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RE:
Verfasst: 27.02.2006, 18:10
von schiefa
Original geschrieben von tomtux
nach dem bisher gesagten ist nämlich (bei gleicher länge) ein elb das überlegene konzept.
So würde ich das nicht interpretieren.
Je nach Druckfestigkeit kann die Dicke unterschiedlich ausfallen.
Was bei Eibe geht kann bei Esche zu so starkem Set führen, dass der Bogen nicht mehr effizient ist.
Da D-Profil ist übrigens nicht sonderlich effizient. Das haben die alten Engländer/Waliser wohl nur gemacht um aus einem Stamm möglichst viele Staves zu erhalten.
Andreas
Verfasst: 27.02.2006, 18:15
von Ravenheart
@newton:
Du ignorierst völlig, dass unterschiedliche Hölzer bei unterschiedlichen Tillerprofilen, abhängig von DIVERSEN Parametern (begonnen beim Pfeilgewicht bis hin zur Art des Lösens!) GANZ unterschiedliche Schussleistungen haben!
Glaube mir:
2 Bogen aus unterschiedlichen Hölzern mit identischer Auszuglinie/Energiefläche, von der selben Person geschossen,
aber auch
1 Bogen, von 2 Personen mit identischem Auszug und dem gleichen Pfeil im selben Abschuss-Winkel geschossen
können um 50 m in der Schussweite differieren!
Rabe
Verfasst: 27.02.2006, 18:36
von Shagrath
Mensch Rudi, wenn du schon bei deinem Hickory Bogen wegen 3 Zoll Stingfollow nen Nervenzusammenbruch bekommst, was soll ich dann mit meinem "Stöckchen" sagen? Da müsste ich schon circa 3 Meter unter der Erde in einem Holzkasten liegen. ;-)
Neugier
Verfasst: 27.02.2006, 18:51
von Rado
Wie stehts mit Holzfeuchtigkeit?Laut TBB1 bekommt Hickory viel stringfollow,wenn´s zu feucht ist.
Holzfeuchte
Verfasst: 27.02.2006, 20:22
von schiefa
Nicht nur bei Hickory.
Grundsätzlich gilt bei allen Hölzern mehr oder weniger dass 1% Holzfeuchte 6% Druckfestigkeitszunahme bedeuten. Das gilt ausgehgend von 12% Holzfeuchte.
Das heißt, dass ein Bogen mit 8% Feuchte 24% mehr Druckfestigkeit hat als einer mit 12%!
Auch der E-Modul ist etwas höher, was etwas höhere Druckspannungen bedeutet, aber eine weit geringere als die Druckfestigkeit.
Damit hat der Bogen weniger plastische Verformung auf der Bauchseite und weniger Set.
Unter ca. 8% soll Holz aber ziemlich spröd werden. (wieder mal TBB1)
Andreas
Verfasst: 27.02.2006, 20:32
von Rado
Jep,Hicky aber angeblich besonders und sehr feuchtigkeitsziehend.@LF:hast Du mal gemessen,wieviel das Hickory hatte?
So nebenbei:Was kostet so´n Messgrät und wo gibts die besonders günstig,ausser E-Bay?
Greetings
Rado
RE:
Verfasst: 27.02.2006, 20:50
von schiefa
Original geschrieben von ravenheart
Du ignorierst völlig, dass unterschiedliche Hölzer bei unterschiedlichen Tillerprofilen, abhängig von DIVERSEN Parametern (begonnen beim Pfeilgewicht bis hin zur Art des Lösens!) GANZ unterschiedliche Schussleistungen haben!
Glaube mir:
2 Bogen aus unterschiedlichen Hölzern mit identischer Auszuglinie/Energiefläche, von der selben Person geschossen,
aber auch
1 Bogen, von 2 Personen mit identischem Auszug und dem gleichen Pfeil im selben Abschuss-Winkel geschossen
können um 50 m in der Schussweite differieren!
Wenn Du mein posting ganz gelesen hättest, hättest Du gesehen das die Wurfleistung nicht nur von der gespeicherten Energie abhängt, sondern auch wieviel davon an den Pfeil abgegeben wird. ich habe mich auf die WA-Masse beschränkt weil das für die Fragestellung ausgereicht hat.
Aber natürlich spielt die Verteilung dieser Masse, das Sehnengewicht, die Sehensteifigkeit (Fastflight/Dacron) und die Pfeilmasse eine Rolle. Ich hab nur keine Lust immer wieder das selbe zu schreiben.
Es spielt sicher eine Rolle wie lange man ankert. holz zeigt "Kriechverhalten", d.h. unter belastung verformt es sich mit der Belastungszeit zunehmend. Deshalb lässt bei langen Ankerzeiten die Kraft nach.
Das nur der Ablass an sich 50m Unterschied macht, kann ich mir nicht recht vorstellen. ich denke, da haben andere Faktoren mitgespielt (Wind, Auszug doch nicht ganz gleich?)
Andreas
Verfasst: 27.02.2006, 20:59
von shantam
eine herausvorderung für newton.
ich gebe dir die daten für einen glas belegten bogen und du sagst mir die maße der wurfarme.
also dicke und taper,so das das zugewicht auf plus minus 3# stimmt und der bogen nicht stackt.
den bogen bau ich dann unter zeugen in neubrunn.
wenn deinen maße stimmen kriegst du den bogen.
wenn sie nicht stimmen krieg ich die materialkosten ersetzt plus schweiss zulage.
na was ist
shantam
RE: RE:
Verfasst: 27.02.2006, 23:14
von Henning
Original geschrieben von newton
Original geschrieben von ravenheart
Du ignorierst völlig, dass unterschiedliche Hölzer bei unterschiedlichen Tillerprofilen, abhängig von DIVERSEN Parametern (begonnen beim Pfeilgewicht bis hin zur Art des Lösens!) GANZ unterschiedliche Schussleistungen haben!
Glaube mir:
2 Bogen aus unterschiedlichen Hölzern mit identischer Auszuglinie/Energiefläche, von der selben Person geschossen,
aber auch
1 Bogen, von 2 Personen mit identischem Auszug und dem gleichen Pfeil im selben Abschuss-Winkel geschossen
können um 50 m in der Schussweite differieren!
Wenn Du mein posting ganz gelesen hättest, hättest Du gesehen das die Wurfleistung nicht nur von der gespeicherten Energie abhängt, sondern auch wieviel davon an den Pfeil abgegeben wird. ich habe mich auf die WA-Masse beschränkt weil das für die Fragestellung ausgereicht hat.
Aber natürlich spielt die Verteilung dieser Masse, das Sehnengewicht, die Sehensteifigkeit (Fastflight/Dacron) und die Pfeilmasse eine Rolle. Ich hab nur keine Lust immer wieder das selbe zu schreiben.
Es spielt sicher eine Rolle wie lange man ankert. holz zeigt "Kriechverhalten", d.h. unter belastung verformt es sich mit der Belastungszeit zunehmend. Deshalb lässt bei langen Ankerzeiten die Kraft nach.
Das nur der Ablass an sich 50m Unterschied macht, kann ich mir nicht recht vorstellen. ich denke, da haben andere Faktoren mitgespielt (Wind, Auszug doch nicht ganz gleich?)
Andreas
Äh gestern erst gehabt!!!!
Gleicher Bogen gleiche Pfeile, gleicher Auszug ( weil die Pfeile halt nun mal 28" gehabt haben und mehr geht halt nicht zum Ausziehen)
Der unterschied halt nur- ich hab geschoßen und ein Kunde hat geschoßen- Ergebniss= ich war um ca. 65 Meter weiter als er.
Fakt iss bei solchen Schüßen; alles aber auch wirklich alles zehrt an den Metern, Ablass, Bogenhand, Bart, Hemd, Pulover, usw........
Nachdem wir dann die ein oder andere fehlerquelle ausgemacht hatten und beseitigt hatten kam er annähernd an meine Schußweite herrann bis auf ca. 10 Meter.
Also am Bogen lags da sicher nich.
Scheiß auf Physik - mann muß mit dem Gerät nur umgehen können!!!
Ups hier werden ja schlimme Worte automatisch rauseditiert! Na das iss ja uncool! Dat macht ja gar keinen Spass 8-|
RE: RE:
Verfasst: 28.02.2006, 02:58
von Ravenheart
Original geschrieben von newton
Wenn Du mein posting ganz gelesen hättest, ...
Keine Bange, ich lese jeden Satz!
:bussi
Rabe
Newton und Rabe - eine Frage an Euch:
Verfasst: 28.02.2006, 08:48
von wolle
"Es spielt sicher eine Rolle wie lange man ankert. holz zeigt "Kriechverhalten", d.h. unter belastung verformt es sich mit der Belastungszeit zunehmend. Deshalb lässt bei langen Ankerzeiten die Kraft nach."
Wie ist das mit dem Kriechverhalten zu verstehen ? Findet dies nur bei dem Schuss statt, bei dem ich entsprechend lange ankere oder hat das langzeitige Auswirkungen auf eine dauerhafte Biegung des ungespannten Bogens ?
Gruss Wolfgang
Verfasst: 28.02.2006, 09:18
von Peter O. Stecher
Ich würde, als Laie dazu sagen, es ist überhaupt nicht einfach Bögen und Hölzer aufgrund von Formeln u.Ä. zu vergleichen - da hat der Rabe schon recht - es spielen viel mehr Faktoren eine Rolle als trockene Daten.
Ein Release, gerade bei Flight-Schießen o.Ä. macht sehr viel Unterschied. Und das ist schon einmal ein Punkt- Release-Daten sind nicht erfassbar, höchstens mit einer Schießmaschine.
RW o. LW Federn machen einen Unterschied auf weite Distanzen z.B. und, und, und...
Das mit dem Kriechverhalten ist ganz wichtig bei Selfbögen.
Das mit dem Hickory als Bogenholz war so gemeint, natürlich kann man aus vielen Hölzern Bogenbauen. Wirkliche Spitzenwerte wird man aber nur mit einigen wenigen Sorten erreichen - jedoch zum Üben und Anfangen ist es ratsam sich auf die günstigen und relativ bruchfesten Hölzer zu stürzen mit dem Hobel etc.
Verfasst: 28.02.2006, 09:20
von Ravenheart
Beides!
Ein frisch gebauter Holzbogen (ohne Reflex) ist nach dem Schießen krumm - wird aber nach einiger Zeit der entspannten Ruhe wieder (weitgehend) gerade.
Nach dem Einschießen (500 - 1000 Schuss) hat er schon deutlich erkennbar Stringfollow angenommen - wieviel ist von mehreren Faktoren abhängig.
Er "kriecht" unter Belastung in Richtung Schusskrümmung, die Fähigkeit aber, "zurück zu kriechen" lässt mit zunehmendem Alter nach.
Das ist jedoch kein Mangel! Die Fasern bleiben etwas stärker "Vorgestreckt". ETWAS bleibt der Effekt des "Kriechens" auch dauerhaft - darum muss ein Holzbogen ja auch "warm" gezogen werden, ehe man ihn benutzt: Die Fasern sollen zuerst langsam in ihre "Gebrauchsdehnung" gebracht werden!
Im Anker ist der Bogen in maximaler Beanspruchung. Wird er in dem Zustand länger als nötig (= 1 - 2 Sekunden) gehalten, "kriecht" er auch weiter als nötig. Die Folge wäre, entsprechend der o.a. "Gewöhnung" eine stärkere dauerhafte "Vordehnung" als vermeidbar.
Da auch ein eingeschossener Holzbogen immer noch "kriecht" kann er auch "von Schuss zu Schuss" in der Leistung nachlassen, wenn z.B. die Schussfolge sehr schnell ist, er also nicht wieder "regenerieren" kann! Um so mehr, je länger der Anker ist!
Auf ca. 25 m liegen meine Schüsse bei gleichem Haltepunkt ca. 10 - 15 cm tiefer, wenn ich mal länger ankere oder sehr schnell hintereinander schieße.
Rabe
P.S.: Die Stärke des Effekts ist natürlich auch wieder holzabhängig! Z.B.: (Bei ähnlichem Profil) bei Esche sehr stark, Ulme mittel, Osage gering.
@Newton
Verfasst: 28.02.2006, 09:51
von Taran
Hast du TBB I, "Design and Efficiency" gelesen? Was hältst du von Klopstegs Untersuchungen?
Ablass
Verfasst: 28.02.2006, 11:28
von schiefa
Original geschrieben von Henning
Äh gestern erst gehabt!!!!
Gleicher Bogen gleiche Pfeile, gleicher Auszug ( weil die Pfeile halt nun mal 28" gehabt haben und mehr geht halt nicht zum Ausziehen)
Der unterschied halt nur- ich hab geschoßen und ein Kunde hat geschoßen- Ergebniss= ich war um ca. 65 Meter weiter als er.
Scheiß auf Physik - mann muß mit dem Gerät nur umgehen können!!!
@henning
Kannst Du mal beschreiben, was das für Fehler waren? Bei 65m weniger als ...? muss er ja ordentlich was falsch gemacht haben.
Auch der Umgang mit dem Bogen unterliegt der Physik, allerding wirds dann kompliziert.
Andreas