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Schäfte barreln

Verfasst: 26.04.2005, 08:17
von duxallamanorum
Ich möchte ein paar Schäfte barreln.
Ich benutze die einfachen 11/32-Feldspitzen mit
125 gr.
Welchen Schaftdurchmesser muss ich nun nehmen.
Der Rohschaft sollte doch wohl dicker sein als
11/32? Bringts was, wenn ich 23/64-Schäfte nehme, Unterschied zu 11/32 nur 0,4 mmm?
Oder soll ich gleich 10 mm nehmen, damit überhaupt ein Effekt entsteht?
Soll ich den Schaft länger lassen als bei meinen
"normalen" Pfeilen, da die gebarrelten Schäfte
doch erheblich steifer werden?

Verfasst: 26.04.2005, 08:40
von Peter O. Stecher
Normalerweise werden 11/32 Schäfte auf 5/16 getapert. 23/64 auf 11/32 ist auch möglich.

Aber warum werden die Pfeile steifer ??

Barreln und tapern ist super - versprich Dir aber nicht zuviel - Viel Arbeit - relativ wenig Nutzen !!

Verfasst: 26.04.2005, 09:30
von duxallamanorum
Ich denke mir der Pfeil wird steifer, weil bei
normalen Durchmesser an den Enden (11/32), der
Schaft in der Mitte doch einen größeren
Durchmesser hat, oder bin ich auf dem Holzweg.

Verfasst: 26.04.2005, 09:43
von Juergen Becht
Eigentlich nicht, denn der Punkt, an dem die grösste durchbiegung ist, befindet sich nun mal in der mitte des Schaftes.
Und der Durchmesser an diesem Punkt wird ja nicht kleiner.
Das Prinzip ist ja, den Pfeil an den Stellen
zu erleichten, an denen die Biegung weniger ist, also an den enden.

Verfasst: 26.04.2005, 09:58
von Peter O. Stecher
Wie Jürgen sagt, der Gedanke ist, den Pfeil an den Enden biegsamer zu machen und ihn so besser am Bogen vorbeizubringen. Wenn überhaupt würde ich maximal das hintere Ende tapern 11/32 auf 5/16 - dann kansst Du auch Deine 11/32 Spitzen weiterverwenden.

Verfasst: 26.04.2005, 10:03
von Juergen Becht
Wie Jürgen sagt, der Gedanke ist, den Pfeil an den Enden biegsamer zu machen und ihn so besser am Bogen vorbeizubringen.
Nee, eigentlich meine ich, das der Pfeil leichter gemacht wird.
Und da die Durchbiegung in der mitte am höchsten ist, kann problemlos an den Enden Material entfernt werden.

RE:

Verfasst: 26.04.2005, 10:11
von Archiv
Original geschrieben von Negley


Aber warum werden die Pfeile steifer ??
Wenn ich an beiden Enden Material wegnehme und in der Mitte stehen lassen, dann finde ich es logisch, daß der Pfeil dynamisch steifer wird, weil weniger Masse an den Enden vorhanden ist.

Ist das richtig oder ein Holzweg?

liebe Grüße benzi

Verfasst: 26.04.2005, 10:15
von Uli
In erster Linie bringt ein Erleichtern der Enden, dass sich der Pfeil nach dem Abschuss schneller stabilisiert und dadurch weniger Energie verliert. Schwerere Enden haben eine höhere Massenträgheit und schwingen länger. Zusätzlich wird der Pfeil leichter.

Uli

Verfasst: 26.04.2005, 10:29
von Peter O. Stecher
Benz hat auch recht, durch weniger Masse an den Enden wirkt z.B. weniger das Gewicht der Spitze als Trägheitsfaktor - der Schaft biegt sich in der Mitte weniger.

Die Idee war aber ursprünglich nicht Gewicht zu sparen sondern den Pfeil biegsamer an den Enden zu machen - Archers Paradox.

Verfasst: 26.04.2005, 10:56
von Juergen Becht
Gut, irgendwie klingt alles Plausibel.
Mir wurde das als Gewichtsersparnis beigebracht.
Aber weniger Masse = Steiferer Pfeil hat was :-)

RE:

Verfasst: 26.04.2005, 10:58
von Archiv
Original geschrieben von Negley

Die Idee war aber ursprünglich nicht Gewicht zu sparen sondern den Pfeil biegsamer an den Enden zu machen - Archers Paradox.
Zu welchem Zweck sollte der Pfeil an den Enden biegsamer sein?

Gruß benzi

Verfasst: 26.04.2005, 11:00
von Ravenheart
@duxall...:

Da bist Du ein wenig auf dem Holzweg!

Du verwendest ja 11/32 - Schäfte einer bestimmten Spinegruppe! Diesen Spinewert MUSST Du ja erhalten, um auch mit den gebarrelten Schäften ein identisches Schussergebnis zu haben!

Durch das Barreln wird der Schaft eigentlich werder wesentlich steifer noch weicher; Die stärkere Biegung durch die Reduzierung des Durchmessers wird weitgehend durch den Massenverlust ausgeglichen, wenn man es nicht übertreibt...

Du solltest daher Deine bisherigen Schäfte verwenden, und diese an beiden Enden auf 5/16 barreln; natürlich dann auch mit 5/16 - Spitzen!

Ob Du das auch mit 23/64 - Schäften, auf 11/32 gebarrelt, hin bekommst, hängt davon ab, ob Du die 23/64er in Deinem Spinewert bekommst; Allerdings "verschenkst" Du damit den eigentlichen Vorteil, den das Barreln bringt: leichtere Schäfte bei gleichem Spine!

Rabe

Verfasst: 26.04.2005, 11:09
von Peter O. Stecher
Das Ganze wurde ursprünglich gemacht um das Archers - Paradox "schneller" ablaufen zu lassen, der Pfeil fliegt früher geradlinig d.h. speziell bei Jagdpfeilen will man dass der Pfeil möglichst schnell sich ausrichtet und das bösen Ende möglichst ohne noch zu taumeln das Ziel trifft, da bei der Bogenjagd oft auf sehr kurze Distanzen geschossen wird (sollte);-)

Das mit leichteren Pfeilen bei selbem Spine stimmt auch.

Gebarrelt = Geht ab wie Sau !

Verfasst: 26.04.2005, 11:35
von Helmut Kindinger
Meine Erfahrung:
Egal woran's nu eigentlich liegt:
die gebarrelten Pfeile gehen ab wie Nachbars Katz!

Sie stabilisieren sich enorm schnell und man hat einen wahnsinnig geraden, schnellen Pfeilflug.
Auch langjährige LB-Schützen bei uns im Verein steigen jetzt auf gebarrelte Pfeile um.

Ich verwende 11/32er mit 65/70 lbs, die ich auf 5/16tel runter schleife.
Dafür hab ich mir 'ne Vorrichtung gebaut, wo ich die Schäfte mit der Bohrmaschine durchjage = auch kein Hexenwerk!

==> Lohnt sich allemal!!

Gruß
Schredder

PS: Wenn ich jetzt auch noch anfange zu treffen, könnt das direkt was werden!!
:D :D :D

Frage, wie macht Ihr das??

Verfasst: 26.04.2005, 12:17
von Michel
hallo alle zusammen,

wie macht Ihr das so ganz praktisch.
Habe bisher immer mit Pfeilen mit durchgehend konstanten Querschnitt geschossen und würde auch gerne mal etwas anderes versuchen!
Schleift Ihr die Schäfte von Hand mit Sandpapier vorn und hinten ab oder gibt es
spezielle Vorrichtungen??

Gruß von Michael