelle. Würdest du allerdings sofort mit 50# belasten wäre eine Schwachstelle die sich schon bei 20# abzeichnet sicherlich überlastet und würde zu Set führen. Also steiger mal weiter auf 30# und wenn da kein Problem dann auf 40#. Dein Zielgewicht war glaub ich 40#, wenn bei 40# keine Schwachstelle dann geh auf 50#. Dann sehen wir wie weit sich der Bogen biegt (je weiter desto besser), es zeichnet sich schon jetzt ab das du in dem Fall mit 50# über Standhöhe komen wirst, das ist gut. Wäre dem nicht so, würde ich noch eine Runde Reduktion im Bodentiller einlegen, denn dann wäre der Bogen für das angestrebte Zuggewicht noch viel zu stark. Die 10# über dem angestrebten Zuggewicht sind eine Reserve zur Optimierung zum Schluss. Je nach Holz kann man das machen, bei Esche guter Qualität ohne Schwachstellen sollten 50# kein Problem sein, wenn das angestrebte Zuggewicht 70# wären, würd ich bei Esche allerdings nicht drübergehen.
Als nächster Schritt erfolgt dann das verkürzen der Tillersehne. (wenn nicht schon beim steigern des Zuggewichts weil der Bogen sich weit genug biegt)