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Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Verfasst: 11.11.2007, 17:56
von Silberruecken
Hallo "Crashkid" ;D

meine Hochachtung, Deine Arbeit sieht absolut super aus, bin gespannt auf das Endergebnis.

mach einfach weiter so, macht Spaß Dir zuzuschauen.

Beeindruckte Grüße
Silberruecken

Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Verfasst: 14.11.2007, 17:59
von Christopher
@Eldoro, sieht echt gut aus, hätte auch nie gedacht, dass das das mit den Schläuchen so gut funktioniert

Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Verfasst: 14.11.2007, 19:13
von benz
kurze laienhafte Frage:

ich dachte immer bei Epoxid ist eher nicht von Vorteil den Druck so groß zu machen, Fahrradschlauch erzeugt ja doch einen sehr großen Anpressdruck, stammt die Methode nicht aus der Verarbeitung anderer Kleber, die einen hohen Druck benötigen?

lG benzi

Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Verfasst: 14.11.2007, 20:25
von Eldoro
Danke Leute  ;D :)
@ Charles, ich habe zweimal einen Bruchtest nach Snake-Jos Anleitung gemacht, wenn ich mich recht erinnere riss die Sehne bei beiden male bei 10kg und hat sich auch gedehnt, was ich nicht erwartet hatte.
Die Sehnen sind schon geklopft. Die erste Schicht schon drauf. Die zweite wird folgen. Leider hat die Sehne nicht ganz die Spannung auf dem Bogen übertragen, wie ich es mir vorgestellt haben, deswegen hab ich nach geholfen (nach dem Sehnen aufkleben). Immoment hat er Tipptouching und eine Schiene bzw. Führung, weil jetzt die zweite Schicht drauf kommt.
@ benz das hab ich auch irgendwo gehört. Mit dem Fahrradschlauch erzeugt man einen gleichmässigen Druck, zudem kann man da auch nicht sehr viel Druck erzeugen, zummind. nicht, wenn man nicht Oberarme wie Baumstämme hat  :D Ansonsten habe ich eine recht dünne Klebefuge bekommen. Den Tipp hab ich übrigends vom Gervase.

Bilder folgen noch, wenn der richtige Theard dann da ist. Ansonsten gibt es ein Bild in der Gallerie.

Hornbearbeitung

Verfasst: 27.11.2007, 15:25
von Snake-Jo
Hier nochmals auf vielfältige Wunsch (per IM) die reine Bearbeitung des Horns.

1. Man nehme ein möglichst nur in einer Richtung gebogenes Horn eines Rindes, Büffels oder einer Antilope, vorzugsweise mit geringer Wandstärke.
Z.B. hat Wasserbüffelhorn oft Wandstärken von über 10 mm und das bedeutet viel Arbeit.
2. Man sägt mittels elektrischer Stichsäge oder einer Bügelsäge mit drehbarem Blatt aus der Innenkurve und der Außenkurve jeweils einen passenden Streifen im Übermaß heraus und erhält damit zwei Streifen mit laminarer Faser, einer nach außen, einer nach innen gebogen.
3. Diese Streifen werden auf der Außenseite grob beschliffen (Bandschleifer, Flex mit Gummiteller und Schleifscheibe) oder mit der Feile oder einer Schabeklinge heruntergearbeitet, sodass der Streifen höchsten 4 mm aufweist (man braucht am Schluss ca 3 mm Wandstärke)
4. Nun kann der Streifen gekocht werden (20 min) und wird danach zwischen zwei Metallplatten und zwei großen Schraubzwingen  platt gepreßt
5. Dies gelingt nicht immer 100%-ig, also weiter abtragen (diesmal auch von innen) und nochmals kochen und platt pressen
6. der halbwegs platte Streifen kann nun nach dem Trocknen auf dem Bandschleifer vollends plan geschliffen werden
alternativ: den noch feuchten Streifen mittels Schabeklinge plan schaben
7. Nun zeichnet man den benötigten Umriss auf den Streifen auf und arbeitet weiter: Vorbereitung für das Aufkleben.
Sehr breite Komposits werden mit 3-5 parallelen Streifen am Bauch bestückt. Eine Heidenarbeit.  ::)

Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Verfasst: 27.11.2007, 21:06
von kra
Die Methode mit dem Gummischlauch (bei mir sind es Felgenbänder wegen nder glatteren Kanten) verwende ich, um einen Sehnenbelag zu "egalisieren" und um überschüssigen Leim auszutreiben.
Sehne auflegen, gelieren lassen, bündig, stoß auf Stoß umwickeln (klappt zufreidenstellend so ab 3-4 Händen... ??? ;D ), dann mit dem Fön erwärmen, bis der Leim aus den Fugen austritt, abkühlen lassen (ca. 1h) und dann den Schlauch wieder abwickeln (wieder 3-4 Hände...). glasstreichen und evtl. die Oberfläche nochmal mit dünnem Hautleim ein-- und glattreiben.

Btw, ich keinne kein Knacken beim ersten Aufspannen bzw. ausziehen des Sehnenbelegten Bogens  :o ;D

Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Verfasst: 27.11.2007, 21:37
von Eowar der Neugierige
Zum Fixieren des Horns und für ne schmale Klebefuge kenne ich auch ne Methode, ich weiß allerdings nicht ob sie funkt, da ich noch keinen Kompositbogen gebaut habe. Die methode tät ich aber nur verwenden wenn zuerst das Hornfacing auf gebracht wird.

Also man umwickelt mit ner kreuzwicklung, also einmal hin und wieder zurück, dodass ein Kreuz auf dem Rücken und dem Bauch entsteht,das Horn und den Holzkern mit einer mitteldicken Schnur. Nicht zu dick aber nicht zu dünn. Dann nimmt man flache, leicht ründliche "Bambuskeile", die oben dick und sich nach untenhin verjüngen. Diese steckt man nun jeweils in jedes auf dem Rücken entstandenes Kreuz. NUR EIN BAMBUSKEIL PRO KREUZ UND NUR AM RÜCKEN!!! Dannklopft man die Keile noch ein bisschen hinein nicht zu starl aber auch nicht zu schwach, aber auf jedenfall überall gleichmäßig. So entsteht überall ein gleichmäßiger Druck. Es kann auch sein. dass der Bogen dadurch entweder Reflex oder Deflex bekommt.

Ich kenne diese Methode von den japanischen Bognern, da diese durch diese Methode die stark asymetirsche Form hinbekommen. Wie gesagt, ich hab diese Methode nicht ausprobiert, nur mal gesehen wie einer das bei einem Osagebogen mit Bambusbacking gemacht hat. Ich glaube er hat noch nen leichten Reflex gekriegt. Die Methode werde ich aber auf jeden Fall mal probieren, wenn ich den für mich geplanten Komposit in den Weihnachtsferien angehe.

LG

Eowar

Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Verfasst: 27.11.2007, 21:57
von Eldoro
Eowar der Neugierige hat geschrieben: NUR EIN BAMBUSKEIL PRO KREUZ UND NUR AM RÜCKEN!!!
Sicher das die an den Rücken kommen ? Ich glaube eher, dass man sie auf der Bauchseite reinschlägt, könnte ich mir nämlich etwas problematisch im Kasanbereich vorstellen. Zudem sollte man bei der Methode Jigs benutzen (koreanisches Wort). Jigs sind Holzformen, die kommen auf den Rücken, um sicher zustellen, dass der Bogen die richtige Form bekommt und um den Kern etwas zu schützen. Die koreanische Methode wäre das ganze mit einer dicken Schnur und einer Art Kuhfuß bzw. Brechstange zu umwickeln, mir fällt das koreanische bzw. türkische Wort dafür grade nicht ein.

Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Verfasst: 27.11.2007, 22:02
von Eowar der Neugierige
Wo du es jetzt sagst ich glaube du hast recht Eldoro.
Ich habe ja auch gesagt, dass ich es noch nicht probiert habe. Es waber trotzdem versuchen will, da durch diese Methode ne extreme (in meinen Augen) Kraft drauf wirkt. Aber wie gesagt, ich kenne diese methode von den japanischen Bognern.

Watussirinderhorn für Kompositbogenbau?

Verfasst: 14.04.2008, 11:38
von Steilpassfänger
Griaß eich!

Da ich schon überall nach Büffelhorn für den Kompositbogenbau gesucht habe und nur ungeignete Qualität erhalten hab, bin ich kürzlich auf die Idee gekommen, dass doch vllt. die Hörner vom Watussirind für den Bogenbau geeignet sein könnten.

www.rinderhorn.de

Tut mir da jemand dagegensprechen oder zustimmen?

Da ja Rinderhorn angeblich zum Delaminieren neigt und ich nicht unbedingt Hornsplitter beim Bogenschießen in meinem Antlitz brauche wollte ich mich vergewissern, dass mir das Zeug unter starker Belastung nicht um die Ohren fliegt.

Gruß
Matthias

Re: Watussirinderhorn für Kompositbogenbau?

Verfasst: 14.04.2008, 12:00
von kra
Hallo,

frag mal da nach:

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Dort bekommst du auch zugesägte Büffelhornstreifen und Hirschsehnen

s.a www.atarn.org/commercial

Re: Watussirinderhorn für Kompositbogenbau?

Verfasst: 14.04.2008, 14:17
von Steilpassfänger
thx for se link! ;)

Aber nochmal zurück zur Frage, ob Watussirinderhörner für den Kompositbogenbau geeignet wären. Diese sind nämlich am einfachsten für mich zu besorgen und muss ich nicht aus Schottland importieren.

Gruß
Matthias

Re: Watussirinderhorn für Kompositbogenbau?

Verfasst: 14.04.2008, 15:02
von Snake-Jo
@Steilpassfänger: Günstiger wäre es, Du würdest Fragen zum Kompositbau auch in der entsprechenden Abteilung stellen.  ::)
Den Thread mit Horn gibt es schon:
http://www.fletchers-corner.de/index.ph ... 151653#new

Zu Deiner Frage: Nein, grundsätzlich kann jedes Horn delaminieren, ich habe z.B. gerade Wasserbüffelhorn, welches dazu neigt, weil es etwas älter und spröde geworden ist. Es kommt immer auf das Einzelstück an und da habe ich schon etliche Hörner vom Highlandrind verarbeitet ohne Probleme. Mit Watussi habe ich keine Erfahrung, aber grundsätzlich: ja, ausprobieren. Meistens kann man am ganzen Horn die kritischen Stellen vermeiden oder den Streifen so beschleifen, das die Trennlinie wegbleibt, man braucht ja nur einen Streifen von 3mm Stärke. Möglich ist auch, mehrere Streifen (3-5) auf den Bogenbauch parallel nebeneinander zu verleimen. Das erhöht die Sicherheit.
Ansonsten bitte in den alten Thread, da dort die Antworten alle beieinander stehen und man daher schneller zum Problem "Hornverarbeitung" pfündig wird.

Re: Watussirinderhorn für Kompositbogenbau?

Verfasst: 14.04.2008, 15:24
von Steilpassfänger
@Snake-Jo

Jupp, das nächste mal werd ich mich hüten Fragen in der falschen Abteilung zu stellen. Sorry. Ist ja fast so als wollte man in der Bank ein Kilo Hackfleisch bestellen. ;D

Danke jedenfalls für die aufschlussreiche Antwort, jetzt bin ich sehr geholfen. :)
Dann werd ich mal Watussirinderhorn ausprobieren und einen Erfahrungsbericht abliefern. Wenn jetzt noch jemand so freundlich wäre und meinen Murks in die richtige Kathegorie verschiebt, sind wir alle zufrieden. 8)

Gruß
Matthias

Re: Hornverarbeitung eines Komposites

Verfasst: 22.12.2008, 23:24
von Eldoro
Hab mir von Dick zwei Hornplatten bestellt, sind zwar nicht optimal, aber ich versuchs.
Die eine Platte hab ich auf 4 mm runter gearbeitet und da sie verdreht war, hab ich sie 15min gedämpft und danach auf ein Brett mit Schraubzwingen fixiert.
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Blöderweiße hat sich ein Riss bemerkbar gemacht  :P
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Ich weiß noch nicht so recht was ich mit dem Riss machen soll, ich müsste 5mm wegschleifen, aber dann wäre die Platte zu schmal ... mal schauen ...
Die andere Platte musste ich Stellenweiße mit Epoxy und Hornstaub auffüllen, aber die Seite kleb ich eh gegen den Kern:
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