Pfeilsuchhund_Ausbildung

Fragen zu Pfeilen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Pfeilbau.
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michael leva
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widerspruch...

Beitrag von michael leva »

benzi,

stichwort apportieren: ich hatte noch nie probleme mit beschädigten pfeilen - trotz eindrucksvollen beißerchen hat zumindest unsere töle noch keine (wirklich nennenswerten) spuren an den holzschäften hinterlassen...

ganz vehement bin ich allerdings gegen das füttern des hundes zur belohnung.. das ist echt hundeabhängig.. weiß meiner, dass irgendwo ein leckerchen auf ihn warten könnte, läuft der sabber, die konzentration ist futsch,erniedrigte kreatur und fressmaschine pur.. das ist ziemlich ätzend. wie gesagt, das mag hunde- und fallabhängig sein. ich bin der meinung, ein lob, streicheln, aufmunterne worte und ein ehrlich gemeintes "fein!" reichen und geben dem hund alles was er braucht - die anerkennung seines rudels/leittiers. *wau, ich habe gesprochen*
Maxime peccantes, quia nihil peccare conantur.
benz

Beitrag von benz »

michael,

geh ich recht in der Annahme, daß Du auch bei Pferden ein strikter Gegener von Leckerlis aus der Hand bist? :D

Aber Deine Argumentation verstehe ich nicht, einmal sagst Du Dein Hund läßt sich ablenken, und dann hast Du ein Mittel die Aufmerksamkeit auf Dich zu ziehen und dann benutzt Du es nicht aus irgendwelchen "idiologischen" Gründen?

Richtig aus der Hand füttern zur Belohnung will allerdings gelernt sein, beim Pferd (Wiemers) genauso wie beim Hund.

liebe Grüße benzi
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michael leva
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Beitrag von michael leva »

naja, ich mag prinzipiell keine bettelnden viecher - bei meinem ross mache ich mit leckerlis schon mal ne ausnahme.. bevorzuge aber äpfel und möhren oder auch mal die obere hälfte von meinem bratwurstbrötchen als belohnung.. bei kaufleckerlis muss ich immer an die massen pferde- und hundeversteher denken, die ihren leckerlivorrat per känguruhtasche an der hüfte mit sich rumtragen und deren hunde nur noch augen für diese tasche haben - auch ne methode, die aufmerksamkeit des köters zu kriegen.. :D

falls wir uns mal sehen, geb ich dir gern ben speck für ne übungsrunde mit leckerlis mit.. bei so nem verfressenen monster legst du allerdings tatsächlich mit einer wohlschmeckenden belohnung den schalter im hirn um, auf dem gross steht "FRESSMASCHINE AKTIVIEREN, DENKEN ABSCHALTEN".. besser funktioniert bei speck lob und anerkennung seines rudels - ebenso funzt das übrigen beim "bestrafen".. beispiel: als rinderhütehund neigen cattler dazu, die pferde in die fersen zu beissen und das hat bekanntlich keiner gern. da ich speck aber auch nicht prügeln mochte, habe ich ihn anfangs einfach immer aus dem gelände geworfen bzw. von mir weggeschickt (mit einem freundlichen "hau ab, depp")... dann schlich er wie ein ausgestossener am zaun entlang, sehr schuldbewusst und ..siehe da.. nach zwei/dreimal aussperren (für kurze zeit!! unter beobachtung) hatte er tatsächlich kapiert, dass die doofen pferde wohl zum rudel gehören oder er sie zumindest nicht kneifen darf, wenn er dazugehören will. heute tritt dieses phänomen nur noch in stresssituationen auf wie umkoppeln und treiben der pferde.

aber bevor jetzt die entrüstungsstürme der leckerli-fraktion anbranden: ich verurteile diese methode nicht, bin nur der meinung, dass es auch anders geht und finde es persönlich einfach doof, die "liebe" und aufmerksamkeit des tieres per futter zu erkaufen (stichwort: leckerlispender..)

einen schönen sonntag - hej, heute scheint die sonne, draussen liegt schnee und ich fahr gleich in den stall.. hejho!
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BRIGID
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beruhigend

Beitrag von BRIGID »

Original geschrieben von michael_leva
ganz vehement bin ich allerdings gegen das füttern des hundes zur belohnung.. ..... weiß meiner, dass irgendwo ein leckerchen auf ihn warten könnte, läuft der sabber, die konzentration ist futsch,erniedrigte kreatur und fressmaschine pur.. das ist ziemlich ätzend. wie gesagt, das mag hunde- und fallabhängig sein. ich bin der meinung, ein lob, streicheln, aufmunterne worte und ein ehrlich gemeintes "fein!" reichen und geben dem hund alles was er braucht - die anerkennung seines rudels/leittiers. *wau, ich habe gesprochen*
..das ist wirklich erleichternd zu lesen, das es noch menschen gibt, denen es auch so geht. ich finde es mittlerweile fast unerträglich, dass die hunde ständig mit irrem, nervösem blick auf der lauer liegen u. die dazu gehörigen menschen das verhalten "normal" finden, ja sogar ständig noch unterstützen.
wenn ich dann meine irritation äusere werde ich teilweise als hundefeindlich abgetan.
aber für mich ist das thema hundeschulen, mit ihren leckerlialüren (wie schreibt man das?),
-eh schon in richtung ersatztherapie angesiedelt :-(
traurig ist das aber für die hunde,
wobei ich mir selbst dann auch immer leid tue, denn man kann sich diesem theather kaum noch irgendwo entziehen.
,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,,?,?,
Wie vieles gibt es doch, was ich nicht noetig habe.
(Sokrates)
------------------------
Niels

Beitrag von Niels »

Benzi hat es ja schon angesprochen. Es kommt auch darauf an, wie man mit Futter belohnt.

Bei Pferden mache es fast gar nicht. Einfach um zu verhindern, dass da eine Gefahr für Kinderfingerchen aufkommt, die an dem Standort der Koppel doch öfter mal durch den Zaun gesteckt werden.

Beim Hund habe ich so gelernt und es hat sich bewährt:
Nach dem korrekten Ausführen des Kommandos ein paar Sekunden Pause im Sitzen, dann über den Rücken streicheln, loben und leicht rutschendes Häppchen verabreichen (schlucken soll beruhigen, kauen nicht), dann wieder ein paar Sekunden zum Entspannen und Verarbeiten sitzen lassen und dann kanns weiter gehen.

Es geht mir dabei also weniger um das prompte Reagieren sondern vielmehr um das Schaffen einer angenehmen entspannten Gesamtsituation nach einem Erfolg. Eine seltene Ausnahme gilt dann, wenn es nicht um das entspannte Ausführen von Aufgaben geht, sondern um Aufbau von Anspannung. Aber wie gesagt, das kommt sehr selten vor. Bela steht eigentlich schon von hause aus immer gut unter Dampf.

Aber letztlich muss wohl jeder selbst einen Weg finden, mit dem er/sie und der Hund gut klar kommt. Die Charaktere sind ja auf beiden Seiten "der Leine" vielfältig.
benz

Beitrag von benz »

Hallo zusammen,

puh viel Text.......

Füttern zur Belohnung hat nichts mit Betteln zu tun!!!

Betteln lernen Hunde und auch Pferde vorallem durch SINNLOSE Leckerlis. Bei Clara waren das liebe Mitschützen, die ihrem Dackelblick bei den Turnierpausen nicht widerstehen konnten, irgendwann hab ich aufgegeben ihr den ganzen Tag hinterher zu laufen und den MENSCHEN zu verbieten ihr was zu geben.

Niels, wegen Kinderfinger, gerade WENN ein Pferd gelernt hat Leckerlis aus der Hand RICHTIG zu nehmen sind die Kinderfinger sicher.

Bei Pferden kann man ja genauso wenig verhindern, daß ihnen jemand was am Koppelzaun zusteckt wie bei Hunden.

Also hilft in beiden Fällen ihnen das richtig anzugewöhnen.

Dann fällt mir auf, daß es hier viele Schubladen gibt. Ist ja bei Reitern genauso beliebt wie bei Bogenschützen.... naja und erst bei reitenden Bogenschützen :bash :D

Eine Hüfttasche mit Leckerlis hat so wenig mit verwöhnten Pferden zu tun, wie Gerten mit Prügeln, Sporen mit Quälen, Camokleidung mit Wehrsportgruppe.......

Alles kann sinnvoll angewandt werden oder eben falsch!!!

Konkret zum Leckerlis füttern aus der Hand. Sowohl Pferde wie Hunde müssen lernen es VORSICHTIG zu nehmen. Wenn die Zähne benutzt werden oder gierig geschnappt wird, gibts nichts, so einfach ist das.

Wird das nicht beachtet, da haben die Kritiker dann recht, führt das zu Reinsteigern, Unkonzentriertheit und Unruhe usw.

Aber eine Gerte ist ja auch nicht deshalb grundsätzlich falsch, weil ich damit Fehler machen kann oder? Wenn ich allerdings nicht weiß wie ich damit richtig umgehen muss, ok dann isser besser ich lasse ganz.

liebe Grüße benzi
benz

Beitrag von benz »

Hallo zusammen,

darf ich vorstellen, Justi, Pfeilsuchhund in der Ausbildung:

Bild

Sie ist seit zwei Monaten bei uns. Heute hat sie die ersten fünf Pfeile im Gelände in Folge gefunden.

Hier die Ausbildungsschritte in Kürze:

Komando "such" lernen, Justi liebt es mit Stöckchen zu spielen, also haben wir geübt den richtigen Stock nach Geruch im Wald zu finden.

Komandos "sitz", "Platz" und "aus" sind sehr hilfreich.

Dann kam der erste Tag mit Bogen, und mein erster schwerer Fehler. Nach etwa 100 Pfeilen roven im Gelände wußte Justi was ich will, sie raste zur vermuteten Pfeileinschlagstelle und wollte vor Freude in den Pfeile beißen, da es jedoch meine guten Bogenreitpfeile waren, sagte ich "aus", das ware ein schwerer Fehler, denn Justi meinte nun die folgenden Tage sie dürfe die Pfeile nicht finden. Es hat mich zwei Pfeile und viel Zeit gekostet den Fehler wieder hinzubiegen. Ich hab sie zwei Pfeile apportieren lassen, die natürlich durchgebissen wurden. Doch ich fand das war der einzige Weg meinen Fehler zu korigieren.

Heute hat Justi praktisch alle Pfeile gefunden, als Belohnung gab es Schweineohrenstückchen, das hat den Lernerfolg entscheidend beeinflußt.

Ich fände es ja toll, wenn Justi lernen könnte bei gefundenem Pfeil zu bellen, aber das bellen auf Komando hab ich noch nie erfolgreich gelehrt. Ich werde also versuchen bei gefundenem Pfeil "Platz" anzustreben.

liebe Grüße benzi
Niels

Beitrag von Niels »

Hallo Benzi,
die sieht aber auch ganz treu und lieb aus. Wo habt ihr Justi den her und wie alt ist sie?

Zum Bellen auf Kommando solltest Du Dich mal mit dem Bernd aus unseren Stall (Du kennst ihn ja) unterhalten, wenn Du wieder mal im Lande bist. Der bildet Jagdhunde aus und bringt ihnen das Bellen auf Kommando bzw. beim Finden bei.

Ich habe mich übrigens bezüglich der Leckerlis (bei Pferden) von Deinen Ausführungen überzeugen lassen und bin sehr zufrieden damit. Die befürchteten nachteiligen Auswirkungen zeigen sich nicht und inzwischen klappt es z.B. schon richtig gut, dass Gine auf Pfiff zu mir kommt. Auch nutze ich die Leckerkis um ihr den Bogen und die Pfeile - im wahrsten Sinne des Wortes - schmackhaft zu machen.
benz

Beitrag von benz »

Hallo Niels,

danke für den Tip!

Justi ist 1 Jahr und 4 Monate alt, sie kam zu uns weil sich ihre bisherigen Besitzer getrennt haben und sie sonst im Tierheim gelandet wäre.

Sie hat zwei harte Monate hinter sich, in denen ich versucht habe ihr die Dinge beizubringen, die das Zusammenleben mit Menschen deutlich erleichtern, da war doch das ein oder andere schief gelaufen in ihrem bisherigen Leben.

Freut mich daß es mit Gine klappt. Ich geb das Lob bzgl. der Futterbelohnung mal virtuell weiter an:

http://www.wiemers.at/eva.wiemers/

liebe Grüße benzi
Polvarinho
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RE:

Beitrag von Polvarinho »

Original geschrieben von Niels
Hallo Benzi,
die sieht aber auch ganz treu und lieb aus. Wo habt ihr Justi den her und wie alt ist sie?
....das spielt doch gar keine Rolle.... :motz

Wahrscheinlich wird sie heimlich und nebenbei schon als Skalpjäger ausgebildet.... :bash :motz :bash

ich sach nur.....Indianertöhle....

aber wartet nur ab.....
Claus
Wo es nur um das Gewinnen geht, dort gibt es zu viele Verlierer.
benz

RE: RE:

Beitrag von benz »

Original geschrieben von Polvarinho

Wahrscheinlich wird sie heimlich und nebenbei schon als Skalpjäger ausgebildet....
ich sach nur.....Indianertöhle....

aber wartet nur ab.....
Äh wieso heimlich? Ich sagte doch es gab Schweineohren als Belohnung, wer sagt, daß es sich da um die Ohren von Sus scrofa domestica gehandelt hat? :D :D :D Könnte schon sein, daß da noch ein paar Haare dranhingen :)
benz

Beitrag von benz »

Hallo zusammen,

ich will mal kurz weiter von Justis Ausbildung zum Pfeilsuchhund berichten.

Es zeigte sich als FALSCHER Weg Justi die Pfeile über apportieren wieder interessant zu machen, zu groß ist dabei die Versuchung immer wieder die Pfeile kaputt zu beißen. Hinzu kam, daß Justi, wie Bela, beim Üben in einen Pfeil gerannt war, sich weh tat, der Pfeil brach dabei sogar ab..... :-(

Also mußte ich mir was neues ausdenken. Der von mir gewählte Weg übt gleich mehrere Teilaspekte auf einmal:

Justi mußte "platz" machen und ich schoß einen Pfeil weit in die Wiese, sie mußte auf ihrem Platz bleiben während ich zum Pfeil ging und UNTER den Pfeil ein Leckerli versteckte. Damit ich die Stelle mit dem Pfeil noch gut einsehen konnte bin ich nur etwa 20 Meter zurück in ihre Richtung gegangen und hab sie mit dem Komando "such" gerufen.

Nachdem sie das Leckerli unter dem Pfeil vorgeholt hatte, hab ich sie "sitz" machen lassen.

Diese Übung hat verschieden Teilaspekte geübt:

-nicht losrennen sobald der Pfeil von der Sehne ist

-den Pfeil suchen

-nicht IN den Pfeil beißen

-beim Pfeil "sitz" machen

Ich habe diese Übung nur ca 5 mal gemacht seither sucht Justi sehr gut und ausdauernd und wundert sich immernoch warum kein Leckerli unter dem Pfeil ist, das sie natürlich nach "sitz" von mir bekommt.

Letzte Woche hab ich einen Pfeil in den Fluss geschossen, ich dachte ich versuch es einfach, und hab sie reingeschickt um den Pfeil zu holen und sie hat ihn tatsächlich herausgebracht OHNE ihn zu zerbeißen, ich hab keine Ahnung warum das geklappt hat (**)

liebe Grüße benzi
Niels

Beitrag von Niels »

Eine prima Anregung Benzi. Nachdem ich es eigentlich bei Bela mit dem Pfeilesuchen aufgegeben habe, werde ich das auch nochmal ausprobieren. Das könnte vielleicht funktionieren. Und falls nicht, bin ich da, wo ich jetzt auch bin. :-(
Bogenheini
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Pfeilsuchkatze?

Beitrag von Bogenheini »

@ benz
Mein Respekt!!
Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen?
Leider kriegen wir keinen Hund kann man auch eine
Pfeilsuchkatze ausbilden? :D
Die liegt oft nur faul herum!!!
Bild
[img]http://www.fletchers-corner.de/images/smilies/fcsmilie.png[/img]
benz

Re: Pfeilsuchhund_Ausbildung

Beitrag von benz »

faul herum liegen gehört dazu:

Bild

Justi macht sich mittlerweile recht gut, heute hat sie ihren ersten unter der Grasnarbe vesteckten Pfeil gefunden, also nur über den Geruch, zu sehen war da nix mehr.

liebe Grüße benzi
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