Bambusschäfte

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kra
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Beitrag von kra »

Klasse Arbeit mit den Pfeilen - und klasse das die so saugut fliegen. :anbet

Noch nen Tip für die Stabilität der Spitze. Ich habe bei mir einen kleinen Holz- oder Bambusspieß eingeleimt, so ca. 4 cm lang. Vorher vorsichtig auf die gewünschten Durchmeser aufbohren, Leim drauf und rein. Und dann erst den Konus drauf spitzen.

Die Spitzen habe ich erstmal von Hand aufgedreht, dann am Herd heiß gemacht (Gasherd :D ist es das beste...) und dann mit der Zange fest drauf geschraubt.
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Beitrag von Archiv »

Danke kra, ein Lob vom Bambusmann ehrt mich besonders.
An eine Art Insert zum Verstärken des Schaftes im Bereich der Spitze habe ich auch schon gedacht. Dann wiederum kam mir der Gedanke, dass die Herstellung der Pfeile auch so schon aufwendig genug ist, also gibts bis auf weiteres TopHats drauf und gut.
Die Idee die Spitzen vor dem Aufschrauben zu erhitzen scheint mir dennoch (auch bei parallelen Spitzen) schlüssig; wird getestet.
Taran
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@Johnny

Beitrag von Taran »

Die Pfeile sehen sehr schön aus. Befiederung nach eigenem Muster? Passt sehr gut zum Stil, finde ich. Wie lang/hoch sind die Federn?
Taran von Caer Dallben

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Beitrag von Archiv »

Die Federn sind mit der Schablone geschnitten und fünf Zoll lang. Höhe etwa 1cm. Zu der Form haben mich Abbildungen türkischer Pfeile inspiriert.
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Nacanina
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Beitrag von Nacanina »

@kra
ich setze auch einen kleinen Dübel an der Spitze.
@Taran
ich säge die Nocke bis auf ein Nodium und wickle direkt hinter dem N. Das erscheint mir etwas sicherer.
Ich habe allerdings nie versucht einen ganzen Satz zu bauen. Das erscheint mir sehr aufwändig (Spine und Gewicht).
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur
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Snake-Jo
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Beitrag von Snake-Jo »

@johnny: Sieht gut aus, dein Satz Bambuspfeile. Guter Beitrag.

Ich habe daraufhin meinen verbliebenen Satz funktionsfähiger Bambuspfeile mal gewogen und habe folgenden Mittelwert erhalten: 27,5 g (m = 6, 100 grain Spitze, 28"). Dies deckt sich also mit den Berechnungen 1 g pro Zoll. Meine Fichtenschäfte liegen zwischen 26 und 28 g.
Dazu noch die Überlegung: Man sollte bei Bambusschäften, die ja einen natürlichen Taper und entsprechend einen verlagerten Schwerpunkt zur Spitze haben, durchaus die leichtesten Spitzen nehmen, z.B. 80 grain.

@all: Wer seine Schäfte selber im Garten zieht, sollte beim Wuchs darauf achten, dass ein Knoten unter der Nockkerbe sitzt und einer an der Spitze. :D
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kra
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RE:

Beitrag von kra »

Original geschrieben von Snake-Jo

@johnny: Sieht gut aus, dein Satz Bambuspfeile. Guter Beitrag.
...
Dazu noch die Überlegung: Man sollte bei Bambusschäften, die ja einen natürlichen Taper und entsprechend einen verlagerten Schwerpunkt zur Spitze haben, durchaus die leichtesten Spitzen nehmen, z.B. 80 grain.

@all: Wer seine Schäfte selber im Garten zieht, sollte beim Wuchs darauf achten, dass ein Knoten unter der Nockkerbe sitzt und einer an der Spitze. :D
Zum Nock: ich habe auch da ein Holz-"Insert", ca. 3cm lang eingeklebt und dann erst die Nocke eingesägt. Dann kann man auch die Nocke zwischen den Nodien anordnen. Die Methode hat den Vorteil das man leichter eine Stelle im Bambus findet, an der die Spitze passt (wegen der Dicke, ist von Bedeutung wenn man weichere Pfeile braucht oder einen sehr guten, steifen Bambus hat :D), Jo's Methode ergibt mehr Dicke an der Nocke (Sicherheit) ästhetischere Pfeile :anbet und ist herausfordernder :D
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Dustybaer
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Schaefte selber ziehen

Beitrag von Dustybaer »

Original geschrieben von Snake-Jo

@all: Wer seine Schäfte selber im Garten zieht, sollte beim Wuchs darauf achten, dass ein Knoten unter der Nockkerbe sitzt und einer an der Spitze. :D
Nach meinen (kurzen) Recherchen soll der Pseodosasa Japonica zum Herstellen der Kyudo-Schaefte benutzt werden. Hier ein paar Details:

Pseudosasa japonica
Arundinaria japonica


Robuster, pflegeleichter und sehr frostharter Bambus mittlerer Höhe.

Halme: Tiefgrün, später beige, fingerstark, straff aufrecht, im oberen Bereich leicht überhängend, Halmscheideblätter anhaftend

Wuchshöhe: 3-4 m

Blatt: Mittel- bis tiefgrün, glänzend, länglich-lanzettlich, Unterseite silbrig-grün, 20-30 cm lang

Wuchs: Schwach hainbildend

Winterhärte: bis -24°C

Standort: Sonne-Halbschatten, lichter Schatten

Empfehlung: Einzelstellung, Gruppenpflanzung, Sicht- und Windschutzhecke, Pflanzgefäß


Interessant dabei ist die Moeglichkeit ihn im Kuebel zu ziehen, fuer Leute die keinen Garten haben. Angeblich verwendet man fuer Pfeile die 2-jaehrigen Triebe dieser Art.

Weis jemand mehr darueber?
Bis bald

Marius


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RE: Schaefte selber ziehen

Beitrag von Netzwanze »

Original geschrieben von Dustybaer
Weis jemand mehr darueber?
Nicht viel. Die Übersetzung des japanischen Namen für den Bambus lautet Pfeilbambus/Waffenbambus. Das sagt wohl schon alles.

Ansonsten steht ein Busch im alten botanischen Garten in Göttingen :D

Christian
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Taran
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Kübel

Beitrag von Taran »

Die Kübelzucht hat's bei mir nicht so gebracht.
Taran von Caer Dallben

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Buddelfrosch
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Beitrag von Buddelfrosch »

So, da hab ich mich also auch mal an zwei "Graspfeilen" versucht. Vor kurzem hat hier in der Nähe ein neuer Baumarkt aufgemacht, der sogar Tonkin hatte. Leider nur in Packen zu 5 Stäben a´ 2,- €. Aber für einen Test i.O. Nutzen konnte ich davon effektiv 2 Stäbe.
Gebaut sind die Pfeile nach dem Grundsatz "quick & dirty". Das "quick" bezieht sich aber nicht auf das richten :D , das dauert lange und geht nach meinem dafür halten mit der Heißluftpistole besser (schneller) als mit dem Teelicht.
Die Federn sind unbehandelte Gänsefedern von 15 cm, mit der Schere zugeschnitten (sieht man auch ;-) ), da ich keine Schablone habe. Aufgeklebt wie auf dem Foto erkennbar, da das Befiederungsgerät noch beim Verein ist. Außerdem habe ich hier mal irgendwo gelesen, dass in Korea die Pfeile für Rechtshänder mit zwei rechtsgewundenen und einer linksgewundenen Feder, befiedert werden. Also hab ich das auch einfach mal so probiert.
Die Länge ist 38", die Spitze hat 80 grain. Nock ist einfach aufgeklebt. Zum Spine kann ich nichts sagen, das Gewicht beträgt ca. 35-38 Gramm (hab keine sehr genaue Waage).
Kosten pro Pfeil unter 2,- €
Wie sich das ganze schießt werd ich dann am Freitag berichten.

Bild

Bild

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Gruß
BF
AZraEL
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Beitrag von AZraEL »

argh! du hast gelbe plastiknocken benutzt! ketzer, ketzer, ketzer!!! jehooova!

;)

aber sonst schick

:knuddel
...jedenfalls werfen sie keine sachen mehr nach mir, vielleicht, weil ich einen bogen mit mir rumtrage?
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Buddelfrosch
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Beitrag von Buddelfrosch »

Hatte nichts anderes passendes da :D Außerdem schieß ich noch schlecht genug, um meine Pfeile auch sehen zu müssen.
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kra
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Beitrag von kra »

Respekt, die Schäfte hast du schön gerade bekommen. Hast du eine Idee welchen Spine sie haben?
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
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Buddelfrosch
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Beitrag von Buddelfrosch »

Wie gesagt, Spinemesser hab ich nicht. Rein subjektiv (also durchbiegen von Hand) aber mehr als meine 2015 Kyudoschäfte.
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