Fletchers-Corner

Ich habe kürzlich den Übungsleiterschein gemacht, um unsere Jugendlichen vernünftig zu betreuen. Dabei haben wir auch mal unsere Bögen auf die Richtigkeit der Zuggewichte kontolliert. Es war erschreckend!!! Mein Jagdbogen hat ein angegebenes Zuggewicht von 50#@28". Mit einer Federwaage gemessen kam das auch ungefähr hin. Jetzt haben wir mal geeichte Gewichte genommen und festgestellt, daß er bei 28" schon 56# bringt. Auf meinen Auszug 29,5" habe ich jedoch schon 65# auf den Fingern. Ich bin jetzt ein wenig verunsichert, soll dieser Bogen auf 1,5" soviel Kraft aufbauen? Ist das möglich oder stimmen die Gewichte nicht? Bitte schreibt Eure Erfahrungen!!!
Rene'

Wie sagt man gleich: Wer mißt, mißt Mist.....
Wenn Du das Zuggewicht mit einer Federwaage mißt, dann ist das nicht so genau wie mit Gewichten die man an die Sehne hängt - vorausgesetzt, der Bogen wird dazu vernünftig aufgehängt.
Die Toleranzen zwischen angegebenem und tatsächlichem Gewicht sind von Hersteller zu Hersteller verschieden groß. Border beispielsweise arbeitet nach meiner Erfahrung ziemlich genau, die älteren Martin/Damon Howatt Bögen wie z.B. der Super Diabolo haben meißt etwas mehr Zuggewicht wie angegeben.
Wie stark sich das Wurfgewicht zwischen 28" und 29,5" ändert, hängt vom Bogentyp, von der Form der Wurfarme und vor allem auch von ihrer Länge ab. Ein Anstieg von 56# (28")auf 65# (29,5")erscheint mir relativ viel für einen Bogen der mit 50#@28" angegeben ist, aber wenn Du gut gemessen hast( und davon gehe ich aus, wenn Du schon extra geeichte Gewichte nimmst), dann wird es wohl stimmen.
Übrigens: Was für ein Bogen ist es denn ??;-)

Zum einen wäre wichtig welche Gewichte bzw Umrechnung du verwendest hast. Die Angabe lbs wird tatsächlich nicht überall identisch umgerechnet. In Europa verwendet sagt man 1lbs = 453,59237g; das ist nicht überall so.

Bei gemessenen 25kg ergibt sich bei 500g/lbs ein Gewicht von 50#. bei 454g/lbs jedoch schon 55#. Wer weiß, wie die gemessen haben. Bei 500g/lbs stimmt ja die Beschriftung.

Den Gewichtszuwachs im Vollauszug (bzw in der Nähe) von 9# bei 1,5" kommt auch hin. Man rechnen Pi*Daumen 3# pro Zoll im Mittel; im Auszug auch mal bis zu 5#/Zoll (Stacking). Kommt ganz auf den Bogen an.

Ich schieße den Hawk Eye von Samik, alles in allem ein recht guter Bogen. Umgerechnet habe ich mit 1# = 453,6. Ich habe den Bogen mittig aufgehängt und anhand eines Meßpfeiles die Auszuglänge bestimmt. Die Gewichte habe ich dann solange aufgelegt, bis ich meinen Auszug erreicht hatte. könnte es sein, daß die Koreaner die Umrechnungszahlen einfach aufrunden?:-(

viele Grüße
Rene'

Ich hab vor einer Weile auch die Zuggewichte von meinen Boegen (Martin X-200, Tamars Hunter Mangart, Chek-Mate Hunter TD II, Samick Predator, Samik Legend LB, nominell alle zwischen 50 & 52 lb) nachgemessen. Bei allen! lag das tatsaechliche Zuggewicht ueber dem angegebenen. Die Diskrepanz war am groessten beim Martin X-200 mit 3.5 lb. Mein Chek-Mate kam dem deklarierten Gewicht am naechsten, war etwa 0,5 lb schwerer als angegeben.
Mit einer gewissen Diskrepanz muss man rechnen, vor allem bei Serienprodukten, die, zumindest theoretisch in 5 lb Gewicht-Intervallen hergestellt werden. Schliesslich wird ja mit Holz, einen lebenden Material gearbeitet, das nunmal selbst innerhalb der gleichen Sorte Variationen in Materialdichte, spezifischem Gewicht, und Spannfaehigkeit aufweist, je nach Bodenbeschaffenheit, Klima, etc. des Herkunftsortes.

Beim Hawkeye gab es in letzter Zeit Wurfarme mit bis zu 8 LBS mehr als beschriftet.

Letzte Woche habe ich meinen neuen Bogen (Samick Talon Plus)in einem Shop vermessen lassen. Die digitale Federwaage zeigt dann 53.7 lbs bei meiner Auszugslänge von 31 Zoll an," Nennleistung" des Bogens sind bei 28 Zoll Auszug 40 lbs....
Entweder hat Samick große Toleranzen, oder der Bogen wurde falsch beschriftet.
Aber egal, ich komme damit gut zurecht, und der Bogen geht gut ab....8-)

Gruss,
Nordwandclimber

Ist doch korrekt so.

Bei 28" hat er nach Beschriftung 40#. Du ziehst jedoch 31", also 3" mehr. Pro Zoll gibst du ungefähr 3-4# drauf, hier also 9-12#. Das ergibt dann 49-52#. Die gemessenen 53,7# sowie die Beschriftung stimmen also.

Tja,

Deine Rechnung stimmt soweit, nur hatte ich halt angenommen, daß der Bogen pro Zoll mehr Auszug nur 2 - 2,5 lbs zunimmt. Denn zuerst wollte ich einen 45# Bogen, bin jetzt aber froh über meine Wahl mit dem 40pfünder.
Wäre halt schön, wenn die Hersteller für Ihre Bögen die Daten wie Mehrzuggewicht bei soundsoviel Mehrauszug im Fachhandel bereitstellen würden (mit den für jeden Bogen geltenden Toleranzen) Denn die Faustformel pro Zoll einfach 2-2,5 # (oder 3-4) dazuzurechnen scheint wohl nicht immer zu funktionieren ?

Gruss,
NC

Dann ist immer noch die Frage, von wo der Auszug gemessen wird, vom Bauch oder vom Rücken des Bogens. Da ist auch noch locker 1" unterschied.

Uli

@ Nordwandclimber:
Die faustformel ist relativ zum Zuggewicht bei 28" ungefähr 5% mehr pro Zoll auszug mehr -> also bei einem 50# Bogen (28") z.B. 2,5# mehr pro Zoll; bei einem 70# Bogen 3,5# mehr pro Zoll - als Faustregel.

Aber eigentlich ist das Wurfgewicht doch völlig egal - wichtig ist doch sich mit dem Bogen wohl zu fühlen.

Stimmt, bis jetzt komme ich ganz gut damit zurecht. Und da ich fleißig übe sind die paar Pfunde Mehrgewicht auch kein Thema mehr...
Vielleicht sehen wir uns ja in Steinheim, angemeldet bin ich jedenfalls. Hast Du Deinen neuen Bogen schon ?

Gruss,
NC