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Re: Armbrust für den Freikampf
Verfasst: 09.11.2007, 18:03
von Ritter Jos
Heiner
Ich habe noch was vergessen. Das mit dem Draht kannst du echt vergessen,
als Hilfsbindung ok, mach es wenn du willst ,die Verarbeitung ist echt sch....e.
Wenn du es Probiert hast, noch 100 Schuss reden wir weiter. Ich habe es auch schon Probiert, einige waren mit soetwas schon bei mir am Stand und wir waren alle nicht begeistert. Wer einmal mit Hanfband gearbeitet hat und das Ergebnis sieht, wieß das es das Beste ist. Jeder kann nehmen was er will, ist mir egal. Einige von meinen Armbrüsten haben schon tausende von Schüssen hinter sich. Wenn alles ausleiert, die Bindung hält.
Jos
Re: Armbrust für den Freikampf
Verfasst: 14.11.2007, 11:51
von Desertking
Draußen ist's kalt und deshalb hab ich mich in meinem Zimmer breit gemacht. Ich habe mit Paketband aus dem
Baumarkt besorgt und schwarzes Nähgarn aus der Nähschublade gekramt.
Jetzt habe ich die Armbrustsehne gebaut und ich muss sagen, dass ging bis hierhin richtig fix!
Das war jetzt eigentlich nur zum Ausprobieren der Anleitung. Wenn das aber alles so fruchtet, wie ich mir das vorstelle, dann werde ich auch später die Sehne weiter verwenden.
Ich habe meiner Galerie Bilder hinzugefügt.
1. Also, hier zu sehen eine Latte mit zwei Nägel im Abstand von 1,20m
2. Ich habe das eine Ende des Schnur am Nagel festgeknotet, MIT Aufzugschlaufe. Das macht einem das Leben so wunderschön einfach
3. Nach dem Knoten habe ich die Schnur acht mal um die Nägell geführt. Das sind dann 16 Stränge, richtig?
4. Anschließend habe ich die Enden zusammengeknotet (Kreuzknoten), von den Nägeln abgenommen und um die Klinke meiner Tür gelegt. So kann ich wunderbar Zug auf die Schnur bringen. Das war beim anschließenden verdrehen sehr hilfreich. Den Kreuzknoten hab ich mit verdreht, so stört er mich nicht mehr.
5. Die Schlaufe habe ich nach dieser Anleitung gebaut:http://www.landsknechtsrotte.de/portal/sehne.html
Das Ganze sieht am Ende dann so aus
6. Beide Schlaufen sind geknotet. Jetzt geht es an den Sicherungsfaden. Wieder in der Klinke eingehängt und auf der anderen Seite über die Latte gezogen kann man mit dem Bein Spannung auf die Sehne bringen und man hat beide Hände frei zum arbeiten.
7. Fertig

Re: Armbrust für den Freikampf
Verfasst: 14.11.2007, 11:53
von Desertking
Na ja gut, fertig noch nicht. Da fehlt noch der Schutzmantel und gewachst werden müsste das Ganze auch noch. Aber sieht doch gut aus, bis hierhin, oder?
Re: Armbrust für den Freikampf
Verfasst: 14.11.2007, 23:28
von Desertking
So, ich bin aus der Werkstatt meines Bekannten zurück, mit neuen Bildern. In meiner Galerie verlastet werde ich sie hier einmal sortiert und mit Beschreibung vorstellen.
Wir haben heute den Schaft mit dem Profil versehen, dass ich haben wollte und auch die Bohrungen für Nuss und Abugstange haben wir heute gefertigt. Ich habe mit dem tillern des Bogens begonnen und die Nuss hat den Absatz bekommen, wo die Abzugstange eingreift.
Hier der Schaft: Ich habe mit einer Schweifsäge an den Kanten ne Menge Material abgenommen. So muss ich das alles nicht mit nem Hobel oder Bandschleifer abtragen was ne Menge Zeit kosten würde. Zumindest mehr als wenn man es grob vorsägt.
Grob ausgesägt ist es, jetzt kommt der Bandschleifer zum Einsatz. Die Feinstbearbeitung erfolgt dann mit einer Ziehklinge.
OK. Da ich ja den Schaft bearbeitet habe, BEVOR ich die Löcher für Nuss und Abzugstange gebohrt habe haben wir uns was einfallen lassen. Wir haben einen Winkel gebaut, wo wir den Schaft ansetzen und mit Schraubzwingen festziehen konnten. Das funtioniert deshalb, weil die obere Fläche plan ist und wunderbar an dem Winkel anliegt. Damit der Schaft in 90° zur Bohrspindel zu liegen kommt haben wir vorne und hinten Markierungen gesetzt und an diesen ausgerichtet. Für das Einhalten der korrekten Abstände der Bohrungen haben wir eine Schablone erstellt.
Zwischendurch mussten wir ein wenig tricksen. Denn das Bohrfutter kam an den Winkel, bevor wir komplett durch waren. Da haben wir flux eine Aussparung ausgesägt
Leute, das hat super funktioniert!!!! Ich habe mit dem Messschieber die Abstände der Bohrungen zur Oberfläche gemessen (Eintritt und Austritt des Bohrers). Diese hatten einen Unterschied von 5 HUNDERTSTEL!!!!
...
...
Schwein gehabt!

Re: Armbrust für den Freikampf
Verfasst: 16.11.2007, 00:45
von menhir
Sieht gut aus, find ich! *lob*
Sauber gearbeitet. Nur frage ich mich, ob Nähgarn tatsächlich die beste Wahl für einen Sicherungsfaden ist...?
(Und wären nicht naturmaterialien wie Hanf oder Leinen stilechter?

)
Re: Armbrust für den Freikampf
Verfasst: 16.11.2007, 18:14
von Desertking
Dankeschön!!! *freu*
Ach so. Stimmt, so wollte ich das dann auch nicht lassen. Ich warte zur Zeit auf ein Päckchen mit neuem Sattlerzwirn. Das sollte der Aufgabe genüge tun. Hanf ist wirklich schöner, wenn ich mir das so angucke *grübel* na gut, also doch Hanf (sch... Gruppenzwang

). Dann muss ich nur nochmal schauen wo ich das bekomme.
Ich bin heute übrigens mit der Armbrust fertig geworden *YEEEEHA*
Für den Freikampf sollte der Bogen optimal sein. Liegt jetzt bei 50lbs Zugkraft! Ein paar Probeschüsse habe ich schon gemacht. Punktgenaues Treffen liegt bei 6m Entfernung.
Es fehlen noch die letzten Feinschliffe, wachsen und andere Dinge für die B-Note. Aber die Funktion ist gegeben!!!
Ich würde ja gerne die Bilder hier in dem Thread zeigen wollen, aber ich kann zur Zeit nicht verlinken. Ich versuche es später mal. Ansonsten könnt ihr euch die Bilder in meiner Galerie angucken. Mit der Beschriftung sollten die sich auch von alleine erklären.
Re: Armbrust für den Freikampf
Verfasst: 17.11.2007, 15:19
von menhir
Hab mir die Bilder gerade angesehn. Gefällt mir gut!
Du könntest den Gesamt "Teint" deiner Armbrust mit etwas Beize oder mit Antik Lasur (zB die um 5 € von Ikea) verdunkeln, aber das ist geschmackssache^^
Das ganze Teil macht nen schönen Gesamteindruck find ich. Die Form und die Bearbeitung des Schafts gefallen mir persönlich besonders gut. Nussbrunnen wäre zwar hübscher gewesen, aber braucht man bei den Zuggewichten ja nicht unbedingt (und ist verhältnismäßig ja doch etwas Aufwand)
Eine Naturfasersehne wird/würde das ganze dann natürlich noch schön abrunden
(Bei Naturfasern gibts ziemliche Qualitätsunterschiede. Beim Hanf für die Hauptstränge solltest du da vll ein bisschen drauf achten. Weiss nicht genau worans liegt, aber zum Beispiel die normale Paketschnur is ja letztlich auch nur Hanf, hält aber kaum was aus.)
Re: Armbrust für den Freikampf
Verfasst: 18.11.2007, 19:36
von Ritter Jos
Hi.
Das sieht ja schon mal gut aus, wie ich sehe sind die Teile nicht nur angekommen, sondern schon eingebaut. Die Säue finde ich echt klasse.
Leinöl hätte ich vor der Bindung schon darauf gewischt, du kommst dann überall hin.
Der Bogen dürfte für deine Zwecke reichen. Alles in allen, mache weiter so.
Jos

Re: Armbrust für den Freikampf
Verfasst: 19.11.2007, 21:38
von Desertking
Sorry Jos, ich hab's schon wieder verpennt mich zu melden

aber danke für dein Lob, ich fühle mich geehrt!!!
Also, Samstag war Training, ich hatte meine Armbrust natürlich im Gepäck

Fazit: 60lbs, wie sie meine jetzt hat, sind ein wenig lasch. Das können noch glatt 20lbs mehr sein, wenn nicht sogar 30lbs.
Ich hab das einfach mal mit den 35lbs Bögen meiner Mitstreiter verglichen. Die Flugbahnen Pfeil/Bolzen fielen sehr zugunsten der Pfeile aus. Auch was an gefühlter Wucht beim Schildträger (Danke hier an den Lebensmutigen

) ankam war beim Bogen deutlich mehr!!!
Das soll wohl an der Strecke der Beschleunigung liegen als auch an der Reibung der Sehne auf dem Schaft der Armbrust.
Ich werde einen neuen Bogen tillern, dann mit 90lbs. Mal sehen, was das gibt!
Deshalb habe ich mir die Behandlungen mit Öl/Wachs vorbehalten. Irgendwie hatte ich es im Gefühl, dass ich da noch nicht fertig bin
Ich weiß ja nicht, wie ich es sagen, soll ... ... aber ich hab Blut geleckt ... ... da werden noch mehr Armbrüste kommen

Re: Armbrust für den Freikampf
Verfasst: 19.11.2007, 22:30
von Ritter Jos
Hi.
Ich hab auch mal wieder ein bisschen gemacht, war bei Suhl und durfte einen Restaurator mal über die Schulter Schauen. Endlich konnte ich mal hinter die Glasscheibe sehen die ich im Museum immer habe. Ich habe viele Fotos gemacht. Von Armbrüsten die ich wohl nie wieder in die Hand bekomme. Eine Säule hab ich mir auf dem Weg auch mitgebracht, leider ist er sehr krank und so bin ich nach ein paar Stunden wieder gefahren. Wir sind leider nicht bis zu der Geweihverarbeitung gekommen. Aber die 400 km haben sich gelohnt.
Jos

Re: Armbrust für den Freikampf
Verfasst: 20.11.2007, 12:04
von kra
Desertking hat geschrieben:
...
Ich hab das einfach mal mit den 35lbs Bögen meiner Mitstreiter verglichen. Die Flugbahnen Pfeil/Bolzen fielen sehr zugunsten der Pfeile aus. Auch was an gefühlter Wucht beim Schildträger (Danke hier an den Lebensmutigen

) ankam war beim Bogen deutlich mehr!!!
Das soll wohl an der Strecke der Beschleunigung liegen als auch an der Reibung der Sehne auf dem Schaft der Armbrust.
Ich werde einen neuen Bogen tillern, dann mit 90lbs. Mal sehen, was das gibt!
...
Hm, irgendwie pack ich es nicht ganz ...
Optimistisch wie nun mal bin nehme ich mal an, das es sich um LARP Pfeile/Bolzen handelte, die auf den Schild mit Mensch dahinter geschossen wurden.
Nicht das in einem anderen Thread (Messer Reglement) das Maul aufgerissen und hier unverantwortlich gehandelt wird...
Wenn nicht bitte ich sehr, derartigen Quatsch, wenn er schon gemacht wird, hier nicht zu posten. Ich würde es als unverantwortlich empfinden.

Re: Armbrust für den Freikampf
Verfasst: 20.11.2007, 13:16
von Ravenheart
Desertking hat geschrieben:
Ich hab das einfach mal mit den 35lbs Bögen meiner Mitstreiter verglichen. Die Flugbahnen Pfeil/Bolzen fielen sehr zugunsten der Pfeile aus. Auch was an gefühlter Wucht beim Schildträger (Danke hier an den Lebensmutigen

) ankam war beim Bogen deutlich mehr!!!
Das soll wohl an der Strecke der Beschleunigung liegen als auch an der Reibung der Sehne auf dem Schaft der Armbrust.
Nö, das liegt mit großer Wahrscheinlichkeit nur am Gewicht des Projektils!
Der deulich kürzere Bolzen hat eben eine deutlich geringere Massenträgheit, und kann damit weniger Aufprallenergie übertragen...
Rabe
Re: Armbrust für den Freikampf
Verfasst: 20.11.2007, 16:31
von Desertking
@ kra: Öhm, ich blicke grad nicht ganz durch. Du glaubst, dass ich mit echten Bolzen auf lebendige Ziele schieße??? Ich bin doch nicht bekloppt, aber danke für die Unterstellung.
Wie der Thread schon sagt, wird die Armbrust für den Freikampf genutzt werden. Ich hab mit Larp nichts am Hut aber wir benutzen Pompfen-Bolzen, wenn das deine Sorge war.
@ Ravenheart: Ok, weniger Masse leuchtet auch ein. Aber im Endeffekt muss ich das wieder durch einen stärkeren Bogen ausgleichen, oder? Ist es jetzt besser, den Bogen wie eine Blattfeder aufzubauen (siehe Jos armbruststand.de)? Oder aber ein einzelnes Stück mit größeren Querschnitt zu nehmen?
Re: Armbrust für den Freikampf
Verfasst: 20.11.2007, 20:17
von menhir
Zur Wucht...
T = 1/2 m*v²
(Kinetische) Energie = 1/2 (Masse * Geschwindigkeit)²
Sollte sich also egtl ausgleichen... Aber ein Faktor der sich natürlich auswirkt is (wie du schon richtig sagtest) die kürzere "Auszugslänge" bei der Armbrust.
(Kannst ja mal testweise versuchen einen Pfeil mit er Armbrust abzuschießen)
Re: Armbrust für den Freikampf
Verfasst: 20.11.2007, 21:06
von Heiner
@Desertking: Gratulation zum gelungenen Armbrustbau

! Sieht gut aus!
menhir hat geschrieben:
Zur Wucht...
T = 1/2 m*v²
(Kinetische) Energie = 1/2 (Masse * Geschwindigkeit)²
Sorry, muss ich korrigieren. Die Formel stimmt zwar, aber die Ausformulierung nicht

. Die Masse geht in erster Potenz ein, nur die Geschwindigkeit zum Quadrat. Ausformuliert also so:
(Kinetische) Energie = 1/2 (Masse)*(Geschwindigkeit)²
[Sonst würde die Formel T = 1/2 m²*v² oder T = 1/2 (m*v)² lauten.]
Aber ein Faktor der sich natürlich auswirkt is (wie du schon richtig sagtest) die kürzere "Auszugslänge" bei der Armbrust.
Kannst Du/jemand erklären, inwiefern das in die Energiebilanz eingeht oder die Wirkungsweise beeinflusst? Ich hab das schon öfter gehört, aber eine Erklärung warum (das so sein soll) habe ich noch nicht bekommen.
Gruß und einen schönen Abend noch,
Heiner