Messer

[Mongol]

@John T.
geht mir nicht anders

@Harbardr
ICh bin total begeistert - und hab auch zugegebenermassen eine Schwäche für Damast...

[Harbardr]

Damast ist schon was gar Feines, hab auch ein, zwei solch tolle Klingen.
Mein Sax hab ich mit'nem Freund selbst geschmiedet, u. mein Messer der etwas anderern Art hat'ne Klinge von Mattias Styrefors, Norwegen (Klinge - Oberfläche oxidiert - aus zwei Bahnen Torsionsdamast mit eingelegter Stahlschneide, sowie zwei Nickelstreifen in der Mitte).
Muss mir nur klar werden, aus welchen Materialien ich den Griff mache.



• Nachricht wurde von Harbardr am 27.03.2003-19:27 nachbearbeitet!

[Jonathan]

was isn Damast eigendlich? Hab ich irgendwann schon mal gehört, soll wohl recht teuer sein, oder?

[Mongol]

@Harbardr
Schicker Rohling! (Geyer) Da sähe ein Griff aus einem sehr dunklen Holz (z.B. Ebenholz) mit ein paar einlagen aus Horn/Bein bestimmt gut zu aus...

[Harbardr]

Kommt aus dem Orientalischen, ursprünglich die Bezeichnung für "Feuergeschweisstes" Eisen/Stahl aus Damaskus, sprich "Damastzener-Stahl".

[Mongol]

Der bekannteste Damast in Europa waren die legendären Toledo-Klingen.

Auch bei jap. Schwertern wurde/wird Damast verwendet (und noch ein paar andere Tricks um die schöne Harmonielinie/Härtelinie hinzubekommen)

[Harbardr]

@Mongol

...hab schon'n stück Mooreiche (ein wirklich altes Teil!!!) daheim und vielleicht finden sich noch ein paar Scheibenchen Mammutelfenbein. So könnte ich mir den Griff vorstellen.
Will ihn aber nicht zu "pompös" gestalten, eher schlicht und einfach. Auf alle Fälle werd ich mir viel Zeit lassen, damit ich nicht irgendetwas versaue :-)))
Seh'n wa' mal.

[elwin der vogler]

Ich habe jetzt in einer Kiesgrube an der Eder ausgebackerte schwarze Baumstämme gesehen. (evtl. Weide oder was weis ich?)  Ist das für Messergriffe oder ähnliches interessant?

Wenn ja, sagt mir Bescheid. Dann versuche ich mal ein paar Späne davon abzuhacken und dann kann ich es mitbringen nach Wildenstein.

[PeLu]

@Jonathan: Die Idee des Damastes oder Damszenerstahles ist, dass man zwei verschiedene Stähle kombiniert. Ursprünglich oft in Schichten wie ein Ildefonso (oder Mannerschnitten) zusammengeschweisst. Mit flachhämmern und falten kann man eine fast beliebige Anzahl Schichten bekommen.

Bekannt ist ja die nette Szene aus einem Karl May Buch, wo der Hadschi Halef Omar ein Damszenermesser findet und meint 'Ahh, ein billiges Messer', der Kara Ben Nemsi es dann nimmt, seitlich hin und her biegt und dann einen Stein auseinanderschneidet.

Man muss allerdings oft ein bisserl nachhelfen dass man die verschiedenen Schichten auch schön sieht. Und bis vor ganz kurzer Zeit war rostfreier Damast unbekannt (ich hätte sogar gemeint dass es so einen gar nicht geben kann, erspare Euch aber die chemisch-physikalische Erklärung nachdem sie sich eh als falsch rausgestellt hat .-)

Ich hab' vor vielleicht 14 Jahren meienr Frau ein Damaszenermesser auf einem Markt gekauft, sie hat es gleich zum Apfelschneiden verwendet und dann ungereinigt eingesteckt. Natürlich war es dann am nächsten Tag angerostet und seitdem hat sie es wohl nichtmehr verwendet...

Und als Griffmaterial: Jetzt hab' ich grad alle meine Höhlenbärenknochen verschenkt....(da war ein Femur dabei)

[locksley]

@PeLu
Welch unverzeilicher Fehler, jetzt müssen wir doch auf Rinderknochen ausweichen.

Einen schönen Gruss an Dein Ehegespons, Guter Stahl verfäbt sich immer. bzw, oxidiert, nur Edelstahl nicht und das ist nun wirklich kein guter Klingenstahl.

[PeLu]

@locksley: Vielleicht bekomm ich ja wieder welche. Die damaligen hab' ich mir mit harter Fron verdient. Aber so ein Fehler war es nicht, weil die sind jetzt in einem Museum. Und für Messergriffe wären eh irgendwelche Trümmer besser. Schaut man halt auf Mineralienbörsen.

Und das mit dem Stahl wissen wir freilich. Aber so sachlich läuft das nicht. Messer hat Flugrost: dann wirds wo in ein Ladl geschmissen und keines Blickes mehr gewürdigt. Ich weiss nicht, ob ich mich traun soll, danach zu fragen. Ist ja erst 14 Jahre her. Ich wart' besser noch ein bisserl. Selbst die Porzellanmesser, die ich heiss liebe, sind oft Ursache von Unstimmigkeiten (es gibt da nämlich Methoden, mit denen man selbst Porzellanmesser in recht kurzer Zeit stumpf bekommt).

[Archiv]

Ist bei Messern auch so wie bei vielen anderen Dingen: Brauchst du das Teil zum Anschauen und Herumzeigen oder ist es für den Gebrauch bestimmt.
Etliche der "teuren" Damastklingen, die herumgeboten werden sind kaum schnitttauglich und nur zum Vorzeigen gedacht, da die weicheren Stähle über die Schneidefläche kreuzen. Damit geht der gewünschte Effekt verloren: Die Klinge soll möglichst lange eine hohe Schnittfestigkeit erhalten, dies wird mit einem Stahl mit hohem Kohlenstoffgehalt erreicht. Dieser ist jedoch brüchiger und neigt zum rosten. Deshalb wird weicherer Stahl (früher auch Eisen) durch Schmieden angeschweisst. Dazu gibt es verschiedene Verfahren.
Torsion und ähnliches gibt ein sehr schönes Bild auf der Klinge und wurde früher für Schlagwaffen eingesetzt, wo es nicht nur auf die Schärfe der Klinge ankam.

Bei meinem "ersten Hobby" dem Kochen habe ich irgendwann mit Vicotrinox Kochmessern begonnen (ist auch der Hersteller der berümten Schweizer Taschenmesser). Habe dann später ein ganzes Sortiment geschmiederter Solinger Messer gekauft. Heute verwende ich vorwiegend handgefertigte japanische "Hocho" Kochmesser. Die sind auch nach einem halben Jahr Gebrauch so scharf, dass man damit Tomaten 1mm dick schneiden kann. Wie jeder Damast benötigen diese Messer eine gute Pflege.
Näheres darüber auf folgender interessanten Seite:
http://www.shokunin.de/hocho-kochmesser.htm

[Harbardr]

@exfg

..was sich wie Morreiche (wenn's bei Deinem Fund eine solche ist) beim Fund aussieht :-)) , aber wenn das Holz hart genug ist u. es nicht "bröselt" (vortgeschrittene Zersetzung der Fasern), dan wür ich's auf alle Fälle versuchen. Nur trocknen musstes halt noch u. dazu solltest es in Blöcke sägen u. die Stirnholzseiten versiegeln (wachsen), damit's keine Trocknungsrisse gibt.
Sag Bescheid, wenn Du das toll Holz hast, vielleicht haste dann ja mal ein Klötzchen über.

• Nachricht wurde von Harbardr am 29.03.2003-22:58 nachbearbeitet!

[Mongol]

@hi
Ich kenne den Effekt, dass gut gepflegte Damastklingen über sehr lange Zeit sehr scharf bleiben können, von japanischen Katana - die Teile ich ich mal sehen und anfassen durfte waren z.T. 200+ Jahre alt...

[Archiv]

@Mongol
Ich bin ein Kind der Industriegesellschaft und glaube nur wenig an übernatürliche Einflüsse. Aber es gibt Dinge, die haben so etwas wie Magie. Hie und da passiert es mir, dass ich eine Hühnerhaut kriege, wenn ich Gegenstände anfasse. Dies habe ich u.a. 2-3 x bei traditionellen Bogen erlebt oder zum Teil auch mit Messern.
Vielleicht hängt dies auch mit der Ehrfurcht über den Handwerker und die verwendeten Materialien zusammen.