Roby’s 79" Vogelkirsche „FERDI“ 70#@31“
Verfasst: 12.05.2014, 09:38
Hallo Zusammen,
ich möchte mein Vogelkirsch-Dings vorstellen (kann man da schon von Bogen sprechen?):
(Wer keine Lust auf eine längere Geschichte hat, scollt jetzt direkt runter zu den Daten / Bildern).
Zur Vorgeschichte: Als ich noch nicht infiziert war, musste ich unsere Kirsche beschneiden und hab die anfallenden bogentaugliche Stücke fein säuberlich klein gemacht : (
Das dünne Zeug habe ich auf einem Haufen liegen lassen und mich als Infizierter jedes Mal geärgert wenn ich dran vorbeigekommen bin. Irgendwann mußte das Zeug weg und zu meiner Überraschung finde ich darunter einen dickeren Ast: über 2m lang Durchmesser 6,5 -> 3,3cm. Der war mir wohl durchgerutscht. Krumm und schief, mit ein paar Totästen, zwei Gabelung … eben viel Charakter. Der lag 6 Monate unter belaubten Ästchen vor Regen geschützt im Freien. Also hab ich mich entschlossen erstmal die Rinde runter zu machen und wenn es dabei nur darum ging das Entrinden zu üben. In einem zähnen Kampf habe ich dann den Ast den Käfern abgerungen. Zum Glück haben die Jungs nur bis knapp unter die Rinde gearbeitet und mir ein paar nette Muster in den Rücken gefressen.
Wo ich den Kampf gegen die Käfer schon gewonnen hatte, konnte ich ja schlecht aufhören.
Am 25cm langen Endstück habe ich dann getestet, ob das Holz noch was taugt. Da Stück wurde gespalten und dann ein kleiner Bogenarm draus gemacht. Eingespannt in den habe ich Set reinbekommen, aber geknickt ist es nicht. Ausserdem gab es leichten Drehwuchs und Restfeuchte. Also weiter.
Für den Griff gab es nur eine Position und damit sind die Wa’s auch klar. Der oWa ist stark deflex und der uWa krumm, schief und so reflex wie der Obere deflex … beste Voraussetzungen also für einen Anfänger.
Damit das Holz besser trocknen kann habe ich Bauch und Griff grob vorgearbeitet und die Länge festgelegt. Alle Schnittflächen mit Holzleim einstreichen konnte einen 18 cm langen Riss im Griff leider nicht verhindern und die Wurfarme haben sich auch noch etwas verdrehte.
Nach 4 Wochen hielt sich der Gewichtsverlust dann in Grenzen und die Overlays kamen drauf und der Riss im Griff wurde mit Kirschholzspänen/Epoxy verschlossen.
Im Bodentiller hat sich das Ding dann heftig gewehrt und wollte sich einfach nicht biegen.
Auf dem Tillerbaum war es dann schon knifflig (für einen Anfänger). Ich habe ewig gebraucht um nur ein wenig Standhöhe hinzubekommen und das Ding drohte dabei jedes Mal umzuklappen. Aber mit und mit kam Form in die Sache. Dann bei 23“ Auszug wollte Es einfach nicht mehr weiter, aber nachdem Es eine Nacht lang drüber schlafen durfte gings dann doch irgendwie. Bei 31“ hab ich mich dann nicht weiter getraut und das Ding für fertig getillert erklärt.
Jetzt noch das Holz mit 240-400-600er Schmirgelleinen bearbeiten und anschließend mit Leinöl behandeln und Schluss. Kirschholz läßt sich offensichtlich sehr gut polieren und die Oberfläche fühlt sich toll an.
Trotz des merkwürdigen Aussehens fliegen die Pfeile gut und Handschock gibt es auch keinen. Ob das hält? Ich werde hier berichten.
Was sagt Ihr?
Gruß
Roby
Holz: Vogelkirsche (ein Ast ganz oben aus dem Wind)
Name: Ferdi
Länge: 79“
Gewicht: 1015g (der hat schwere Knochen …)
Zugstärke: 70#@31“
Form: pyramidal; uWa 42(23) -> 25(15)cm, oWa (6cm länger) 40(25) -> 22(16)cm
Griff: 12 x 4,2 x 2,8 cm
Fades: 8cm
Overlay: Bongossi
Sehne: 16-Strang B55 flämisch
Standhöhe: 14,5cm
Pfeil im Bild: 32“
Finish: Leinöl
Set: 1“
ich möchte mein Vogelkirsch-Dings vorstellen (kann man da schon von Bogen sprechen?):
(Wer keine Lust auf eine längere Geschichte hat, scollt jetzt direkt runter zu den Daten / Bildern).
Zur Vorgeschichte: Als ich noch nicht infiziert war, musste ich unsere Kirsche beschneiden und hab die anfallenden bogentaugliche Stücke fein säuberlich klein gemacht : (
Das dünne Zeug habe ich auf einem Haufen liegen lassen und mich als Infizierter jedes Mal geärgert wenn ich dran vorbeigekommen bin. Irgendwann mußte das Zeug weg und zu meiner Überraschung finde ich darunter einen dickeren Ast: über 2m lang Durchmesser 6,5 -> 3,3cm. Der war mir wohl durchgerutscht. Krumm und schief, mit ein paar Totästen, zwei Gabelung … eben viel Charakter. Der lag 6 Monate unter belaubten Ästchen vor Regen geschützt im Freien. Also hab ich mich entschlossen erstmal die Rinde runter zu machen und wenn es dabei nur darum ging das Entrinden zu üben. In einem zähnen Kampf habe ich dann den Ast den Käfern abgerungen. Zum Glück haben die Jungs nur bis knapp unter die Rinde gearbeitet und mir ein paar nette Muster in den Rücken gefressen.
Wo ich den Kampf gegen die Käfer schon gewonnen hatte, konnte ich ja schlecht aufhören.
Am 25cm langen Endstück habe ich dann getestet, ob das Holz noch was taugt. Da Stück wurde gespalten und dann ein kleiner Bogenarm draus gemacht. Eingespannt in den habe ich Set reinbekommen, aber geknickt ist es nicht. Ausserdem gab es leichten Drehwuchs und Restfeuchte. Also weiter.
Für den Griff gab es nur eine Position und damit sind die Wa’s auch klar. Der oWa ist stark deflex und der uWa krumm, schief und so reflex wie der Obere deflex … beste Voraussetzungen also für einen Anfänger.
Damit das Holz besser trocknen kann habe ich Bauch und Griff grob vorgearbeitet und die Länge festgelegt. Alle Schnittflächen mit Holzleim einstreichen konnte einen 18 cm langen Riss im Griff leider nicht verhindern und die Wurfarme haben sich auch noch etwas verdrehte.
Nach 4 Wochen hielt sich der Gewichtsverlust dann in Grenzen und die Overlays kamen drauf und der Riss im Griff wurde mit Kirschholzspänen/Epoxy verschlossen.
Im Bodentiller hat sich das Ding dann heftig gewehrt und wollte sich einfach nicht biegen.
Auf dem Tillerbaum war es dann schon knifflig (für einen Anfänger). Ich habe ewig gebraucht um nur ein wenig Standhöhe hinzubekommen und das Ding drohte dabei jedes Mal umzuklappen. Aber mit und mit kam Form in die Sache. Dann bei 23“ Auszug wollte Es einfach nicht mehr weiter, aber nachdem Es eine Nacht lang drüber schlafen durfte gings dann doch irgendwie. Bei 31“ hab ich mich dann nicht weiter getraut und das Ding für fertig getillert erklärt.
Jetzt noch das Holz mit 240-400-600er Schmirgelleinen bearbeiten und anschließend mit Leinöl behandeln und Schluss. Kirschholz läßt sich offensichtlich sehr gut polieren und die Oberfläche fühlt sich toll an.
Trotz des merkwürdigen Aussehens fliegen die Pfeile gut und Handschock gibt es auch keinen. Ob das hält? Ich werde hier berichten.
Was sagt Ihr?
Gruß
Roby
Holz: Vogelkirsche (ein Ast ganz oben aus dem Wind)
Name: Ferdi
Länge: 79“
Gewicht: 1015g (der hat schwere Knochen …)
Zugstärke: 70#@31“
Form: pyramidal; uWa 42(23) -> 25(15)cm, oWa (6cm länger) 40(25) -> 22(16)cm
Griff: 12 x 4,2 x 2,8 cm
Fades: 8cm
Overlay: Bongossi
Sehne: 16-Strang B55 flämisch
Standhöhe: 14,5cm
Pfeil im Bild: 32“
Finish: Leinöl
Set: 1“