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Federn mit Naturfarben färben/ Vorstellung

Verfasst: 26.03.2010, 21:34
von MarkusQuintus
Hallo erstmal,
und danke für die mittlerweile knapp 24 Stunden informativen stöberns, die ich hier seit meiner Anmeldung verbracht hab (gelegentliches Vorbeischneien davor nicht mitgerechnet.) und für die Beantwortung zahlreicher Fragen bevor ich sie überhaupt stellen konnte.
Ich bin gebürtiger Ober-/Bodenseeschwabe und in Bayerisch-Schwaben aufgewachsen. Dank eines kurzen Aufenthlats bei Kassel von der Vorstellung geheilt Hochdeutsch zu können, aber auch meiner schwäbischen Muttersprache beraubt, bin ich derzeit in, seltener um HD unterwegs, wo es mich zum Studium hingeschlagen hat.

Vor knapp einem halben Jahr hab ich einen Magyar-Bogen von Flagella Dei (ich weiß, dass es hier geteilte bis schlechte Meinungen darüber gibt, aber jetzt hab ich ihn eben) mit 35# bekommen und wurde somit genötigt nach langem drüber reden auch tatsächlich mit dem Schießen anzufangen.
Mein "Ziel" besteht derzeit aus einem 1x1 m großen mit Pappe gefüllten Pappkarton, und ich schieße regelmäßig ein bis zweimal im Monat..... ;)

Außerdem hab ich jetzt endlich ein Thema gefunden, welches hier noch nicht durchgeackert wurde. 
Nachdem der erste Satz mit 12 Pfeilen langsam aber sicher ausdünnt, hab ich beschlossen jetzt selbst mit dem Bauen von Pfeilen anzufangen (bei meinem Tempo dauert es sicher das nächste halbe Jahr, bis die erste handvoll Pfeile fertig sind, da wartet nämlich noch die Kettenhaube und der Plättchen-/ Lamellenpanzer ;D).
Den Test von Geomar zum Thema Federn färben hab ich schon gelesen, da ich aber mehr aus der MA-Richtung komme interessiert mich, ob hier jemand schon versucht hat, Federn natürlich zu färben? Soll heißen mit Waid, Krapp, (Zwiebelschalen) oder ähnlichem, das man auch zum Stofffärben verwendet?

Gruß Markus5 (der gerne Klammern verwendet, und dem FC nicht aus seiner notorischen Zeitnot hilft)

Re: Federn mit Naturfarben färben/ Vorstellung

Verfasst: 31.03.2010, 21:02
von pollux
hi

ich glaube, dass im mittelalter keiner federn gefärbt hat, es war ja ein gebrauchsgegenstand, den meist männer herstellten und da männer ja eh eher schlicht sind ;D
nein, ich will hier nicht den (fast)ganzen fc verärgern ;)
ich färbe meine gänsefedern mit hochkonzentrierter eierfarbe, heute erst nen schönen satz hellgrüner gemacht
wenn es natur sein soll, kann ich mir vorstellen, dass vielleicht rote bete saft geeignet sein könte, aber wahrscheinlich muss man die federn dann schon kochen, aber gemacht hab ichs noch nicht

gib bescheid wenn du was tolles rausgefunden hast

grüsse aus dem einem anderen südlichen eck

Re: Federn mit Naturfarben färben/ Vorstellung

Verfasst: 31.03.2010, 23:53
von Jolinar
Es gibt keinen Fund, der etwas in der Richtung beweist. Es gibt allgemein nur sehr wenige Funde bei denen Federreste noch erhalten sind. Auf Abbildungen kann man aber immer wieder verschiedene Farben erkennen, aber das liegt daran, dass der Farbstil des Buchs angepasst ist. Also nein, eher nicht.
Probieren ist aber allemal drinnen!

Re: Federn mit Naturfarben färben/ Vorstellung

Verfasst: 01.04.2010, 16:53
von MarkusQuintus
Hm, ok. Werd mich dann wohl mal mit dem Färben und so auseinander setzen müssen (bisher hatte ich immer jemand anderen der das für mich erledigt hat, aber Federn werd ich wohl kaum in den Farbtopf für den Stoff schmeißen wollen/dürfen)
Der Hinweis auf die Funde ist recht interessant, damit hab ich mich noch nicht näher beschäftigt.

Im Bogenblog gibt es eine Grafik
[url=http://www.bogenblog.de/index.php?serendipity[subpage]=gallery&serendipity[image]=822]http://www.bogenblog.de/index.php?serendipity[subpage]=gallery&serendipity[image]=822[/url],
die angeblich alle europ. Bogenfunde angibt. Mir scheint das doch etwas dürftig im Mittelalter, gibts da wirklich nicht mehr?

Re: Federn mit Naturfarben färben/ Vorstellung

Verfasst: 01.04.2010, 21:22
von KnechtKarl
weiße Federn in nem kalten Krappsud färben geht. Dauert aber ewig. Heraus kommt ein zwartes Rosa bis tiefes Rot. Je nach Intensität der Farbbrühe und der Dauer des Bades. Ich glaube aber auch nicht, dass es im MA gemacht wurde, höchstens mal für nen Satz Prunkpfeile für ne Grabbeigabe im Frühmittelalter. Aber erhalten ist da meiner Kenntnis nach nichts.