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Re: Gedichte

Verfasst: 23.02.2011, 15:08
von Ravenheart
...herrlich!

Ich bin aber nicht nur Rhythmus-, sondern auch "Sauberer-Reim-Fetischist", daher Vorschlag:

Den einen Stamm, schön g'rad und rein
wie auf den Punkt getroffen
ganz ohne Äste, schlank und fein
(-) zu finden, ist mein Hoffen

Rabe

Re: Gedichte

Verfasst: 23.02.2011, 15:16
von Firestormmd
Naja, Rabe, bei uns im Erzgebirge (Sachsen) wird ein klein wenig genuschelt. Da reimt sich dann halt auch "schaffen" auf "hoffen". ;)

Grüße, Marc

Re: Gedichte

Verfasst: 24.02.2011, 10:17
von Güssenjäger
Hi Marc,

im Reimen hast Du ganz klar den 1.Platz. Meine Stimme hast Du !

Gerd

Re: Gedichte

Verfasst: 18.02.2013, 11:32
von eddytwobows
Thread mal wieder hochhol... ;) ;D ;D


Die Bärenjagd...
(...oder wie ein Bogen zu dem Namen "Bärentöter" kam...)


Es ist keine Ruhmestat, heutzutag´ mitnichten
ungereimt von feiger Bärenjagd zu dichten
Schon gar nicht, wenn man zur Jagd den Zeitpunkt wählt
Wenn der arme Bär sich grad beim Schei... quält

Grad hat er noch geträumt von Frühlingssonne
im Schlaf gebrummt in erwartungsvoller Wonne
Im Halbschlaf sich aus seinem Bau gewühlt
weil er den Frühling in seinem Bauch gefühlt

In die nächste Mulde, noch halb am dösen
um des Winters Pfropf sich aus dem Leib zu lösen
So hockt er da und brummt und drückt
der Jäger von hinten auf den Pelz ihm rückt

Hoppla, da war der Bogen wohl zu schwach
dafür ist der Petz jetzt richtig wach
und dazu noch ziemlich ernsthaft sauer
den Schützen schnellt es aus seiner Lauer

Um sein Leben gibt er ordnlich Fersengeld
der Petz Ihn schon als Frühstück zählt
Voller Angst schmeißt er seinen Bogen weg
Und spurtet durch den Frühlingsdreck

Doch ach, wie ist das Leben doch gemein
Die Bogensehne verheddert dem Petz sein Bein
Er stürzt und rollt, verlassen hat Ihn sein Glück
Es bricht der arme Petz sich das Genick

Der Schütz´ ist seitdem ein Prahlhans und auch Schwerenöter
verkauft seine Bögen jetzt doch glatt als Bärentöter...

;D ;D ;D

Re: Gedichte

Verfasst: 18.02.2013, 13:28
von lonbow
Ein Gedicht mit traurigem Ende:

Der Bogen

Es schlug ein Herz geschwind
Der Himmel war getauft mit Licht
Auf dem Hügel warmer Wind
Und ein Mann mit bester Sicht

Er hatte einen trefflich Bogen
Aus schönem Ebenholz
Weit die Pfeile flogen
Jedoch vorbei am Jägerstolz

Der Bogen war zu plump
Seine Zierde Glätte
Nur ein armer Lump
Wär froh, wenn er ihn hätte

Des Künstlers besten Bilder
Sollt man in den Bogen schnitzen
Einmal sanft, einmal wilder
Aufregend sollt das Kunstwerk blitzen

Eine Jagd, wie keiner sie gesehen
Wurde nun geschnitzt
Zu diesem Manne wird mann gehen
Wo stolz auf hohe Zierde sitzt

Solch schöner Bogen
Kam bisher noch nie ans Licht
Doch zum ersten mal gezogen
Da fliegt kein Pfeil, der Bogen bricht

04.01.1976 Detlef Maischak



einziger Kritikpunkt: Bogen aus Ebenholz? Mit einem i wäre es perfekt :)

Re: Gedichte

Verfasst: 25.02.2013, 00:43
von Palmstroem
Der Meisterbogen

Ein selt'ner Bogen lag im Holz,
ein Meisterbogen, stark und stolz.
Er träumte von grandiosen Siegen...

Da sah ein Bauer ihn so liegen
und sagte sich: "Eijeh, ein Glück,
spann meine Ochsen an das Stück!
Zum Pflügen ist der Knüppel recht."

Dies war für Bogens Zukunft schlecht.

Palmström

Re: Gedichte

Verfasst: 25.02.2013, 08:17
von Palmstroem
@Eddy: Gut, dass Du das schöne Gedicht rübergerettet hast!!! Herrlich.

Palmström