In diesem Video
https://www.bogenschiessen-kyudo-archer ... feils.html
sieht man, den Unterschied zwischen der trad. Kyudo-(Dreh-)Technik zu Khatra in der Auslösung des Schusses.
Man sieht, dass die Drehmomentübertragung auf den Bogen nach dem Lösen des Pfeiles diesen auslenkt und dadurch „Archer`s Paradox“ entsteht. Die Erzeugung des Drehmomentes erfolgt über Druck/Stoß auf die rechte innere Bogenkante durch die Daumenwurzel der Bogenhand. Drehachse ist nicht das Handgelenk, die Lage der Achse entspricht der linken inneren Bogenkante im Griffbereich, jedenfalls solange, wie eine Drehung um diese Achse möglich ist (ca. 10°).
Während es bei Khatra hauptsächlich darauf ankommt, den Bogen aus dem Weg zu nehmen um einen unabgelenkten Pfeilflug zu erzeugen, bewirkt die entstehende Bogenrotation im Kyudo, außer einem geraden Pfeilflug, eine Kraftübertragung auf den Pfeil, der aus der Kombination von Biegespannung + Torsionsspannung vor dem Abschuss + beschleunigender Rotation des Bogens direkt nach dem Abschuss + weiterer zusätzlicher Kraftübertragung infolge von Rotationskräften.
Wie die Wirkung der Rotationskräfte aussieht, kann man in diesem Video
https://www.youtube.com/watch?v=nzBcl9wglfA
ab 8.40min sehen, der Bogen dreht sich so stark, dass die Sehne fast an den Unterarm rückseitig anschlägt.
Mit einer solchen Technik kann erreicht werden, dass der Pfeil extrem lange von der Sehne beschleunigt wird, im Extremfall spricht man von „Yonsun no wakare“ , was bedeutet, dass die Trennung von Sehne und Pfeil erst 12cm nach dem Bogen erfolgt!
Das kann man alles noch genauer erklären, da ich aber aus den Rückmeldungen entnehmen muss, dass schon meinen Zahlen keinen Glauben geschenkt wird, erspar ich mir das an dieser Stelle.
Ich werde aber im Kyudoforum demnächst einen Beitrag reinstellen, der das scheinbar nicht erreichbare „Yonsun no wakare“ hilft zu verstehen.
Noch einen Satz zu Khatra, ich habe den Eindruck, dass die beiden Hauptgründe für diese Technik diese Aussage
Eine Drehung der Bogenhand verhindert, daß der Pfeil in Kontakt mit dem Griffstück kommt. Die Bogensehne überträgt diese Extraportion Beschleunigung auf den Pfeil, der Bogen schwingt nach links weg und ermöglicht einen ungestörten Pfeilflug.
(Wobei man aus Kyudo-Sicht statt Drehung Bogen-Schwenkung sagen würde)
Und auch diese Aussage ist:
Es ist auch unbestreitbar, daß sich mein Trefferbild dadurch nochmals verbessert hat.
Also nicht so sehr die Erhöhung der Pfeilbeschleunigung, die kann man mit einem etwas stärkeren Bogen leichter erreichen.
Grüße
Yabusame