Re: Durchschlagskraft: Geschwindigkeit oder Gewicht?
Verfasst: 20.11.2010, 23:46
...echt kompliziert das ganze!
Meine Gedanken zur Panzerformel (Link auf erster Seite dieser Diskussion) : Wie kann man das Kaliber einer Bodkinspitze festlegen? Das wird doch während dem Eindringen ins Metall größer, da das Metall auseinandergeschoben wird.
Dann habe ich noch ein Problem mit dem Stahlblech, da es ungehärtet ist. Gerade im Jahr 1415 wurden Rüstungen gehärtet. Das heißt, man braucht bei gleicher Materialstärke 40% mehr Energie, um gehärteten Stahl zu durchdringen. Zusätzlich wird das Material durch den Schmiedeprozess nochmals verdichtet.
Abgesehen davon gehen wir von dem Fall aus, dass der Pfeil mit einem Winken von genau 90 Grad die Rüstung trifft... dies ist in der Realität sehr unwahrscheinlich, da diese stark gewölbt waren. Das heißt, der Pfeil kann in den Meisten Fällen nicht seine komplette Energie abgeben, da er in einem zu flachen Winkel auftrifft. In der Realität war also ein Durchdringen des Pfeiles nicht sehr wahrscheinlich (ich sage nicht unmöglich). Abgesehen davon waren die meisten verwendeten Spitzen Broadheads, man hat also versucht, auf ungepanzerte Stellen (Pferde!) zu schießen... Ich kenne einige Bilder, auf denen man das sehen kann. Der Sieg der Engländer in Azincourt beruht nach neuerer Forschung nicht so sehr auf die Leistung des Langbogens, sondern auf große taktische Fehler der Franzosen, sowohl auch den Stellungsvorteil der Engländer (auf dem Hügel, die Franzosen kommen dichtgedrängt nach oben, haben kaum Platz, um zu kämpfen)
Letztendlich gewannen die Franzosen den 100 jährigen Krieg!!! Die Schlachten, bei denen die Engländer gewannen, waren Ausnahmen.
Obwohl ich selbst ein begeisterter Bogenschütze bin, glaube ich also nicht, dass der Langbogen die ultimative Fernwaffe war!
grüße,
David
Meine Gedanken zur Panzerformel (Link auf erster Seite dieser Diskussion) : Wie kann man das Kaliber einer Bodkinspitze festlegen? Das wird doch während dem Eindringen ins Metall größer, da das Metall auseinandergeschoben wird.
Dann habe ich noch ein Problem mit dem Stahlblech, da es ungehärtet ist. Gerade im Jahr 1415 wurden Rüstungen gehärtet. Das heißt, man braucht bei gleicher Materialstärke 40% mehr Energie, um gehärteten Stahl zu durchdringen. Zusätzlich wird das Material durch den Schmiedeprozess nochmals verdichtet.
Abgesehen davon gehen wir von dem Fall aus, dass der Pfeil mit einem Winken von genau 90 Grad die Rüstung trifft... dies ist in der Realität sehr unwahrscheinlich, da diese stark gewölbt waren. Das heißt, der Pfeil kann in den Meisten Fällen nicht seine komplette Energie abgeben, da er in einem zu flachen Winkel auftrifft. In der Realität war also ein Durchdringen des Pfeiles nicht sehr wahrscheinlich (ich sage nicht unmöglich). Abgesehen davon waren die meisten verwendeten Spitzen Broadheads, man hat also versucht, auf ungepanzerte Stellen (Pferde!) zu schießen... Ich kenne einige Bilder, auf denen man das sehen kann. Der Sieg der Engländer in Azincourt beruht nach neuerer Forschung nicht so sehr auf die Leistung des Langbogens, sondern auf große taktische Fehler der Franzosen, sowohl auch den Stellungsvorteil der Engländer (auf dem Hügel, die Franzosen kommen dichtgedrängt nach oben, haben kaum Platz, um zu kämpfen)
Letztendlich gewannen die Franzosen den 100 jährigen Krieg!!! Die Schlachten, bei denen die Engländer gewannen, waren Ausnahmen.
Obwohl ich selbst ein begeisterter Bogenschütze bin, glaube ich also nicht, dass der Langbogen die ultimative Fernwaffe war!
grüße,
David