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Eibe mit breiten Jahresringen
Verfasst: 18.02.2007, 18:11
von tommi370
Ich habe aus einer Park-Rodung einen ganzen Anhänger voll Eibenstämme bekommen. Ist sicher nicht die beste, Jahresringe meist ca. 1,5 mm breit. Die Stämme sind ca. 2 m lang, relativ gerade mit wenig Ästen. Ich habe erstmal gespalten und versiegelt. Ich dachte, mittelmäßige Eibe ist immer noch besser als manch anderes Holz. Liege ich da richtig oder habe ich jetzt 2 m3 Feuerholz gespalten?
Auf dem Foto ist ca. die Hälfte der Stämme zu sehen, der Rest liegt noch in der Garage, also mehr als ich wahrscheinlich je brauchen werde.
Falls jemand Interesse hat, IM oder Mail an mich, wir werden uns bestimmt einig.
Gruß
Thomas

Verfasst: 18.02.2007, 20:17
von Archiv
Wenn der Frühholz zu Spätholzanteil stimmt sehe ich da kein Probleme. Mach den Bogen, mach ihn gut und stell das Ergebnis im Präsi-Thread vor.
Verfasst: 18.02.2007, 23:59
von Boettger
Ein Traum!
Parkrodung sagst Du?
mfG
RE:
Verfasst: 19.02.2007, 01:28
von Ravenheart
Wenn der Frühholz zu Spätholzanteil stimmt ...
Bei Eibe????
8-| 8-| 8-| 8-)
:tsktsk
@tommi: Ich würde nicht gerade klassische ELB daraus machen, eher kantigen Querschnitt mit flachem Bauch, aber dafür taugt's allemal!
Gratuliere zu dem "Fang"...
Rabe
P.S.: Je dunkler das Kernholz, desto höher die Qualität! So als Daumenwert zum "Sortieren"...
Rabe
Verfasst: 19.02.2007, 11:21
von gervase
Wenn der Frühholz zu Spätholzanteil stimmt
Eibe ist immergrün, da gibts keinen Frühholzanteil.
@Rabe: man kann auch Flachbogen aus Eibe bauen, auch wenns nicht klassisch ist

Verfasst: 22.02.2007, 01:30
von Archiv
Nun ja, ich habe da noch mal in dem
Link -> Strasburger link II nachgeschlagen und das Eibenholz unter dem Mikroskop angesehen, da gibt es unterschiedlich große Zellen, es gibt Hell- und Dunkelfärbungen, richtige Jahresringen und so. Wie nennt man denn die unterschiedlichen Qualitäten / Strukturen innerhalb des Jahresringes bei den immergrünen Gehölzen wenn Früh- und Spätholz ausscheiden?
Und wie ergeben sich die Qualitätsunterschiede bei Holz gleicher Jahresringdichte, wenn nicht durch die unterschiedlichen Strukturen innerhalb der Jahresringe?
@ Rabe: Woher hast du die Info mit der Farbe der Kernholzes? Kannst du mir da eine Quelle nennen?
Frühholz/Spätholz
Verfasst: 22.02.2007, 09:33
von ReneR
Auch bei Nadelholz wird zwischen Frühholz- und Spätholz unterschieden...
Die Tracheiden vom Spätholz sind englumiger und dickwandiger als die vom Frühholz:
Läßt sich an einem dünnen Holz-Querschnitt mikroskopisch schön erkennen. Werd mal schauen, ob ich bei uns auf'm Institut ein Bild auftreiben und hier reinstellen kann.
Verfasst: 22.02.2007, 12:07
von Ravenheart
wg. Früh- und Kernholz:
Natürlich gibt es auch bei Eibe im Jahresverlauf Wachstumsunterschiede. Aber eben WEIL die nur unter dem Mikroskop erkennbar sind, und WEIL die dunklere Schicht zwischen 2 Ringen immer hauchdünn ist - sind die für den Bogenbau irrelevant!
wg. dunkler = besser: Sind eigene Erfahrungen! Es gibt zwar auch Aussagen in der Literatur in Richtung: Dunklere Färbung = mehr Lignin-Einlagerungen = höhere Festigkeit (ich meine, es war in dem "Bogenbauer-Buch" bei Stehli?), aber sind v.a. meine pers. Beobachtungen/Versuche!
wg. Lignin:
Holzlexikon / L
Rabe
Verfasst: 22.02.2007, 19:58
von Archiv
Ja, was Lignin ist wusste ich, ich habe ja die Bibel der Botanik, den Strasburger gelesen, doch ich war mir nicht sicher, wie es sich auf Pfeilgeschwindigkeit in Verhältnis zu Bogenbruchsicherheit auswirkt. Meine eigenen Erfahrungen sind da nicht so eindeutig, doch sie widersprechen Rabe auch nicht.
Ich habe da ein paar Eibestavs aus einem Garten am Lagern, die bis zu 5 mm breite Jahresringen haben. Da ist der Unterschied schon mit dem bloßen Augen deutlich zu sehen. Das Miks war nur zur Absicherung, dass ich keinen sonstigen Farbveränderungen aufsitze.
Meine eigene Erfahrung ist, dass je dicker die Jahresringe sind, desto wichtiger ist bei Eibe der Früh- und Spätholzanteil. Da die Eiben vom Tommi370 aus einem Park stammen, sollten die Jahresringe schon recht stark sein.