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Re: Hobbit-Pfeife, Lesepfeifen & andere selbstgebaute

Verfasst: 19.12.2012, 07:54
von Haitha
Toll geworden!!!

Edit: Ich weiß net, ob wachsen bei Pfeifchen ne gute Idee ist, der Kopf erwärmt sich doch, oder?

Das Öl muss noch nicht voll ausgehärtet sein, wird trotzdem gut aussehen :) Und bis weihnachten sollte eig reichen, zumindest die erste schicht.

Re: Hobbit-Pfeife, Lesepfeifen & andere selbstgebaute

Verfasst: 19.12.2012, 08:46
von Chirion
Wie schon einmal geschrieben, mein Vater hat seie Bruyere Rohpfeifen immer mit einer Mischung aus Honig und Cognac behandelt, ich hab bei ihm noch mal nachgefragt warum:

Im Brennraum führt die Mischung zu Einlagerung bzw. zumindest zur Anlagerung von Zucker in, bzw. ans Holz, Folge ist eine durch Karamellisierung härtere und beständigere Kohleschicht. Die Cake-Schichte die Jo bereits beschrieben hat.

Je länger die Mischung einwirkt desto wiederstandsfähiger wird die Pfeife

Aussen dient die Mischung als Beize und ist nach einer relativ langen Trockenzeit (min 3-4 Wo) auch polierbar.

Ich hab irgendwo noch ein Stück gemaserte Olive rumliegen wenn ich das Teil wiederfinde, werd ich zur Weihnachtszeit wohl auch ein Pfeifchen schnitzen

Re: Hobbit-Pfeife, Lesepfeifen & andere selbstgebaute

Verfasst: 19.12.2012, 08:57
von Snake-Jo
Wie Chirion schon schreibt, wir werden nicht umhin kommen, für unsere besonderen Hölzer, außer Bruyere, einen künstlichen Cake zu erzeugen. Auch wenn Rabe jetzt wieder schimpft: heutzutage haben schon viele Bruyerepfeifen eine Einrauchschicht in der Brennkammer, leicht erkennbar: Die Brennkammer der nagelneuen Pfeife erscheint schwarz und nicht holzfarben.
Diese Schicht nennt sich Einrauchpaste und besteht aus nichts anderem als Wasserglas mit zermahlener Holzkohle. Dieses Schicht ist absolut hitzestabil. Man kann im Pfeifenhandel so eine Einrauchpaste kaufen oder sie sich problemlos selbst herstellen.
Dazu ist es noch wichtig, spezielle Einrauchregeln zu beachten:
1. Ganz langsam und gemütlich rauchen. Die Pfeife darf außen nur warm werden, niemals heiß.
2. Im Gegensatz zu den allgemeinen Regeln sollte die Pfeife voll gestopft werden und nicht ganz heruntergebrannt werden, denn die größte Gefahr besteht am Pfeifenboden. Wenn hier die Glut an Fehlerstellen oder Bohrrändern Fuß faßt, kommt es zum gefürchteten Durchbrand.
3. Bei der Herstellung lohnt es sich, die Bohrung lang und spitz zulaufend zu machen (wenn man kein Bruyere verwendet). So hat die Glut weniger Ansatzpunkte.
4. Ohne Einrauchpaste läuft nichts! Garnichts! Nüscht! Bitte garnicht erst versuchen, schade um die Arbeit. Kirschholz, Eiche, Olive und bei unsachgemäßen Einrauchen auch Bruyere brennt durch, gnadenlos.
Die Glut erreicht Temperaturen von 800°, bei starkem Ziehen auch 1200° !!! :o :o :o :o

Re: Hobbit-Pfeife, Lesepfeifen & andere selbstgebaute

Verfasst: 19.12.2012, 12:10
von acker
Ich werde mir noch einen Hohlbohrer zulegen um die Übergänge vom Kopf zum Mundstück besser hin zu bekommen .

Einrauchpaste,...hm gute Idee Jo .Das bringt mich gerade auf eine Idee ;)

Re: Hobbit-Pfeife, Lesepfeifen & andere selbstgebaute

Verfasst: 20.12.2012, 09:11
von Snake-Jo
Firestormmd hat geschrieben:Schöne Pfeiffen habt ihr da gebaut. Bei den HdR-Pfeiffen ist der Übergang vom Kopf zum langen Mundstück allerdings viel gleichmäßiger. Bei meiner Bilbopfeiffe ist das ein fließender Übergang. Link

Grüße, marc
Naja, sowas wie in dem Link geht garnicht.... ::) Das würde ich gleichsetzen mit: Kann mir jemand Tipps für den Bau eines Haselnuss-LB geben? Ja, kauf dir doch einen glasbelegten von der Stange...
Ich denke, der Ansatz von Acker ist goldrichtig: Selber machen mit den vorhandenen Materialien und angenähert der Typus "Lesepfeife".
Ich habe inzwischen meine Lesepfeife angeraucht und kann nur sagen: Der Kopf aus Kirschbaumholz bringt erstmal keinen Nebengeschmack. Der lange Stiel aus Pfeifenstrauch ist ideal für kühlen Rauchgenuss und sehr, sehr stabil. Bislang auch keine Risse etc.
Ich habe jetzt die Einrauchpaste bestellt und hoffe, sie dann zum Bogenbauertreffen mitbringen zu können. Da können wir dann alle unsere schlechten "Bruyere-Ersatzhölzer" qualmfähig machen. Ich krame allerdings noch nach irgendwelchen Wurzelknollen, mal sehen.
Auf Speckstein bin ich gespannt. Ich hatte früher mal einen sehr weichen, schnitzbaren Kalkstein, der war auch ideal als Pfeifenkopf. Kein Unterschied zu einem Tonkopf, nur eben aus Stein und man braucht keinen Brennofen.

Re: Hobbit-Pfeife, Lesepfeifen & andere selbstgebaute

Verfasst: 20.12.2012, 12:43
von Ravenheart
...das geht ja ab hier... :)

Zu Einrauchpaste:
* Gegen RICHTIGE Einrauchpaste (s.o. Beschreibung von Jo) ist absolut nichts einzuwenden!
* Dass Einrauchpaste BENÖTIGT wird, gilt nur bei UNGEEIGNETEN Hölzern (wobei es bei Ebenholz auch nix mehr rettet - das Holz hat so einen Ölgehalt und Eigengeruch, dass man daraus auch alte Socken rauchen könnte, ohne einen Unterschied zu bemerken... :D )
* Bei Bruyere ist eine Einrauchpaste überflüssig. Etwa 1/3 meiner Pfeifen hatte keine.
* Honig und ähnliche Sachen schmiert man auf's Frühstücksbrot, aber bitte NIEMALS in eine Pfeife! Honig enthält Eiweiße und ähnliches, das ist gruselig!

So wird eine Pfeife richtig eingeraucht:
1. Fülle sie GANZ! Alle Regeln al la "10x 1/3, 10x 1/2 u.s.w." sind Unfug! das führt nur zu Überhitzung des Bodens und des Rauchkanals!
2. Entzünde sie SANFT. Der Kopf selber soll sich so wenig wie möglich erhitzen. Also in "kurzen. trockenen Stößen" die Flamme auf den Tabak ziehen, nicht wie ein Staubsauger.
3. Rauche sie langsam. Entspannt. In Ruhe! Geht sie aus, KEINE Panik! Auch DIE Ammenmärchen von wegen "wenn sie beim Einrauchen ausgeht, geht sie immer wieder an der Stelle...." sind ebensolcher Unsinn, einfach KURZ ein wenig abkühlen lassen (handwarm, NICHT kalt!), dann wieder anzünden.
4. Rauche sie zu Ende! Besonders gegen Ende sehr vorsichtig und konzentriert, aber zu Ende. Zwingt ein Notfall Dich zum Abbruch, leere sie aus und trenne den Holm vom Kopf, damit sie möglichst schnell trocknet.

Rabe

Re: Hobbit-Pfeife, Lesepfeifen & andere selbstgebaute

Verfasst: 20.12.2012, 14:41
von Snake-Jo
@Rabe: Wunderbar! Dann lass ich das mal mit dem Ebenholz und konzentriere mich auf Olive.

Erstmal schlechte Nachricht: Einrauchpaste in der Großhandelsstadt Osnabrück nicht bekommen. Kann man per Internet bestellen, aber dann würde ich eher Wasserglas bestellen.

So ganz unter uns: Aus meinem Familienkreis wollte niemand was gebastelt haben und ungebeten bau ich nichts. Daher ein wenig Zeit für mich und das Lesepfeifchen.... ::) ::)

Re: Hobbit-Pfeife, Lesepfeifen & andere selbstgebaute

Verfasst: 20.12.2012, 14:46
von Squid (✝)
Sagt mal: Kann man Pfeife rauchen ohne nikotinabhängig zu werden?

Re: Hobbit-Pfeife, Lesepfeifen & andere selbstgebaute

Verfasst: 20.12.2012, 14:54
von Galighenna
Naja du könntest etwas rauchen das Nikotinfrei ist...

Re: Hobbit-Pfeife, Lesepfeifen & andere selbstgebaute

Verfasst: 20.12.2012, 15:09
von acker
Snake-Jo hat geschrieben: So ganz unter uns: Aus meinem Familienkreis wollte niemand was gebastelt haben und ungebeten bau ich nichts. Daher ein wenig Zeit für mich und das Lesepfeifchen.... ::) ::)
Lieber Jo, Deine Familie ist doch soooo riesen groß , fast 8000 Mitglieder stark ;)
Also so eine Lesepfeife in der Form eines Eies .... ::) ;D ;D

Re: Hobbit-Pfeife, Lesepfeifen & andere selbstgebaute

Verfasst: 20.12.2012, 15:33
von Warbeast
so
ein geschnek für einen freund ist fast fertig
hier noch in der fertigung:
3.JPG

rest wurde angepasst und eine eher klassische poker versucht

Re: Hobbit-Pfeife, Lesepfeifen & andere selbstgebaute

Verfasst: 20.12.2012, 15:50
von Gornarak
Squid hat geschrieben:Sagt mal: Kann man Pfeife rauchen ohne nikotinabhängig zu werden?
Kommt halt immer auf die Häufigkeit an. Ich bin eigentlich Nichtraucher. So etwa fünf Mal im Jahr rauche ich aber Wasserpfeife. Trotzdem bekomm ich nicht das Zittern, wenn ich danach nicht weiter rauche.

Re: Hobbit-Pfeife, Lesepfeifen & andere selbstgebaute

Verfasst: 20.12.2012, 17:21
von Snake-Jo
Squid hat geschrieben:Sagt mal: Kann man Pfeife rauchen ohne nikotinabhängig zu werden?
Ich habe im zarten Alter von 15 Jahren mit dem Pfeiferauchen begonnen. Wie alt ich jetzt bin, weißt du ja. Ich habe im Durchschnitt 1 Pfeife pro Tag geraucht. Da man Pfeife in der Regel nicht auf Lunge raucht, sondern nur "pafft", nimmt man nur über die Schleimhäute NIkotin auf, was vergleichsweise wenig ist und nicht zur Abhängigkeit führt. Man nennt das auch Genussraucher. Ich konnte IMMER jederzeit aufhören und habe das auch z.B. bei Erkältungen gemacht oder wenn im Urlaub mal wieder der Tabak aus war... ::) Es hat mir nichts ausgemacht. Ich rauche jetzt seit 3-4 Jahren nur noch sporadisch, wenn mir mal danach ist. Dieses Jahr z.B. nur insgesamt 2 Wochen im Urlaub.
Natürlich kann man auch über die Schleimhäute Krebs bekommen. :o

Re: Hobbit-Pfeife, Lesepfeifen & andere selbstgebaute

Verfasst: 20.12.2012, 20:12
von Ravenheart
Ich rauche ca. 10 Pfeifen pro Tag, aber wenn ich erkältungsbeding pausieren muss trifft mich das auch nur gering...
Kein Vergleich mit Glimmstengel-Junkies, die nach 2 Stunden zappelig werden...

Vielleicht gibt es ja auch nikotinarmen Tabak, aber wozu? Das halte ICH für etwa so sinnvoll wie alkoholfreien Wein oder fleischlose Wurst.

Genussmittel sind selten unschädlich und IMMER sinnlos - außer zum Genießen. Wer die Schädlichkeit scheut, soll es lassen. FAKES halte ich für Selbstbetrug. Wer Risiko - Genussmittel scheut, der verzichte auf

*Fleisch
*Zucker
*Kaffee (übrigens ähnlich gefährlich wie Tabak!)
*Alkohol
*Gewürze, besonders Zimt
etc, etc...

Aber bedenket: Wer nicht genießt, wird ungenießbar! ;)

Rabe

Re: Hobbit-Pfeife, Lesepfeifen & andere selbstgebaute

Verfasst: 20.12.2012, 20:24
von bowa
Ich hab in der Strassenbahn mal ein Gespräch zwischen zwei Damen ende mittleren Alters mitbekommen.
Sinngemäß ging das so:

Ich esse kein ...kein ... kein.... kein... und nur ganz wenig ... man will ja gesund bleiben.
Das waren alles die üblichen Verdächtigen, Fleisch, Zucker, Kaffee usw. Alles was gemeinhin als ungesund gilt.

Die gute Frau wollte alt werden, ich hab mich dann so gefragt. "Wieso willst du alt werden? Du bist doch schon tot".

Was will ich damit sagen?
@Rabe, du hast völlig Recht. Genußmittel sind zwar Luxus aber einer der das Leben schön macht. Im Sommer nach einem leckeren BBQ auf der Terasse zu sitzen ein kaltes Bier zu trinken, einen guten Zigarello rauchen und den Sonnenuntergang sehen ist eine sehr angenehmer Zeitvertreib. :D Jeden Tag kann man das nicht machen. Im Winter ist es dazu zu kalt ;D

Ich glaub das passenste dazu hat Paracelsus gesagt:
Dosis sola venenum facit <- Die Menge macht das Gift

Das trifft mit sicherheit auf so ziemlich alles zu ;)