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Brainstorming für eine Sehnenklopfmaschine

Verfasst: 18.11.2012, 17:32
von Arry
N'Abend Gemeinde,

wer schon mal versucht hat, selber Tiersehnen aufzuklopfen und -dröseln, der weiß, dass es eine Tätigkeit ist, die nach Automatisierung schreit - oder einem Haufen alter Omas, die ums Lagerfeuer sitzen und tagein, tagaus Tiersehnen feinkauen (so stelle ich es mir bei den Steppenvölkern vor, denen wir Kompositbögen zu verdanken haben).

Die zweite Alternative kriege ich wohl nicht hin ::)

Ich habe aber das hier im Keller stehen:
IMG_1833.jpg
IMG_1834.jpg
Es ist der Motor einer Pendelhubsäge, an dessen Achse eine Art exzentrische Befestigungsvorrichtung dran ist. Damit müsste sich die Drehbewegung in eine auf/ab-Bewegung übertragen lassen.

Nun meine Frage an die Werkzeugbauer: Wie würdet Ihr es anstellen, daraus eine Sehnenfeinklopfmaschine zu machen?

Ideal wäre es, wenn man schrittweise von der groben Vorarbeit (die Sehne ist noch am Stück) bis zum feinen Aufdröseln alles an der Maschine machen könnte.

Grüße
Arry

Re: Brainstorming für eine Sehnenklopfmaschine

Verfasst: 18.11.2012, 17:40
von Rizzar
Hey, Arry.

Ich finde sowas zwar extrem aufwendig für den doch eingeschränkten nutzen, aber jedem das seine.

Ich würd mal im Messerforum.net nach selbstgebauten Schmiedehämmern gucken und da das Prinzip herklauen.

Ist aber in jedem Fall ein riesen aufwand mit viel Schweißarbeit, obwohl es in deinem Fall durch die Miniaturisierung einfacher wäre.

So in der art (nicht über die Handyskizze lachen)
S Memo_01.jpg
Der Arm sollte aus federfähigem Material sein, die Klöppelhöhe veränderbar sein (eventuell die Klöppelbasis auf die das Bärgewicht schlägt Höhenverstellbar.
Am Besten mit Fußkontaktschalter zu steuern, wie ne Nähmaschine, damit man die Hände fürs Material frei hat.

Gruß Rizzar

Re: Brainstorming für eine Sehnenklopfmaschine

Verfasst: 18.11.2012, 17:49
von walta
Was mir dazu einfällt ist eine Dengelmaschine.

sowas zum Beispiel.

walta

Re: Brainstorming für eine Sehnenklopfmaschine

Verfasst: 18.11.2012, 17:58
von Rizzar
Hmm Walta, irgendwie musste ich schon schmunzeln, als ich das Video gesehen habe. ;)
Dachte eher an dieses Prinzip http://www.youtube.com/watch?v=i5A4i-k80-I >:)

Re: Brainstorming für eine Sehnenklopfmaschine

Verfasst: 18.11.2012, 18:04
von Sir Weazel
Rizzar hat geschrieben:Hmm Walta, irgendwie musste ich schon schmunzeln, als ich das Video gesehen habe.


..........ich auch....wie süß..... bringt das überhaupt was ?? ...da ist ja gar kein Schmackes hinter... ::) ::)

Re: Brainstorming für eine Sehnenklopfmaschine

Verfasst: 18.11.2012, 18:11
von Rizzar
Das sollte in keinem Fall als abwertend empfunden werden, ist ja ein Brainstorming, und ich habe auch nicht den geringsten Schimmer wieviel Energie sowas benötigt. Aber wenn einem so ein Schmiedehammer durch den Kopf geht und dann diese beiden Männer mit der Hammerhebevorrichtung sieht geht es einfach nicht ansders ;)

Re: Brainstorming für eine Sehnenklopfmaschine

Verfasst: 18.11.2012, 18:32
von Chirion
Sehnen sollen nicht zerklopft sondern aufgedröselt werden, das wird mit einem Hammerwerk egal welcher Grösse nicht funktionieren

Re: Brainstorming für eine Sehnenklopfmaschine

Verfasst: 18.11.2012, 18:41
von Rizzar
Entschuldige, wenn ich da nachhaken muss, wie gesagt ist meine Erfahrung was die Materie angeht eher geringerer Natur.
Man trennt die sehnen doch durch Krafteinwirkung auf, oder?
Sehe ich das richtig, dass man die Fasern mit leichten Schlägen voneinander trennt und so immer weiter, bis man sie entwirren/kämmen kann??

Das man nicht mit nem 40kg Schmiedehammer das ganze auf Null reduzieren sollte ist klar, aber wenn ich den Abstand der Klöppelgewichte bei einer Rohsehne mit 8 mm Durchmesser zuerst auf 7,5mm stelle und dann langsam zustelle, sollte das doch möglich sein, sich auf schonende Art und weise dem Zielergebnis zu nähern???

Re: Brainstorming für eine Sehnenklopfmaschine

Verfasst: 18.11.2012, 18:48
von Arry
Genauso sehe ich das auch, Rizzar. Aufdröseln/-fasern geht m.E. auch erst, wenn die Sehne in ihrer ja fast schon plastikähnlichen Struktur ein wenig -erschüttert- wurde.

Aber es wäre ideal, wenn wir eine leicht nachzubauende Lösung finden, die möglichst ohne Schweissen auskommt.

Re: Brainstorming für eine Sehnenklopfmaschine

Verfasst: 18.11.2012, 19:14
von skerm
Arry, falls es dich tröstet, mit zunehmender Übung wird es immer leichter. :D

Du könntest doch mal rumtelefonieren und schauen, ob du einen Schmied in der Nähe hast, der so ein Teil hat und dich mal probieren lässt. Ich hab den einzigen hier mal angerufen aber leider kein Glück gehabt. Für einen größeren Suchradius hat es mich noch nicht ausreichend genervt.

Gruß,
Daniel

Re: Brainstorming für eine Sehnenklopfmaschine

Verfasst: 18.11.2012, 19:16
von Rizzar
Hab sowas selbst ja noch nicht gebaut, aber wenn du einen Hammerkopf (würde sagen 500g als Bärgewicht reichen) an nem langen stiel hast und das oben gezeigte Prinzip mit Hebelwirkung zugunsten des Antriebsarmes baust, und natürlich nicht mit der Belastung übertreibst, geht es vieleicht auch in Holzbauweise.
S Memo_04.jpg
Nur wenn du überlastest wird es dir vermutlich das Gestell zerlegen.

Wie schnell dreht denn der Motor???

Re: Brainstorming für eine Sehnenklopfmaschine

Verfasst: 18.11.2012, 19:58
von Arry
Schnell 8) Wie gesagt, er trieb eine Pendelhubsäge an. Die machen eher schneller "auf-ab".

Re: Brainstorming für eine Sehnenklopfmaschine

Verfasst: 18.11.2012, 20:08
von Rizzar
Dann will ich mal behaupten, dass für diesen Motor so eine Auslage in Holz jedenfalls ungeeignet ist.

Drehzahl runterregeln ist denke ich auch nicht unbedingt ratsam (teuer).

vieleicht eine Bauweise ohne Hebel, sodass der oberhalb angebrachte Motor direkt ein winziges geführtes Bärgewicht hebt und senkt?

Re: Brainstorming für eine Sehnenklopfmaschine

Verfasst: 18.11.2012, 20:41
von MoeM
WALKMASCHINE- aus der Stoffherstellung, evt. eher unter Walkmühle was puristisches zu finden....

Re: Brainstorming für eine Sehnenklopfmaschine

Verfasst: 18.11.2012, 20:56
von walta
Ich hab auch schmunzeln müssen bei dem Dengelapparat. Gesucht habe ich eigentlich ein Gerät welches sich mein Grossvater, seines Zeichens Hufschmied, mal gebaut hat. Grundgestellt von einem Schnitzbock (damit er bei der Arbeit sitzen kann), Fussantrieb nach dem Prinzip einer alten Nähmaschine und Bewegung des Hammers wie in dem Video - anheben das Hammers und fallen lassen. Nur hatte er 3 Bozen auf seinem "Hammerrad" und somit die 3 fache Schlagfrequenz. Wenn er das Ding gestartet hat dann hat es das ganze Dorf gehört. Das ganze war, bis auf den Hammer und Amboss, aus Holz gemacht soweit ich mich erinnern kann.

walta